Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Kraehe]

Das hätte ich so toll gefunden, das ich mich vor Lachen nicht mehr einbekommen hätte, Klecks

[Judith]

Herrlich, Klecks!
So lustige Namens"patzer" sind mir nie passiert, aber als Kind habe ich beim Schreiben auch immer wild Namen zusammengeklaut aus Büchern, die ich mochte.
Diese Happy End-Tendenz von euch finde ich ja interessant - oder ich finde eher interessant, dass ich die nicht kenne. Schon in den Pferdegeschichten, die ich geschrieben habe, als ich zwischen 8 und 15 Jahre alt war, gab es praktisch nie ein richtiges Happy End. Mich hat es schon als Kind dermaßen genervt, wenn ich Pferdebüchern immer alles super lief, die Hauptfigur ein tolles Pferd bekam, Turniere gewann usw., dass ich dazu ein Gegenprogramm gefahren habe. Ich habe sogar das Gefühl, dass ich inzwischen positivere Enden schreibe als damals. 
Vermutlich war ich damals auch stark beeinflusst von den schwedischen Serien "Britta" und "Sophie", in denen bei weitem auch nicht Friede-Freude-Eierkuchen herrschte. "Bille und Zottel" war für mich immer eher das negative Gegenbeispiel, zu dem ich beim Schreiben offensichtlich einen Kontrapunkt setzen wollte. 

[HauntingWitch]

Normalerweise recherchiere ich vorher über meine Namen, so passiert mir das eigentlich nicht. Lustigerweise aber auch nicht früher als Teenager, als ich noch ohne Gedanken und Ziel geschrieben habe. Normalerweise. Nur einmal habe ich das nicht gemacht und jetzt zufällig herausgefunden, dass Jamie eine englische Kuzrform von Jakob ist. Na super, ein 20-jähriger Kiffer namens Jakob.  Was soll's, scheint ja Gang und Gäbe zu sein.

[Gwee]

Also, ich finde, es kommt immer vor allem auf's Setting an. In unserer Welt spielen Bedeutungen ja oft für Eltern keine große Rolle, in eigenen Welten muss man da selbst drüber nachdenken. Ich schau mir zwar auch oft dennoch die Bedeutungen der Namen an, aber aber sie stören mich dann trotzdem nicht. Und ich kenne nur wenige Leser, die so etwas tatsächlich nachprüfen würden. 

[Lucien]

Wer weiß, Jenny, vielleicht hätte dein Werk die Kids wieder dazu animiert, Latein zu lernen 

Den Bildungsauftrag überlasse ich J.K. Rowling. 

Wobei ich mich natürlich jetzt frage, was gleich nochmal Verräter auf Lateinisch hieß 

Proditor.

@ Klecks: Sehr schön! 

@ Dahlia: Also die Reaktionen einer gewissen Leserschaft hätten mich da schon interessiert. 

[Coppelia]

Oje, die Beispiele sind köstlich. Man sollte einen eigenen Thread aufmachen.
Ganz schreckliche Namen habe ich auch noch auf Halde liegen. Wie etwa die Stadt im Himmel Zelistia oder den bösen Fürsten Morgand Finstermoor. Hört man auch deutlich genug, dass er böse ist, ja? Absurderweise hab ich die Namen noch immer in Gebrauch, da ich mich nicht von ihnen trennen kann.
Lukials Sekretär heißt übrigens übersetzt "Schreibrohr".

Silial hat mir gestern mitgeteilt, dass er aus der Politik aussteigen und an einem einsamen Ort als Asket leben will. Ich glaub, der meint das ernst.

[Klecks]

Oha! Nomen est omen?

Oh ja! Es hat genau gepasst, so leid mir das getan hat. Mit dreizehn war mir das ein bisschen zu viel, also habe ich die letzte Silbe des Namens verändert. 

[Rhiannon]

*prust* Coppi, also das musst du noch mal erwähnen, dass der böse ist, sonst fällt das nicht auf! *ernsthaft nick*

[Klecks]

Ganz ehrlich? Ich finde, Finstermoor klingt toll, Coppi. 

[Leann]

Mir gefällt Finstermoor auch sehr gut. Aber warum will Silial aussteigen? Ist er so genervt von Jeskar? 

[Issun]

Silial hat mir gestern mitgeteilt, dass er aus der Politik aussteigen und an einem einsamen Ort als Asket leben will. Ich glaub, der meint das ernst.

Jetzt habe ich auf die Schnelle gelesen, dass Lukial plötzlich als Asket leben will, und dachte, dass das an Mervils nicht geglücktem Annäherungsversuch liegen muss. Zu Silial passt das allerdings sehr gut.

Finstermoor hat einen gewissen Charme, finde ich. Ich schätze, bei Namen kommt es stark drauf an, welche Persönlichkeit dahinter steckt. Bei Terry Goodkind hat mich der Name "Darken Rahl" immer fürchterlich genervt, aber das lag vermutlich daran, dass ich der ganzen Figur nicht viel abgewinnen konnte.

Puuh... ich bin schon froh, wenn ich heute Abend meine dämliche Hausarbeit abgeschickt habe, dann geht es wieder ans Plotten. 

[Coppelia]

Silial gibt sich die Schuld an einem schrecklichen politischen Vorfall, der auch tatsächlich ohne ihn wohl nie passiert wäre. Jeskar ist ausnahmsweise unbeteiligt. Noch.
Aber ich glaube, es war ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis Sil der Welt endgültig den Rücken kehrt. Mich stört nur, dass es irgendwie in Kessel bislang keine Asketen gibt, woran sollte er sich also ein Beispiel nehmen?

Mir der Szene hast du mir einen Floh ins Ohr gesetzt, Issun. Das probiere ich vielleicht wirklich mal aus. Auch wenn ich Bedenken habe, ob sich die beiden dann noch so sehr anfreunden können ... aber bei Menschen ist ja nichts wirklich unmöglich.

[Issun]

So, Arbeit abgeschickt... 

Auweia, Silial ist wirklich arm dran! Vielleicht gibt es irgendwelche Gestalten aus der Kessler Frühzeit, an denen er sich orientieren kann?

Zu Mervil und Lukial: Als Anstifterin der betreffenden Szene brauche ich wohl nicht extra dazusagen, dass ich sie sehr gerne lesen würde, falls du sie schreibst. 

[Coppelia]

Du bekommst sie als erste zu lesen, wenn ich mal anfange, sie anderswo als im Kopf durchzuspielen. Im Gegenzug möchte ich aber deine lesen.

Vielleicht gibt es irgendwelche Gestalten aus der Kessler Frühzeit, an denen er sich orientieren kann?

Das ist eine gute Idee! Sowas könnte ich mir gut vorstellen. Irgendein legendärer Geisterseher ...

[HauntingWitch]

Hm, fünfzehn Seiten in drei Stunden und dann? Plotloch 2.0. Und es wird wohl noch weitere geben. Jetzt muss ich mich erstmal mächtig ans Worldbuilding machen (beim nächsten Projekt schaffe ich es ohne Parallelwelt, jawohl!) und dann wackele ich ganz langsam aber dafür umso sicherer auf das Ende zu. Dabei bin ich erst auf Seite 90, ich habe solche Angst, dass das alles wieder viel zu kurz wird. Und bei meinem neuen Projekt fehlt mir noch eine ganze Menge Plot. Das sind meine grossen Schwachstellen, Plotten und Worldbuilding.