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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Franziska

Kati, weißt du denn, woran es liegt, dass es dir nicht gefällt? Ich hatte jetzt auch lange so eine Zeit, wo mir gar nichts mehr gefallen hat, was ich geschrieben habe. Liebt es daran, dass die etwas an der Geschichte nicht gefällt, oder an deinem Stil?
Ich habe gemerkt, dass ich deshalb nicht weitergekommen bin, weil ich meinen Prota nicht wirklich mochte. Er war irgendwie nicht richtig greifbar für mich. Normalerweise kommt das bei mir immer von allein. Ich habe Protas, deren Geschichte ich noch gar nicht begonnen habe, zu schreiben, da könnte ich in jeder Situtation sagen, wie sie reagieren. Ich kann ihnen beim Schlafen zuschauen, ich weiß, wen sie lieben, was sie antreibt etc. Bei diesem wusste ich das auch, aber ich konnte es nicht vor mir "sehen". Jetzt habe ich sein Aussehen geändert und jetzt geht es plötzlich. :P

Kati

Franziska, das kann gut sein. Ich hatte ja schon früher das Gefühl, dass Camille und ich uns nicht so recht verstehen. Aber einen anderen Prota kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe jetzt noch ein bisschen an seiner Herkunft und seinem Charakter geschraubt. Und mich danach mit einem Blogartikel ein bisschen "freigeschrieben", weil ich glaube ich auch Angst hatte historische Klisches zu schreiben, von denen ich eigentlich nur zu gut weiß, dass sie Unsinn sind. Ich fühl mich gerade irgendwie, als könnte ich heute Abend das Kapitel packen. Also geh ich mal und versuche es. Kann ja nur nach hinten losgehen.

Rynn

Schön, dass es besser läuft, Kati! :) Einfach nicht aufgeben. Da gibt es ein sehr, sehr schönes Zitat von Ray Bradbury: "You fail only if you stop writing." Das sollte ich mir mal über den Schreibtisch pinnen ... Solange man es versucht, geht es immer irgendwann weiter.

Ich habe gerade Spaß damit, die erste Kussszene meiner Protas nach ein paar romantischen Minuten so richtig schön oberpeinlich werden zu lassen. Wer hat gesagt, der erste Kuss ist immer megasexy? Ist doch so viel lustiger, wenn es im totalen Peinlichkeitschaos endet. Und manchmal auch durchaus realistischer. :rofl:
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

HauntingWitch

@Kati: Genau, unmöglich sind nur die Dinge, die man nicht tut. ;) Also:
ZitatHeißt das, ich kann meine ganzen jahrelang geplanten Projekte vergessen?
Bloss nicht! Lass sie eine Weile ruhen, vielleicht gibt es einen anderen Moment, eine Gelegenheit, einen KG-Wettbewerb, wofür du sie dann verwenden kannst. Aber bitte nicht löschen oder wegwerfen. Geht es denn jetzt schon besser?

@Rynn: Hihi, oh ja, Schnipsel?  :bittebittebitte:

Ich habe gerade ein Luxusproblem der ganz anderen Sorte: Ich kann mich nicht entscheiden. Ich habe drei Konzepte inklusive Anfänge und erste geschriebene Zwischenparts in petto, plus ein Konzept, das gerade mehr und mehr Form annimmt. Das Problem besteht darin, dass normalerweise immer eines viel lauter und präsenter ist, als die anderen. Momentan ist das aber nicht so, irgendwie sind sie alle da, und ich würde am liebsten alle gleichzeitig, aber das geht ja nicht... Vielleicht mache ich mir so eine 1-Stunde-pro-Projekt-Regel oder so.  ???

Und dann wäre da noch die Überarbeitung von meiner Andersen-Geschichte, aber da habe ich so gar keine Lust drauf. Und so wenig Zeit, ich bekomme langsam bange. Naja, das wird schon, vermutlich muss ich wirklich das Exposé für "Marvin" verschickt haben, bis ich wieder gezielt an irgendetwas anderes denken kann. Vielleicht hängt das sogar mit dem obigen Problem zusammen, ich weiss es gerade nicht. Ich weiss gar nichts, das ist so komisch, das hatte ich noch nie.

Assantora

Endlich habe ich auch wieder Probleme beim Schreiben. Ich denke, ich lass am Besten den zweiten Akt immer aus. In der Mitte habe ich Probleme scheint wirklich so zu sein.
Nachdem man nach zwei Tagen so halbwegs eine ziemlich sentimentale Szene endlich durch hat, kommt man zur nächsten Szene und hängt wieder fest. Dieses Mal ist es eine Chaos-Szene. Was ist das?
Ich muss viel Aktion in wenig Text packen. Eine Stadt wird gestürmt, jemand wird ans Bett gefesselt, nachdem er jemanden umbringen will, aus dem Gefängnis kommt auch noch wer und ich fühle mich so, als wenn ich in einer Gruppe wildgewordener kleiner Männchen stehen würde, die mich mit Nüssen bewerfen. Hilfe!
Normalerweise rutschen diese Szenen durch, doch dieses Mal ist es irgendwie anders. Es muss ausgeklügelter sein, besser, perfekter. Und selbst durch die Tatsache, dass ich nicht der beste Schreiberling hier bin und es auch eigentlich erst mal so hinklatschen will, frei nach dem Motto, "Hauptsache es steht was" habe ich das Gefühl, dass die ganze Szene für die Tonne ist und ich habe den Kerl noch nicht mal ans Bett gefesselt  ;D
Hat jemand Tipps, wie man hektische Szenen, hektisch im Sinne von schnellen Handlungsabläufen ;) am besten rüber bringt?
Bei solchen Dingen würde ich mir wünschen, einen Autor fragen zu können, der das auch kann.

Alana

@Witch: Wenig Zeit? Die Ausschreibung geht doch noch bis Jahresende, lange genug, es eine Weile ruhen zu lassen, wenn dir gerade nicht danach ist und dann noch zu überarbeiten. Mach dir keinen Stress.  :knuddel: Ich habe noch 180 Seiten zu schreiben und habe noch nicht mal angefangen.  ::)

@Rynn: Das klingt gut, darauf bin ich gespannt. ;D Leider komme ich zur Zeit zu gar nichts. Dabei würde ich so gern endlich weiter lesen.

Alhambrana

Robin

Ich glaub ich mach mich selbst grade ein kleines bisschen verrückt. ;D

Für das ganz große Projekt jetzt, mit der neuen Zeitlinie für Cherosh, habe ich vor allem festgestellt, dass erstaunlich viele Primzahlen wichtige Ereignisse in seinem Leben kennzeichnen - oder ihn einfach ganz allgemein auszeichnen. Schon sein Geburtstag - rein zufällig! - ist eine doppelte Primzahl: 17. 11.
Wird noch interessant, was sonst noch kommt.
~Work in Progress~

HauntingWitch

@Assantora: Abgehackte Sätze? Ich mache auch immer viel mit Satzfragmenten, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Nimm ein leeres Dokument und probiere ein bisschen aus.  ;)

@Alana: Meinst du? Aw, was würde ich bloss ohne dich machen.  :knuddel: Ich bin einfach jetzt schon total nervös, wie das so ist... Ist irgendwie so eine "Krankheit" von mir. Zumindest steht jetzt meine "Marvin"-Bewerbung, aber ansonsten mache ich glaube ich jetzt einfach einen schreibfreien Sonntag. Soll ja zwischendurch ganz gut tun.

@RobinWhite: Boah! Es spricht zu dir, was immer es ist, es spricht zu dir.  ;D Ich finde solche Dinge immer total spannend, mir kommt es dann vor, als würde irgendetwas Fremdes mich dazu treiben, das so zu gestalten, wie es kommt, aber dann verwerfe ich diese Vorstellung jeweils gleich wieder. Das ist irgendwie unheimlich.

Robin

@Witch: Oh ja, es spricht ziemlich deutlich zu mir. ;D Ich muss sagen, dass verflixt viel von Cherosh in Primzahlen erfasst werden kann.

Ich hab mich da mal ein wenig durch gearbeitet... und die Ergebnisse sind durchaus verblüffend!
Fängt schon mit seinem Namen an: 7 Buchstaben. Auch der Familienname: 7 Buchstaben. Namen der Geschwister: je sieben. Namen der Eltern: je fünf. Es waren fünf Seiphars. 3 Geschwister. Raphael und Cherosh als die letzten 2 der Blutlinie.
Er hatte 3 große Leben, wobei das vampirische am 13. eines Dezembers anfing. An seinem Geburtstag (wie erwähnt 17.11.) wurde seine zweite Seite aktiv - er hat tatsächlich 2 Seelen in sich. An einem 11.11. wurde seine zweite Seite erst so richtig wach.
Er brauchte 29 Jahre, um sich von ziemlich schlimmen Verletzungen vollständig zu erholen - Datum der vollständigen Erholung: 29.2.
An einem 13.3. bekam Cherosh eine Weißschwinge als Vorgesetzten zugeteilt - der ihn 11 Jahre lang gequält hat.


Und all das war nicht, ich wiederhole nicht mit Absicht. Es ist echt unheimlich, aber scheinbar ist Cherosh wirklich jemand, der sich zu großen Teilen in Primzahlen erklärt. Ich muss nur noch eine doppeldeutige Symbolik finden - und schon habe ich einen großen Teil des Plots beisammen.
~Work in Progress~

Kati

Rynn und HauntingWitch: Es geht ein bisschen besser, was die Zweifel angeht. Geschrieben habe ich nur wenig, aber dafür lese ich mich gerade durch ein paar Grusel- und Horrorbücher für die Zielgruppe 12-16 und schaue, wie die Autoren das so gemacht haben. Das ist die Zielgruppe für die ich schreiben will, vielleicht hilft es ja, mal zu schauen, wie andere da mit Worten und Spannung und so umgehen.

Assantora

@ witch

Ach, dass meine ich nicht mit Chaos. Offensichtlich ist unsere Ansicht von Chaos ziemlich unterschiedlich  ;D
Nein, ich meinte eher, dass unter einem Hut zu bringen, aber nachdem ich mich heute morgen mal dran probiert habe und die erste Teilszene zäh wie Kaugimmi endlich stand, lief es dann auch wieder ein wenig flüssiger. Dummerweise hat mein einer Anta jetzt einer Prota das Messer in den Bauch gerammt. Gut, dass gleich ein Magier daneben steht. Sollte ich immer so machen: Für den Fall der Fälle ;)

@ Robin

Primzahlen. Ich seh nur noch Primzahlen  ;D
hast du vor dem Leser dass das vor die Nase zu halten, oder irgendwie unterschwellig anklingen zu lassen, oder muss man dann noch darüber grübeln, damit man auf diese ständigen Primzahlen kommt? Ist er eigentlich ein Mahtegenie?

@ Kati

ZitatKann ja nur nach hinten losgehen.
So sehe ich das auch immer. Denn wenn etwas nach hinten los geht, das nach hinten los gehen sollte (weil man es annahm) geht es nach vorne los, also in die richtige Richtung. Hoffe, dass es klappt. Und Zweifel sind normal. Die kommen und gehen, oder man muss sie rausschmeißen. je nachdem ;)
Das packst du schon. :)

Robin

@Assantora: Nein, ich werde jetzt nicht damit vor der Nase der Leser herumwedeln. Eher einfach nebenher erwähnen, und selbst auch mal nachrechnen lassen, wenn ich mehrere Jahre überspringe. ;D
Lustigerweise, ja. Cherosh habe ich mir als jemanden vorgestellt, der aus irgendeinem Grund ganz gut in Mathe ist. Wenn's um Planung geht, ist er wie ich - eine Katastrophe auf zwei Beinen.

Aber naja, wirklich den Lesern unter die Nase halten will ich das nicht. Zumindest nicht bis spät in die Geschichte hinein, wenn Cherosh endlich herausfindet, was es mit diesen ganzen Primzahlen in seinem Leben auf sich hat.
~Work in Progress~

Malinche

Tihi, wie witzig ist das denn?

Für meinen historischen Inka-Roman habe ich gerade das Internet nach Informationen abgesucht, weil ich die Legende von Santiago (dem heiligen Jakob) einbauen wollte, der den Conquistadoren bei einer Schlacht erschienen sein und mit ihnen gekämpft haben soll. Ich musste nämlich wissen, ob das zeitlich hinhaut oder erst nach der Romanhandlung stattfindet, denn dann könnte mein kleiner Spanier natürlich nicht darüber nachdenken.

Ich finde also einen tollen Artikel über Santiago und juble, weil die Erscheinung sich auf genau die richtige Schlacht bezieht. Dann gucke ich, wo ich das gefunden habe - man will ja wissen, ob es seriös ist, ne? -, und wo bin ich dank Tante Google gelandet? Auf der Homepage meines Instituts!  :rofl:
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Ary

Kati, lass uns zusammen über die Blockade heulen, ich stecke auch gerade mittendrin. Was die Wünsche angeht - ich weiß, dass ich schreiben will. ich weiß auch, dass ich es im Prinzip kann. Ich merke nur, dass es im Moment nicht geht, und das macht mich so unglaublich wütend, dass ich schreien könnte. Meine aktuellen Projekte keksen mich nur an, das eine stirbt vielleicht an einem Riesenlogikloch und beim anderen scheue ich mich, mich an das Ende zu begeben, weil ich irgendwie nicht weiß, ich ich da hinkommen soll, wo ich hinkommen will. Im Moment ist jede Wort einfach nur Quälerei, Spaß ist was anderes. Vielleicht sollte ich von der Vorstellung weg, die mir sagt, dass ich, wenn ich erst mal Berufsautorin bin, auch schreiben *muss*, auch wenn es nicht geht, ich mich dann auch zwingen muss, weil es ja Deadlines gibt und gewisse Dinge fertig werden sollen. Vielleicht sollte ich mir einfach sagen: Gut, dass es noch nicht soweit ist und es nicht schlimm ist, wenn ich mal ein paar Tage nichts mache.
Tja, und dann grinst mich dieser Counter in der Signatur an und ich weiß: Doch, es ist schlimm, wenn ich zu sehr schlüre, weil ich dann nämlich rot werden. So ein blöder Hirnriss. Schließlich soll der T12 motivieren und nicht runterziehen. Trotzdem... doof.  :seufz:
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Hanna

@Kati und Ary: Sind immer wieder die gleichen Pappenheimer, die da zusammen kommen, oder? Ich zähle mich ja auch dazu. Dabei kann ich mich im Moment nicht beschweren. Ich produziere ohne Ende und verzweifle eher daran, dass so gar nichts dabei rumkommt. Ich habe dieses Jahr schon neun Sachen verschickt (Wettbewerbe, Agenturen und Verlage), aber ich habe letztes Jahr auch 16 Absagen kassiert und ich habe wahnsinnige Angst, dass es dieses Jahr wieder so laufen könnte. Jeder Erfolg von anderen schneidet mir ins Fleisch und so sehr ich mich auch für die anderen freue, es tut einfach weh. Und wie gehe ich dagegen an? Ich schreibe so viel, dass es glatt an Wahnsinn grenzt. Schlaf? Wer braucht den schon! Erkältung auskurieren? Ach, die geht von selbst weg. Keine Ahung, wo das noch hinführen soll, aber im Moment kann ich erst schlafen gehen, wenn ich vor Erschöpfung vor dem PC zusammenbreche.
#notdeadyet