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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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HauntingWitch

Zitat von: Coppelia am 08. Mai 2014, 13:05:24
@ Haunting Witch
Schreiben schadet doch überhaupt nie! Ich hoffe, niemand von euch kommt in die doofe Lage, in der ich war, dass ich nur noch geschrieben habe, wenn ich meinte, dass es sich "lohnt"! :)

Ich neige ab und zu ein bisschen zu solchen Gedanken. Da muss ich mich immer ermahnen, dass ich ja in erster Linie für mich schreibe und niemandem etwas beweisen muss und daher noch alle Freiheiten der Welt habe. Aber die Lust siegt immer (wie das klingt).  ;D

Zu Lukial: Hm, das ist dann natürlich schwierig. Gibt es keine Gesetze, Regeln, Konventionen, die ihm das erschweren? Es muss ja nicht gleich verboten sein, sich scheiden zu lassen (um Himmels Willen!). Vielleicht ist es ja verpönt, wenn Politiker sich scheiden lassen oder weil er dem Vater seiner Frau irgendetwas versprochen hat, würde er dann quasi eidbrüchig...

So, mit diesen Amandas und Amys bekomme ich noch ein Durcheinander. Ich habe zwei Protas mit dem gleichen Namen (weil Amy eigentlich nur die Abkürzung von Amanda ist), zum Glück sind sie in zwei verschiedenen Projekten. Aber ich kann keinen der Namen ändern, weil die eine schon lange vor der anderen da war und die Neue sich mir so vorgestellt hat.  :d'oh:

Nirahil

@Coppi: Hmm, wenn er wegen seines Ansehens die Scheidung vermeiden will, fände ich das aber auch einen schönen Ansatzpunkt. Ihm könnte ja aufgehen, dass es vielleicht doch besser wäre, mit seiner Frau besser auszukommen, als es zu ertragen und sich den lieben langen Tag lang zu streiten (falls sie streiten). Damit müsste er auch keinen Friedefreudeeierkuchen vollbringen, aber halt ... naja, eine Besserung der Situation vielleicht.

Ich habe den heutigen sehr technischen und mega trockenen Vortrag dazu genutzt, in den Themenblöcken, die mich gar nix angingen, zu schreiben. Fünf DinA 5 Seiten! Und jetzt ratet mal, welcher Depp gerade vor einer Version von letzter Woche sitzt und sich wundert, dass da ein ganzer Absatz fehlt. Und wessen aktuelle Version sich auf einem anderen Rechner außer Reichweite befindet.  ::) Wozu hab ich gleich nochmal Dropbox installiert? Manchmal könnte ich mir glatt selbst in den Hintern treten, dass ich so doof und vergesslich bin.
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

Coppelia

@ Witch
Den gleichen Namen zu haben, ist echt dreist von deinen Protas. Ich würde zur Zwangsumbenennung schreiten. ;)

@ Nirahil
Na wenigstens ist der Text nicht futsch, sondern nur woanders!

@ Lukials Scheidung
Ja, Lukial ist Politiker, und natürlich würde eine Scheidung seinem Ansehen schaden, weil von Politikern ein möglichst vorbildliches Familienleben erwartet wird. Und da sich Lukial auch entschieden hat, in die Politik zurückzukehren, wäre das natürlich ein Argument.
Es wäre schön, wenn er irgendwie seine Ehe "retten" oder gar seiner Frau wieder näher kommen könnte, leider weiß ich, dass das nie passieren wird. Und in einer Ehe festzusitzen, in der man sich nicht nahe steht, ist für beide Partner frustrierend und eine Scheidung schon irgendwie der bessere Weg.
Er könnte höchstens sein unfaires Verhalten gegenüber seiner Frau ändern.

heroine

Zitat von: Coppelia am 08. Mai 2014, 19:26:01
Es wäre schön, wenn er irgendwie seine Ehe "retten" oder gar seiner Frau wieder näher kommen könnte, leider weiß ich, dass das nie passieren wird. Und in einer Ehe festzusitzen, in der man sich nicht nahe steht, ist für beide Partner frustrierend und eine Scheidung schon irgendwie der bessere Weg.
Er könnte höchstens sein unfaires Verhalten gegenüber seiner Frau ändern.

Huhu,
was wäre, wenn beide sich neu umsehen? Sprich es wirklich nur noch einer WG mit gelegentlichen gemeinsamen Auftritten gleich kommt? Vielleicht lernt er es dann schätzen, dass 'zuhause' einfach friedlich ist und für alles andere hat er seine 'Freundin'. Wenn diese Nebenbeziehung nicht weiter hält, dann kann er etwas dankbarer wieder zurück und muss sich trotzdem nicht weiter mit seiner Frau auseinandersetzen.

Alternativ: er war wirklich beim Scheidungsanwalt und hat festgestellt, dass der Ehevertrag für ihn absolut nicht akzeptabel ist?

Coppelia

Das ist alles nicht so einfach, wenn man die Zukunft und die Hintergründe der Chars schon so genau festgelegt hat. :) Danke jedenfalls für eure Ideen. Ich vermute, ich werde zur einfachen Lösung greifen und Lukial einfach von der Scheidung absehen lassen, auch wenn es ihm schwerfällt. Er schaut schon ganz protestierend ...

Nirahil

Zitat von: Coppelia am 08. Mai 2014, 19:26:01
@ Nirahil
Na wenigstens ist der Text nicht futsch, sondern nur woanders!
Okay, da hast du allerdings auch wieder recht. ;D Ich tippe das jetzt einfach mit einem Absatz ins Dokument und führe dann beides irgendwie zusammen, wenn ich es nicht wieder vergesse.

Ich hoffe, du findest eine Lösung für Lukial.  :-\ Finde ich ganz fürchterlich, wenn man seinen Plot so schön festgelegt hat und dann kommt die Figur und sagt "nö!" und es passt einfach hinten und vorne nichts mehr.
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

Issun

@Coppelia: Da Lukial so ehrgeizig ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass er sein Privatleben hintanstellt, auch wenn es ihm äußerst unangenehm ist, das zu tun.
                   Ich freue mich übrigens, dass du schon so beschwingt weiterschreibst!  :pompom:

Mein Antagonist treibt mich in den Wahnsinn. Jetzt mache ich mir extra die Mühe, die Passagen, in denen er Erwähnung findet, aus allen möglichen Dokumenten zusammenzukopieren und zu lesen, damit ich seinen Charakterbogen überarbeiten kann, und er wagt es, mir noch sympathischer zu werden. Ich glaube, wenn das so weitergeht, kann er sich als Antagonist untauglich schreiben lassen. Außerdem sind zentrale Plotprobleme am Ende des Romans noch immer ungelöst, und ich schreibe schon regelrechte Erörterungen darüber, wie ich sie lösen könnte. Das hat man davon, wenn man auf Plotelementen beharrt, die schön, aber nicht unbedingt logisch sind.  ::)

HauntingWitch

@Issun: Aber ist das nicht gut, wenn dein Anta dir sympathisch ist? Ich mag ja alle meine Figuren, auch die Antas. Das finde ich gut so, weil ich dadurch den viel besseren Zugang zu ihnen habe und auch deren Motive und Beweggründe besser darstellen kann. Ich bin der Ansicht, wie mehr Nähe der Autor zu seinen Figuren hat, umso "echter" wirkt die Figur später im Text. Das klappt schon.

Das mit den Logiklöchern kenne ich. Mir schwirrt seit Wochen der Kopf, wie ich das anstellen soll, dass der Plan meines Antas aufgeht. Eigentlich hätte er schon lange auffliegen müssen. Aber dann gäbe es ja die ganze Story nicht. Im Notfall gibt es den Brainstorming-Chat.

Issun

Ich schätze, du hast Recht, was den Antagonisten betrifft, HauntingWitch. Eigentlich finde ich es sehr spannend, zwei Figuren aufeinanderprallen zu lassen, die beide davon überzeugt sind, dass sie das Richtige tun, obwohl es katastrophal falsch ist. Antagonist und Protagonist sind bei mir in der Hinsicht nicht so verschieden. Ich hoffe nur, dass die Sympathie des Lesers doch eher beim Protagonisten liegt.

Das klingt, als hätten wir beim Plot ein ähnliches Problem. Ich mache mir ziemlich Sorgen deswegen. Ich wünsche mir zwar für das Ende eine besonders starke Konfliktsituation, will aber nicht, dass das Ganze ins Melodramatische kippt, weil ich den klassischen Fehler begehe, die Charaktere nicht logisch handeln zu lassen, sondern so, wie ich es mir wünsche, damit die Geschichte den geplanten Verlauf nimmt. Ich glaube, ich muss noch ziemlich in mich gehen, um zu entscheiden, ob das Ende so klappen kann, wie ich es mir vorstelle. Brainstorming-Chat wäre notfalls auch eine Möglichkeit, danke für den Hinweis!  :)

Coppelia

#15879
Die Sympathie liegt eigentlich immer bei der Figur die Perspektive hat. :) Ich finde es auch toll, wenn die Kontrahenten beide aus nachvollziehbaren Gründen handeln.
Ich helfe übrigens auch gern beim Brainstorming. Jetzt sollte ich aber endlich auch mal weiter überarbeiten, anstatt ständig nur im Perspektiventhread abzuhängen ...

HauntingWitch

Woah, kennt ihr diese Momente, wenn im Gehirn die Zahnräder ineinander greifen und plötzlich alles Sinn ergibt?  ;D So einen hatte ich gerade. Ich habe doch tatsächlich einen ganzen Roman mit dem falschen Anta geplant. Kein Wunder, funktionierte nichts. Naja, jetzt habe ich den richtigen und alles geht ganz wunderbar auf. Eigentlich hätte er nur eine Nebenfigur sein sollen, aber wo wäre dann der Sinn seiner Existenz? :rofl: Und der andere bekommt dann eine andere Story, irgendwann.

Issun

#15881
@Coppi: Auch dir vielen Dank für das Brainstorming-Angebot!

@Witch: Freut mich, dass deine Probleme sich gelöst haben!  :) Ich hatte auch mal daran gedacht, den Anta auszuwechseln, aber bei mir kommen leider nur Absurditäten dabei raus.  :-\ Besser würde es funktionieren, ihn mit einer anderen Figur, die ich eigentlich streichen wollte, zu vermischen. Das wäre ziemlich riskant. Da es meinen Prota aber in große Schwierigkeiten bringen würde, probiere ich es vielleicht doch mal aus.  :snicker:

Franziska

Sowas ist toll, wenn plötzlich alles passt, wenn man nur ein Detail ändert!  :D

Oh Mann, ich wollte eigentlich noch zwei Bewerbungen verschicken, Leseprobe und alles ausgedruckt und ich dachte, lese ich lieber nochmal, nicht dass ich da neue Fehler eingebaut habe. Und dann fallen mir mindestens zehn Sachen auf, dich ich ändern muss, also keine Tippfehler mehr Stilsachen. Und ich denke, wie ich das jemals so irgendwohinschicken konnte. Kein Wunder, dass das niemand haben will. :d'oh: Ich glaube, ich muss meine Texte immer zwei Jahre liegen lassen, bevor ich genug Abstand habe, um sie beurteilen und überarbieten zu können. Nur, in dieser Zeit ändert sich dann schon wieder mein Stil und ich muss alles neu schreiben. So schaffe ich es aber nie, neue Sachen zu schreiben. Ich habe gerade keine Lust mehr auf Überarbeiten.  :(

Coppelia

@ Witch
Solche Momente sind Gold wert! Da kannst du dich noch lange drüber freuen. :)

@ Franziska
Naja, Texte sind nie perfekt, egal, wie häufig man an ihnen herumdröselt. Das muss man einfach so akzeptieren. Fertig sind sie irgendwann nur, weil man es so beschließt, nicht, weil sie wirklich fertig wären.
Aber wenn sich dein Stil noch so stark ändert, ist das vielleicht wirklich ein Zeichen dafür, noch etwas zu warten. Auch wenn es sein kann, dass sich der Stil im Lauf des Lebens immer wieder etwas ändert, glaube ich doch, dass man irgendwann einen Stil findet, in dem man ungefähr bleibt. Was natürlich nicht bedeutet, dass man keine stilistischen Ausreißer machen könnte ...

Ich schreibe jetzt bei "Mord in Laidon" lauter Szenen, die nichts mit meinem Krimiplot zu tun haben. Und damit ignoriere ich, dass dieser Teil des Plots noch immer weitgehend im Dunkeln liegt. Lalala! Aber das Finale des Redewettbewerbs ist schließlich auch wichtig.

Klecks

Wer weiß, Coppi, vielleicht entwickelt sich aus diesen Szenen etwas für deinen Krimiplot, vielleicht entdeckst du etwas in einer Szene, das du dafür verwenden kannst. Mir ging es mal so: Ich dachte, ich habe mich total ins Aus geschrieben und alle Szenen auf über 100 Seiten seien sinnlos, aber als ich die alten Szenen nochmal durchgelesen habe, war es, als hätte ich mir - ohne es zu merken - die perfekte Vorlage für den gesamten weiteren Plot geschrieben.  :D