Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Lucien]

Habe gerade als Tipp gelesen: "Schreiben sie genau das Gegenteil dessen, was sie erzählen wollen!"
Vielleicht drehe ich jetzt also alles/manches mal um (gedanklich) und gucke, was bei rauskommt.

Interessant. Da bin ich auch mal neugierig, was bei rumkommt!

@ Pintana: Bei mir ist das bei dieser Geschichte so etwas Halbgehangenes. Die Idee ist aus einer anderen Geschichte entsprungen und ich habe im Eifer des Gefechts munter drauf los geschrieben, erstmal ohne Plot. Dann habe ich ein wenig geplottet, um verschiedene Szenen, die ich im Kopf hatte, zu einem klaren Bild zusammen zu fügen. Jetzt ist alles irgendwie murks. 

Aber auch ich bin im Augenblick sehr motiviert und die Nacht ist noch jung. Mal sehen, was ich noch gerissen kriege.

[Söfchen]

Klingt interessant. Verrätst du uns dann was daraus geworden ist?

Das mache ich, sehr gerne! Bisher habe ich erstmal mit meiner ständig jammernden Prota angefangen, die sich seit 200 Seiten dauernd als Opfer sieht und demnach total passiv und depressiv ist.
Sie ist jetzt eine kleine Draufgängerin mit einigen Macken. Dadurch hat sie öfters Stress mit ihren Mitmenschen. Im Laufe des Plots (den ich noch nicht wirklich habe) soll sich das aber ändern.

Im Großen und Ganzen habe ich da Gefühl daraus könnte mehr werden, als mit dem eigentlichen Plot. Jedenfalls bringt das ein paar neue Wendungen.

Ich berichte dann mal weiter.

[Robin]

Ich hab mir heute die Plotteritis eingefangen. Toll.

In Zusammenfassung hab ich mir in den Kopf gesetzt, meinen ersten richtigen Roman auf Englisch zu schreiben. Es soll eine Dystopie werden. Mit Fantasyeinschlägen. Und es wird noch interessant, wie ich das alles aufdröseln will. Oh Mann...

[Klecks]

@Robin: Ich wünsche dir viel Erfolg. Das klingt ähnlich schwierig wie deine 2 Millionen Wörter im T12! 

[Anj]

@söfchen: das klingt wie eine extreme Form des Tipps: "Streich die ersten 5 Ideen, die du hast."
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was daraus wird. Grundsätzlich glaube ich aber, dass eine draufgängerische Prota mit Macken besser funktioniert, als eine melancholische. Wobei auch zweiteres eine interessante Herausforderung sein kann. Man kann ja auch Melancholie auch erwachen.

Ich habe eben die Pomodorotechnik ausprobiert, um mir zwischen dem Surfen im Netz Zeit zum Schreiben frei zu schaufeln. Es waren zwar nur die ersten 25 Minuten, aber besser als nix. Sind immerhin fast 400 Worte zusammengekommen.  Und, das allerbeste ist, dass sich für mein neues Projekt ein Handlungsbogen neu entfaltet hat. Ich liebe dieses Gefühl, wenn sich die Einzelteile ineinanderfügen! 

@Robin: Einen ganzen Roman auf englisch? Respekt! Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!

[Lucien]

Das mache ich, sehr gerne! Bisher habe ich erstmal mit meiner ständig jammernden Prota angefangen, die sich seit 200 Seiten dauernd als Opfer sieht und demnach total passiv und depressiv ist.
Sie ist jetzt eine kleine Draufgängerin mit einigen Macken. Dadurch hat sie öfters Stress mit ihren Mitmenschen. Im Laufe des Plots (den ich noch nicht wirklich habe) soll sich das aber ändern.

Cool!

Ich bin mit meinem Plot immer noch nicht weiter, habe aber dafür gesorgt, dass er in seiner ursprünglichen Form hinfällig geworden ist, da sich die Grundvoraussetzungen geändert haben: meine Protagonistin ist nun männlich. Dadurch komme ich mit ihr/ihm plötzlich viel besser klar. Da ich allerdings nicht vorhabe, den zukünftigen Geliebten in eine Frau zu verwandeln, fällt die Liebe damit erstmal flach (es sei denn, ich habe Lust ein wenig homoerotik zu schreiben  ).
Aber auch der Kerl hat eine Veränderung durchgemacht: er ist nun vom wohlbehüteten Muttersöhnchen zum Abenteurer geworden, der in einem eigenen kleinen Haus lebt. Damit sind die Eltern gestrichen. Ich weiß auch gar nicht, warum ich die damals eingebaut habe! Sie sind vollkommen unrelevant für die Handlung.
Für die nächsten Kapitel habe ich mir außerdem vorgenommen, dass der Prota sich nicht einfach wieder einsammeln und in seine Welt zurückbringen lässt. Es braucht da mehr Konflikt.

@ Robin: Ich wünsche dir viel Erfolg für dein Vorhaben! 

[Robin]

Danke euch dreien. Bis jetzt geht es ganz gut mit der Planung und dem ganzen drum und dran. Natürlich die Planung erst mal noch auf Deutsch.

[Coppelia]

Ich schreib zwar jeden Tag ziemlich viel für meine Verhältnisse, aber irgendwie bin ich nicht glücklich damit. Es kommt mir nicht so glatt und stimmig vor, wie ich es gern hätte.
Heute hat mein Prota zwar sein groooooßes Geheimnis gelöst, aber bei all den Details und Handlungssträngen habe ich das Gefühl, dass noch immer viel zu viele Fragen offen bleiben. Und eine für die weitere Handlung wichtige Erkenntnis muss der arme gebeutelte Junge erst noch kriegen.
Dazu ist mein Prota irgendwie ständig bewusstlos und krank und muss aufgeweckt und betüdelt werden. Er ist wirklich etwas schwach auf der Brust, auch wenn er einen starken Willen hat. Das wird potentiellen Lesern bestimmt nicht gefallen.

Meh ... alles doof im Moment! Ich will Frühling!

[HauntingWitch]

@Robin: Na, dann viel Erfolg!

@Coppelia: Fühl dich mal gedrückt. 

Braucht jemand Plotbunnies, ich hätte noch welche abzugeben, mein Plotbunny-Tierheim ist voll und weitere warten vor der Tür. Aber was mit meinen beiden KGs ist, bei denen ich vorwärts kommen möchte, sagen sie mir natürlich nicht.

[Robin]

Witch, vielleicht musst du ein paar von ihnen zum Musenbrunnen bringen? Musste ich schlussendlich auch mit einer Idee machen, die mich zwar geneckt hat, aber partout nicht kooperieren wollte.

Hm, ich sollte auch mal bei meinen Ideen ein wenig ausmisten... die Plotbunnies werden hier auch schon zur Plage. Ich habe schon etwa 250 Ideenfetzen notiert, und es kommen NOCH mehr. Wo kommen die immer alle her?


Edit: Cyanide and Happiness bringt es mit diesem Comic wieder auf den Punkt. Wenn man ständig unzufrieden ist mit dem, was man schon hat... dann hat man den Creator's Curse! *dramatische Miene*

[HauntingWitch]

Witch, vielleicht musst du ein paar von ihnen zum Musenbrunnen bringen?

Das ist eben so eine Sache, ich denke dann immer, aber was ist, wenn mir irgendwann doch noch die ultimative Verwendung dafür einfällt?

[Robin]

Das ist natürlich wieder etwas, was man davor auch immer nachhängen hat... *seufz* Na, ich werde vielleicht trotzdem in nächster Zeit zwei, drei Ideechen dorthin bringen... einfach weil ich da das Gefühl hab, dass ich noch nicht für solche Ideen reif genug bin.

[traumfängerin]

@Coppelia: Es ist deine erste Fassung. Auch wenn man in einer ersten Fassung immer wieder mal Szenen hat, die wirklich gelungen sind, gibt es auch noch die anderen, die mit denen man sich schwer tut, und die vielleicht erst bei der vierten Fassung richtig rund sind. Aber dafür sind das dann manchmal die besten Szenen des ganzen Romans. Also Kopf hoch!  Das wird schon noch werden!

[Coppelia]

Danke, traumfaengerin. Das stimmt.
Ich überarbeite normalerweise nicht so furchtbar viel, aber in diesem Fall ist es sicher nötig! Überhaupt braucht der Roman noch viel Überarbeitung.

[Robin]

Ich stelle fest, dass mein englisches Projekt wohl sehr dicht gedrängt sein wird. Ich weiß nicht, irgendwie kommt es mir für diese Dystopie unpassend vor, ausladend zu werden. Jedenfalls zu großen Teilen - es ist nämlich ein, trotz der bunten Fassade und der vielen Möglichkeiten, die eigentlich noch offen stehen, ein unglaublich kaltes System. Tja... Mal sehen, wo mich das Plotten noch hinführt.