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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Kraehe

*seufz* Ich hatte gestern einen schlechten Schreibtag, glaube ich. Gerade nochmal gelesen und festgestellt: Der Chara, der ein einfühlsames, tolles Gespräch zum Trösten führen sollte klingt dabei, als wäre er der manipulative, latent aggressive Ehemann, über den er eigentlich herziehen sollte. Und ein bisschen klingt er wie Edward Cullen. Ich glaube, dafür bekommt er eine :pfanne: und dann werde ich ihn gnadenlos zensieren und ihm die Worte im Mund verdrehen, bis sie passen. Jawoll :snicker:

chaosqueen

Krähe, leihst Du mir den? Der Kerl in meiner Geschichte soll nämlich genau so rüberkommen und bis auf die Szene gestern finde ich ihn noch ein wenig zu brav. ;D

Siara

Yeah, ich mach mit beim Worte-im-Mund-Umdrehen! Mein Protagonist sollte einfach nur nett und höflich sein und klingt dabei jetzt, als Läge sein IQ knapp über dem von Treibholz. Ich bringe ihn dazu, etwas Schlaues zu sagen, Krähe ent-edwardet ihren Chara und chaos, du bringst deinen auf Abwege? ;D
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Sprotte

#19518
Dafür hab ich einen kleinen Feigling, einen Übervater und einen selbstzweifelnden Priester. Bin gespannt, wie Nummer Vier wird ... Aber der Priester kriegt noch eine tolle Szene, bevor mein vierter Perspektivträger vorgestellt wird.
Immerhin läuft das Schreiben. Ich habe seit Sonntag mehr geschrieben als die drei Monate zuvor zusammen. Yeah!

Ui, und Brüderchen liest Runenschicksal! Heute zum Arzt hat er das Buch sogar mitgenommen, um sich die Wartezeit zu vertreiben.  :vibes:

Kraehe

@Sprotte: :pompom: Super! Und umso toller, dass dein Bruder so fleißig am Lesen ist.

@Siara: Treibholz? ;D Immerhin klingt meiner noch halbwegs intelligent, wenn auch nicht einfühlsam wie geplant. Wir nähern uns aber schon an, denke ich. Von Edward sind wir schon weg gekommen.

@Chaos: Er könnte deinem Chara Nachhilfe geben. 8)

Siara

#19520
Die Figuren klingen klasse, Sprotte! Besonders der Feigling, in die verliebe ich mich meistens ein bisschen. ;D

@Krähe: Jap, Treibholz. Inzwischen hat er es aber auf das Niveau von Ebenholz geschafft. Immer noch Holz, aber besser als vorher. Schön, dass Edward sich wieder aus deinem Manuskript verzogen hat! Ist er inzwischen denn auch ein wenig sympathischer geworden?

Hehe. Im NaNo habe ich ständig eine bestimmte Sorte Tee getrunken: Kaktusfeige mit Zimt. Also ein recht spezielles Aroma. Seitdem habe ich diesen Tee irgendwie nicht mehr angerührt. Jetzt steht eine Tasse hier neben mir, dampft, und sorgt dafür, dass die Finger kribbeln. Plötzlich sind die ganzen Figuren aus dem NaNo wieder da, die Szenen, das ganze November-Gefühl. Der Roman bleibt begraben, aber die Schreibmotivation könnte ich ja eigentlich mal ausnutzen ... :vibes:
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Sprotte

Das ist eine sehr schöne Idee, ein NaNo-Ritual aufleben zu lassen, wenn es nicht so recht vorangeht. Ähm. Wo krieg ich jetzt Zimtsterne her?  :d'oh:

Miezekatzemaus

@Siara: Oh, das klingt klasse! Ich denke, ich könnte mir direkt mal eine Tasse Tee machen. :)

@Sprotte: Backen! :vibes:

Lucien

Ich stelle mich dann mal mit in die Die-Figur-ist-nicht-wie-sie-sein-sollte-Reihe. Eine sehr wichtige Nebenfigur, die eigentlich etwas von einem sympathischen, väterlichen Gelehrten haben sollte, wird zunehmend zu einem rücksichtslosenen Besessenen, der alles andere als sympathisch ist. :wart:

@Siara: Das mit dem Tee ist eine gute Idee. Vielleicht sollte ich mir auch mal grundsätzlich ein Schreib-Ritual ausdenken. Zwischendurch habe ich ein Teelicht in meinem Rosenquarz-Teelichthalter angezündet, aber das ist auch wieder eingeschlafen. Ich bin einfach kein Ritualmensch. :d'oh:

Lothen

Ich finde die Idee mit dem Tee auch total gut. :vibes: Leider hab ich mir kein Nano-Ritualn angeeignet - vielleicht sollte ich das mal tun. ;)

Zitat von: SiaraDer Roman bleibt begraben, aber die Schreibmotivation könnte ich ja eigentlich mal ausnutzen ... :vibes:
So endgültig begraben? Das ist ja schade.  :seufz:

@Jenny : Vielleicht solltest du einfach auf deine Figur hören - vielleicht ist er ja gar nicht so sympathisch wie du dachtest. ;) Ich würde das einfach fließen lassen so wie es kommt. Oder er ist beides - väterlich und besessen?  ::)

Yeah, jetzt hab ich schon 20 k gekürzt. Ich sollte mir einen Minus-Counter zulegen. :rofl:

Lucien

@Lothen: Das Schwierige daran ist, dass er mit bestimmten anderen Figuren in einer Beziehung steht, die es zwingend erforderlich macht, dass er sympathisch ist. Ansonsten würden diese Figuren anders zu ihm stehen, sich entsprechend anders verhalten und ... und das würde meinen Plot ruinieren. :d'oh:
Nun ja, ich könnte es immerhin noch auf seine Vorgeschichte schieben, auf die furchtbar tragische Liebesgeschichte und den Fluch, der damit verknüpft ist. Wenn man sich fast 300 Jahre lang nach seinem Liebsten verzehrt und dann plötzlich seinem Ziel so nahe ist, nur um dann erkennen zu müssen, dass alles schief geht, kann man schonmal vergessen, dass man ja eigentlich sympathisch ist. ::) Aber du hast Recht. Ich warte mal ab, was da noch passiert. :omn:
:rofl: Nicht, dass du hinterher das gleiche Phänomen erlebst wie ich und nach dem "Kürzen" plötzlich mehr hast als vorher. :hmhm?:

Kraehe

So viele unkooperative Protas? Die könnte man ja fast zusammen in den Prota-Anta-Quasselthread stecken und ihr Problem gemeinsam ausdiskutieren lassen ;D
Das mit dem NaNo-Ritual finde ich eine sehr schöne Idee (den Kaktus-Feige-Tee kenne ich, meist ist mir der aber zu fruchtig/aromatisch). So ein Ritual sollte ich mir doch mal einfallen lassen...

@Sprotte: Beim Zimtsterne-backen wäre ich dabei :jau:

@Siara: Ebenholz ist eine Steigerung, das kann man schon zählen lassen. Er kommt auf den richtigen Weg. Was meinen angeht - er ist ja sympathisch (gut, behaupte ich, mir ist er es) und mein Lieblingscharakter seit Jahren. Deswegen bastel ich an der Geschichte auch immer und immer wieder herum, bis sie ihm gerecht wird. Nur dieses eine Gespräch hat er grandios vergeigt, was aber auch verständlich ist. Einerseits ist er echt wütend und andererseits sehr befehlsgewohnt. Und dann mag er die Frau ja echt gerne, aber andererseits will er sie auf Distanz halten, weil er keine Zeit für Romanze hat ::), und soll jetzt einen Mittelweg finden. Nach der Zensur geht es jetzt. Und bald habe ich auch das Folgegespräch überstanden und kann mit ihm wieder in Szenen zurückkehren, mit denen wir zwei besser klarkommen, weil er dann weiß, was zu tun ist.

Lothen

Zitat von: Jenny am 19. März 2015, 22:52:40
@Lothen: Das Schwierige daran ist, dass er mit bestimmten anderen Figuren in einer Beziehung steht, die es zwingend erforderlich macht, dass er sympathisch ist. Ansonsten würden diese Figuren anders zu ihm stehen, sich entsprechend anders verhalten und ... und das würde meinen Plot ruinieren. :d'oh:
Okay, das wollen wir ja nicht! Husch, Jennys Prota, sei mal ein bisschen netter! :pfanne:

Zitat von: JennyNun ja, ich könnte es immerhin noch auf seine Vorgeschichte schieben, auf die furchtbar tragische Liebesgeschichte und den Fluch, der damit verknüpft ist. Wenn man sich fast 300 Jahre lang nach seinem Liebsten verzehrt und dann plötzlich seinem Ziel so nahe ist, nur um dann erkennen zu müssen, dass alles schief geht, kann man schonmal vergessen, dass man ja eigentlich sympathisch ist. ::)
Hm, da kann ich ihn ja schon fast wieder verstehen - bei solchen Dingen kann man schon mal über die Stränge schlagen. Extreme Situationen machen halt auch als netten Kerlen manchmal Monster.

Zitat:rofl: Nicht, dass du hinterher das gleiche Phänomen erlebst wie ich und nach dem "Kürzen" plötzlich mehr hast als vorher. :hmhm?:
Im Moment sieht es gut aus. ;) Und dass ich plötzlich auf die Idee komme, an dem fertigen Manu noch 25k zu schreiben, ist eher unwahrscheinlich. :D

@ Krähe: Also ich mag das gerne, wenn Sympathieträger auch mal ihre unangenehme Seite zeigen, zum Beispiel wenn sie in die Ecke getrieben oder, wie in deiner Situation, mit widerstreitenden Motiven konfrontiert werden. Das finde ich sogar sehr realistisch. Und wenn in anderen Gesprächen ersichtlich wird, wie er unter anderen Umständen tickt, stört das bestimmt auch die Wahrnehmung des Charakters nicht.

Siara

@Jenny: Mein erster Gedanke war derselbe wie Lothens: Dass der Kerl vielleicht nicht so nett ist, wie er dir gerne vorschwindeln wollte. Vielleicht konnte er ja auch denjenigen, zu dem er so eine gute Beziehung hat, einfach täuschen? Oder seine eigene Symathie beschränkt sich auf ein paar Ausgewählte? Auf jeden Fall viel Erfolg beim herausfinden, wer der ominöse Herr in seinem Innern nun wirklich ist.

@Sprotte: Ich backe auch mit! ;D

@Krähe: So wie du es schilderst, hat er wirklich sehr gute Gründe, vielleicht nicht den perfekten Ton zu treffen. Aber Hauptsache, du hast ihn jetzt einigermaßen hingebogen!

@Lothen: Oh Mann, wirklich 25k? Tiefen Respekt und vor allem die Frage: Wo konntest du denn das nur alles streichen? :gähn:
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Lothen

Zitat von: Siara am 20. März 2015, 12:55:09Oh Mann, wirklich 25k? Tiefen Respekt und vor allem die Frage: Wo konntest du denn das nur alles streichen? :gähn:

Du würdest dich wundern. ;D Glücklicherweise habe ich auch gar nicht das Gefühl, dass der Roman dadurch schlechter wird, im Gegenteil. Vieles von dem, was ich gestrichen habe, war eh nur so semi-logisch (Stichwort: Marins Verrat. Hab die ganze Gruppe gelöscht. Tschüss, ihr Lieben!) oder einfach redundant. Oder Info-Dump.

Für mich fühlt sich das eher an, als würde ich meinen Roman aufs Laufband schicken und ihm ein paar überflüssige Pfunde abjagen. ;)

Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich noch einen Epilog schreiben sollte. Aber der wird wohl eher keine 25 k lang. :rofl: