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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Waffelkuchen

Zitat von: Alana am 09. Juni 2012, 21:26:02Ganz so extrem ist es bei mir nicht.
Nah, so war das auch nicht gemeint. Ich kann schon auch zufrieden und glücklich sein, wenn es mit dem Schreiben gerade nicht läuft. Aber da ist noch ein bisschen mehr ... ich denke, ausgefüllt sein trifft es ganz gut. Selbst, wenn ich sonst schon relativ voll bin ( ;D ), gibt es Lücken, die (bisher) nur das Schreiben stopfen kann.

Zitat von: Farean am 09. Juni 2012, 17:58:47
:hmmm: Als ich das letzte Mal den Kram einfach hingeschmissen und mich vom Schreiben verabschiedet habe, fing ich zwei Tage später aus Jux und Dollerei mit dem inspiriertesten Werk an, das ich je geschrieben habe.
:D Tja, als ich das letzte Mal ein Projekt mit aller Macht in die Schublade gestopft und lauthals "Spaßprojekt!" gebrüllt hab, hatte ich 48 Stunden später einen fertigen Plot für ein solches. Manchmal scheinen radikale Schritte wirklich zu helfen. (Und wie du befürchte ich: Ein zweites Wunder wie dieses wird es nicht geben.)
Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum / Dir ist ganz egal, ob und wer ich bin
Du bist ungerecht und deshalb voller Hoffnung / Ich setze alles, warte auf den Wind
Fremde - Max Herre, Sophie Hunger

Alana

#10981
Ich meinte "extrem" auch nicht im negativen Sinne.  :) Ja, ich kann mich zur Zeit auch nicht beklagen, aber das mit den Lücken, die nur das Schreiben füllen kann, trifft es haargenau.

@Robin: Gibt es eigentlich schon was Neues von deiner Kurzgeschichte, die ja als eBook erscheinen sollte?

Ich habe das Gefühl, mein Projekt für die Andersen-Ausschreibung möchte unbedingt auf Englisch geschrieben werden. Alle Dialoge und Catch-Phrases, die mir spontan einfallen, sind Englisch, vor allem für den einen Perspektivträger. Es wäre doch mal innovativ, eine Perspektive auf Englisch zu schreiben und eine auf Deutsch.
Alhambrana

Malinche

O ja, dieses Gefühl mit dem Schreiben kenne ich auch. Rückblickend ist mir mal aufgefallen, dass ich im Prinzip während meines kompletten Studiums nicht geschrieben habe. Und es hat mir immer gefehlt, ich habe es teilweise geradezu schmerzlich vermisst, bin aber allein nicht wieder reingekommen. Dann habe ich meinen ersten NaNo geschrieben - 2009 war das - und es war sooo toll. Und dann kam der TZ, dann war sowieso alles wieder gut. Da hat sich dann erwiesen, dass Schreiben offenbar wirklich das Fitzelchen zum Glück war, das mir gefehlt hat - im genannten Sinn, dass ich mich am ausgefülltesten fühle, wenn ich schreiben kann.  :wolke: Ohne Schreiben? Das mag mich mir nicht noch mal vorstellen!
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Sprotte

Schreiben war für mich immer ein Ventil. Ich brauchte es, um meine Wut über meine Arbeitsbedingungen, den angestauten Frust auszugleichen. Gut, das hat nicht vollkommen geklappt, aber ohne Schreiben wäre ich schon viel früher zusammengebrochen.
Jetzt schreibe ich ohne diese äußeren Einflüsse, und es macht noch mehr Spaß und bringt mich immer weiter.

Zum geordneten Schreiben bin ich auch erst hier im Zirkel gekommen. Dazu die unermüdliche Hilfe meiner Betaleser, die mir helfen, meine Arbeit zu verbessern, zu lernen und weiterzuwachsen.  :knuddel:

Shin

'geordnetes Schreiben' ist eine interessante Beschreibung, Sprotte und trifft das, was ich hier im Moment tue, sehr gut.
Normseiten, Zielvorgaben, Wörter zählen, das hatte ich vor dem Tintenzirkel nicht gehabt.
Davor war Schreiben für mich auch ein Ventil. Ich habe die Stimmungen genommen, die gerade in mir herrschten und habe sie in Wörter und Geschichten verarbeitet. Positive und negative Gedanken. Das hat mir oft geholfen und ich saß nicht selten mit tränenden Augen vor meinem Bildschirm.
Vor etwa 2 Jahren saß ich nach der Schule eigentlich immer an meinem PC und habe gewartet, bis meine Rollenspiel-Partnerin online gekommen ist. Und dann wurden an zwei bis fünf verschiedenen Geschichten gleichzeitig von uns geschrieben.  :)
Ein wenig vermisse ich das. Dieses wilde Herumgeschreibe, bei dem im Durchschnitt etwa alle 15 Minuten die Geschichte gewechselt wurde. Das war ein wenig Druck - dem anderen schnell antworten -, aber auch ein sehr befreiendes Gefühl.

Okay, ich gebe es zu, nachdem ich darüber nachgedacht habe, kommen mir wieder Sprottes Worte in den Sinn.
Ein wenig Abstand und etwas mehr Spaß bräuchte ich gerade wirklich.
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

canis lupus niger

Als ich mal vor einigen Jahren nervlich und moralisch ziemlich am Ende war, habe ich angefangen zu schreiben. Ich will nicht sagen, dass die Resultate so waren, als hätte die Welt auf sie gewartet Aber ich habe seit dem einen Weg, um Frust abzuladen und notfalls in eine bessere Welt abzutauchen. Nennt es Eskapismus, aber so ein geheimes Türchen brauche ich ab und zu einfach. 

Es gibt doch nichts Schöneres, als aus einem besonders widerlichen realen Menschen eine lächerliche Figur in einer Geschichte zu machen und ihm/ihr die größten Gemeinheiten anzutun. Erinnert jetzt etwas an Geoffrey Chaucers (Paul Bettany) Ansage in "Ritter aus Leidenschaft", ist aber zutreffend.  ;D

   

HauntingWitch

Zitat von: Robin White am 09. Juni 2012, 13:49:32
@Witch: :o So geht es mir schon seit einiger Zeit. Vor allem "Sucker Punch" hat bei mir zu Einfällen geführt... Hilfe, sag ich da nur! Ich hab zwar nur die Kampfszenen auf YouTube gesehen, aber dennoch hat das ganze einen gewaltigen Einschlag hinterlassen.

Das ist aber auch wirklich ein inspirierender Film, wenn du magst und mal Gelegenheit hast, kann ich auch den ganzen empfehlen.  ;) Diese völlig überdramatisierte, technoide Gothicversion von dem Lied "Sweet Dreams" am Anfang benutze ich heute noch für alles mögliche. Das versetzt mich immer in so einen optimalen Zustand irgendwo zwischen Alarmbereitschaft und Aufwühlung.

@Waffelkuchen: Es ist ja auch die Selbstverwirklichung. Das hat ein Kumpel von mir so schön gesagt: Du kannst einen Job haben, mit dem du zufrieden bist, eine liebe Freundin (oder ggf. einen Freund) und ein actionreiches Leben - wirklich glücklich bist du aber dann, wenn du das machen kannst, was du liebst.  :) Finde ich sehr schön ausgedrückt.

"Geordnetes Schreiben" ist ein guter Ausdruck, das kannte ich so vor dem TZ auch nur halbwegs. Ich hatte zwar Konzepte und so, aber so etwas von chaotisch... Und ich habe festgestellt, dass mir die Ordnung sogar ungemein hilft. Ich schreibe mittlerweile auch mehr chronologisch als früher, weil ich mich dann nicht verheddern kann.

Heute ist ein unproduktiver Tag, ich war gestern auf dem Metalfest und bin völlig k.o. Dabei weiss ich doch jetzt, wie meine Andersen-Geschichte weitergehen soll, da muss ich schon noch einmal ran. Aber erst später, für irgendetwas habe ich den Notizblock auf dem Wohnzimmertisch.

Assantora

Ich bin wirklich froh zu hören, dass ich nicht der einzige bin, der süchtig nach Schreiben ist.
Langsam aber sicher verfalle ich in einem Wahn. Gestern war ein ganz ganz schlimmer Tag. Da setzt man sich vor dem Bildschirm, ohne das man plant schreiben zu wollen. Was macht man als erstes?
"Ach, ein bisschen Schreiben, nur ne Stunde, dass reicht dann."
Ich also eine Stunde geschrieben. Da es aber nicht mehr lange zum Mittag brauchte, noch ne halbe Stunde dran gehängt. Am Nachmittag das gleiche. Ich sitze also den gesamten Samstag (gestern war Fußball, deswegen nicht auch noch am Abend) vor der Kiste und hämmere mehr oder minder ungewollt Buchstaben in mein Projekt, welches unkontrolliert wächst und gedeiht (Wörterdünger, oder so abbekommen).
Meine Characktere, vor drei Seiten erst eingeführt kenne ich schon bis aufs Blut, mein Fießling der Geschichte hat von mir nicht mehr als Abscheu zu erwarten. Da spuckt in meinem Kopf schon der Gedanke herum, ob ich ihn nicht doch umbringen soll. Und ganz nebenbei tun mir meine Finger auch nach 3k Wörter nicht mal mehr weh. Die Schmerzen habe ich wohl vergessen  ::)

Aber ich sehe es auch positiv. Ich kann einen ganzen Roman in zwei Monaten schreiben, geplottet ist der ja schon  ;D
So und nun nenne mich jemand verrückt, dass ich euch das alles erzähle  ;D

Malinche

Ach, Assantora, was heißt verrückt. Willkommen im Club der Schreibsüchtigen. Nimm Platz. *rückt auf dem Schreibbar-Sofa zur Seite und reicht Assantora eine Tastatur mit integriertem Cocktailhalter* :zombie:
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Alana

@Assantora: So ging es mir am Freitag. Nur eine Stunde plotten ... Daraus wurden 4 Stunden und aufgehört hab ich nur, weil ich meine Kinder abholen musste. Ohne meine Kinder würde ich wahrscheinlich zur Zeit kein Sonnenlicht mehr sehen.  :gähn:
Alhambrana

Judith

Assantora, schreibsüchtig ist doch fein.  ;)
Bei mir herrscht schon seit einer Weile eine derartige Flaute ... Ab und zu schreib ich ein bisschen, aber das ist nicht wirklich der Rede wert. Ich hab derzeit nicht einmal wirklich Nerven, übers Schreiben und Romane allgemein zu reden, deshalb bin ich auch momentan so wenig präsent im Forum und häng zuviel in den Laberbereichen rum.  :-[

Farean

Zitat von: Judith am 10. Juni 2012, 16:38:41
Assantora, schreibsüchtig ist doch fein.  ;)
Eben! @Assantora: Hey, dieser Thread heißt doch sogar "Quasselthread für Tippjunkies", also nimm Platz in unserem Stuhlkreis und erzähl uns, wie du mit deinem Suchtproblem umgehst. "Möchtest du darüber reden?" "Laß es raus!" 8)

Rosentinte

Ich könnte mittlerweile auch nicht mehr ohne das Schreiben. Dieses Jahr habe ich den kompletten März und April kaum etwas geschrieben. Keine Ahnung, wie ich das konnte. Ja, ich hatte viel in der Schule zu tun und habe auch angefangen, mehr Sport zu treiben. Aber im Moment, wo ich mein tägliches Tagespensum abarbeite, fühle ich mich viel besser. So furchtbar der Tag auch war - ich kann sagen, dass ich geschrieben habe, sogar so viel, dass ich grün geworden bin. Und das erfüllt ungemein, macht mich ausgeglichener und zufriedener.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Ludovica

Ich versuch seit ein paar Monaten, wieder stärker ins Schreiben reinzukommen. Mein Problem ist einfach, dass ich wahnsinnig unbeständig bin, von Englisch nach Deutsch und von Original zu Fandom hin und her hüpfe und nichts wirklich fertig bekomme :/ Außerdem leide ich irgendwie an krankhafter Aufschieberitis (in absolut allem, was ich mache, was langsam problematisch wird...). Aber nachdem ich im März und April wirklich verdammt viel auf Englisch geschrieben habe, und nachdem ich jetzt seit ein paar Tagen wieder versuche, ein Pensum zu schaffen (und es bisher auch geschafft habe), geht es mir jetzt schon wieder wahnsinnig ab, wenn ich es mal einen Tag lang nicht wirklich gemacht habe  :-\

Wobei bei mir irgendwie alles eher nach dem Belohnungssystem als nach dem Wollen geht... Ich will schon schreiben, aber das, was mich im Endeffekt wirklich dazu bringt, mich an mein Worddokument zu setzen, ist, dass ich danach dieses wahnsinnig befriedigende Gefühl haben werde, geschrieben zu haben. (da gibts glaub ich eh so ein Zitat von einem Schriftsteller... 'I like to write, but I love to have written')

Robin

Zitat von: Alana am 10. Juni 2012, 13:15:59@Robin: Gibt es eigentlich schon was Neues von deiner Kurzgeschichte, die ja als eBook erscheinen sollte?

Ich hab es schon mal erwähnt, aber es dürfte ziemlich untergegangen sein im Forum. ;D
Meine Kurzgeschichte, "Dear Rival", wird am 22. August als eBook rauskommen. Ich freu mich schon total drauf, und bastle bereits am Nachfolger.
~Work in Progress~