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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Janika

Hey, es gibt hier tatsächlich einen Thread zu dem Kurzgeschichtenwettbewerb, der die Ereigniskette ausgelöst hat, durch die ich heute einen Verlagsvertrag habe! :wolke:
Da waren ja TiZis bei! Ich habe ebenfalls ein Buchpaket bekommen, aber keinerlei Fantasy, außerdem alles Blanvalet-Leseexemplare statt Penhaligon-Bücher, aber naja ... ich bin trotzdem unglaublich dankbar! :vibes:
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Malinche

Jetzt bin ich aber neugierig, mehr über diese Ereigniskette zu erfahren, Janika. :)
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Janika

Naja, auf meine KG hin haben sich drei Kleinverlage bei mir gemeldet, ob ich auch Bücher schreiben würde, und haben um ein Exposé gebeten. Es folgten zwei Absagen und eine Manu-Anforderung (auf die nie mehr etwas passierte). Eine der Absagen hatte zur Begründung, ich hätte Tolkiens Schreibstil kopiert, ich habe allerdings leider noch nie etwas von ihm gelesen! :hmmm: Die andere hatte die Begründung, dass der Verlag zu klein sei, um so etwas anständig verlegen zu können. Die Verlegerin hat dann aber mit meiner Genehmigung das Exposé an meinen heutigen Agenten weitergereicht, der mich seitdem vertritt und recht schnell an den Verlag 3.0 vermittelte. Tja, und dass er mein gesamtes Manuskript zu lesen bekam, ist mittlerweile auch schon wieder ein Dreivierteljahr her ... ::)
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Malinche

»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Chizuru

Zitat von: Sprotte am 09. März 2013, 23:18:35
Mitunter muß man den inneren Kritiker/Lektor einmal abschalten. Nur was geschrieben ist, kann überarbeitet werden. Deswegen gibt es Platzhalter wie "Gurkensalat", wenn einem gerade kein Name für eine Nebenfigur einfällt. Aber was nützt es, sich ständig beim Schreiben selbst im Weg zu sein. Erst einmal muß es raus. Dann kommt die Überarbeitung.

So ist es  ;)
Aber gut, Namen für Nebenfiguren und Hauptfiguren überhaupt und dergleichen sind bei mir kein Problem.
Eher ist es das Problem, den gut(?) und ausführlich geplotteten Plot zu Papier zu bringen, was sich nicht immer als einfach darstellt, wenn man nach einiger Zeit wieder etwas eingerostet beim Schreiben ist  :-\

Zitat von: Kati am 10. März 2013, 00:09:31
Ich schreibe in Seminararbeiten immer "Hier könnte Ihr Text stehen", wenn mir gerade nichts einfällt und ich mit dem nächsten Absatz weitermache.

Auch ziemlich kreativ  ;)
Mir gefällt die Lösung jedenfalls.

@Janika

Toll, dass du das durch den WB erreichen konntest  :)

Sin

Janika, wirklich toll, dass das durch einen WB ins Rollen gebracht wurde.  :D

Ja, den Gurkensalat benutze ich auch ab und an. Was ich aber viel öfter benutze, ist die Schnurrfellkatze. Man muss ja ein wenig kreativ bleiben.  ;)

Och menno, ich hätte gerade so viele tolle Ideen über die ich schreiben mag. Aber das bisschen Zeit, das momentan übrig bleibt, neben dem Theater, reicht nicht für alles. Nur gerade so für das, was am meisten nervt.  ;D
Und wenn ich dann mal schreiben kann, ich vor dem PC sitze, will mir nichts einfallen oder ich bin nicht damit zufrieden...  :seufz:

Geht euch das auch manchmal so?

Robin

Solche Tage hasse ich immer, ja. Sin, du bist nicht allein mit deinem Dilemma. :knuddel: Da hätte man die tollsten Ideen, aber irgendwas fehlt, damit man sich mal zusammenreißt und schreibt.
~Work in Progress~

Amberle

Ich bin grade völlig erstaunt, wie sich ein Charakter während eines Interviews entwickeln kann. In dem Moment, wo ich die Frage stelle kenne ich die Antwort noch nicht und plötzlich steht da etwas, mit dem ich nie gerechnet hätte.
Das sind die Momente, in denen ich mich frage, ob man eigentlich wirklich von Charakterentwickeln sprechen kann. Sie scheinen einfach irgendwie aufzutauchen und eine Geschichte zu erzählen wenn man weiß, wie man fragen muss.
Und im nachhinein stellt man dann fest, dass Eigenschaften die einen eben noch völlig überrascht heben, schon längst in die Geschichte eingearbeitet sind.
Wirklich seltsam.

@SIn: Ja solche Tage sind echt mies. Man will unbedingt schreiben, aber gleichzeitig hat man überhaupt keine Lust. :happs:

Robin

Amberle, das Gefühl kenn ich. Meine Charaktere überraschen mich teilweise mit Eigenschaften, die ich ihnen zuvor nicht zugetraut hätte. Zum Beispiel war der Zwillingsbruder meines Hauptcharas Cherosh eigentlich immer der Schüchterne... und letztendlich hat er sich aber als der viel Selbstbewusstere und, sagen wir, Experimentierfreudigere herausgestellt. ;D
~Work in Progress~

Sin

Ganz genau!  :vibes:

Naja, obwohl, so ein Mami-Rex Pfännchen wirkt wunder.  :P

Und ja Amberle, das habe ich auch schon festgestellt.
Bloß dumm, wenn das während dem NaNo passiert und man seine ganze Planung vollkommen über den Haufen werfen muss...  :P
Und seltsam finde ich das auch immer noch.

Malinche

Amberle, das kenne ich. Es passiert mir beim Schreiben auch immer wieder. Zwei meiner Charaktere haben ein gemeinsames Geheimnis wirklich sehr lange vor mir gehütet und als ich es endlich herausgefunden habe, stellte ich fest, dass vor diesem Hintergrund bestimmte Stellen im Roman erst wirklich Sinn ergaben. Andere Figuren haben mir auch schon mal eigenständig den Plot verändert und ich durfte feststellen, dass ihre Ideen viel besser waren als meine. Und dieser Moment, wenn man während des Interviews mit offenem Mund da sitzt - den kenn ich auch nur zu gut! Meine Theorie ist sowieso, dass diese Kerlchen vorbeikommen und ihre Geschichte erzählt haben wollen und man sich als Autor an die Entdeckung all der dafür wichtigen Dinge machen muss.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Amberle

Zitat
Meine Theorie ist sowieso, dass diese Kerlchen vorbeikommen und ihre Geschichte erzählt haben wollen und man sich als Autor an die Entdeckung all der dafür wichtigen Dinge machen muss.
Nur leider muss man ihnen dann jedes Detail einzeln aus der Nase ziehen. :seufz: Wenn die schon einfach so ankommen, könnten sie es uns ja auch mal etwas einfacher machen, oder?

Malinche

Zitat von: Amberle am 10. März 2013, 11:06:08
Nur leider muss man ihnen dann jedes Detail einzeln aus der Nase ziehen. :seufz: Wenn die schon einfach so ankommen, könnten sie es uns ja auch mal etwas einfacher machen, oder?

Das sage ich ihnen auch wieder und wieder! Manche sind auch recht kooperativ. Aber ich habe auch überdurchschnittlich viele Geheimniskrämer dabei. Das sind meistens die, denen es auch am dringlichsten ist - aber die haben so einen Heidenspaß dabei, uns Autoren dabei zuzusehen, wie wir im Dunkeln tappen, das ist fast schon nicht mehr normal.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Amberle

Zitataber die haben so einen Heidenspaß dabei, uns Autoren dabei zuzusehen, wie wir im Dunkeln tappen, das ist fast schon nicht mehr normal.

Oh ja! Ich bekomme dann immer so nette Kommentare wie: Du Amberle, du hast da noch was übersehen.
Argh, ich hasse das. Da bedeutet dann nämlich immer seitenlanges Interview und meist einen völlig überarbeitete Plot. Zumal sie einem natürlich nicht sagen, was man übersehen hat.



Sin

Zitat von: Amberle am 10. März 2013, 11:06:08
Nur leider muss man ihnen dann jedes Detail einzeln aus der Nase ziehen. :seufz: Wenn die schon einfach so ankommen, könnten sie es uns ja auch mal etwas einfacher machen, oder?

"Das wäre doch langweilig!"
Also, meint gerade der Prota meines aktuellen Projekts.
Irgendwo hat er da ja auch recht. Dann bräuchte man uns Autoren ja gar nicht mehr.
Und sie haben einen riesen Spaß dabei, uns zu ärgern.
"Eben. Wir wollen auch unseren Spaß!"
::)