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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Artemis

#11850
Man merkt, dass NaNo ist - schaut euch mal die "Wer ist online"-Anzeige an. Alles wuselt versteckt im NaNo-Bereich rum, unfassbar  ;D

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Naudiz

 :rofl:

Mir tun ehrlich gesagt die Neuzugänge leid, die jetzt denken müssen, in diesem Forum wäre überhaupt nichts los... Muss wohl Mithras davon überzeugen, dass es nicht so ist, bevor er auf die Idee kommt, sich hier nicht mehr blicken zu lassen  :D

Franziska

Wie geht das denn? Wusste gar nicht, dass es so eine Übersicht gibt, da kann man sich ja gestalkt fühlen. Bin ich die einzige, die nicht den Nano mitmacht? :'(

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr einen Text liest und die ganze Zeit denkt: genauso will ich schreiben können, genau nach solchen Formulierungen habe ich gesucht und dann einfach neidisch seid, weil der Autor auch noch viel jünger ist als ihr und ihr denkt, ihr könntet überhaupt nicht schreiben? So ging es mir gerade. Und dann dachte ich, dass man so doch keinen Text lesen sollte, keinen so guten Text. Man sollte es genießen so einen Text zu lesen und bestenfalls etwas draus lernen. Manchmal nervt es, das Textanalysieren nicht abstellen zu können.
Ich hoffe, ich lerne unbewusst doch etwas daraus und dass ich statt neidisch zu sein, das als Motivation sehe. Warum ist Schreiben nur so verdammt harte Arbeit? ::)

Naudiz

Das ist die Wer ist online-Liste, Franziska. Und du bist nicht die Einzige, die nicht mitmacht, da gibt es mehr als genug. Nämlich die anderen ca. zwei Drittel des Zirkels :) (100 Teilnehmer von hier haben wir)

Und das Gefühl kenn ich nicht, jedenfalls nicht mit einem jüngeren Autor. Ansonsten, ja, klar, das hat glaub ich jeder Mal. Ich beneide zum Beispiel immer wieder Patrick Rothfuss um seinen Stil. Andererseits bin ich dann immer glücklich, dass in meinen Geschichten wenigstens was passiert  :D

Thaliope

@Franziska: Oh ja, das Gefühl kenn ich. Und es wird schlimmer, je älter man wird ... Wenn der tolle Autor älter ist, kann man ja denken: wow, da kann ich auch noch hinkommen. Aber wenn derjenige jünger ist ... ach, das ist frustrierend.  :knuddel:
Aber jeder hat nunmal seinen eigenen Lebensweg, jeder hat andere Herausforderungen zu meistern. Das lässt sich gar nicht unbedingt vergleichen. Manche Dinge brauchen einfach Zeit zum Reifen, und das ist in Ordnung so. Und ich glaube, wenn einem das klar wird, lässt der Druck auf einen selbst nach, und man kann sich vielleicht auch wieder von toll geschriebenen Texten inspirieren lassen.  :knuddel:

Franziska

Ja ich weiß Thali, danke fürs :knuddel:. Ich weiß, es gibt Autoren, die erst mit fünfzig ihr erstes Buch veröffentlichen und dann erfolgreich sind. Nur hoffe ich, dass das bei mir nicht so sein wird. ::)

Thaliope

Klar hofft man das nicht :) Ich meine nur, man verliert leicht aus den Augen, was man sonst noch so im Leben leistet. Womit man klarkommen, was man aufarbeiten muss. Und wenn ich jetzt zurückblicke, weiß ich, vieles wäre früher einfach nicht gegangen. Vor ein paar Jahren wäre ich zum Beispiel noch gar nicht damit zurechtgekommen, Erfolg mit dem Schreiben zu haben. Inwzischen könnte ich mir vorstellen, dass ich es schaffe, nicht völlig durchzudrehen ;) Aber dafür musste ich erst ein paar andere Felder beackern  8)

Ich hatte eine Zeitlang totale Torschlusspanik in Bezug auf Veröffentlichungen. Inzwischen habe ich zum Glück meine Ruhe wiedergefunden. Es dauert so lange es dauert. Und es ist in Ordnung so. Und es wird schon seinen Grund haben. Und selbst wenn es mit dem Veröffentlichen nie klappen sollte, bin ich mit dem Rest meines Lebens, glaub ich, ganz zufrieden. Also so, dass nicht alles sinnlos und umsonst gewesen sein wird, wenn ich irgendwann das Zeitliche segne, ohne je ein Buch veröffentlicht zu haben. Is okay.  :omn:


Ryadne

Zitat von: Franziska am 02. November 2012, 00:05:50
Bin ich die einzige, die nicht den Nano mitmacht? :'(

Gewiss nicht, ich mach nicht mit, und z.B. Drachenfeder und Koriko auch nicht.

Zitat von: Franziska am 02. November 2012, 00:05:50
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr einen Text liest und die ganze Zeit denkt: genauso will ich schreiben können, genau nach solchen Formulierungen habe ich gesucht und dann einfach neidisch seid, weil der Autor auch noch viel jünger ist als ihr und ihr denkt, ihr könntet überhaupt nicht schreiben? So ging es mir gerade. Und dann dachte ich, dass man so doch keinen Text lesen sollte, keinen so guten Text. Man sollte es genießen so einen Text zu lesen und bestenfalls etwas draus lernen. Manchmal nervt es, das Textanalysieren nicht abstellen zu können.

Ich denk, das kennen sehr viele Schreiberlinge. Ich weiß noch, wie ich mit... 17? "Freaks" von Joey Goebel gelesen habe, was er mit 19 veröffentlicht hat. Ich wollte es auch schaffen, so ein tolles Buch so jung zu veröffentlichen und war frustriert, als ich gemerkt habe, dass ich in der Richtung einfach nicht schreiben kann (und dass das mit 19 ohnehin nichts wird...). Vor einem Jahr ging es mir wieder so, dieses Mal mit "Fairwater" von Oliver Plaschka. Naja, aber Menschen schreiben halt verschieden, und es gibt wohl keinen, der gleichzeitig wie Oliver Plaschka und wie Joey Goebel schreiben kann - zum Glück.  ;) Ich schreib halt wie ich und im Moment hab ich mit Blick auf meine erste Romanveröffentlichung tierisch Angst, dass das nicht ankommt, aber dafür hab ich auch gelernt, Joey Goebels Bücher einfach zu lieben und zu genießen, ohne neidisch zu sein (wie das klingt, so melodramatisch...) - auch wenn ich manchmal noch arg neidisch bin, dass er so alt war wie ich jetzt, als er das geniale "Vincent" geschrieben hat...


Franziska

@Thali: ja vielleicht hast du recht. Ich weiß auch nicht, ob ich damit klar kommen würde, wenn ich plötzlich einen Bestseller landen würde. ;D Ob ich Lust hätte Interviews zu geben und Lesungen zu halten. Aber ich denke, dass würde ich dann schon machen.
Und, du hast doch schon veröffentlicht! Tja, wenn ich noch andere Hobbys hätte ... aber die sind eher passiv und ich denke Schreiben ist das, was ich am besten kann.  Aber leider auch nicht so gut, wie ich gerne würde.
@Ryadne: Joey Goebels kannte ich bisher nicht, muss ich mal lesen. Ich weiß, es hat auch seine Nachteile, wenn man so jung veröffentlicht, ich hatte mal einen Thread dazu. Und ich weiß, es ist bescheuert, so schreiben zu wollen, wie jemand anders. Das hilft einem nicht weiter. Ich bin immer wieder überrascht, wie viele unveröffentlichte Autoren es gibt, die so so gut sind. Ich hatte z.B. in meiner Autorengruppe mehrere davon, die nur Kurzgeschichten geschrieben haben und während ich von ihren Texten immer total beeindruckt war, waren sie davon beeindruckt, dass ich schon mehrere Romane geschrieben habe. Manchmal denke ich, es geht nicht nur darum, gut zu sein, sondern darum mutig zu sein. Also wenn ich es gar nicht versuche, kann ich mich auch nicht beschweren. ::)

Grummel

ZitatIch hatte z.B. in meiner Autorengruppe mehrere davon, die nur Kurzgeschichten geschrieben haben und während ich von ihren Texten immer total beeindruckt war, waren sie davon beeindruckt, dass ich schon mehrere Romane geschrieben habe. Manchmal denke ich, es geht nicht nur darum, gut zu sein, sondern darum mutig zu sein. Also wenn ich es gar nicht versuche, kann ich mich auch nicht beschweren. ::)

Dein letzter Satz ist so wahr. Wenn man es nicht probiert, wird man es nie herausfinden. :jau:
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

moonjunkie

@Franziska: Ich mache auch nicht beim Nano mit!  :winke:

Ach und was du noch geschrieben hast, so geht es mir auch oft. Gerade lese ich wieder ein Buch, wo ich denke: ach, könnte ich nicht bitte auch so schreiben? Und solche tollen Ideen haben? Aber ich muss gestehen, selten kenne ich das Alter der Schriftsteller, die ich gerade lese, bzw. oft sind es auch ältere Bücher, da fällt das Rechnen dann noch schwerer...   :hmmm:

Naja, und dass man wirklich ständig Texte analysiert, wenn man selbst schreibt und vor allem selbst editiert, kann ich auch so unterschreiben. Ganz oft entdecke ich Rechtschreibfehler in Büchern oder denke: oh, den Satz hätte man besser umgestellt oder sonst etwas in der Richtung. Manchmal kann ich es auch ausblenden. Ganz gut klappt das bei Hörbüchern, da achte ich nicht so sehr auf den Stil, sondern eher auf die Geschichte. Obwohl mir da auch auffällt, wenn jemand unglaublich gut mit Worten umgehen kann (das geht mir zur Zeit mit einem Hörbüch von Antonia Michaelis so). Puh, das hätte ich jetzt nicht nachgucken sollen. Sie ist genau ein Jahr älter als ich und hat schon so eine lange Liste von Büchern veröffentlicht (hauptsächlich Kinder- und Jugendbücher), dass ich gar keine Lust habe sie zu zählen. Mindestens dreißig. Jedenfalls gehört sie seit neustem zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen. Vermutlich hat sie früher angefangen zu schreiben als ich... wahrscheinlich ist sie auch einfach gut.

Ansonsten, ist das ein super Ansatz von dir, Franziska:

ZitatManchmal denke ich, es geht nicht nur darum, gut zu sein, sondern darum mutig zu sein. Also wenn ich es gar nicht versuche, kann ich mich auch nicht beschweren.

Werde ich mir auch mal hinter die Ohren schreiben.

Söfchen

Hallo Franziska,

mir geht es ganz genauso. Erstmal mache ich auch nicht beim NaNo mit, obwohl ich es gerne mal versucht hätte, aber ich weiß, ich würde es nicht hinkriegen, weil ich einfach zu viel anderes um die Ohren habe. Ich bin schon froh, wenn ich überhaupt wieder zum Schreiben komme und mich mal wieder aktiv in der Plotschmiede beteiligen kann...

Und das Gefühl, was du hast kenne ich auch, wobei ich meistens neidisch bin, das manche so tolle Ideen habe und ich dann denke: Warum kann ich nicht auf so was Geniales kommen? Ich habe zwar genug Phantasie, um mir alle möglichen schrecklichen Szenarien auszumalen, die passieren könnten (mit mir und meiner Familie), aber für ein komplettes Buch reicht es scheinbar nicht. Zumindest kommt es mir im Moment so vor.
Vielleicht sollte ich kein Jugendbuch schreiben, sondern eine richtige Horror-Story.  :hmmm:

Ramundriel

Hallo,
ich kenne die neidischen (und manchmal auch ein bisschen schadenfrohen) Blicke in fremde Bücher auch. Mir fällt allerdings auf, dass es meistens nur Wortschöpfungen oder wenige Absätze sind, die mich wirklich begeistern. Am liebsten würde ich sie mir abschreiben und irgendwo aufhängen. Meistens lese ich sie drei oder vier Mal. Manche Sätze haben so eine Melodie, dass es an Magie grenzt ... wenn ich das mal so theatralisch formulieren darf  ;D

Puren Neid empfinde ich, wenn ich ein Buch lese und das Emotionen in mir weckt. Erst vor kurzem habe ich eine Schlachtszene gelesen, von der ich wirklich begeistert war. Leider sind die oft wie ein Kuddelmuddel. Geht es euch auch manchmal beim lesen so, dass euch erst auffällt wie viel ihr noch lernen müsstet?
Bei mir ist Spannung halten ein ganz großes Thema. Ich selbst kann nicht gut mit Spannung umgehen und versuche deswegen auch das Leiden meiner Figuren nicht zu lang in die länge zu ziehen. Blöd nur, wenn alle Figuren happy sind und die Handlung eigentlich erst die Mitte erreicht hat  :-\

Lieben Gruss
Ramundriel

Söfchen

Mein Problem ist immer der Plot. Ich habe einen Anfang und ein Ende. Ich weiß auch, wie die Entwicklung der Hauptfigur aussehen soll und die Prämisse der Geschichte. Aber die Handlung dazwischen, die kriege ich nie zu packen.
Finde das echt doof, denn darum geht es ja letztendlich, sonst braucht man kein Buch schreiben. :wart:

Vielleicht sollte ich doch mal "Den Weg des Künstler" lesen. Das soll ja die Kreativität (wieder) zum fließen bringen...

Dogtales

Meh ... ich habe im Moment nicht nur kein Durchhaltevermögen (von der Zeit ganz abgesehen), sondern definitiv auch einen akuten Mangel an Konzentration. So ungefähr auf Seite 60 habe ich meiner Prota die Finger gebrochen. So auf Seite 128, nach gefühlt einer Woche die im Buch vergangen ist, soll sie aber Fischernetze knüpfen. Wer findet den Fehler?

Wenn das bis zum Ende so weitergeht, dann vergisst sie noch mit wem sie letztlich im Bett landen soll, mit dem jungen oder dem alten Mann, denn die heißen beide sehr ähnlich.  :gähn: