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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Adiga

In den letzten Wochen hab ich - das große Projekt (wegen Systemerblindung) ruhen lassen und mich in einer SIFI-Kurzgeschichte zu gewandt. - 1957 Wörter wurde sie lang, und ich denke, heute ist sie so weit abgeschlossen und überarbeitet, dass sie als fertig bezeichne. - Ob ich von der Systemerblindung bereits geheilt bind, kann ich aber noch nicht abschätzen.

HauntingWitch

@Adiga: Ich fürchte, das weiss man nie so genau. So eine Kurzgeschichte ist aber auch etwas wert.

Oh Mann, mir ist es schon wieder passiert. Ca. ein Drittel bis Hälfte geschrieben, gemerkt, dass alles lahm ist und nicht richtig funktioniert, bessere Idee gehabt und jetzt kann ich wieder alles umschreiben. Das passiert mir bei jedem Projekt, obwohl ich dieses Mal einen recht genaue Vorstellung im Kopf hatte. Mein Problem ist, ich kann nicht vorher alles durchplanen, weil mir die guten Ideen erst beim Schreiben kommen. Tja, dann halt alles auf Anfang (wobei ich ein paar Sachen aus dem bisherigen Entwurf übernehmen werde, es ist ja nicht alles unbrauchbar deswegen).  :d'oh:

Katido

@Witch Ich fühle grade sehr mit dir, da ich genau dasselbe Problem habe. Allerdings habe ich die Story auch schon drei oder viermal umgeschrieben und jedes Mal die besten Szenen/Elemente übernommen. Heute meinte ich dann zu meinem Freund: ,,Ich würde ja gerne xxx in die Geschichte einbauen." Da hat er direkt gemeint, das würde nicht funktionieren und am Ende kamen wir auf eine so gute Idee, dass ich nun wieder einen Großteil anpassen kann  :pfanne:
Aber letzten Endes wäre man wohl eh nicht zufrieden, es ,,halb gut" weiterzuschreiben, denke ich  ;D

Golden

Maaaan... zu viele Geschichten wollen Aufmerksamkeit. :wums:

Robin

Golden, selbes Problem hier. Ich muss mich wirklich am Riemen reißen und einfach aufschreiben, was die Idee ist, und eines nach dem anderen abarbeiten.  :versteck:  Aber leicht ist was anderes...
~Work in Progress~

Aylis

Oh Mensch, ich darf jetzt meinen langweiligen Krieger Charakter nachträglich etwas aufpeppen. Er bekommt ein Drogenproblem und ich darf eineinhalb Kapitel dafür überarbeiten.
Ich weiß, für die alten Hasen von euch und wahrscheinlich auch für die Planer ist das vermutlich ein Klacks. Aber es ist mein erstes, so intensiv behandeltes Buchprojekt und ich bin ein Chaos-Schreiber.
Dadurch habe ich tierisch Schiss, das nicht richtig hinzubekommen!
Der Gute muss ja nun quasi in jeder Situation neu handeln oder zumindest muss ich es häufiger mal erwähnen. Erstmal weiterschreiben kommt für mich aber auch nicht infrage, da ich dann das Gefühl habe, ihn komplett zu verlieren. Das zweite Kapitel muss ja nun auch noch zu Ende geschrieben werden und  wahrscheinlich wird es genug für ein dritets. Und dabei habe ich langsam von seiner Linie die Nase voll.
Na hilft nichts, ich muss nochmal ran!  :omn:
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

chaosqueen

Krass.
Ich lese gerade meine Charakterbeschreibung, die ich vor knapp einer Woche in Scrivener getippt habe. Und kichere dabei. Und frage mich, wann ich das geschrieben habe und warum meine Figur unbedingt genderfluid und bisexuell sein muss. Hallo, ich hab ewig nicht geschrieben, und dann kommt gleich eine Figur um die Ecke, die so richtig rechercheintensive Eigenschaften mitbringt? Und zickig ist sie jetzt schon. Das kann ja heiter werden. Vor allem, weil sie irgendwie nicht auf den Kopf gefallen ist und mir trozige Blicke zuwirft, weil ich es wage, mich ein wenig über sie zu beschweren.

Ist ja schon gut, Helen, ich finde dich toll! Ich muss nur erstmal damit zurechtkommen, dass ich überhaupt wieder schreibe. Oder aktuell noch Figuren zu Papier bringe, die hier so herumstehen. Ich füchte nur, dass ihr Gegenpart so gar keine Lust hat, mir zu erzählen, wer er ist. Er ist nämlich ziemlich introvertiert und neigt zu depressiven Phasen. Und er vertraut auch nicht so unbedingt irgendwem. ::)

Zit

Helen kann ja viel behaupten, die Frage ist ja wie sich am Ende verhält. :D Also einfach schreiben und gucken, würde ich sagen. Vielleicht taut dann ja auch der feine Herr auf, wenn er Screentime bekommt und eben etwas tun und sagen muss.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Sascha

Sooo ... am 10. Juli angefangen und heute die Schlußszene geschrieben. Gute 63.000 Wörter in knapp vier Wochen. Ich würde mir ja jetzt gerne im "Ende"-Thread selbst auf die Schulter klopfen, wenn es da nicht zwei Probleme gäbe:
1. Alle Vorgänger liegen zumindest knapp unter 100 kW, eher gut darüber.
2. Es fehlt fast komplett der Humor. Ein Kurt ohne Humor? :hmmm:
Jetzt überlege ich, wie ich das auflöse. Natürlich könnte ich ihn "Kurt 4 – Knochenhart" nennen und so lassen, aber ich fürchte, dann sind die Leser enttäuscht. Oder ich mache mich jetzt daran, den Humor und einiges anderes nachträglich reinzubauen. Es gibt da schon diverse Ansatzpunkte für entsprechende Szenen. Aber ob ich da noch 30 kW unterbringe, ohne dass es gestreckt wirkt?
Puh ... so ein Schreibflash ist toll, aber das jetzt ist eine doofe Situation.

Janika

Du machst mir damit gerade ein bisschen Mut, nicht alleine dazustehen. Drachenkralle 1 hat ca. 105k, Drachenkralle 2 sogar 150k. Band 3 ... tja, wenn ich den nicht noch mit irgendetwas Grandiosem ergänze, kann ich froh sein, wenn ich auf 50k komme.
Immerhin weiß ich jetzt, dass ich da nicht die einzige bin, nachdem mir von allen Seiten geantwortet wurde, der dritte Band einer Trilogie sei doch immer der dickste und solle wenigstens zwischen den Längen von Band 1 und 2 liegen, sonst sei das eine Katastrophe. :zensur:

Ich bin sehr gespannt, ob du das gut reingewoben kriegst. Gutes Gelingen dabei! :jau:
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Sascha

Tjoa ... da bin ich auch gespannt. Nach 113 und 114 kW lag Nummer 3 mit 95 kW ja noch im Rahmen. Wobei ich den schon mit einer beigefügten Kurzgeschichte gerettet hab. Aber das jetzt ist arg krass.
Und dann eben die Sache mit dem Humor. Ohne den geht's eigentlich nicht.

Hmmm ... oder  ich mach einen Doppelband draus? Im Prinzip könnte man aus einigen Geschehnissen und Figuren in Teil 4 sogar eine komplett neue Reihe zimmern, die Kurt quasi ablöst und ... Argh! Nein, das jetzt nicht auch noch! Ich will doch eigentlich an was ganz anderes ran! :pfanne:

Dir dann ebenfalls gutes Gelingen mit Deiner dritten Drachenkralle!

Fianna

Könnt ihr nicht mit einem krassen Cliffhanger enden? Vielleicht kann man einen Teil der Fäden im zweiten Band auflösen und die wichtigsten Stränge mit Cliffhanger enden lassen und rüber ziehen in den dritten Band?



Sascha

Bei mir wäre das kontraproduktiv. Band 4 soll eigentlich die Kurt-Reihe beenden oder zumindest in eine längere Pause schicken. Daher endet die Schlußszene auch damit, daß Kurt dringend Urlaub braucht. ;D
Ich muß also "irgendwie" noch genug Umfang zusammenbringen. Aber da ich bisher praktisch alles Geschwafel rausgelassen hab (bis auf ein paar Absätze zu den Absichten der Bösen) und ziemlich strikt die spannende Handlung durchziehe, kann ich jetzt hoffentlich auch in aller Ruhe schauen, wo ich mal etwas ruhigere und eben lustige Szenen  unterbringe, um dem Ganzen den gewohnten Stil zu verpassen.
Mal sehen, wie ich das hinbekomme. Eine ganz neue Herausforderung, bisher hatte ich immer zu viel Beiwerk, das ich dann rauskürzen musste. ;D

Mia Nordstern

Ich hab ja ein ähnliches Problem. Geplant sind ca 100k, geschrieben sind aber nur 67k. Dabei habe ich das Glück, dass ich mich vor allem auf eine Sache konzentriert habe, und dass einige Dinge, die im Plot stehen, noch gar nicht drin sind (zum Beispiel tauchen Figuren nur einmal auf und werden dann nie wieder erwähnt).

Man könnte auch noch einen weiteren Handlungsstrang einfügen (ich kenne Kurt nicht, aber vielleicht verliebt er sich, vielleicht lernt er noch einen neuen Kumpel kennen und am Ende stellt sich raus, dass er es war, der die Bundeslade geklaut hat, um die es im ganzen Buch geht, der Drache geht wegen seiner Klauen endlich mal regelmäßig zur Maniküre und muss dann Klage einreichen wegen pinker Gelkrallen).

Dafür ist es doch ein erster Entwurf, dass man noch fröhlich hinzufügen und streichen kann. Das mit dem Humor ist allerdingswirklich ein Problem, das stelle ich mir schwierig vor, den noch irgendwie "reinzuwurschteln". Da hilft dann nur, einige Szenen neu zu schreiben. Schau dir an, an welchen Stellen du vorher lustig warst, und ob es solche Vorlagen im aktuellen Projekt auch gibt.

Sind die vorherigen Bände denn schon erschienen? Ansonsten könntet ihr wirklich die Aufteilung anders schieben (mithilfe von Cliffhangern). Die Vorgänger können sicher auch noch gestrafft werden.

Ansonsten achte ich immer schon beim Plotten auf die ungefähre Länge. Also ich gehe von 100k aus, dann brauche ich 25 Kapitel à 4k Wörter (oder eben anders) und vier Szenen à 1000 Wörter. Dann schaue ich beim Schreiben der Kapitel schon, dass ich auf die ungefähre Länge komme. Wobei ich die Szenen nicht so detailliert plane. Später beim überarbeiten ändert sich das eh, dann wirkt das auch nicht so statisch.
So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past. (F. Scot Fitzgerald, The Great Gatsby)

Sascha

@Mia Nordstern: Die ersten drei Bände sind schon erschienen, da geht also nix mehr.
Die Kurt-Reihe besteht aus Krimi-Komödien mit Urban-Fantasy-Anteil. Die Handlung ist gerade in Band vier sehr stringent, was sicher ein Grund ist, dass ich auf weniger Text komme. Bisher war das weitschweifiger, man wusste oft nicht so recht, wer eigentlich mit wem zu tun hat usw. Das macht es diesmal (hoffentlich) spannender und mitreißender, aber dafür ist man eben auch schneller durch. Tatsächlich spielt der Großteil der Handlung sogar an einem einzigen Tag, insgesamt vergeht keine ganze Woche.
Ich muß "einfach" hier und da noch was einbauen, das die Personen noch besser charakterisiert und dadurch nicht reingequetscht aussieht, und eben den Humor noch unterbringen. Bevor die Spannung richtig losgeht, gibt es da durchaus noch Möglichkeiten. Danach passt eigentlich nur noch Galgenhumor. Aber gerade mit schwarzem Humor ist Kurt damals auch gestartet.
Melde immerhin schon knappe 1000 Wörter mehr ...
Beim Plotten auf Länge achten ist gut ... die Deppen halten sich doch nie an den Plot! :brüll:
(Wobei mir das eh schon einige 10.000 kW mehr eingebracht hat, eigentlich war mein Plan viel früher zu Ende. Ich sollte gar nicht schimpfen.)