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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Angela

Kannst du nicht noch eine weitere, bisher unbekannte Perspektive einbauen? Das habe ich bei meinem 'Horatio' so gemacht, um auf mehr Seiten zu kommen.

Mia Nordstern

ZitatBeim Plotten auf Länge achten ist gut ... die Deppen halten sich doch nie an den Plot! :brüll:

das ist mir ja bei meinem Plot auch passiert. Ich dachte, ich krieg das mit dem Verlieben nicht gut hin, aber irgendwie haben die sich sowas von heftig ineinander verschossen - dass sie den größten Teil ihres Plans vergessen haben. Da kann ich jetzt nacharbeiten. Trotzdem, es gibt so gewisse Eckpunkte, an die muss sich gehalten werden. Punkt. In jedem Kapitel einen. Und das Kapitel wechselt erst, wenn die Wortzahl stimmt. So einfach ist das!  ;D

Aber im Ernst, früher hatte ich das Problem noch krasser. Mir hat das wirklich geholfen, beim Plotten schon darauf zu achten. Es ist viiiieeeel besser geworden.

ZitatKannst du nicht noch eine weitere, bisher unbekannte Perspektive einbauen? Das habe ich bei meinem 'Horatio' so gemacht, um auf mehr Seiten zu kommen.

Sie nicht sauer, aber da wäre ich dir als Leser ganz schön böse. Doch nicht im vierten Band. Zumal "Kurt" irgendwie so klingt, als wäre er Einzelgänger. Ich schreibe ja auch fast immer monoperspektivisch (kann man das so sagen?). Maximal zwei. Mehr nervt mich persönlich auch beim Lesen. Und wenn müssen sie auch von Anfang an da sein. Oder in jedem Band gibt es so eine Überraschung. Finde ich!
So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past. (F. Scot Fitzgerald, The Great Gatsby)

Sascha

Zitat von: Mia Nordstern am 06. August 2018, 13:11:00
ZitatKannst du nicht noch eine weitere, bisher unbekannte Perspektive einbauen? Das habe ich bei meinem 'Horatio' so gemacht, um auf mehr Seiten zu kommen.

Sie nicht sauer, aber da wäre ich dir als Leser ganz schön böse. Doch nicht im vierten Band. Zumal "Kurt" irgendwie so klingt, als wäre er Einzelgänger. Ich schreibe ja auch fast immer monoperspektivisch (kann man das so sagen?). Maximal zwei. Mehr nervt mich persönlich auch beim Lesen. Und wenn müssen sie auch von Anfang an da sein. Oder in jedem Band gibt es so eine Überraschung. Finde ich!
Angela kennt Kurt, deshalb ist der Vorschlag schon ganz sinnig.
Ich hab das tatsächlich schon überlegt, da ich dann etwas mehr Verwirrung stiften kann. Bis jetzt habe ich es immer so gehalten, daß ich aus der Perspektive der "Guten" geschrieben hab. Und zwar immer von mehreren, da Kurt immer ein Team hat. Diesmal habe ich es bisher auch so, allerdings soll eine Person erst mal sehr zwiespältig rüberkommen, man erfährt erst relativ spät, wo er steht. Das trifft noch auf eine weitere Figur zu. Aber nur eine der beiden hat eine eigene Perspektive, was dem Leser natürlich den Fingerzeig geben könnte, wer auf welcher Seite steht.
Insofern ist das tatsächlich etwas, das ich überlege. Der anderen zwiespältigen Hauptfigur ebenfalls eine Perspektive geben, um dadurch keinen Fingerzeig zu geben. Im Moment hab ich auch erst drei Perspektivträger, das würde also schon noch passen.
Wohlgemerkt: Die Figur ist schon da und spielt auch eine tragende Rolle. Nur eben momentan ohne eigene Perspektive.
:hmmm: Die Idee gefällt mir immer mehr. Danke, Angela!

Mia Nordstern

So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past. (F. Scot Fitzgerald, The Great Gatsby)

Angela

Interessant finde ich bei so etwas, eine völlig andere Sicht der Dinge zu erhalten. Moralisch, von der Wertigkeit der Dinge und so. Jeder lügt sich das Leben und seine Untaten auf andere Weise schön, gell.
Kurt nicht witzig? Bei der Überarbeitung kannst du ihn sicher noch ein wenig ändern, sarkastischer in seinen Sprüchen machen. Er hat sich sicher verändert durch das, was er erlebt hat. Wie Walter White ;D .

FeeamPC

Kurt hat bereits situationsbedingt trotz der Ernsthaftigkeit seiner Fälle immer mal wieder humorvolle Szenen. Abgesehen davon- wenn er wirklich zu kurz wird: ich kann nicht nur Personen rausfeuern aus dem Buch, sondern auch umgekehrte Anregungen geben :-)

Sascha

Zitat von: FeeamPC am 06. August 2018, 15:25:58
Kurt hat bereits situationsbedingt trotz der Ernsthaftigkeit seiner Fälle immer mal wieder humorvolle Szenen.
Und von ebendiesen hat er im Moment noch zu wenige. Aber ich ändere das noch.

Zitat von: FeeamPC am 06. August 2018, 15:25:58
Abgesehen davon- wenn er wirklich zu kurz wird: ich kann nicht nur Personen rausfeuern aus dem Buch, sondern auch umgekehrte Anregungen geben :-)
Schon, aber ich möchte doch ein möglichst fertiges MS bei Dir abgeben – oder eigentlich schon den Betas geben.

Bin jetzt eben dabei, die zusätzliche Perspektive einzuführen. Ich glaube, das paßt ganz gut. Der Typ eignet sich hervorragend, und man bekommt noch ein paar zusätzliche Einblicke, die Kurt & Co. spannugsbedingt verwehrt bleiben müssen.

Vaporea

Ich muss ja zugeben, dass ich mir noch nie Gedanken über den Umfang einer Geschichte gemacht habe. Meistens plotte ich ausführlich und schreibe dann drauflos, eben so lange, bis alle wichtigen Plotpunkte "abgearbeitet" wurden. Aber ich habe auch noch nichts veröffentlicht, insofern auch nicht den Druck, dass meine Bücher als Endprodukt bestimmten Kriterien entsprechen müssen.

@Sascha: Ich kenne Kurt nicht (wobei ich mir gerade mal auf deiner Website den Klappentext zur göttlichen Mission durchgelesen habe und jetzt durchaus angefixt bin), deshalb kann ich dir wohl auch keinen allzu treffenden Tipp für deine Situation geben. Aber ich drücke dir die Daumen, dass du deinen Text noch zu deiner Zufriedenheit ausbessern kannst. Dafür sind Überarbeitungen doch schließlich da. :jau:

Sascha

Zitat von: Vaporea am 06. August 2018, 18:59:57
Ich muss ja zugeben, dass ich mir noch nie Gedanken über den Umfang einer Geschichte gemacht habe. Meistens plotte ich ausführlich und schreibe dann drauflos, eben so lange, bis alle wichtigen Plotpunkte "abgearbeitet" wurden. Aber ich habe auch noch nichts veröffentlicht, insofern auch nicht den Druck, dass meine Bücher als Endprodukt bestimmten Kriterien entsprechen müssen.
Es sollte halt nicht so krass abfallen. Sonst sind die Leser, denke ich, schon etwas enttäuscht. Und vor allem der Stil darf sich nicht derart drastisch ändern. Ist sowieso schon etwas härter und blutiger geworden als zu Anfang, aber ich kann nicht von locker-flockig komplett auf düster und brutal umschwenken.

Zitat von: Vaporea am 06. August 2018, 18:59:57
@Sascha: Ich kenne Kurt nicht (wobei ich mir gerade mal auf deiner Website den Klappentext zur göttlichen Mission durchgelesen habe und jetzt durchaus angefixt bin), deshalb kann ich dir wohl auch keinen allzu treffenden Tipp für deine Situation geben. Aber ich drücke dir die Daumen, dass du deinen Text noch zu deiner Zufriedenheit ausbessern kannst. Dafür sind Überarbeitungen doch schließlich da. :jau:
Danke. Immerhin bin ich jetzt schon bei 66,5 kW. Es macht sich langsam. und etwas Humor bringe ich auch gleich mit unter.
Hach ja, so schön der Schreibflash auch war, jetzt hat mich die harte Arbeit wieder ...

Mia Nordstern

ZitatDanke. Immerhin bin ich jetzt schon bei 66,5 kW. Es macht sich langsam. und etwas Humor bringe ich auch gleich mit unter.
Hach ja, so schön der Schreibflash auch war, jetzt hat mich die harte Arbeit wieder ...

Wenn's einfach wär', würd's ja jeder machen :rofl:

ZitatIch muss ja zugeben, dass ich mir noch nie Gedanken über den Umfang einer Geschichte gemacht habe. Meistens plotte ich ausführlich und schreibe dann drauflos, eben so lange, bis alle wichtigen Plotpunkte "abgearbeitet" wurden. Aber ich habe auch noch nichts veröffentlicht, insofern auch nicht den Druck, dass meine Bücher als Endprodukt bestimmten Kriterien entsprechen müssen.

Es gibt sogar Vorgaben, wie viele Wörter in welchem Genre usw. Das erwarten Verlage auch, das man die genreüblichen Längen kennt und sich daran hält. Schließlich erwarten Leser das zum Beispiel einen dicken Fantasy-Roman oder einen fetten Historienschmöker, viele würden ein dünnes Buch kaum für lesenswert halten. Sprich, wenn du etwas verkaufen willst, musst du wissen, was die Leute wollen  ;) Natürlich kommt es auch darauf an, was du willst. Wenn du nur für dich selbst schreibst, mach es natürlich mit Vergnügen, wie es für dich am Besten ist. Bei eBooks gibt e auch eine andere Leserschaft und andere Regeln (die ich nicht kenne). Ein "klassischer" Roman hat übrigens zwischen 200 und 500 (Norm-)Seiten.
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Vaporea

Zitat von: Mia Nordstern am 07. August 2018, 16:39:51
Es gibt sogar Vorgaben, wie viele Wörter in welchem Genre usw. Das erwarten Verlage auch, das man die genreüblichen Längen kennt und sich daran hält. Schließlich erwarten Leser das zum Beispiel einen dicken Fantasy-Roman oder einen fetten Historienschmöker, viele würden ein dünnes Buch kaum für lesenswert halten. Sprich, wenn du etwas verkaufen willst, musst du wissen, was die Leute wollen  ;)

Das macht ja durchaus Sinn, allerdings finde ich es einfach schwierig, schon vor dem Schreiben einzuschätzen, wie viele Wörter oder Seiten das fertige Werk umfassen wird oder soll. Die Zielgruppe ergibt sich ja aus dem Genre, dem Setting und den Hauptfiguren und diese Sachen lege ich schon vor dem eigentlichen Schreiben fest. Aber die Textlänge zu planen finde ich schwierig, weil ich vorher nicht so genau abschätzen kann, wie lang einzelne Szenen und Kapitel tatsächlich werden.

Wahrscheinlich fehlt es mir dafür aber auch einfach an Erfahrung. Ich bin jedenfalls gespannt, ob ich sowas in ein paar Jahren immer noch für schwierig halte. :D

Zitat von: Mia Nordstern am 07. August 2018, 16:39:51Ein "klassischer" Roman hat übrigens zwischen 200 und 500 (Norm-)Seiten.

Oh, interessant. 200 Seiten kommt mir gemessen an den modernen Büchern, die ich aktuell in den Buchhandlungen sehe, doch recht kurz vor. Ich lese allerdings auch hauptsächlich Fantasy.

Mia Nordstern

Zitat

Oh, interessant. 200 Seiten kommt mir gemessen an den modernen Büchern, die ich aktuell in den Buchhandlungen sehe, doch recht kurz vor. Ich lese allerdings auch hauptsächlich Fantasy.

Sag ich ja. Fantasy-Leser wollen normalerweise mehr. Aber schau mal in anderen Abteilungen, wenn du in der Buchhandlung bist.


ZitatDas macht ja durchaus Sinn, allerdings finde ich es einfach schwierig, schon vor dem Schreiben einzuschätzen, wie viele Wörter oder Seiten das fertige Werk umfassen wird oder soll. Die Zielgruppe ergibt sich ja aus dem Genre, dem Setting und den Hauptfiguren und diese Sachen lege ich schon vor dem eigentlichen Schreiben fest. Aber die Textlänge zu planen finde ich schwierig, weil ich vorher nicht so genau abschätzen kann, wie lang einzelne Szenen und Kapitel tatsächlich werden.

Wahrscheinlich fehlt es mir dafür aber auch einfach an Erfahrung. Ich bin jedenfalls gespannt, ob ich sowas in ein paar Jahren immer noch für schwierig halte. :D

Ja, das kommt schon mit der Erfahrung. Beziehungsweise wenn du merkst, dass deine Ideen ohne Planung nicht genug hergeben. Die Länge schätze ich nicht ein, ich lege sie fest. Danach teile ich sie in Kapitel und Szenen und überlege mir Inhalt (entlang der groben Linie der Inspiration) für diese Kapitel. Ich denke, so werden es sicher viele machen?

So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past. (F. Scot Fitzgerald, The Great Gatsby)

Fianna

Manche Verlage setzen die Bücher auch einfach sehr geschickt, so dass sie länger aussehen. Ich habe mal eine historische Reihe gelesen, die jedes Mal das exakt gleiche Vorwort hatte. Das habe ich überblättert.

Daher war ich recht verärgert, als ich bei dem neu gekauften Band ein längeres Vorwort sah, extra alles las - aber es gab keine neuen Infos, nur denselben Quark.

Da ist mir erst richtig aufgefallen, dass die deutsche Lizenzausgabe den Verlag gewechselt hat - und der neue Verlag hat einfach durch den Buchsatz Fülle dazu geschummelt.

Mia Nordstern

Mich nerven diese Bücher in dem "Amerikanischen Format" (so nenne ich das, keine Ahnung wie das heißt), die sehen recht schmal aus, haben auch relativ wenig Seiten, sind aber sehr hoch. Man hat das Gefühl, ewig für eine Seite zu brauchen und im Regal sieht es einfach nur  :hand: :wums: :happs: aus. Ich kleiner Monk fände es super, wenn die alle etwa gleich hoch wären ...  :hmmm:
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Sascha

#21809
Sooo, ich bin's wieder. ;D
73395 Wörter. Mehr werden's nicht. Immer noch 20k zu wenig. Ich schätze, da muß ich mir noch eine Kurzgeschichte oder so einfallen lassen. Hat letztes mal ja auch ganz gut reingepaßt. Aber immerhin, runde 10 k hat mir die neue Perspektive noch gebracht, und ich glaube, sie  ist nicht schlecht geworden.

EDIT: Verdammt. 20k sind keine KG, schon eher eine kleine Novelle oder so. :(