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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Janika

#12450
Malinche, mir geht es genauso! :knuddel:

Edit: Gibt es so einen Thread jetzt schon und ich bin einfach nur blind, oder muss das noch umgesetzt werden?  :hmhm?:
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Ryadne

Hihi, ich hab kürzlich auch einen Veröffentlichungs-Albtraum gehabt. Darin habe ich festgestellt, dass das Buch, das unter meinem Namen veröffentlicht wurde, gar nicht meinen Text enthielt und auch noch furchtbar war.

Aber meine Wachzustandspanik finde ich schlimmer.  :gähn:

Lucien

Aww, ich habe zur Abwechslung mal wieder ein Buch zum reinen Vergnügen zur Hand genommen, um mich in Stimmung zu bringen und mir Inspiration für eigenes Geschreibsel zu bringen und was passiert? Ich bin nach meiner Lektüre nun am Boden zerstört und könnte locker eine Runde heulen. Ich sollte Trudi Canavan hassen, sie schafft es immer, mich aus der Fassung zu bringen! Bei ihr geht mir selbst der Tod winziger Nebenfiguren so an die Nieren, dass ich es kaum ertrage.  :d'oh:

Und wenn ich traurig bin, kann ich nicht schreiben! Nichtmal was Trauriges!

Kraehe

Da geht es mir genau andersrum, Jenny, ich schreibe sehr gut wenn ich traurig bin. Wahlweise natürlich auch in gestresstem, absolut müdem oder wütendem Zustand... :P Jeder so mit seinen Macken.

Dafür glaube ich seit etwa zwei Wochen, dass ich endlich wieder langsam eine Inspiration entwickele. Nachdem ich mein letztes Projekt innerhalb von einem Jahr - zwei Bände - runtergebetet habe (okay, zwei Kapitel fehlen noch) - war bei mir grade wegen Studieren und so erstmal komplett Stau. Und lagnsam glaube ich, ein Charakter kommt und bringt wieder Plot und Kreativität mit. Das ist cool :vibes:

Lucien

 :vibes: Das freut mich, Krähe! Ich bin auch während des Studiums zu nichts in der Richtung gekommen.   :d'oh:

Jetzt schreibe ich grad mal wieder ein Kapitel um, aber so wirklich Freude kommt grad nicht um. Meine Freundin hat mir eben vor den Latz geknallt, meine Figuren wären nicht lebendig und wollte mich damit trösten, dass andere Autoren, die nur Müll schreiben, trotzdem sehr erfolgreich geworden sind. Und ich kann es noch nicht einmal als Kritik einer Person hinnehmen, die Ahnung vom Schreiben hätte ... sie hat davon nämlich keine.  :happs:

Kraehe

Zitat von: Jenny am 26. Februar 2013, 22:09:37
und wollte mich damit trösten, dass andere Autoren, die nur Müll schreiben, trotzdem sehr erfolgreich geworden sind.

Das soll trösten? :versteck:

Lucien

Oh, tröstet es dich nicht, wenn deine Figuren nicht nur nicht lebendig, sondern deine Geschichte auch noch Müll ist? Mich tröstet das ungemein:wart:
Als sie gemerkt hat, dass es mich getroffen hat, kam dann das obligatorische "Das ist ja schon ganz gut" und "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" mit dem Zusatz, ich solle mich nicht so anstellen. Pah!
Ich behaupte ja nicht, eine perfekte Autorin zu sein und meine Texte wurden auch schon ordentlich zerfleischt, aber das war immerhin konstruktive Kritik von Leuten, die wissen, wovon sie reden und es lag nie daran, dass meine Figuren nicht lebendig wären! Schon in der Grundschule war das Schreiben von Geschichten das einzige, das ich wirklich gut konnte. Darauf konnte ich mich immer verlassen und das lasse ich mir nicht ausgerechnet von der Person wegnehmen, die behauptet, mich zu lieben!
Offenbar hat sie nie begriffen, wie viel mir das bedeutet, dass sie so unsensibel darauf herum trampelt und mir dann noch sagt, ich solle mich nicht so anstellen!
Und worauf begründet sie ihre Behauptung? Ihr fehlt das Gefühl! Sie hat nicht das Gefühl, als würden die Charaktere nicht wirklich wollen, wie sie handeln.  ??? Bitte was? Was kann ich dafür, wenn sie nicht in der Lage ist, sich in die Charaktere einzufühlen?
Gäbe es eine Norm dafür, wie Figuren sich in bestimmten Situationen zu verhalten hätten, könnten wir uns einen Großteil der Diskussionen hier vermutlich sparen, weil wir ohnehin alle den selben Brei produzieren würden.  :wums:

Ehrlich, ich habe mich von Freunden noch nie so gekränkt gefühlt.  :'(

Alana

#12457
Jenny, bitte nimm diese Kritik nicht persönlich. Ich weiß, wie schwer das ist, aber dass deine Freundin dir so deutlich sagt, was sie denkt, ist eigentlich toll, welche Freunde trauen sich das schon? Natürlich ist das schwer zu verdauen, besonders von Freunden. Ich kann auch schlecht mit Kritik umgehen, aber es wird besser, je mehr Kritik ich bekomme.
Natürlich macht der Ton die Musik, das ist ganz klar.

Dieser Thread hat mir anfangs sehr geholfen, wenn ich nach Kritik am Liebsten meine Festplatte vom Fernsehturm geworfen hätte. http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,285.0.html

Was dein Buch angeht, würde ich dir empfehlen, jetzt nicht alles umzuwerfen, sondern erst eine zweite Meinung einzuholen. Geh doch mal ins Betaleser-Board und such dir jemanden. Ich arbeite immer gern mit sehr vielen Betalesern, um dann am Ende einen Querschnitt der Meinungen zu bilden, weil ich eine Meinung einfach zu subjektiv finde, auch wenn ich jeden Kommentar ernst nehme und darüber nachdenke, warum derjenige das so empfunden hat.
Alhambrana

HauntingWitch

@Jenny: Autsch, das ist hart. Aber versuche, auch das Positive zu sehen und möglichst viel Profit daraus zu schlagen. Deine Freundin sagt, sie könne nicht mit den Charakteren mitfühlen? Schaue dir den Text bzw. die kritischen Stellen nochmal an - kann man da noch mehr rausholen? Frage sie, was du ihrer Meinung nach noch einbringen müsstest, damit es besser wird (nicht, dass ich sagen möchte dein Text sei schlecht, ich kenne ihn ja nicht und kann ihn nicht beurteilen). Vielleicht stelllst du am Ende fest, dass die Kritik doch etwas bringt, auch wenn es im ersten Moment verletzt.  :knuddel: Und wenn nicht: Beiseite schieben, weitermachen. Vieles ist ja auch Geschmackssache und es wird immer Leute geben, die deine Texte nicht mögen (und welche, die sie mögen). Wenn du deshalb ein ganzes Projekt hinschmeisst oder gar eine Schreibkrise bekommst, hältst du dich nur auf. Solange du von deiner Sache überzeugt bist: Bleib dran und mache, was du für richtig hältst.

Luna

#12459
Der Spruch ist schon heftig :knuddel:, aber ich denke, es kann sein, dass sie ihn vielleicht einfach nur so vor sich hingesagt hat, ohne großartig darüber nachzudenken, was er genau bedeutet. Ansonsten finde ich, auch wenn einer keine Ahnung vom Schreiben hat, kann er durchaus eine Aussage treffen, ob die Figuren für ihn lebendig sind. Warum soll das nur jemand beurteilen können, der Ahnung vom Schreiben hat? So ist es eben beim Leser angekommen, von denen die wenigsten ja etwas vom Schreiben verstehen. Deswegen würde ich ihnen aber nicht die Kritikfähigkeit absprechen. Andersherum, ich schreibe ja nicht nur für Autoren sondern auch für "normale" Leser (und in erster Linie aber für mich selbst).
Ich würde mir da auch weitere Betaleser suchen, damit Du mehrere Meinungen hast.

Erdbeere

@Jenny: Das ist hart, aber ich muss den anderen Recht geben. Nimm das nicht persönlich. Deine Freundin ist eine Freundin, und sie hat den Mut, dir ehrlich ihre Meinung zu sagen. Vielleicht gefällt ihr die Story einfach nicht, so wie uns allen auch gewisse Bücher einfach nicht gefallen (und manche Bücher fasse ich nur noch mit der Zange an). Das wird schon!

Ich hab gerade einen kleinen Schreibflash und dann bekomme ich auf FB noch eine Nachricht von einem Kumpel. Er sagt, er würde gern mal etwas von mir lesen. Der gute Mann hat mit Büchern sonst überhaupt nichts am Hut und mit Fantasy noch weniger. Aber er sei sehr neugierig. Das freut mich natürlich ungemein, aber ich bin auch ziemlich überrascht und traue dem Braten nicht so. Musste ihm versprechen, dass ich ihm mal was zum Lesen gebe. ;D

Dogtales

@Jenny: Ich teile meine Meinung mit den anderen, vielleicht hat sie es gesagt, weil sie es, so rein als Leser ohne Hintergründe zum eigentlichen Schreibhandwerk, genau so empfunden hat. Aber, weil's so schön zum Thema passt, eine ähnliche Diskussion hatte ich gestern mit meinem Freund, der, nebenbei bemerkt, Drehbücher schreibt, und ich seine Arbeiten auch immer wieder (stark) kritisiere. Da spielt natürlich das Hintergrundwissen eine Rolle und die Tatsache, dass ich einfach möchte, dass er seine Arbeit gut macht und sich seinen Traum verwirklichen kann. So wie wir uns unseren Traum verwirklichen wollen.
Folgendes Gespräch:
Freund: "Wart's ab, irgendwann werde ich mein erstes Drehbuch verkaufen und dann geht's bergauf."
Ich: "Und was, wenn's keiner kaufen will?"
Freund: "Natürlich will das jemand kaufen. Das ist gut."
Ich: "Ja, aber was, wenn dieser jemand dir sagt, Nein, der kann's nicht, das ist Mist?"
Freund: "Dann gehe ich zum nächsten."
Ich: "Und wenn der auch sagt, das ist Mist, das können wir nie als Film rausbringen?"
Freund: "Dann suche ich mir jemanden, der es gut findet."
Ich: "Und wenn du niemanden findest, der es haben will, weil alle sagen, das ist Mist, was der macht?"
Freund: "Dann werde ich solange daran arbeiten mich zu verbessern, bis ich jemanden gefunden habe, der es gut findet. Das ist mein Traum und den werde ich erreichen!"

Hach :wolke: das hat mich gleich einen ganzen Satz mehr motiviert, vielleicht hilft es dir (oder allen Zweifelgeplagten) auch.

Kati

Jenny: Natürlich ist das erstmal nicht schön, aber könnte am Ende nicht vielleicht etwas dran sein? Nur, weil deine Freundin keine Ahnung vom Schreiben hat, heisst das ja nicht, dass sie sofort Unrecht hat. Wie viel Erfahrung hat denn der durchschnittliche Leser vom Schreiben? Sicherlich auch nicht besonders viel. Und, wenn sie sagt, sie konnte sich nicht in die Figuren reinfühlen, dann wird sie das nicht tun um dich zu ärgern. Natürlich gibt es keinen Kodex, wie sich Figuren wann zu verhalten haben, aber man kann doch eine Menge falsch machen. Ich würde das einfach nicht gleich als "Ach, die hat ja eh keine Ahnung" abtun. Hast du noch andere Betaleser? Frag die doch mal, ob sie beim Lesen mal genau darauf achten können.

Ich denke, wir sollten als Autoren schon ein bisschen mit solcher Kritik umgehen können. Wenn wir veröffentlichen wird Kritik so oder so kommen und ich mag es immer nicht, wenn der Autor sich dann hinstellt und behauptet, die hätten alle keine Ahnung. Natürlich werden die Leser nicht die Ahnung vom Schreiben haben, die wir uns angesammelt haben, aber das müssen sie ja auch nicht. Sie wollen unterhalten werden und, wenn ihnen etwas nicht gefällt, ist das nicht, weil sie böse Menschen sind oder spinnen. Wenn dem Leser etwas nicht gefallen hat, schaue ich mir halt nochmal genau an, was ihm nicht gefallen hat und welchen Grund das haben könnte, und dann versuche ich daran zu arbeiten. Meist steckt hinter Kritik halt mehr als der Wunsch des Lesers den Autor jetzt zu beleidigen, sondern einfach ein Punkt in der Geschichte, der ihm wirklich nicht gefallen hat.

Lucien

Kati, ich habe durchaus nichts gegen Kritik einzuwenden, vorausgesetzt es ist konstruktive Kritik. Ich mag jetzt hier nicht das gesamte Gespräch im genauen Wortlaut wiedergeben, aber besonders gute Argumente hatte sie nicht vorzubringen, außer denen im Bezug auf die Handlung, und dass ihr das Gefühl in der Geschichte fehlen würde. Gleichzeitig hat sie aber nicht den geringsten Ratschlag für mich, wie ich es anders machen könnte, sollte es wirklich so sein.
Und was mich am meisten daran ärgert: Ich habe sie in dem Moment gar nicht um Kritik gebeten. Ich habe ihr durchaus schon Texte zum Lesen gegeben und sie nach ihrer Meinung gefragt, und da hatte sie nie großartig etwas dran auszusetzen. Ich hätte es zu so einem Zeitpunkt verstanden, wenn sie Kritik an meinen Charakteren geübt hätte - aber das hat sie nicht. Gestern ging es noch nicht einmal um meine Texte, sondern eben um "Magie" von Trudi Canavan, wie gut mir ihr Schreibstil gefällt und in dem Zusammenhang kam dann quasi aus dem Hinterhalt der Kommentar, meine Figuren seien nicht lebendig, obwohl sie mich vorher immer im Glauben gelassen hatte, es sei alles gut so, wie es ist. Es ging ja noch nicht einmal um eine bestimmte Geschichte oder einen bestimmten Charakter, sodass ich nochmal einen genaueren Blick drauf werfen könnte.
Ich verstehe natürlich auch, wenn Freunde, die selbst nicht schreiben, sich schwer tun, etwas negatives zu sagen. Aber ich finde, entweder sagt sie von Anfang an die Wahrheit und hilft mir, besser zu werden, wenn ich sie darum bitte, oder sie behält es ganz für sich. Was sie sich gestern geleistet hat, fand ich einfach nur unnötig.
Wie soll ich unter diesen Umständen noch ihren Urteil vertrauen?

Rosentinte

"Nur" 650 Wörter heute (wenn ich mich nur auf's Schreiben konzentriere sind es etwa 1000W/30min), aber dafür bin ich zufrieden damit. Sie sind nicht bloß dahin geklatscht, sondern ich habe mir Zeit genommen, über Formulierungen und so etwas nachzudenken. Und außerdem habe ich mich überhaupt mal zum Schreiben aufgerafft. Das darf sich gern so fortsetzen  :vibes:
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)