Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Erdbeere]

Eleanor, das kenn ich nur zu gut. Ich konnte noch nie etwas fertig schreiben, das ich zu sehr durchgeplant hatte. Irgendetwas, meistens waren es die Figuren oder Ideen, die sich während des Schreibens aufgedrängt haben, hat alles immer über den Haufen geworfen. Deswegen plane ich mittlerweile nur noch den Anfang, male mir die Figuren aus und lasse dabei Spielraum für Entwicklungen, und habe noch einige Schlüsselszenen irgendwo mittendrin. Alles andere ergibt sich beim Schreiben wie von alleine. Und am Ende stimmt es für mich.
Lass den Kopf also nicht hängen. Lass den Figuren und dem Plot etwas Spielraum, schreib und schau, wohin es dich führt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die ersten Ideen, die man hat, sowieso nur halb so gut sind, wie die, die erst später kommen.

[Eleanor]

@Mieze: Danke  Mein Bauchgefühl sagt, "Mach was Vernünftiges draus, oder du landest wieder in einer Sackgasse und das wollen wir doch nicht *bedrohliches Donnergrollen*" Nein, das war eher mein Hirn. Ich habe das Gefühl, das ganze ausfürliche Plotten hat mir einen guten Überblick verschafft, aber wirklich planen kann ich erst wenn ich mit schreiben angefangen habe. Ich bin vermutlich enttäuscht, weil ich es mir wie ein Mandala vorgestellt habe, dass ich jetzt nur noch ausmalen muss. Aber so ist nun mal leider nicht, die Farben sind zwar da, aber das Muster ändert sich noch.

Vielen Dank, Erdbeere  Da bin ich froh, dass es nicht nur mir so geht. Keine Ahnung warum, aber bisher dachte ich, meine ganzen alten Projekte hätten sich daran aufgehängt, dass ich sie nicht ordentlich plane und jetzt, wo ich plane wie der Teufel und feststelle, dass es auch nicht sehr zielführend ist, ist das natürlich verwirrend. Ich bin wohl gerade noch dabei den Mittelweg zu finden  Dir übrigens einen schönen Urlaub und viel Erfolg beim Recherchieren! 

[Rhiannon]

Ich würde spontan sagen, das ist gut, wenn die Figuren Eigenleben entwickeln! Sie leben ja dann.
Mir geht das übrigens regelmäßig so, weshalb ich auch quasi gar nicht plotte. Ich habe eine grobe Zusammenfassung der Handlung und das ist alles. Also reg dich nicht wegen dem "fehlgeschlagenen" Plotten auf, manchmal muss das so.

[Eleanor]

Ja, wahrscheinlich war es auch etwas doof zu glauben, es gäbe ein Instant-Rezept für das Bücher schreiben 

[Klecks]

@Eleanor: Lass dich nicht entmutigen, wenn alles anders wird als geplant.    Genau das macht das Schreiben doch spannend, auch wenn es uns Autoren beunruhigen kann. Das perfekte Buch gibt es ebenso wenig wie die perfekte Vorgehensweise beim Schreiben. Mach es so, wie es dein Herz dir sagt, und freue dich auf und über das, was du schreibst. 

[Schwarzhand]

Entschuldigt, dass ich dazwischen funke, aber ich muss mich einfach dazu äußern: Ich habe wieder Motivation! Seit fast 2 Wochen steht man Projekt still, da ich höchst unmotiviert war. Nun bin ich wieder voll dabei und werde die Gelegenheit ergreifen und am Wochenende meine Charakterprofile vervollständigen . Ach, wie anstrengend solche Durst-Motivations-Strecken sind .

[Klecks]

Das ist ja super, Daljien, das freut mich für dich!    Hab viel Spaß und genieße es, Charakterbögen sind so spannend zu schreiben. 

[Miezekatzemaus]

Ich freue mich für dich, Daljien!  Vielleicht müssen diese Phasen auch sein, damit man später wieder mit Elan losschreien kann, so verhasst sie und auch sind.
Viel Spaß und Glück mit deinen Charakterprofilen!
Wo wir gerade dabei sind - erstellt ihr solche Profile allein oder mit jemandem zusammen?
Ich arbeite die Profile meistens allein aus, dann prüft meine beste Freundin sie auf Funktionstüchtigkeit - was von ihr als "in Ordnung" befunden, aber mit einer Grimasse kommentiert wird, soll ich dann ändern. Wobei sie mir dann hilft, weil ich ja nicht zehn Mal versuchen kann etwas zu erfinden, was ihr dann gefällt. Sie macht das wirklich gut, weil sie sich irgendwie in die Protagonisten reinversetzen kann.

[Eleanor]

@Klecks: Vielen, lieben Dank 

@Daljien: Das hört sich super an  Ich hoffe für dich, dass der Motivationsschub eine Weile hält 

@Mieze: Ich lerne meine Charaktere am besten über den Dialog kennen. Wie er spricht, wie er redet, wie  er denkt, das merke ich am daran, wie er in Gesprächen reagiert. Meistens stehen nur ein paar Stichpunkte in meinem Kopf und dann lasse ich ihn einfach auf meine anderen Charatkere los, "in action" sozusagen 
Mein wichtigster Korrektor und Ratgeber ist beim Schreiben meine Schwester. Meine beste Freundin kriegt nur das, was sie schon mal durchgelsen hat. Allerdings sind wir uns auch mal bei Charakteren nicht ganz einer Meinung. Sie schreibt auch und eine ihrer Protas ist meiner Meinung nach eine Landplage, während meine Schwester und mein Bruder sie ganz wunderbar finden. Da können die Meinungen also auch auseinander gehen 

[Christopher]

Aaah, es ist endlich Samstag und ich hab wieder Zeit zu überarbeiten. Noch jemand fleißig?

[Waldkatze]

Aaah, es ist endlich Samstag und ich hab wieder Zeit zu überarbeiten. Noch jemand fleißig?

Ich habs versucht. Ganz ehrlich.
Habe den PC hochgefahren, Word geöffnet, Tee gekocht, die letzte Seite gelesen, Tee getrunken, überlegt, die Katzen mit der Bürste verfolgt, wieder an den Tisch gesetzt, die Fliege am Fenster beobachtet, zwischendrin aufs Dokument gestarrt ... usw.
Na ja ... und jetzt bin hier gelandet auf der Suche nach weiteren Ablenkungsmöglichkeiten 

Beneide dich gerade, dass du es schaffst, fleißig zu sein!

[Klecks]

Ich bin ganz fleißig dabei, am Hibbel-Herzensprojekt zu schreiben.    Dieses Kapitel noch, und dann landen meine Protas endlich miteinander im Bett. Das haben sie sich - bis dahin nach etwa 400 Seiten und 90.000 Wörtern - auch wirklich verdient. 

[Waldkatze]

Uiiii !!
Na los, schreib schneller     Ich will wissen, was passiert!

[Christopher]

Naja, überarbeiten hat gegenüber dem reinen Schreiben den Vorteil, dass man keine kreative Phase braucht. Einfach nur lesen was man fabriziert hat und Korrekturen vornehmen. Ich mach ja noch nicht mal schwerwiegendes. Nur inhaltliche Fehler ausbessern (Fragmente von alten, nie aufgegriffenene Ideen entfernen), grobe Rechtschreibkorrektur, die schlimmsten Satzkonstrukte ausbügeln, Textstruktur anpassen (0,3cm Einzug in der ersten Zeile, Wörtliche Rede jeder Person in einem eigenen Absatz usw.) und hier und da mal kurze Stellen hinzufügen/neu schreiben, wenn ich beim lesen merke, dass da etwas undeutlich geblieben ist.

Schreiben ist wieder ne ganz andere Geschichte. Da brauch ich viel mehr Energie für

@Klecks
Haben sie? Oftmals muss man dafür noch viel mehr Anstrengung investieren

[Klecks]

@Waldkatze: Oh, da werden so einige nicht jugendfreie Dinge passieren ... 

@Christopher: Angesichts der Umstände haben sie sich das mehr als verdient! Und sie werden die über 400 Seiten aufgestauten Gefühle so richtig ausleben.