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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Aylis

Ja, hast ja recht. Ich werde mich morgen mal mit meinem Freund zusammensetzen und das Kartenspiel entwickeln.
Dann fühle ich mich sicherer und kann den Plot angehen, so der Plan. ;D
Schreibt ihr eigentlich Vergangenheitsabschnitte, wie beispielsweise Scott Lynch bei den Locke Lamora Reihen?
Ich denke für meine Idee würde es sich anbieten, aber das alles in eine Ordnung zu bringen, müsste später geschehen... :hmmm:
Definitiver Grübelmodus.

@HauntingWitch: Ja. Oh ja. Nicht nur beim Schreiben. ;D  :darth:
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

HauntingWitch

Zitat von: Aylis am 27. Oktober 2014, 22:15:32
Schreibt ihr eigentlich Vergangenheitsabschnitte, wie beispielsweise Scott Lynch bei den Locke Lamora Reihen?
Ich denke für meine Idee würde es sich anbieten, aber das alles in eine Ordnung zu bringen, müsste später geschehen... :hmmm:
Definitiver Grübelmodus.

Ich weiss nicht, wie Lynch das macht, da ich die Reihe nicht gelesen habe, aber ich schreibe viele Vergangenheitsszenen und Rückblenden. Bei beidem finde ich es wichtig, dass es in einem Kontext zur Hauptgeschichte steht und nicht einfach nur Infodump weil schön ist. ;) Als Leser mag ich es auch sehr, wenn ich von Beginn der Szene/des Abschnitts an weiss, wo und in welcher Zeit ich bin. Bei meinen Engeln habe ich es deshalb so gelöst, dass ich im vorhergehenden Abschnitt schreibe, wieso ich gleich eine Vergangenheitsszene bringe, also z.B.: "Und er schloss die Augen und erinnerte sich an sie." Im nächsten Kapitel kommt dann die Sache mit ihr, aber auch da habe ich nach den ersten Zeilen schon einen Hinweis auf sein Alter drin, damit man gleich merkt, dass er zum Zeitpunkt dieses erinnerten Ereignisses wesentlich jünger ist. Langer Rede kurzer Sinn: Ich denke, das zu klarzumachen schafft schon viel Struktur und es wirkt dann auch nicht willkürlich oder zusammengebastelt.

Ein Buch, das ich mal gelesen habe ("Haus der vergessenen Kinder" von Christopher Ransom) war so aufgeteilt, dass jeweils ein Kapitel in der Gegenwart und eines in der Vergangenheit spielte, das abwechslungsweise. Das ist auch eine Ordnung, auch wenn ich bei dem spezifischen Buch nicht ganz verstanden habe, warum die Vergangenheitsszenen überhaupt vorhanden waren. ;) Ich glaube, wir hatten auch irgendwo mal einen Thread über Rückblenden und so...  :hmmm:

Lucien

Zitat von: Aylis am 27. Oktober 2014, 22:15:32
Schreibt ihr eigentlich Vergangenheitsabschnitte, wie beispielsweise Scott Lynch bei den Locke Lamora Reihen?
Ich denke für meine Idee würde es sich anbieten, aber das alles in eine Ordnung zu bringen, müsste später geschehen... :hmmm:
Definitiver Grübelmodus.
:hmmm: Jetzt, wo ich so darüber nachdenke ... Nein. Wenn meine Charas einen mentalen Ausflug in ihre Vergangenheit machen, passiert das (bisher) nicht in einem Ausmaß, dass sich eine Rückblende lohnen würde. Es sind eher Sätze, die ich hier und da einfließen lasse. Und dann habe ich noch hellsichtige Figuren, die theoretisch in der Lage sind, die Vergangenheit der Figuren ans Licht zu zerren.  :hmmm:
Auf jeden Fall finde ich es wichtig, deutlich zu machen, dass gerade ein Rückblick stattfindet. Aber das sollte ja eigentlich selbstverständlich sein.  ::)

Ich habe meinen Plot soeben grandios in eine Sackgasse gefahren!  :wums: Ich weiß ja, wo ich hin will, aber gerade weiß ich einfach nicht, wie ich ans Ziel kommen soll, ohne dass die Lösung kontruiert und an den Haaren herbeigezogen ist.  :wart:

Sprotte

Ich habe keine Ahnung, wie Lynch das löst, aber ich habe beim diesjährigen NaNo-Roman wieder mindestens eine große Rückblende vor mir und werde es wie wohl schon öfter so lösen: Einstieg als Dialog, daß Person A von der Vergangenheit erzählt, drei, vier Sätze, dann Sprung in die Perspektive von Person A, aus deren Sicht dann die Vergangenheit geschildert wird.

Klecks

Was Rückblenden betrifft, bin ich mir bei meinem Fantasy-Projekt, das mich gerade beschäftigt, noch nicht sicher, inwiefern ich sie nutzen soll.  :hmmm:  Da die, die ich plane, mindestens ein ganzes Kapitel umfassen würde, und zwar das erste Kapitel, muss ich noch entscheiden, wie ich es aufbaue: Entweder von Anfang an so schreiben, dass es eine Rückblende ist, oder es einfach als Kapitel 1 schreiben und dann einen kleinen Zeitsprung voranstellen. Hm, darüber werde ich sicher noch ganz viel grübeln müssen, bis ich die Herangehensweise gefunden habe, die für mich passt.

Da wir gerade vom NaNo-Roman sprechen: Da mein NaNo-Prota seine Frau einmal sehr geliebt hat, werden so einige Rückblenden aus der Zeit in dem Roman vorkommen, zu der sie sich kennengelernt, verliebt und glücklich miteinander gelebt haben. Wie viele das werden, entscheide ich aber nicht vorher, sondern ich lasse es einfach auf mich zukommen.

Ich bin ja froh, dass ich überhaupt einen Plot habe - es ängstigt mich ein wenig, wie oft ich gerade bei meinen Projekten keinen Plot zusammen bekomme und stattdessen bauchschreiben müsste.  :d'oh:

Nirahil

Ich finde Rückblenden schreiben irgendwie schwierig, aber nachdem ich Alexey Pehov lese, frage ich mich, was ich daran eigentlich so schwer finde. Er erzählt und erzählt, Absatz, Szenenwechsel. Wahrscheinlich bin ich auch ein Stück weit begriffsstutzig, aber mir ist an diesen Stellen erst irgendwo in der Mitte der Rückblende/des Traums aufgegangen, dass das Vergangenheit/Traum ist. Und gestört hat mich das trotzdem keinen Deut, obwohl ich es nicht ausstehen kann, wenn ich keinen Schimmer habe, wo zum Henker der Autor mich gerade hingepflanzt hat.

Ein konkretes Beispiel: Hauptfigur trifft Figur aus seiner Vergangenheit wieder, erzählt ein bisschen über sie - im Rahmen der Handlung - und dann folgt besagter Absatz. Die Szene wechselt so subtil, dass ich mich nicht zurechtfinde, denn sie erzählt auch von der Hauptfigur, der mit besagter Figur aus der Vergangenheit spricht, aber was die da bereden passt irgendwie in keiner Form zu dem, was ich im Absatz vorher gerade noch gelesen habe. Ich lese also weiter und merke spätestens, als sie zum Lehrmeister der Hauptfigur kommen und der die Hauptfigur als elf oder so betitelt, dass ich irgendwo in grauer Vorzeit bin und gerade seine Erinnerungen lese.  :P Es ist nicht besonders schön, denke ich, weil es doch irgendwie plump erscheint, aber ich fühlte mich jetzt nicht davon vergrault oder so. Tatsächlich hat es mich nicht mal geärgert, ich hab mich nur jedes Mal ein bisschen gewundert.
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

Dogtales

@Nirahil
Von solchen Rückblenden fühle ich mich per se auch nicht gestört, aber ich bin dann doch recht schnell verwirrt, wenn ich den Text lese, irgendwann zwischendrin merke, dass ich irgendwo den Faden verloren habe und mich auf einer anderen zeitlichen Ebene befinde und dann nochmal zurücklesen muss, um den Einstieg zu finden und zu verstehen, dass ich gerade an einen anderen Ort befördert wurde. Ich nehme an, wenigstens ein klitzekleiner Hinweis wäre da schon von Vorteil.

In meinem geplanten Roman stehe ich tatsächlich vor dem Problem, dass ich mich auch mit sehr vielen Rückblenden beschäftigen muss, weil zwei Hauptfiguren zwei unterschiedliche Arten der gleichen Geschichte erlebt haben und vor allem SIE die Hintergründe braucht, die ER ihr liefern kann. Und weil das alles schon passiert ist ... müssen sie sich ernsthaft unterhalten  ;D

Coehoorn

Würde es nicht reichen die Schriftart auf kursiv umzustellen um zu demonstrieren: Hier ist was anders?
Also um Rückblenden erkennbar zu machen, meine ich

Aylis

Hm, also es gibt ja Bücher, wo diesen Rückblenden einfach besondere Bedeutung zukommt, praktisch eine Vorgeschichte parallel zu der richtigen Geschichte erzählt wird. Bei Lynch werden sie mit "Zwischenspiel" betitelt und bilden dann tatsächlich ganze Kapitel, was manchmal tierische Cliffhänger zur Folge hatte. Aber irgendwie war das auch tierisch interessant.
Es ist natürlich Geschmackssache. Hm, darüber werde ich nochmal nachdenken müssen. Vielleicht schreibe ich sie auch einfach und sehe es als Übung oder so etwas... :hmmm:
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

Cairiel

Ich finde Rückblenden auch schwer zu schreiben und vermeide sie so gut wie immer. Die einzige Ausnahme ist der Herr der Schwarzen Schatten, aber das zählt nur so halb, weil das ganze Buch praktisch eine einzige Rückblende ist. Oder die wenigen Szenen in der "Gegenwart" sind dann einfach ... Vorblenden?  :hmmm:  ;D  Ich könnte spontan auch nur wenige Bücher nennen, in denen ich Rückblenden gelesen habe, an die ich mich erinnern kann.


Was anderes: Ich kann nicht mehr schreiben.  :gähn:  Die letzten Monate habe ich nur so vor mich hingestöpselt und jetzt im NaNo ... läuft es nicht mehr. Alle 100 Wörter habe ich das Gefühl, gute 5000 geschrieben zu haben, jedes geht zäh und schwer und sowieso klingt alles, was ich bislang geschafft habe, furchtbar doof.  ::)  Mein Oberbefehlshaber gibt sich verstreut und wenig anführerhaft, meine furchtbare Dämonenschar ist in wenigen Sätzen dahingerafft - und das war noch die Szene des einfacher zu schreibenden Perspektiventrägers ...

Klecks

Mein lieber Patenonkel.  :knuddel:  Wenn du so lange wenig geschrieben hast und jetzt wieder anfängst, ist es doch absolut okay, dass es nicht sofort fließt und fließt und fließt. Man muss erst wieder reinfinden - so ging es mir gestern Nacht auch, und erst heute Morgen konnte ich richtig loslegen. Das braucht Zeit, mal mehr und mal weniger, und auch du wirst es schaffen. Blende den Druck aus (ich weiß, leichter gesagt als getan) und genieße das Schreiben an sich, auch wenn es heißt, dass du für jeden Satz lange brauchst. Schreibe so, wie der Roman dir kommt, denn im NaNo schreiben die wenigstens von uns etwas, das schon wirklich "fertig" ist. Fast jeder NaNo-Roman wird intensivste Überarbeitung brauchen. Im NaNo geht es ums Schnell-50.000-Wörter-schreiben. Dass da nicht die besten unserer Werke herauskommen, ist auch nicht schlimm, denn mit Überarbeitungen können wir sie später, wenn der November vorbei ist, immer noch zu den besten machen.  :knuddel:

Rosentinte

@Cairiel: Das geht mir genauso. Ich habe seit Monaten nicht mehr richtig geschrieben und der Drive fehlt mir seit dem NaNo 2012. Aber wir beißen uns eben durch - ich bin mir sicher, dass es besser wird!
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Cairiel

Danke dir, Klecks.  :)  Du hast wohl recht, auch wenn ich das aus den bisherigen NaNos anders von mir kenne ...
Nicht das beste Werk ist mir schon klar, aber das ist kein Freibrief für Ashanur, sich wie ein traumatisiertes Weichei zu benehmen.  ::)  Ich mag meinen eigenen Protagonisten nach knapp zwei Seiten nicht mehr, das ist nicht gut, oder?

Rosentinte, gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht. Yay, das wird bestimmt noch.  :)  Hoffe ich zumindest ...

Lucien

@Cairiel: Vielleicht hat der Ärmste auch einfach einen schlechten Tag.  ::) Oder hast du mal über einen anderen Einstieg nachgedacht? Bei mir hat das schon wahre Wunder gewirkt.

Klecks

@Patenonkel: Hat der Prota denn einen Grund dazu? Wenn er traumatisiert ist, ist es doch nicht schlimm, das zu zeigen - vielleicht entsteht daraus eine neue Note für deinen Plot, die dir jetzt vielleicht nicht gefällt, dich später aber entscheidend weiterbringen wird.  :D