Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Janika]

Schreibst du auf dem Weg wenigstens ein bisschen? Auch Kreativdruck kann sich anstauen und reizen - und irgendwann platzt er dann und du machst die Nacht zum Schreiben durch. Das wäre ja auch nicht so optimal.

[Schneeleopardin]

Ich besitze leider keinen Laptop mehr, nur noch einen Rechner. Und per Hand schreiben will ich mir nicht antun, weil ich im Dezember beinahe schon Sehnenscheidentzündung bekommen hätte ...

Ich lese während der Zugfahrt eben immer (momentan ein Buch vom Heyne-Verlag. Auf den ersten 100 Seiten min. 10 Fehler. Das regt mich irgendwie auf  )

[Janika]

Sehnenscheiden sind doof!
Ich würde dir ja gerne mein altes Ersatzlaptop schicken, aber das ist irre schwer und der Akku ist mehr als schwach. Ich selbst hab unterwegs momentan nicht den Nerv zum Schreiben und kann irgendwie auch nicht mehr so gut handschriftlich arbeiten, auch seit der Sehnenscheidenentzündung oder ein paar Monaten danach. Läuft auch nicht mehr so flüssig, das ist vielleicht die mangelnde Routine.
Aber vielleicht klappt es bei dir ja, wenn du es nicht übertreibst und dir nur ein paar Minuten bei jeder Fahrt Zeit nimmst? Eine Seite, maximal zwei, und dann Schluss? Du kannst ja davor/danach trotzdem ein bisschen weiter über die Geschichte grübeln, wenn dir das sonst zu wenig Zeit zum Reinkommen ist.
Lesen ist aber natürlich auch schön (und das mit den Fehlern kenne ich soo gut).

[Siara]

Ach ja. Gestern habe ich eine Kurzgeschichte für eine Ausschreibung geschrieben, bei der ich unbedingt teilnehmen wollte. Das Blöde ist: Die Geschichte ist eindeutig an einen Roman angelehnt, der wiederum so speziell ist, dass es deutlich auffällt. Nicht falsch verstehen, ich klaue sicher nicht. Bei mir steckt eine andere Idee dahinter, es gibt einen anderen Plot und andere Charaktere. Aber die Grundlage ist dieselbe und der Stil zumindest ähnlich (was ich als größtes Problem sehe). Es ist nicht gestohlen, sondern angelehnt. Das Doofe: Wenn viele sich an einem Roman orientieren (wie zum Beispiel an Tolkien), ist es ein "Trend". Wenn nur einer die Idee wieder aufgreift, ist es Diebstahl.

Mir gefällt die Geschichte wirklich. Aber vermutlich kann ich sie einfach nicht guten Gewissens einsenden, aus Angst, dass die Parallelen zu stark sind.

Aber dann war's eben ne Schreibübung. Nur für die Ausschreibung stehe ich immer noch ohne Beitrag da.

[Malinche]

@Siara: Um welchen Roman geht es denn? Vielleicht würde es dir helfen, Betas zu suchen, die das Buch kennen und deine Geschichte im Hinblick darauf lesen können, ob die Parallelen problematisch wirken könnten? Einen Versuch wäre es ja vielleicht wert.

[Siara]

@Malinche: Danke. Es sind "Die dunklen Gassen des Himmels" von Tad Williams. Falls jemand das Buch gelesen hat, wäre das wirklich eine Möglichkeit, auch wenn die Reihe leider nicht so wahnsinns bekannt ist. Mal sehen, vielleicht kann ich es ja tatsächlich noch mal im Beta-Board versuchen und hoffen.

[HauntingWitch]

Oh, Siara, das ist blöd, wenn man so etwas feststellt. Abändern ist nicht, nehme ich an? Ich wünsche dir, dass du eine Lösung findest.

Ich habe eine Frage zu etwas anderem: Habt ihr schon einmal mit zwei Zeitlinien gearbeitet? Ich habe zwei Charaktere, deren Leben zunächst unabhängig voneinander stattfindet, die sich aber an bestimmten Punkten begegnen. Am Ende sollen sie zu einem gemeinsamen Leben finden. Soweit so Standard. Davor muss ich aber beide Leben unabhängig voneinander zeigen, ich habe also quasi zwei Geschichten, die ich in Rückblenden zeigen möchte. Nur habe ich bei dem einen Chara viel mehr Material als bei der anderen. Sprich, seine Rückblende beginnt früher und dauert länger. Meint ihr, so etwas geht oder wirkt das dann irgendwie komisch?

[Siara]

@Witch: Danke. Nein, abändern geht wirklich nicht, damit würde ich der Geschichte die gesamte Grundlage nehmen. Menno.

Was deine Frage angeht: Ich glaube nicht, dass das so dramatisch ist. Wenn es zu dem Einen mehr zu erzählen gibt, ist das eben so. Was passieren kann, ist, dass dieser Eine sich dann ein bisschen als Hauptprotagonist herausstellen, weil du mit ihm anfängst und auch schließt. Aber an sich sehe ich kein Problem darin, dass die beiden Teilgeschichten unterschiedlichen Umfang haben. Das ist vermutlich wieder so eine Sache, über die sich die Autoren Gedanken machen, und die Leser nehmen es einfach hin. Dass du die beiden Rückblenden nicht an einem Stück abwickeln, sondern häppchenweise und chronologisch liefern möchtest, habe ich richtig verstanden?

[HauntingWitch]

Es ist nicht so, dass ich mit seiner Geschichte beginne. Im Gegenteil, ich beginne mit ihrer. Was ich auch noch nicht weiss, ist, ob ich zuerst ihre Geschichte ganz bis zum Ende (also bis sie zusammenkommen) erzählen soll und dann quasi in einem zweiten Teil seine, dass man wie zwei Perspektiven derselben Geschichte bekommt, einfach vor dem jeweils anderen Hintergrund oder ob ich abwechseln soll.

Doch, ich möchte die Rückblenden an einem Stück erzählen. Also zum vereinfachen: Hauptstory beginnt, sie treffen sich. Rückblende: Wir erfahren ihre Geschichte. Rückblende: Wir erfahren seine Geschichte. Hauptstory geht weiter, Geplänkel, Dreiecksbeziehung blabla, dann Happy End, fertig. Nur seine Rückblende wird halt vermutlich viel länger als ihre.

[Siara]

Ah, achso, dann habe ich das falsch verstanden. (Ich hatte gedacht, du beginnst mit seiner, weil seine ja chronologisch früher einsetzt). Um die Länge würde ich mir an deiner Stelle aber keine großen Gedanken machen. Zumindest mir persönlich würde das als Leser vermutlich kaum auffallen, und es würde erst recht nicht stören.

[FeeamPC]

Gnah! Ich habe mich gerade nach der Arbeit hingesetzt und eine Seite geschrieben- und dann festgestellt, dass ich eine gute Viertelstunde nur auf den Bildschirm gestarrt und nichts gemacht habe. Totel übermüdet. Jetzt muss ich erst mal eine Stunde oder so pausieren, vielleicht mich sogar hinlegen, damit mein Gehirn wieder genügend durchblutet wird für die nächste Seite. Und dabei habe ich heute ausnamsweise mal einen ganzen Abend Zeit! Gemeinheit.

[HauntingWitch]

@Siara: Danke für deine Einschätzung. Ich denke, ich werde es erst einmal durchziehen und wenn ich dann am Ende sehe, dass es doch nicht geht, kann ich immer noch streichen. Plöde Unsicherheit, führt zu solchen Gedanken und Blockaden.

@FeeamPC: Ich finde es gut, dass du auf dieses Gefühl hörst.

Manchmal braucht man einfach Pausen. Man hat dann ein schlechtes Gewissen und denkt, man mache nichts, aber in Wirklichkeit ist es so, dass man noch viel weniger Zustande bekommt, wenn man sich übernimmt. Ich merke, ich muss im Moment wohl auch einen Gang zurückfahren und mein Wörter-Pensum etwas heruntersetzen. Sonst wird es einfach zu viel mit der Jobsuche und allem drum und dran.

[Aylis]

Witch: Ich glaube, das wäre für mich als Leser kein Problem. Vielleicht etwas verwirrend, aber das bringt ja auch einen gewissen Charme mit sich. Und wenn du wirklich so viel mehr zu ihm hast, ist es bestimmt auch viel interessanter, ihn zu lesen. Also besser, du versuchst es so und gehst das Risiko ein, dass es nicht jedem gefällt, als dass du dir was zu ihr aus den Fingern saugst, was vielleicht langweilig wird.
Oder gar das ganze Projekt verwirfst, nur weil du dir da unsicher bist.


Es ist passiert! Ich habe wieder angefangen, zu schreiben. Da ich heute bestimmt drei Stunden durchgängig nur gelernt habe, natürlich mit kleineren Pausen, dachte ich mir, dass ich es verdient habe, mal abzuschalten. Und schreibe jetzt einfach drauf los.
Ich bin also dabei, die Thematik meines alten, ans Herz gewachsenen Projekts zu nehmen und sie etwas anders zu verpacken.
Quasi eine Verschmelzung von mehreren Ideen. Ein paar frische Charaktere, ein paar alte Geschehnisse und so kommt ein neuer Geschichtencocktail zustande. Aber das mit der Plotgruppe überlege ich mir trotzdem nochmal. 

[HauntingWitch]

Also besser, du versuchst es so und gehst das Risiko ein, dass es nicht jedem gefällt, als dass du dir was zu ihr aus den Fingern saugst, was vielleicht langweilig wird.
Oder gar das ganze Projekt verwirfst, nur weil du dir da unsicher bist.

Ja, du hast Recht. Ich habe das immer, wenn ich etwas noch nie gemacht habe. Dann erscheint es mir auf den ersten Blick viel zu gross und zu anspruchsvoll und Hilfe, Panik, dabei muss man sich einfach reinstürzen und es lernen. Bei dem Projekt möchte ich auch zum ersten Mal versuchen, nur zwei Perspektivträger zu haben und die anderen durch deren Augen glaubwürdig zu beschreiben. Etwa so wie Suzanne Collins das in "Panem" mit Peeta macht. Ist nicht ganz leicht, stelle ich fest.

Es ist passiert! Ich habe wieder angefangen, zu schreiben. Da ich heute bestimmt drei Stunden durchgängig nur gelernt habe, natürlich mit kleineren Pausen, dachte ich mir, dass ich es verdient habe, mal abzuschalten. Und schreibe jetzt einfach drauf los.
Ich bin also dabei, die Thematik meines alten, ans Herz gewachsenen Projekts zu nehmen und sie etwas anders zu verpacken.
Quasi eine Verschmelzung von mehreren Ideen. Ein paar frische Charaktere, ein paar alte Geschehnisse und so kommt ein neuer Geschichtencocktail zustande. Aber das mit der Plotgruppe überlege ich mir trotzdem nochmal. 

Hey, das ist doch toll! Das freut mich für dich. Manche Dinge finden halt erst in die richtigen Bahnen, wenn man sie ein wenig zurückstellt. Das kann Wunder wirken.

[Erdbeere]

Das letzte Kapitel ist endlich da und ich verdrücke eine Träne. Das Lektorat war super, und auch wenn es einen zweiten Durchgang geben wird, werde ich mich doch nie wieder so intensiv mit meinem Baby beschäftigen, wie ich es die letzten zwei Monate über gemacht habe. Hach. Und dabei hätte ich noch eine Woche Zeit, bis die Deadline abläuft.
Ich geniesse jetzt mal die letzten Seiten und damit den grossen Showdown. Ich muss Kugeln zählen, denn laut Kommentar sollte Vincent noch eine in der Waffe haben. Aber die Waffe muss leer sein, damit das Finale passt.