Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Wolkentänzerin]

Ich habe auch immer Lieder, die an bestimmte Projekte geknüpft sind. Bis jetzt allerdings weniger an einzelne Personen, sondern meistens allgemein an verschiedene Stimmungen.

Hätte mir jemand vor ein paar Monaten gesagt, dass ich mal an Ideenlosigkeit leiden würde und nicht wissen würde, was ich schreiben soll, hätte ich ihn ausgelacht. Ich möchte jetzt nach längerer kreativer Schreibpause endlich wieder anfangen, bzw. spätestens zum NaNo mit dem Schreiben und davor eben noch planen. Dafür würde ich gerne mit etwas neuem beginnen. Doch irgendwie kann ich mich mit keiner ruhenden Idee anfreunden. Aber so auf Knopfdruck Ideen zu erzeugen, ist auch nicht so einfach.  Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tag noch zu Inspirationen finde.

[Zit]

Weil es dann doch mal in einem Podcast empfohlen wurde, ackere ich mich gerade durch Take Off Your Pants von Libbie Hawker. Es stand schon ein paar Mal auf meiner Einkaufsliste, und im Moment kann ich jedenfalls sagen, dass es recht hilfreich ist. Zumindest habe ich parallel zum Lesen mal ein NaNo-Projekt rausgekramt und gehe die Punkte damit durch. So ein paar neue Szenen/ andere Blickwinkel sind mir schon eingefallen, mal schauen, ob ich am Ende eine vernünftige Handlung zusammen bekomme.

[Erdbeere]

Ich bin bei Tag zwei eines weiteren Versuchs, vor der Arbeit ein wenig zu schreiben. Eigentlich sollte es eine Stunde sein, aber ich habe zu lange geschlafen. Ein paar Sätze liegen aber noch drin, und das ist die Hauptsache.
Ich will mir das jetzt schon angewöhnen, denn sobald November mit dem NaNo und dann Weihnachten vor der Tür stehen, muss ich jede Minute nutzen, um mein Soll und meine Deadlines zu erfüllen. Hach, nur noch bis Januar!

[TheMadZocker]

Uh!

Kopfkratzend und beinahe verzweifelt sitze ich auf meinem kleinen Holzhocker und überlege, wie ich was am besten machen könnte.

Ich hab halt bereits 5 Geschichtsvorlagen fertig, eine davon ist schon recht weit voraugeplant. Nur komme ich mit der Charakterprogression und den Mustern der Hauptantagonistin noch nicht auf einen Nenner... Ich überlege auch, ganz frisch anzufangen und mich an einer neuen Geschichte zu versuchen. Eine 6. Vorlage kam mir schon in den Sinn, nur habe ich lediglich eine grobe Vorstellung vom Anfang... In der Zwischenzeit begnüge ich mich mit meinen kleineren Projekten.

[Lothen]

@TheMadZocker : Kannst du vielleicht eine Art Pro-Kontra-Liste erstellen, um dich für eine Version zu entscheiden? Oder kannst du vielleicht eine Gesamt-Fusion erstellen? Ich hab immer das Gefühl, wenn Geschichten zu sehr zerfasern, ist das auch nicht gut.

Oh Mann, jetzt sind es noch vier Tage bis mein Debüt erscheint und ich sterbe Tag für Tag so gemütlich vor mich hin.  Dass mein Verlags-Kollege, der kurz vor mir im selben Verlag debütiert, gerade eine 5-Sterne-Rezi nach der anderen einfährt, macht es dabei nicht leichter. Ich liebe mein Buch, aber es gibt so Vieles daran, was man - theoretisch - richtig blöd finden kann. Und ich Idiot hab mir für die Rezi-Exemplare auch vorrangig solche Blogger/innen ausgesucht, die auch mal kritische Worte in den Mund nehmen, wenn es gerechtfertigt ist. Einfach weil ich Weichspülerei nicht mag. Tja. Hab ich jetzt davon. 

[HauntingWitch]

@Lothen: Du brauchst dir aber sicher gar keine Sorgen zu machen! Du schreibst super, das wird schon. Es gibt immer negative und positive Meinungen, das kann man gar nicht vermeiden. Lenk dich ein bisschen ab, mach dir ein schönes Leben bis dahin. Kritische Blogger sind gut, die werden ernster genommen als jene, die einfach alles mit fünf Sternen markieren. Eine positive Bewertung hat dann mehr Gewicht.

[Zit]

@TheMadZocker Nee, eine sechste version machts auch nicht besser. Guck dir mal die innere und äußere Entwicklung deiner Protagonisten an, und überlege, was das Thema der Geschichte sein könnte. Dann schau dir nochmal alle Szenen aller Entwürfe an und guck, was davon am besten zu den Entwicklungen und dem Thema passt.

[HauntingWitch]

Ich habe ja jetzt diese detaillierten Charakterbiographien erstellt. Langsam bin ich an dem Punkt, wo ich wirklich nicht mehr rausholen kann. Aber ich fühle mich auch nicht bereit, mich jetzt wieder auf den Entwurf zu stürzen. Irgendwie habe ich das Gefühl, es reicht immer noch nicht. Oder doch? Wie merkt man, ob es ausreicht? Spürt man das einfach oder muss man einfach irgendwann zum nächsten Schritt übergehen? Ich habe mir solche Gedanken früher nie gemacht. 

[Erdbeere]

Bei meinen Projekten merke ich am Kopfkino, das sich einstellt, wenn es soweit ist. Und zwar nicht einfach eine Szene, die sich mal so abspult, sondern richtiges Kopfkino. Szene um Szene, inklusive Dialoge. Das Gefühl, das sich dann jeweils einstellt, sagt mir, dass ich soweit bin und dass die Ideen richtig sind.
Manchmal stellt sich das Kopfkino schon während dem erstellen der Charakterprofile ein, manchmal während des Weltenbaus (wenn ich die Figuren alle schon habe), manchmal auch erst nach etlichen geschriebenen Seiten. Aber wenn es da ist, weiß ich mit Sicherheit, dass ich in die richtige Richtung gehe. Als hauptsächlicher Bauchschreiber ist das für mich ein sehr wertvoller Indikator.

[Wolkentänzerin]

Gute Frage. Ich kenne dieses Gefühl. Ich persönlich fange wahrscheinlich eher zu früh an und verzweifle dann in der Mitte, weil ich nicht weiß, wie Charaktere von A nach B kommen.
Bei mir ist es aber auch so: Manchmal kann ich einfach nicht länger warten, weil ich so sehr in der Geschichte drin bin. Also ein bisschen ähnlich wie bei Erdbeere.
Aber ich schätze mal, das kommt auch alles darauf an, ob man Bauchschreiber oder Ploter ist. 

[Dämmerungshexe]

Ich hänge immer wieder an "Übergangsszenen" - jetzt gerade wieder. Szenen, in denen erstmal alle Figuren zusammenkommen und bequatschen müssen, was los ist, jeder gibt ein bißchen Info dazu und irgendwann weiß man, in welche Richtung es weitergehen soll/muss. Irgendwie bekomme ich das nie wirklich flüssig hin. Es kommt mir immer vor wie gestaffelte Monologe und am Ende fehlt doch die Hälfte aller wichtigen Informationen, weil "Im Übrigen ... " und "Was mir gerade noch einfällt ..." zwar völlig normale Sätze sind wenn echte Menschen miteinander reden, in Roman-Dialogen findet man sowas aber irgendwie nie ...

Wie geht ihr mit soetwas um?

[HauntingWitch]

Danke für eure Antworten. Ich schätze, ich werde einfach auf mein Gefühl hören müssen.

@Dämmerungshexe: Tipps habe ich da leider keine, das finde ich auch immer total schwierig.

[FeeamPC]

Mir ist heute etwas untergekommen, das ich regelrecht als lustig empfinde. Eine Rezension, in der angemerkt wird, dass die neue Trilogie zu wenig mit er ersten gemein hat, insbesondere, dass ich neue POV aufgebaut habe.
Hm, ja, aber mit den Leuten aus der ersten Trilogie wäre eine Fortsetzung echt schwierig geworden. Da waren nur 4 Überlebende, davon zwei kleine Kinder (die ja nun mal die Eigenschaft haben, erwachsen zu werden und eine eigene Lebensgeschichte zu bekommen). Hätte ich den Rest der Besetzung der ersten Bände  vielleicht als Untote wieder zurückrufen sollen?

[Nuya]

Zombies! Auf jeden Fall. Bei Game of Thrones klappt das doch auch.

[Cairiel]

Oder bei The Walking Dead! Wäre ich voll dafür 


Yay, ich habe endlich mal wieder geschrieben! Die, äh, sechste Version eines Prologs zum Sequel zum Herrn der Schwarzen Schatten.    Und ich bin immer noch nicht zufrieden. Viel zu vorhersehbar. Nur eine Stelle finde ich toll:
POV: Oh nein, mein Sklave aus einem drachenaffinen Volk wird bestimmt gleich den wilden Drachen bändigen und auf mich hetzen! Ich bin verloren!
Sklave: *streckt in einem Gefühl tiefster Verbundenheit die Hand nach dem Drachen aus*
Drache: *schnüffschnüff* *HAPPS*
POV: ... Puh. Noch einmal Glück gehabt.
Drache: *runterschluck* Oh, noch mehr Essen!
POV: Oh crap ...


Ich lasse es mal so und habe stattdessen gleich mit der dritten Version des ersten Kapitels weitergemacht. Ich hoffe, meine Protagonistin ist endlich fertig damit, mir ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Wenn sie noch einmal mit einem hammergeilen Vorschlag ankommt, der mich aber dazu zwingt, das ganze Buch neu zu schreiben, suche ich mir eine andere ...