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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Dogtales

Ich kann mich nicht entscheiden  :o Seit Wochen verzweifle ich, weil einfach nichts werden will, ein Roman ist geplottet, liegt nun in Karteikartenform neben mir und wartet aufs Geschrieben werden, aber ich konnte mich nicht aufraffen. Ich hatte auch keine Ideen, an was ich sonst so arbeiten könnte ... und letzte Woche? Ist der Knoten geplatzt. Ich habe Karten gemalt für ein ganz, ganz neues Projekt und am Donnerstag hatte ich die Idee zu einem anderen ganz, ganz neuen Projekt und mein Kopf kann sich nicht entscheiden, was ich jetzt zu erst machen soll. Am liebsten würde ich mich dreiteilen und alles gleichzeitig machen. Jetzt. Sofort.
Schreiben macht mir wieder Spaß. Ich bin grad so happy  :vibes:

@Kati: Nicht zweifeln  :knuddel: Das Problem wird sich bestimmt bald lösen und dann wirst du dich für eine Perspektive entscheiden, die dir richtig gut gefällt. Ganz sicher.

Kati

Ich versuche es jetzt noch einmal mit dem personalen Erzähler, obwohl ich Ich-Erzählungen doch so liebe. Das passt einfach besser zur Geschichte, weil ich so nicht nur das beschreiben muss, was mein Prota auch wirklich sieht, obwohl ich trotzdem nah an ihm dran bleiben kann.

Aqua und Dogtales: Das ist doch toll.  ;) Schön, dass es bei euch so gut läuft.

Assantora

Ich könnte bald Tagebuch schreiben, aber ich hoffe nicht, dass es so lange dauert: Tag 3 meines erzwungenen Schreibentzuges.
@ Alana
Vielen Dank für die aufmunternden Worte, offenbar brauchte ich nur jemanden, der mir einen Schubs in die richtige Richtung gibt.
Ich habe also seit drei Tagen nichts mehr geschrieben und habe mir vorgenommen, Ostern auch noch ohne Schreibfeder aus zu kommen. Das klappt auch ganz gut. :)

Meine Welt erfreut sich neuer Informationen und ganz nebenbei sind mir Ideen für zwei Kurzgeschichten gekommen, die eventuell in der Anthologie Platz haben könnten. Beide drehen sich dabei um Drachen, einen toten und einen lebendigen. Intrigen scheinen sich nun langsam auszuweiten und zumindest einen Teil dieser Welt zu vergiften.
Und zum guten Schluss: Ich lese wieder ein Buch. Eines, wo ich schon vorher wissen sollte, dass es mich auf diese sehr unnatürliche Art und Weise fasziniert und fesselt, obwohl ich noch nicht wirklich durch die Story an sich durchblicke. Das Schreiben hat beim Lesen aber Spuren hinterlassen: Ich lerne wo ich mich unbedingt noch verbessern sollte: Bei den Beschreibungen. Die fallen mir unglaublich schwer. Es wird sicher eine ganze Portion Arbeit bedeuten, bis ich so schreibe, wie mein literarisches Vorbild, obwohl dessen Schreibstil sich auch deutlich gewandelt hat, fällt mir gerade auf  ::)

PS: Das Buch ist im übrigen Anne Bishops "Dunkelheit" aus der Reihe: "Die schwarzen Juwelen"

Alana

@Assantora: Wie schön, das freut mich aber, dass es dir besser geht. Dann wünsch ich dir noch ganz viele kreative Ideen, die dir hoffentlich erhalten bleiben, wenn du wieder weiter schreibst.
Alhambrana

Mika

Hach langsam aber sicher beginne ich auch zu glauben, dass ich momentan irgendwie einen Knoten habe. Nein, eigentlich nicht langsam, der ist wohl schon seit letztes Jahr Dezmber da. Irgendwie ist bei mir momentan komplett die Luft raus. Ich versuche mich zu motivieren endlich zu schreiben aber dann tu ich doch so viele andere Dinge und alles nur nicht schreiben. Der Plot steht, die Geschichte macht mir eigentlich auch Spaß, aber ich schaffe es nicht wenn das Programm dann offen ist auch nur ein Wort zu tippen und wenn dann zieht es mich nicht wirklich. Ich frage mich auf Dauer echt woher das kommt. Hab ich mich im Nano zu sehr ausgepowert? Eigentlich doch nicht wirklich und eigentlich ist der mittlerweile auch schon wieder fast ein halbes Jahr vorbei.
Irgendwie bringt mich das langsam aber sicher zur Verzweiflung :(

Waffelkuchen

mika, so ähnlich gings mir bis vor Kurzem auch - mein NaNo-Projekt wollte einfach nicht mehr. Dafür gibts wohl diverse Gründe (welche genau weiß ich selbst noch nicht), aber nachdem mich das Projekt zusehens ausgelaugt hat, war irgendwann der Punkt da, an dem ich es in die Schublade gesteckt habe (auf weisen Rat der lieben Malinche).
Mein neues Projekt macht mir gerade das, was ich seit dem NaNo so massiv vermisst habe: Einfach nur Spaß. Irgendwann werde ich meinen NaNo-Klops wieder ausgraben und zu neuem Leben erwecken, aber für's Erste muss er ruhen.
Ich will jetzt nicht pauschal sagen: "Schreib was Neues", weil das (für mich persönlich) immer der letzte Schritt ist, aber wenn du merkst, dass du in eine Negativ-Spirale kommst oder schon längst in einer bist, dann tu's und warte nicht, bis du völlig entnervt bist. ;)

Ansonsten würde ich dir raten, auf Fehlersuche im Plot zu gehen (Gibt es vielleicht Unstimmigkeiten, die dich unterbewusst vom Schreiben abhalten?) und gleichzeitig nach der alten Begeisterung zu suchen, die du für das Projekt hattest. Was macht es so großartig, was so schreibenswert?
Hast du es schon mal mit einer längeren Schreibpause versucht? Ich meine in der Form, dass du das Dokument nicht mal aufmachst und dabei kein schlechtes Gewissen hast, weil es ja selbstverordnet ist. Vielleicht bekommst du dann wieder Lust drauf.

Fühl dich jedenfalls ge- :knuddel:. Ich drück dir die Daumen, dass du da bald rauskommst.

Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum / Dir ist ganz egal, ob und wer ich bin
Du bist ungerecht und deshalb voller Hoffnung / Ich setze alles, warte auf den Wind
Fremde - Max Herre, Sophie Hunger

Mika

Das ist ja das aberwitzige, ich bin nachwievor begeistert von dem Projekt und zwar voll und ganz. Ich liebe es, liebe die Figuren, finde den Plot jetzt viel durchdachter als im Nano, alles hat Hand und Fuß, alles hat Plan, die besten Voraussetzungen zum Schreiben.
Das Einzige was ich eben irgendwie nicht schaffe ist der Sprung von der Begeisterung (ich zerbreche mich auch laufend darüber den Kopf und denke mir Szenen aus, ich schreibe sie nur nicht nieder).
Ich hätte die Begeisterung also theoretisch. Ich kann es nur einfach nicht aufschreiben. Das ist der Knackpunkt, der Sprung vom Gedankenspiel zum Schreiben ist mir verlorengegangen und das obwohl ich unglaublich tolles Feedback zu der Szene bekommen habe, die ich aus dem Roman gezogen und zur Bastei Lübbe Schreibwerkstatt geschickt hab.
Doof irgendwie das ganze. Naja, vielleicht findet sich eine Lösung.
Danke auf alle Fälle  :knuddel:

Waffelkuchen

Hast du vielleicht "zu viel gedacht"? Wenn ich was voll und ganz vor Augen habe, fehlt vielleicht die letzte Motivation, es auch wirklich zu schreiben - wozu denn auch?
Jetzt will ich das mit der Schreibpause noch mal bekräftigen: Vielleicht hilft es, das Projekt mal eine Weile zu ignorieren. Verbann den Ordner von deinem Desktop, die Musik aus deiner Playlist, was auch immer. Vielleicht fängt es dann an, dir richtig in den Fingern zu brennen.
Ansonsten: Hast du jemanden, der dir mit der nötigen Begeisterung für das Projekt in den Hintern treten kann? So ein bisschen :pfanne: soll ja im Allgemeinen nicht schaden. ;D
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Fremde - Max Herre, Sophie Hunger

Kati

ZitatIch hätte die Begeisterung also theoretisch. Ich kann es nur einfach nicht aufschreiben. Das ist der Knackpunkt, der Sprung vom Gedankenspiel zum Schreiben ist mir verlorengegangen

Mika, genau so geht es mir gerade. Und genau wie du sitze ich an einem Projekt, dass ich schonmal angefangen habe. Bei mir ist es jetzt auch viel durchdachter und logischer, aber trotzdem vergleiche ich es immer mit der alten Fassung und finde, dass die viel besser geschrieben ist und viel mitreißender und viel lustiger. Ich lösche auch gerade zum achten Mal den Anfang und versuche es nochmal, in der Hoffnung, dass ich es nochmal so toll hinkriege wie beim ersten Versuch, den ich dann später vergeigt habe. Ich glaube, mir fehlt der Abstand zum ersten Versuch und trotzdem will ich jetzt genau dieses Buch schreiben und kein anderes.  :d'oh: Könnte es bei dir auch daran liegen?

Ich versuche gerade, die Handlung so weit umzustellen, dass ich nicht einfach nur dieselben Szenen nochmal neu schreibe, sondern wirklich die Geschichte ganz neu auflege, damit ich ja nicht zum vergleichen komme, aber das fällt mir wirklich schwer.

Antonia Assmann

Liebe Mika,

rate mal, warum mich keiner mehr am Stammtisch sah? Warum ich mich sogar im TZ für zwei Monate verabschiedet habe? Eine Zwangspause. Ich hatte mein Projekt geplant, besser als je zuvor. Ich hatte sogar Charakterinteviews gemacht- und das ich  ;D Es war alles perfekt... Ich habe nicht schreiben können. Dann habe ich es geschrieben und ich bereue es jetzt noch. Ich habe es volle Kanne gegen die Wand gefahren und das hat mich so frustriert, dass ich die Schreiberei aufhören wollte. Ich hatte auch noch ein anderes Projekt. Bei dem habe ich jeden Tag die Seit geöffnet- hingesehen und bin staubsaugen gegangen- Armer Perser, kaum noch Flor...
Es hat, oder besser gesagt aus Erfahrung heraus hat es so keinen Sinn. Mach Pause. Du hast soviele andere Interessen, mach die, geniesse sie ohne schlechtes Gewissen. Lass das Ding ruhen. Echt.
Vielleicht fehtl dir auch gerade der Druck, den man hat, wenn man keine Zeit hat- jetzt sind Semesterferien und du könnetst den ganzen Tag schreiben und schreibst kein Wort? Kenne ich. Wenn ich nur eine Stunde habe und die eigentlich auch nicht, schreibe ich die tollsten Sache.
Jetzt ist dein Freund in USA und du könntest ungestört den ganzen Tag vor dem Compu sitzen und in die Tasten hauen und tust es nicht? Normal!! Völlig normal. Lass dich darauf ein- du kommst schon wieder rein und findest deinen Rhytmus, aber nicht, wenn du es zwingen willst!

:knuddel: Antonia

Debbie

@Kati & Mika: Ich glaube auch, das Problem liegt darin, dass euch die Geschichte soviel bedeutet - hört sich wirklich nach einem typischen Fall von Versagensangst an  :o  Ich denke ihr habt Angst der Geschichte und euren Erwartungen daran nicht gerecht zu werden...

Mein Tipp: Kopf ausschalten und einfach machen! Der beste Weg solche Hürden zu überwinden. Egal wie schlecht es wird, schreibt einfach, ohne über das Ergebnis nachzudenken, ohne darüber nachzudenken was man wie verbessern könnte - einfach schreiben. Danach könnt ihr immer noch alles schleifen und feilen... Nicht als Manuskript oder gar als Roman sehen - seht es als Rohentwurf, als Skizze, als Festhalten eurer Gedanken - als würdet ihr nur für euch schreiben.

Sprotte

Was manchmal, wenn Du wirklich schreiben möchtest und mit der Geschichte zufrieden bist, hilft: Mediumswechsel. Nicht mehr per PC, sondern von Hand schreiben. Oder mit Spracherkennung.

Alia

@ mika: Warum schreibst du eigentlich alles neu, wenn dir das Alte teils so gut gefällt? Ich recycle den guten Teil eigentlich immer. Zwei Dateien auf und fleißig hin und her schieben und ergänzen. Vielleicht wehrt sich dein Unterbewusstsein auch einfach nur dagegen, das andere komplett weg zu tun? Ich habe sogar eine eigene Datei, wo tolle Sätze oder Absätze landen, wenn sie zwar super sind, aber leider gerade nicht in den Text passen. Die kommen dann auch ganz frech in ein vollkommen anderes Buch, wenn es dort besser passt. Dein ständiges Anfänge schreiben, nicht zu frieden sein und Löschen hört sich für mich danach an, dass du dich mit Händen und Füßen dagegen sträubst, den Anfang anders zu machen als vorher...

der Rabe

mika: noch eine Idee. Hast du deine Protas mal interviewt? Vielleicht hilft es dir ja, wenn sie dir noch etwas erzählen. Das habe ich mit meinen augenblicklichen Protas gemacht, wenn ich nicht weiter wusste. Ich bin spazieren gegangen und hab mit ihnen geredet. (sah bestimmt bescheuert aus. :) )
Bist du erst unten im Tal angekommen, geht es nur noch bergauf. (C) :rabe:

Assantora

@ kati & mika

Eure Symptomatik hat erstaunliche Ähnlichkeit zu dem, was mir gerade widerfährt. Ich habe nicht das Problem zu schreiben, sondern ignoriere alles andere. Deswegen habe ich mich zu einer Schreibpause ja gezwungen, um an meinen anderen Baustellen weiter zu kommen, um endlich wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Möglich, dass es euch genauso geht.
Ich bin mit meiner Geschichte auch voll zufrieden. Meine Finger kribbeln, würde liebend gern jetzt sofort schreiben, aber ich halte mich im Zaum, weil manchmal zu viel des Guten, einfach nur schädlich ist.
Es scheint, das mindestens einer von euch eine Art schreiberisches Burn-Out hat. Burn-Out, die neue Volkskrankheit bedeutet nicht unbedingt, dass man sich nicht in der Lage fühlt, seine Arbeit zu verrichten, sondern übermotiviert ist und entsprechend Angst hat, zu versagen.
Diese Übermotivation kann schnell ins Gegenteil ausschlagen und da heißt es, die Reißleine ziehen und irgendwie erscheint mir Alanas Tipp auch für euch zwei sehr gut zu passen:
Zitat von: Alana am 03. April 2012, 20:53:51
Wie wäre es, wenn du dir mal einen Tag lang vornimmst, nicht zu schreiben. Auch wenn es weh tut? Mach dir eine Liste mit Punkten, die du abarbeiten willst, die Pflege deiner Website zum Beispiel. Zwing dich zu einem Spaziergang, auf dem du evtl. an deine Welt denken kannst oder einfach mal an was ganz Anderes.
Lass deine aktuelle Playlist mal weg und hör dir etwas Anderes an oder gar nichts.

Das wird wieder.  :knuddel:
Die Pflege der Webseite, kann man natürlich auch auf Zimmerpflanzen übertragen ;)

Hoffe, dass ihr beiden schnell wieder gesundet :)