Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Cairiel]

Das ist mir gleich, Franziska.    Versuchen kann man es trotzdem. Mehr als absagen können sie nicht, und selbst dann kann man es immer wieder probieren. Außerdem habe ich bei meinem Island-Projekt irgendwie ein richtig gutes Gefühl ... Mal wieder völlig irrational. 

[gbwolf]

Also, die Kunst, sich in der Welt literarischer Stipendien zurechtzufinden, sollte man nicht unterschätzen, das kann ich bei Franziska nur dick unterstreichen. Ebenso wie bei der "normalen" Verlagsbewerbung/Jobbewerbung gibt es auch hier geschriebene und ungeschriebene Gesetze und Formalien zu beachten.

Hatten wir nicht mal irgendwo eine Diskussion (Hatte Nachtblick da nicht etwas geschrieben? Sie hat durch ihr Studium in Hildesheim und ihre Arbeiten ja einen gewissen Einbblick in die Literaturszene) oder sogar einen eigenen Thread dazu? Ansonsten wäre das einmal einen Thread in "Tintenzirkel" (Alles rund um das Autorenleben) wert, denke ich. Dazu haben wir noch nicht viel Material, weil es viele von uns nicht betrifft.

[Klecks]

Hm, ich glaube irgendwie nicht, dass ich da rein passe. *seufz* Ich habe das Gefühl, dass dieses Wort "Literaturstipendium" so viel wiegt, da frage ich mich, ob ich das Gewicht vertragen würde. Aber versuchen werde ich es - vielleicht. Mal sehen. Ich denke ganz in Ruhe darüber nach. 

[Franziska]

Ich weiß gerade nicht, wohin damit, aber das finde ich gerade ganz interessant. Soviel man auch gegen das große A haben kann, deren Übersetzungsreihe ist an sich nicht schlecht. Ich war ganz überrascht, eine deutsche Autorin auf Platz 1 der kindle-Bestseller zu sehen! Gabi Kresslehner mit Rain Girl (auch wenn das Zustandekommen undurchsichtig ist, und sie ihre eigenen Bücher vielleicht pushen) irgendjemand muss es ja schon gekauft haben. Ich frage mich allerdings, woher über 200 Reviews kommen, wenn der Erscheinungstermin noch gar nicht war. Aber offenbar hatten sie irgendeine Sale-Aktion damit gemacht.

[Lucien]

Sie bat mich euch mal zu fragen, wie ihr das machen würdet. Plot weiterschreiben so wie geplant (und es ist ein durchdachter, guter Plot) oder das Ding nochmal umwerfen, um nicht hinterher aus 'Faulheit nicht den besten möglichen Roman zu haben' (O-Ton)?

Ich schließe mich Siara an: sie sollte es mit der neuen Version versuchen, aber die alte auf jeden Fall behalten!
Ich schreibe zurzeit auch komplett neu und 238 Normseiten der alten Version verwirft man nicht so einfach.

@ Klecks: Es ist immer sinnvoll, in Ruhe nachzudenken. Aber ich stimme den anderen zu: einen Versuch ist es wert. Was kannst du schon verlieren?

[Franziska]

Man sollte nur nicht so doof sein wie ich und mit den Versionen durcheinander kommen. Das passiert mir irgendwie ständig.

[Lucien]

Ich habe gestern das erste Kapitel abgeschlossen, so viel gibt es bei mir noch nicht zum Durcheinanderwürfeln.    Aber ich werde auf der Hut sein.

[Christopher]

Puh, die Überarbeitung des letzten Kapitels aus Anns Perspektive, das zum "ersten Teil" gehören soll, abgeschlossen - und ich mag es. Man darf beim Lesen ein bisschen Gänsehaut haben, ich hoffe, das kann ich auch erreichen

[Klecks]

@Jenny: Ich kann insofern verlieren, dass ich mich unwillkürlich total reinsteigere und immer denke "Das wäre so ein großer Traum", und dann eine Absage bekomme und das Gefühl habe, eben doch was verloren zu haben.    Aber ich weiß, dass das irrational ist. 

@Norrive: Den Plot Twist würde ich auf jeden Fall einbauen, es wäre eher die Frage, wann und wie.    Sprich: erst fertigzuschreiben und dann zu überarbeiten, oder erst das schon Geschriebene überarbeiten und dann fertigschreiben. Ich habe ein ähnliches Problem, allerdings nur mit 175 Normseiten, und habe beschlossen, erst fertigzuschreiben und dann nacher die Änderungen umzuschreiben.

@Christopher: Klasse! Dass du es magst, ist am wichtigsten. 

[Christopher]

Heute morgen bin ich aufgewacht und - ich weiß nicht wieso - mir ist ein übler Schnitzer aufgefallen. Eine sehr wichtige Person befindet sich gerade ca. 4 Reisewochen entfernt von dem Ort an dem sie sein muss, damit sie ein paar Kapitel später an anderer Stelle auftauchen kann. Das wäre nicht ganz so wahnsinnig schlimm, ich kann den 2. Handlungsstrang theoretisch einfach verschieben, sodass die Kapitel um 3-4 Kapitel versetzt werden und sich die Ereignisse nicht so ungünstig überschneiden aber...
...dann krieg ich das nicht mehr sinnvoll in ein Format, was zwischen zwei Buchdeckel passen würde. Ich kann die Kapitel daher nicht so weit verschieben wie ich wöllte, ich kann diese Person nicht früher auftauchen lassen und wegfallen darf die Szene auch nicht, weil sie als Vorbereitung für ein Ereignis in der fernen Zukunft wichtig ist 

[HauntingWitch]

@Christopher: Und wenn du das Dazwischen quasi wie offen lässt? So, dass man einfach annehmen muss, dass der erste Handlungsstrang irgendwo im Hintergrund unspektakulär weitergeht, während der 2. Handlungsstrang auf den Schnittpunkt zuläuft. Geht das? Dann hätte man dieses Gefühl nicht, dass die Zeit nicht stimmt, es wäre dann einfach nicht im Detail beschrieben.

Ich habe auch gerade ein Problem, nach längerer Zeit wieder. Heute Morgen, am Wochenende, vorgestern Abend... kommt meine Lilly und erzählt mir Dinge über sich, Dutzende, wunderbare Dinge, die jede Menge Plotpotenzial bergen. Nun habe ich aber diese Geschichte schon geplant und die 2. Perspektivträgerin sollte eigentlich ihre Schwester Amy sein, für die ich allerdings nur sehr wenige Informationen zusammenkriege.  Was jetzt? Ich kann nicht Amys Geschichte einfach mit Lilly machen, weil Lilly ein ganz anderer Typ ist und ihr das (was Amy passiert) nicht passieren würde. Einfach eine völlig andere Geschichte machen? Dann fällt aber meine ganze schöne Planung flach und da blutet mir nur schon beim Gedanken dran das Herz. Lilly auch noch einbauen? Das wird zu komplex, weil dann Papa Alex zu viel leiden muss, was er nicht soll, weil das zu übertrieben wirkt und dann schlecht wäre... Hilfe. Sorry, wegen der Namen, aber sonst kommt keiner mehr draus.

[Lucien]

@Jenny: Ich kann insofern verlieren, dass ich mich unwillkürlich total reinsteigere und immer denke "Das wäre so ein großer Traum", und dann eine Absage bekomme und das Gefühl habe, eben doch was verloren zu haben.    Aber ich weiß, dass das irrational ist. 

Das Gefühl kenne ich, aber rein objektiv würdest du nichts verlieren.  Ist ja nicht so, dass deine Zukunft davon abhängen würde, oder? 

@Christopher: Ich würde auch vorschlagen, eine "offene" Zeitspanne zu wählen. Oder geht aus der Geschichte eindeutig hervor, wie lange man von A nach B braucht?

[Klecks]

@Jenny: Nein, meine Zukunft hängt nicht davon ab, da hast du Recht.    Deshalb bleibe ich ganz entspannt. Oder versuche es zumindest. 

@Christopher: Oh je, das klingt nach einem komplizierten Problem. Mir fällt so spontan leider nichts ein, außer einfach zu riskieren, dass die Seitenzahl ansteigt. Ich hoffe, du findest eine Lösung, mit der du zufrieden bist. 

[Siara]

@Klecks: Ich würde es auch schön finden, wenn du es versuchst. Wenn du es probierst und es nicht klappt, ärgerst du dich sicher. Aber stell dir dich in dem Moment vor, wenn die Frist ausläuft - wetten, in dem Augenblick ärgerst du dich auch? Also: Entweder du ärgerst dich vielleicht oder auf jeden Fall.

@Witch: Hast du vielleicht an ein Sequel gedacht? So kann Lilly im aktuellen Riman nur als  Nebenfigur auftauchen und im Sequel ins Rampenlicht rücken. Deinen Plot kenne ich natürlich nicht, aber vielleicht könnte im Sequel deine jetzige Haupthandlung nur Nebenhandlung sein (durch späteres/früheres Einsetzen der Erzählung) und du hast eine eigene Geschichte für Lilly? Wenn die Figuren reden, ist es schließlich wirklich herzzerreißend, ihnen den Mund zu verbieten.

[Klecks]

Also: Entweder du ärgerst dich vielleicht oder auf jeden Fall.

So hab ich das noch gar nicht gesehen! Und dieser Satz ist sehr, sehr wahr. Hmm, ich glaube, dann setze ich mich Anfang August mal an die Idee und versuche, sie in Bewerbungsform festzuhalten.