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... ein magisches Ereignis

Begonnen von caity, 17. Juli 2021, 09:44:42

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caity

Hallo ihr Lieben,

ich suche gerade etwas verzweifelt nach einem Begriff, der ein magisches Ereignis quasi auf den Punkt bringt: in meiner Geschichte ist das Land derzeit in drei Himmelsrichtungen von magischen Barrieren abgegrenzt und übers Meer kommt man nicht weg, weil sämtliche Schiffe innerhalb kürzester Zeit verrotten. Mit anderen Worten sind alle in diesem Land eingesperrt. Aber wie nenne ich nun dieses Ereignis? Ich überlege schon die ganze Zeit Richtung "Gefangennahme", "Magische Fesselung", aber das klingt alles irgendwie nicht rund. Hat von euch vielleicht jemand eine Idee?

Liebe Grüße
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

heroine

Vielleicht trifft es Abriegelung?

Graumond

Die Bindung?

Oder - geht aber vielleicht etwas zu sehr vom Thema "Gefangennahme" weg - die Abschottung bzw. Einfriedung?
Sprache ist Werkzeug und Waffe zugleich.
Sprache kann erschaffen und zerstören.
Wir machen von ihr Gebrauch, und müssen uns doch ihren Regeln unterwerfen.
Sprache definiert, wie wir denken und wer wir sind.
Der Mensch ist die Sprache.

Barra

Hm, mir fiel jetzt als Erstes: Dom, Kuppel, Glocke ein. Aber a) schon besetzt "Dome" und b) ist ja die Seeseite und "der Himmel" bei dir offen, wenn ich das richtig verstehe. Es ist also eher eine Mauer (Auch das ist schon mehrfach benutzt).
Ich find daher Barriere schon sehr treffend (Auch schon mehrfach besetzt sicher).
Vielleicht könntest du auch noch was mit dem Wort: "Block" oder "Blockierung" oder "Blockade" anfangen.
Klassischerweise, wenn ich als Feind nicht will, das jemand aus seiner Burg rauskommt, dann ist es eine Belagerung. In dem Zusammenhang könnte man dann auch das Wort: "Bresche" gebrauchen. Oder "Zernierung" (Cernierung (frz. cerner ,umzingeln') und "Umzingeln" wiederum von cingula - "Gürtel").

Mithras

Vielleicht, in Anlehnung an den Kalten Krieg, der magische Vorhang oder der unsichtbare Vorhang? Oder, in Hinblick auf das Resultat, die große Isolation?

Manouche

ZitatZusammenhang könnte man dann auch das Wort: "Bresche" gebrauchen. Oder "Zernierung" (Cernierung (frz. cerner ,umzingeln') und "Umzingeln" wiederum von cingula - "Gürtel").

Da fällt mir spontan "der magische Gürtel" ein.

Oder etwas mit Glocke...
:hmmm:

caity

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank fürs Brainstormen! Da sind auf jeden Fall schon einige interessante Anregungen dabei. Ich überlege gerade auch, ob man es etwas abstrakter als "Magische Versiegelung" bezeichnen könnte  :hmmm:

Ich nehme die Vorschläge mit und bespreche es mal mit meiner Co-Autorin  ;D

Schönen Sonntag und nochmal vielen Dank  :knuddel:
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Dämmerungshexe

Ich bin immer noch etwas am Überlegen, was genau du mit "Ereignis" meinst - an sich ist ein Ereignis ja ein zeitlich begrenztes Geschehen (das denn Alltag unterbricht oder Handlungsstränge in eine neue Richtung lenkt). Deswegen dachte ich zunächst, du suchst nach einem Namen für zB den Tag oder den Moment, da dieses Bannfeld entstanden ist. So wie du es aber beschriebst, ist eher ein Name für den Umstand der magischen Versiegelung suchst.

Was mir allgemein dazu einfallen würde: gibt es eine Person oder so ähnlich, die mit der Entstehung/Aufrechterhaltung in Verbindung gebracht wird, deren Name man also mit einbeziehen könnte, wie zB "XXXs Fluch".

Die andere Frage wäre noch, ob du den Begriff für eine Beschreibung der genauen Umstände suchst, oder ob es darum geht, wie die Menschen, die davon betroffen sind, es nennen. Oftmals entwickeln sich um solche Dinge, die das Leben einer Gemeinschaft maßgeblich beeinfluss ja auch gewisse Sprachmuster, das zB bei den Bewohnern dieser "magsichen Blase" nur von "der Grenze" oder von "Jenseits" gesprochen wird.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

caity

Ich meine tatsächlich den Moment, in dem die Magie freigesetzt wird. Es gibt mehrere Länder, die dadurch keinen Kontakt mehr zueinander haben. Meine Co-Autorin spricht zum Beispiel vom "Tag des Großen Bruchs", das passt bei ihr, weil bei ihr auch wirklich was Großes zerbrochen ist. In meinem Land passt das aber nicht, die kriegen nur mit, wir sind jetzt in unserem Land eingesperrt. Bislang habe ich trotzdem von "Reichsbruch" gesprochen, aber das ist eigentlich unpassend. Vom "Tag der Versiegelung" könnte man deshalb auch sprechen, "Abriegelung", "Abschottung", usw. das trifft dieses Ereignis auch, ich bin mir nur nicht sicher, ob sich das so durchsetzen würde  :hmmm:

ZitatWas mir allgemein dazu einfallen würde: gibt es eine Person oder so ähnlich, die mit der Entstehung/Aufrechterhaltung in Verbindung gebracht wird, deren Name man also mit einbeziehen könnte, wie zB "XXXs Fluch".

Das passt für mein aktuelles Land nicht, weil die Bewohner keine Ahnung haben, wem sie das zu verdanken haben, aber ist tatsächlich ein guter Tipp für eines meiner anderen beiden Länder  :jau:

ZitatDie andere Frage wäre noch, ob du den Begriff für eine Beschreibung der genauen Umstände suchst, oder ob es darum geht, wie die Menschen, die davon betroffen sind, es nennen. Oftmals entwickeln sich um solche Dinge, die das Leben einer Gemeinschaft maßgeblich beeinfluss ja auch gewisse Sprachmuster, das zB bei den Bewohnern dieser "magsichen Blase" nur von "der Grenze" oder von "Jenseits" gesprochen wird.

Genau, es geht darum, dass die betroffenen Bewohner einen Begriff entwickeln, aber halt weniger von dem, was sie jetzt vor Augen haben (das nennen sie einfach magische Grenze), sondern eben von dem Moment, als die magischen Grenzen gezogen wurden.
Ist das jetzt verständlicher?
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

pyon

Und was wäre, wenn man sich nicht auf die Abriegelung an sich konzentriert, sondern auf die Folgen, also auf dieses plötzliche Allein-sein, Isoliert-sein, "Kontaktlos-sein", also nicht mehr mit der Außenwelt kommunizieren zu können und die daraus resultierende Stille nach draußen?
Also so etwas wie Tag der Stille, Isolation, Zäsur, Riss  :hmmm:

Das ist es, was mir zuerst in den Sinn kommen würde.

caity

@pyon: Riss ist ja so ähnlich wie Bruch. Bei "Zäsur" und "Isolation" weiß ich nicht so ganz, ob das so gut zur märchenhaften High Fantasy passt. Und "Stille" klingt zwar cool (auch wenn ich da natürlich sofort an Dr. Who denken muss  ;D), aber da es im Land daraufhin erstmal einen wahnsinnigen Aufruhr gab, glaube ich nicht, dass das Ereignis diese Assoziation weckt.  :hmmm:
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Dämmerungshexe

Zitat[...] einen wahnsinnigen Aufruhr gab, glaube ich nicht, dass das Ereignis diese Assoziation weckt.

Das wäre noch so etwas, was man bei der Namensfindung in Betracht ziehen kann: was genau bedeutet diese Isolation für die Bewohner des Landes? Es könnte sie ja auch vor etwas schützen. Oder es mangelt plötzlich an ganz speziellen Ressourcen. Vielleicht hat sich auch die Umwelt dadurch verändert. Vielleicht sind die meisten eher der Aufruhr und seine Folgen in Erinnerung geblieben, bzw. haben Veränderungen ausgelöst, die das Leben der Bewohner deutlicher/greifbarer beeinflussen wie zB ein Wechsel in der Regierung oder so.
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heroine

Was mir spontan noch einfällt. Vielleicht wird es ja auch anders umschrieben. Als Beispiel: Der Handel hat vor allem Mangos gebracht (also nur als ganz doofes Beispiel). Da dieses Handelsgut jetzt wegfällt, ist es die Zeit nach den Mangos. Oder, es war nicht von Anfang an klar, was mit den Seefahrern und Schiffen passiert, die trotzdem raus gefahren sind, weil sie das ja noch nicht wussten. Da es sehr viele Verluste gegeben haben könnte: Die Ära der Vermissten / der Schiffbrüchigen. Alternativ auch: Das Schiffsterben. Das große Verrotten.

Huch, da war Dämmerungshexe etwas schneller. :)

pyon

Zitat von: caity am 18. Juli 2021, 10:43:39
@pyon: Riss ist ja so ähnlich wie Bruch. Bei "Zäsur" und "Isolation" weiß ich nicht so ganz, ob das so gut zur märchenhaften High Fantasy passt. Und "Stille" klingt zwar cool (auch wenn ich da natürlich sofort an Dr. Who denken muss  ;D), aber da es im Land daraufhin erstmal einen wahnsinnigen Aufruhr gab, glaube ich nicht, dass das Ereignis diese Assoziation weckt.  :hmmm:

Stille war gedacht als dieser kurze Moment, in dem man alles verdauen muss, dem dann eben das große Erwachen oder die Erkenntnis folgt, was das denn nun bedeutet. Aber wenn man die Aufruhr in den Mittelpunkt stellt, dann vielleicht irgendetwas mit Unruhen, Umbruch ( schon wieder Bruch  ;D ), Wirren, ...  :hmmm:

Wobei mein erster Gedanke auch Richtung Gefängnis ging. Im Sinne von "Erster Tag der Haft". Was ist denn deinen Charaktere von diesem Ereignis am ehesten in Erinnerung geblieben? Die Barriere? Die Aufruhr danach? Die ersten Versuche, auszubrechen, bis man bemerkt hat, dass es doch kein Entkommen gibt.

Die Mango-Idee von @heroine finde ich btw auch spannend.

Frostschimmer

#14
Hi, das klingt ja interessant.

Also, wenn es so ist, wie ich es verstanden habe, würde ich es spontan als ,,Bannkreis" bezeichnen. In dem Fall könnte man das Ereignis schlicht "Bann" nennen, vielleicht auch "Verbannung" (des Landes aus der Welt).