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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Issun

Wenn ich mich intensiv mit meinen Geschichten beschäftige, beginne ich, alle Lieder, die ich höre, (fast) aus sämtlichen Musikrichtungen, mit meinen Charakteren zu assoziieren. Früher dachte ich, ich hätte schon einen ziemlichen Vogel deswegen, aber mittlerweile finde ich es toll, wie inspirierend Lieder sein können. Außerdem finde ich es herrlich, wie das gesamte Real Life von meinen Geschichten unterwandert wird, ich beginne teilweise sogar, davon zu träumen.  :)

Erdbeere

Mir geht's oft genauso. Mittlerweile habe ich sogar ganz bestimmte Lieder, die auf ganz bestimmte Charaktere passen. Oder Szenen. :hmmm: Und die Bilder, die ich dazu dann im Kopf habe, werde ich leider nicht mehr los, egal, wie oft ich das Lied höre und versuche, es an ein neues Projekt zu knüpfen.

Sternsaphir

Ich hab heute morgen im Halbschlaf mein neuestes Projekt mit den Echsen geplottet.
Keine Ahnung, was meine Muse sich eingepfiffen hat, aber sie hat mir das komplette Buch von Anfang bis Schluss diktiert. Ich kam mir vor, als würde ich alles wie im Film sehen.
Dann hatte ich das Problem, dass ich alles notieren musste, aber mein verschlafener Freund eigentlich kuscheln wollte.  :gähn:
Also erst den Mann wach genug bekommen, dass er mich loslässt, ab zum PC und eine halbe Stunde alles Wichtige runtergetippt.
Jetzt muss ich wieder warten, ob noch ein neuer Ideen-Schub kommt, dann kann ich schonmal  anfangen, mir Namen für die Charaktere und Örtlichkeiten auszudenken.
Und ausgerechnet heute und morgen müssen wir soviel für Wohnung und Firma tun. Da wird wohl wieder kaum Zeit zum Schreiben bleiben.  :brüll:


Was das Thema Lieder anbelangt: Ich habe mir oft zu meinen Geschichten auch Lieder rausgesucht, die einzelne Szenen oder Charaktere gut beschreiben. Also sozusagen "Filmmusik" zum Buch. Wenn ich das öfters wiederhole, assoziiere ich die Lieder immer nur noch mit diesen Szenen oder Genre und bin sofort wieder in dieser "Stimmung", wenn ich diese Geschichte niedergeschrieben hab.

Klecks

@Robin: Das freut mich sehr für dich! Dieses Kribbeln ist sooo schön und ich erlebe es gerade auch.  :knuddel:

@Issun: Ich genieße dieses "Unterwandern" auch, allerdings ist das bei mir schon Gang und Gebe, seit ich mit dem Schreiben angefangen habe. Meine Familie weiß schon genau, wie ich dreinschaue, wenn ich bei meinen Geschichten statt bei ihnen bin.  ;D

@Erdbeere: Genau so geht es mir auch!

@Sternsaphir: Filmmusik zum Buch ist bei mir Standard. Es gibt "Titelsongs" für alle meine Romane.  :rofl:

Sagt mal, kennt ihr das? Dieses unbeschreibliche, gigantische Gefühl, wenn euch aus dem Nichts ein oder zwei Sätze einfallen - und plötzlich alles Sinn macht? Ich hatte das heute mal wieder.  :wolke:

HauntingWitch

Zitat von: Issun am 28. Juni 2014, 15:29:22
Wenn ich mich intensiv mit meinen Geschichten beschäftige, beginne ich, alle Lieder, die ich höre, (fast) aus sämtlichen Musikrichtungen, mit meinen Charakteren zu assoziieren.

Das mache ich auch.  :) Ich habe immer Soundtracks zu meinen Skripten, manchmal auch zu KGs. Es gibt bei mir Chara-Songs, Songs für das ganze Skript, Songs für bestimmte Settings und teile von Welten, Songs für bestimmte Beziehungen zwischen Person 1 und Person 2. Ich wüsste nicht, wie ich ohne Musik schreiben geschweige denn Leben sollte.

Zitat von: Klecks am 28. Juni 2014, 15:47:13
Sagt mal, kennt ihr das? Dieses unbeschreibliche, gigantische Gefühl, wenn euch aus dem Nichts ein oder zwei Sätze einfallen - und plötzlich alles Sinn macht? Ich hatte das heute mal wieder.  :wolke:

Ich habe es eher, dass diese zwei Sätze dann zu ganzen Passagen führen.  ;D

Sternsaphir

Zitat von: Klecks am 28. Juni 2014, 15:47:13
Sagt mal, kennt ihr das? Dieses unbeschreibliche, gigantische Gefühl, wenn euch aus dem Nichts ein oder zwei Sätze einfallen - und plötzlich alles Sinn macht? Ich hatte das heute mal wieder.  :wolke:

Bei mir sind es meistens plötzlich Szenen, die dann der Schlüssel zu einem Plotproblem sind, an dem ich mehrere Tage geknabbert habe.

Sunflower

Zitat von: Klecks am 28. Juni 2014, 15:47:13
Sagt mal, kennt ihr das? Dieses unbeschreibliche, gigantische Gefühl, wenn euch aus dem Nichts ein oder zwei Sätze einfallen - und plötzlich alles Sinn macht? Ich hatte das heute mal wieder.  :wolke:

Bei mir ist es meistens eher so, dass meine Figuren mir plötzlich etwas erzählen und dann fängt alles an, einen Sinn zu machen  :wolke: Manchmal hat Schreiben schon etwas Magisches, finde ich ... Manchmal? Ach was, eigentlich immer.

@Musik: Passende Musik habe ich auch fast immer. Manchmal schreibe ich zwar ohne Musik, aber ich weiß irgendwie immer, was wo dazu passt. Wobei ich meistens irgendwelche Soundtracks von Filmen oder Spielen höre. Gerade - Assassin's Creed 4. Piratenmusik für mein Piratenprojekt  :vibes:
"Why make anything if you don't believe it could be great?"
- Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow

Robin

@Sunflower: Assassin's Creed. :wolke: Die Musik ist aber auch der Hammer, und wenn es gleich noch um Piraten geht... :jau: Da fällt mir nur ein zustimmendes "AYE!" ein.


Für Blutflügel und auch für meine anderen Engelsprojekte habe ich eine Playlist... eigentlich nur der OST von "El Shaddai: Rise of the Metatron". Das Spiel ist glaube ich ein Indieprojekt, hat es aber auf die PS3 und XBox 360 geschafft (bin mir jedenfalls reeeelativ sicher), und ist auch so wirklich ein Augenschmaus. Die Story dahinter finde ich auch interessant, weil eben Engel auch ein wenig anders dargestellt werden, als man es gewohnt ist.

Alles in allem bin ich gerade richtig im Schwung drin, und die Ferienlaune kommt auch auf. Das ist einfach wunderbar. Und es beflügelt ungemein.
~Work in Progress~

Sunflower

Ich liebe die AC-Soundtracks irgendwie alle :vibes: Aber die Piraten passen gerade natürlich besonders gut! ARR! :D

Beflügeln klingt toll, Robin! Im Juli habe ich auch wieder frei, dann kann ich endlich wieder schreiben ...
"Why make anything if you don't believe it could be great?"
- Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow

Issun

Zitat von: HauntingWitch am 28. Juni 2014, 15:50:13
Es gibt bei mir Chara-Songs, Songs für das ganze Skript, Songs für bestimmte Settings und teile von Welten, Songs für bestimmte Beziehungen zwischen Person 1 und Person 2.

Das bringt ziemlich gut auf den Punkt, was ich mit Liedern aufführe.  ;D

Zum Thema Eingebung: Eigentlich besteht mein halber Plot aus plötzlichen Eingebungen. Irgendwann löst sich ein Knoten, ich "höre" und "sehe" die Figuren, und eine Szene, die bis dahin unbrauchbar war, macht Sinn und funktioniert. Witzigerweise ist es mir schon oft passiert, dass ich einzelne Elemente des Plots, z.B. die Handlung einer Figur in einer bestimmten Situation, für unlogisch gehalten habe, bis mir irgendeine Anregung eine neue Sicht darauf eröffnet hat. Ich liebe solche Momente.  :)

Siara

#16570
Zitat von: Issun am 28. Juni 2014, 15:29:22
Wenn ich mich intensiv mit meinen Geschichten beschäftige, beginne ich, alle Lieder, die ich höre, (fast) aus sämtlichen Musikrichtungen, mit meinen Charakteren zu assoziieren.
:d'oh: Entwarnung, ich bin doch nicht irre. Puh, das erleichtert mich jetzt. Geht mir ganz genauso. Manchmal passen sogar die Texte so perfekt, dass ich mich frage, woher der Künstler meinen Roman kennt. Und wenn er ihn nicht kennt, worüber zum Teufel er dann gesungen hat ...

Diese Eingebungen sind wirklich die besten. Unterbewusstsein ist was Tolles. Wobei es leider nicht immer klappt. Manchmal lösen sich kleine bis mittelschwere oder auch universale Probleme dadurch einfach in Luft auf. Aber hin und wieder habe ich einfach nicht die Zeit, darauf zu warten, dass das Unterbewusstsein sich mal wieder dazu herablässt, mir beim Schreiben zu helfen. Dann klappt es meistens, vor dem Einschlafen die Gedanken schweifen zu lassen, innerhalb des Projekts, versteht sich. Mein Notizbuch ist voll von krakeliger Geheimschrift, die außer mir niemand lesen kann: Meine ich-schlaf-schon-fast-aber-das-muss-ich-mir-merken-Schrift. ;D

@Sternsaphir: Klingt gut. Wenn das Projekt gesprächig ist, macht das so vieles leichter. Wenn das doch nur als offizielle Entschuldigung angenommen werden würde, wenn man leider mal nicht zur Arbeit erscheint oder in seiner Wohnung schuftet. Dafür sollte es ein Attest geben. :engel:

@Robin+Klecks: Schön, dass es bei euch so super läuft. Manchmal kann es einen auf Watte durch den Tag schweben lassen, wenn das Schreiben gut läuft. :vibes:

An sich geht es mir ähnlich. Die Figuren plaudern munter drauf los, beim Gedanken an das Projekt habe ich Schmetterlinge im Bauch und Sternchen in den Augen ... nur der Plot will nicht. Da ist so eine fiese Unstimmigkeit, genau da, wo ich gerade weiterschreiben möchte. Das ist anstrengend. ::)
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Klecks

Zitat von: Sunflower am 28. Juni 2014, 16:17:21Manchmal hat Schreiben schon etwas Magisches, finde ich ... Manchmal? Ach was, eigentlich immer.

Du hast Recht: Immer!  :vibes:

Zitat von: Siara am 28. Juni 2014, 23:00:59
An sich geht es mir ähnlich. Die Figuren plaudern munter drauf los, beim Gedanken an das Projekt habe ich Schmetterlinge im Bauch und Sternchen in den Augen ... nur der Plot will nicht. Da ist so eine fiese Unstimmigkeit, genau da, wo ich gerade weiterschreiben möchte. Das ist anstrengend. ::)

Das kenne ich.  :knuddel:  So ging es mir mit meinem neuen Projekt auch, vor einer halben Stunde erst kam dann die erlösende Idee. Das kann so frustrierend sein, wenn es nicht klappt! Aber egal, wie lange es dauert, irgendwann wird es klappen.  ;D


Sternsaphir

Zitat von: Siara am 28. Juni 2014, 23:00:59
Wenn das doch nur als offizielle Entschuldigung angenommen werden würde, wenn man leider mal nicht zur Arbeit erscheint oder in seiner Wohnung schuftet. Dafür sollte es ein Attest geben. :engel:

:rofl:
Das wär mal eine neue medizinische Richtung für Ärzte: Autorenmedizin.
Wie stelle ich mir dann das Attest vor? "akute Schreiberitis", "manisches Plotten", "schweres Charaktertrauma" oder "Fingerunruhe mit Tipp-Überfunktion" ? 

Coppelia

#16573
Wenn ich das hier alles lese, werde ich allmählich ein bisschen neidisch, weil mir jetzt schon seit so vielen Monaten nix einfällt, was einen vollständigen Roman abgibt. Mir ist schon klar, dass das an meinem ganzen Stress liegt, aber trotzdem ... ich würde so gern endlich wieder schreiben! :brüll:
Aber es freut mich auf jeden Fall für euch, dass es so gut läuft. :)

Das mit der Musik kenne ich auch. Ich habe z. T. sogar ganz unpassende Inspirationssongs für meine Figuren oder für bestimmte Szenen. Wenn ich versuchen würde, anderen zu erklären, warum das so ist, würden mich alle für verrückt halten. Manchmal kommt sogar eine Art Filk-Effekt hinzu: Ich dichte die Texte um, ändere meist nur wenige Worte, dann passen sie auf meine Figuren. ;D
Es ist aber wirklich erstaunlich, wie wenige Worte man z. B. bei "The Winner Takes it All" von Abba ändern muss, damit ein Stück über Ciceros Ermordung draus wird ...

Im Augenblick werde ich irgendwie von Silial verfolgt. Er will offenbar, dass ich was mit ihm mache. Die letzten Tage legt er mir schon immer dar, wie unerfreulich seine politische und seine persönliche Situation ist. Ich glaube inzwischen, dass er nicht nur die Sache der demokratischen Bewegung grundsätzlich befürwortet, sondern auch von deren charismatischer Anführerin beeindruckt ist.
Gestern hatte ich die Vision, wie eine aufgebrachte Menge den Rat stürmt und sich an den Urnen der Staatshelden vergreift, die dort lagern. Da es heißt, die Helden bilden den Rat der Geisterhüter, der Kessel vor böser Magie und bösen Geistern schützt, frage ich mich, was nach Ansicht der Leute wohl passiert, wenn die Urnen zerstört werden - wahrscheinlich ist aber genau das das das Anliegen der Anstifter dieser Aktion, zu zeigen, dass eben nichts passiert und Kessel ganz gut ohne den Rat der Geisterhüter auskommt.
Das ist jedenfalls ein unerhörter Bruch mit der Tradition. Silial wird sowas von ausrasten! Jedenfalls wenn er nach einer ganzen Weile kapiert hat, dass es überhaupt wahr sein kann. :-X

Issun

#16574
Keine Sorge! Ich kann aus Erfahrung sagen, dass großer Stress (ob "privat" oder "beruflich") tödlich fürs Schreiben ist. Es wird Ideen hageln, sobald du nicht mehr gestresst bist, da bin ich sicher.  :knuddel:

Zitat von: Coppelia am 29. Juni 2014, 06:43:02
Manchmal kommt sogar eine Art Filk-Effekt hinzu: Ich dichte die Texte um, ändere meist nur wenige Worte, dann passen sie auf meine Figuren. ;D
Es ist aber wirklich erstaunlich, wie wenige Worte man z. B. bei "The Winner Takes it All" von Abba ändern muss, damit ein Stück über Ciceros Ermordung draus wird ...

Bei mir ist es ähnlich. Meist ändere ich die Texte aber nicht ab, ich verstehe sie einfach falsch. Die falsch verstandenen Passagen lade ich dann mit der Bedeutung auf, die mir in den Kram passt, und bin furchtbar enttäuscht, wenn ich nach Monaten oder Jahren irgendwo auf die echten Lyrics stoße.  ;)

Die Situation mit Silial und den Demokraten klingt extrem spannend! Das gibt bestimmt eine tolle Geschichte ab.
Zitat von: Coppelia am 29. Juni 2014, 06:43:02
Ich glaube inzwischen, dass er nicht nur die Sache der demokratischen Bewegung grundsätzlich befürwortet, sondern auch von deren charismatischer Anführerin beeindruckt ist.

Oho!  ;D Beeindruckt oder beeindruckt?

Edit:

@Siara: Ich erinnere mich an eine Nacht, als ich schon im Bett gelegen und fast geschlafen habe, aber dreimal wieder aufgefahren bin, weil ich noch etwas in meinem Notizbuch festhalten wollte. Die Ideen, die ich dort am Morgen gefunden habe, waren gar nicht so übel. :D