Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Sprotte]

Was ist Seppuku? 

Nein, ich fand es eigentlich auch okay, daß er dem Gegner von Anfang an keine Illusionen macht sondern klar sagt: Du wirst sterben. Such dir aus, wie.
Aber auch die zweite Beta meinte, das wäre ziemlich grausam, könne aber gerade noch so stehen bleiben, wenn Maynard nicht mehr in der Richtung macht. 

[Grey]

Was ist Seppuku? 

Im alten Japan, ein ritueller Selbstmord zur Ehrenrettung. Die spinnen, die Japaner.

[Sprotte]

Ach, das was man fälschlich Harakiri nennt. Super, Danke.

Bei Römern (der Gegner ist einer) waren ehrenhafte Selbstmorde, um den Besitz für die Familie zu retten z.B., durchaus üblich. Unter Tiberius und Caligula flüchteten deren angebliche Gegner in den Freitod, da bei einer Hinrichtung ihr Besitz an den Caesar verfallen wäre.

[Lomax]

Ich persönlich halte das mit dem Selbstmord anbieten für eine ganz normale, ehrenvolle und zu vielen Zeiten auch überaus zeitgemäße Handlung. Mich nerven so weichgespülte Helden sowieso ab, die sich nie die Hände schmutzig machen dürfen (ach, was war das doch bei Firefly für eine erfrischende Szene, als der Held den großkotzigen Schurken einfach in die Raumschiffturbine geschubst hat - da weiß man, warum was einen an den unrealistischen Standard-Gutmenschen sonst so stört ). Und ganz besonders nervt mich, wenn all die Helden aus ganz anderen Kulturen und Epochen sich auch noch den übertrieben politisch korrekten Vorstellungen unserer Zeit anpassen sollen. Dafür bräuchten wir hier auf dem Board dringend noch ein Kotz-Smiley ...
  Bei aufgeklärten Helden in Mittelalter-Romanen will ich nur noch schreien - umgekehrt schätze ich es immer sehr, wenn Romanfiguren auch erkennbar Kinder ihrer Zeit und ihrer Gesellschaft sind.

[Kati]

Dafür bräuchten wir hier auf dem Board dringend noch ein Kotz-Smiley ...

Als Ersatz finde ich den hier ganz gelungen:  Für mich sieht der immer aus, als wäre ihm schlecht...

Mich nerven so weichgespülte Helden sowieso ab, die sich nie die Hände schmutzig machen dürfen

Was ich nicht leiden kann, ist, wenn man ganz genau merkt, dass der Autor sich gedacht hat: "Wenn mein Held jetzt den Bösewicht umbringt, dann verliert er beim Leser sicherlich Sympathiepunkte, das geht doch nicht." Ich denke das manchmal selbst und schrecke eh davor zurück meine Protagonisten morden zu lassen (Soll heißen, ich überlege mir das immer dreimal bevor ich es wirklich aufschreibe), aber wenn man es dem Buch allzusehr anmerkt, was dem Autor da durch den Kopf gegangen ist, dann stört mich das ziemlich.

LG,

Kati

[Sprotte]

Lomax, Danke! Genau das waren nämlich meine Gedanken. Es ist eine Gnade, wenn man so will, daß er seinem Feind diese Möglichkeit bietet. Und für einen Krieger aus dem 15. Jahrhundert durchaus angemessen.
Meine Betas schrecken normalerweise auch nicht davor zurück, wenn Maynard jemanden kalt macht. Und das tut er - Selbsterhalt ist nur ein Grund dafür (aber einer, der einem Krieger am meisten in Fleisch und Blut übergegangen sein sollte. Auf einem Schlachtfeld heißt es ja auch: Töte, sonst wirst du selber getötet.)
Ich habe mir die Szene auch dreimal durchgelesen, seitdem diese Kritik aufgekommen ist, und mir gefällt sie. Sie bleibt also drin.
Aber trotzdem Danke fürs Rückenstärken.

[Arrisull]

Wegen Maynard habe ich auch noch eine kleine Anekdote zu erzählen. Aber vor allem wegen Juniper. Letzte Woche bin ich durch den kleinen Firmenwald bei uns um die Ecke gelaufen und da fiel mir eine Firma mit dem Namen "Juniper" ins Auge. Mundwinkel sind spontan nach oben gegangen.   So das war mein Blödsinn zum Abend.

So Klio und Kalliope ihr dürft mal wieder bei mir einkehren. Seit einer Woche wieder nichts getan und langsam wirds strafbar...

[Kati]

Ich habe endlich rausgefunden, was meiner Geschichte gefehlt hat!  Ein überzeugender Antagonist, der auch was zu sagen hat! Yay!    Ich schreibe das jetzt abwechselnd aus der Sicht der Prota und des Antas. Da freu ich mich drauf.

LG,

Kati

[Joscha]

Ich habe Tendenzen zu Psychopaten, musste ich eben grad feststellen. Und die gefallen mir jedesmal besser als die guten Helden. Ein Hoch auf die bösen Jungs!

Ich mache es mir da noch einfacher: Ich mache die Psychopathen einfach zu meinen Helden. Meine beiden Haupt- und Lieblingsprotagonisten aus meinen letzten zwei Projekten sind beides Menschen mit einer gewissen Affinität zum Mord.
Andererseits habe ich auch gar keine wirklichen Antagonisten. Es gibt einfach nur mehrere gleichberechtigte Protagonisten, deren Ziele und Ideale sich eben gegenseitig radikal widersprechen und so zum Konflikt führen. Ich mag das so und spätestens George R.R. Martin hat mich davon überzeugt.

[Geli]

A propos Antagonist: Ich habe mich während der Schreibpause der letzten Tage entschlossen, der Figur, die gleich im 1. Kapitel stirbt, doch eine Stimme zu geben. Das heißt, Kapitel 1 fängt ab sofort mit einem Streit an. Des weiteren habe ich für meinen Roman endlich einen deutschen Stadtnamen "erfunden", den google und google maps nicht finden können, weil es ihn anscheinend wirklich noch nicht gibt.  Ich bin wirklich erleichtert.

[zDatze]

Antagonist ... mein nächster Antagonist wird ein Radio ... so ein herum zickendes Teil, das vor sich hin rauscht und Lautstärkepegel ohne einen Grund rauf und runter stellt. Dann hätte ich in meiner nächsten Geschichte wohl der "Realitätsflucht" entgegen gewirkt. Tatsache: so ein Ding steht bei mir im Büro. Und ich könnte es  .

[Yesai]

Ich schreibe das jetzt abwechselnd aus der Sicht der Prota und des Antas.

So etwas ähnliches mache ich auch. Am Anfang jedes dritten oder vierten Kapitels steht erst mal ein Absatz aus der Sicht des Antas, wobei meiner sehr viel weniger spricht als einfach nur denkt/plant.


Es ist zum Verzweifeln, ich dachte sobald die Ferien anfangen kann ich schreiben ohne Ende aber Pustekuchen!
Erst dieser total stressige Geburtstag und jetzt bin ich den Rest der Woche damit beschäftigt mein Zimmer auszuräumen, neu zu streichen und schließlich zu Ikea zu fahren und dannach die neuen Möbel aufzubauen......

Das bedeutet die erste Ferienwoche kann ich schon so gut wie abhaken 

Naja, abends ein paar Seiten zu schreiben ist besser als gar nichts.

[Lucien]

Grr, ich komme weder mit meinen anderen Werken, noch mit meiner Parodie weiter. Na, ich versuche es gleich mal mit einer Satire über Anmeldungen übers Internet. *knurr* 

[Kati]

So etwas ähnliches mache ich auch. Am Anfang jedes dritten oder vierten Kapitels steht erst mal ein Absatz aus der Sicht des Antas, wobei meiner sehr viel weniger spricht als einfach nur denkt/plant.

Genau das mache ich auch.  Allerdings komme ich auch damit nicht voran. Der Geschichte fehlt nach wie vor was und ich weiß nicht was es ist...
Dafür ist die erste Hälfte meines anderen Projekts, bei dem ich gerade total hänge, heute bei meiner Beta eingetroffen und sie wird sich die in nächster Zeit ansehen.  Ich hoffe, dass sie mir sagen kann, was genau ich da falsch gemacht habe, selbst komme ich nicht drauf...

Hier gewittert es ganz unheimlich. Der Himmel ist grün.  Finde ich schön.

LG,

Kati

[Zonka]

Eine Freundin von mir hat nun endlich unbarmherzig Beta-gelesen und das gesamte ausgedruckte Manuskript am Rand mit gelben Klebezetteln mit ihren Anmerkungen und Fragen markiert. Ich bin froh um jeden Zettel, den ich abarbeiten kann. Manchmal packt mich die Verzweiflung , weil ich weiß, daß ich immer noch nicht fertig bin ,
aber trotzdem schält sich aus dem behäbigen Dinosaurier mit vier linken Füßen allmählich ein windschnittiger Drache

Auf ein Neues
Zonka