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Magie+Schule = Harry Potter

Begonnen von maggi, 21. Januar 2008, 16:55:52

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Lord Zahnstocher

#15
Hm, das Thema ist zwar schon alt, trotzdem kann man die Diskussion unendlich lange weiterführen. Wahrscheinlich werden bald, vor allem da die Potter Reihe beendet ist, die Buchhandlungen überquillen von halbherzig dahingetippten Potterklonen. Beispielsweise habe ich tragischerweise ein Potter-ähnliches Buch gekauft, das absolut keine eigenen Ideen des Autors zu enthalten scheint, weswegen ich es auch nicht über mich bringe, weiterzulesen. Die Idee des Autors war ziemlich plump: Harry Potter = Magierschule und mehr nicht. Und nun schlawienert sich der Autor durch die Welt der Literatur und heimst Preise ein, obwohl er nur einen winzigsten Bruchteil des Potter Universums kopiert und zu einer Trilogie erweitert hat.
Ein großer Aspekt Potters sind wohl auch die Freundschaften in der Schule und die Skurilität des ganzen, indem zum Beispiel Gegenständen allerlei menschliche Eigenschaften gegeben werden. Hinzu kommt noch Harrys Ausgangssituation, dass er bei den verhassten Dursleys wohnt und Hogwarts ihm einen Ausweg aus dem Elend bietet.
Diese Faktoren tragen wohl dazu bei, dass sich Bücher wie jene von Canavan nicht mit den Potter Romanen vergleichen lassen, denn Canavans Protagonistin hat in der Schule keine Freunde, welche bei Potter einen erheblichen Teil ausmachen.(Bücher, in denen der Protagonist schon for seinem Aufenthalt in der Zauberschule schon Freunde und ein tolles Leben hatte, würden aus der Zauberschule selbst daher nur eine Farce machen; denn für Harry bietet die Schule nicht nur ein Mittel zum Zweck des Plots, sonden eine Heimat.) Darin sieht man, dass sich viele Autoren nur Sorgen darüber machen, über eine Zeuberschule zu schreiben und dabei andere wichtige Elemente von Potter vollkommen außer Acht lassen, weil sie ihnen keine Bedeutung zumessen.

Die meisten Autoren, die mit Potter Geld verdienen wollen, beherzigen dabei nicht, wie groß das gesamte Universum der Bücher ist und wie viel mehr darin existiert als nur Hogwarts. Sie machen sich keine Sorgen um die Vorgeschichte des Protas oder über die Details, die Rowling ohne jede Bedeutung für den Plot einbaut, und die ihre Bücher so besonders machen.

Und daher die Frage: Ist es Zufall, dass auf einmal, wo Harry Potter sich solcher Beliebtheit erfreut, plötzlich anfangen möchten, auch über Zauberschulen zu schreiben, oder hängt es doch eher mit dem damit einhergehenden Erfolg oder mit der Phantasielosigkeit der Leute selbst zusammen? Leute die vor Potter von Herr der Ringe geschwärmt haben und Ähnliches schreiben wollten und plötzlich Potter Jünger wurden, wissen wohl nicht, dass sie selbst insgeheim keine Ideen für ein gutes Setting oder Plot haben (was ich jedch niemandem hier unterstellen will.) Und wenn es besagte Zauberschulen schon vor Potter gab, wieso komen dann erst jetzt Leute auf die Idee über solche zu schreiben, wo sie (Zauberschulen) doch angeblich allgemeines und allgegenwertiges Gedankengut sein sollen?

Denkt an meine Worte :darth:,
Alex

Coppelia

#16
Habe ich schon erwähnt, dass mein nächster Roman ganz und gar an einer Zauberschule spielt? ;D Allerdingst mit einem alternden Bösi als Hauptfigur, und als jugendfrei schätze ich ihn nicht ein. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ein allzu HPähnliches Flair aufkommt. Nun kenne ich die Bücher aber auch nicht. Aber HP oder nicht, er hätte auf jeden Fall an dieser Magierschule gespielt.

Ich wollte übrigens gerade einen Roman über eine Zauberschule schreiben, als HP rauskam, und hab es dann drangegeben. Ok, ich war wohl auch erst 16 oder so. :)

Chuck

Zitat von: Alex am 22. Januar 2009, 18:33:32
Darin sieht man, dass sich viele Autoren nur Sorgen darüber machen, über eine Zeuberschule zu schreiben und dabei andere wichtige Elemente von Potter vollkommen außer Acht lassen, weil sie ihnen keine Bedeutung zumessen.

Möglicherweise zeigt dies aber auch, dass viele Autoren eben gar kein Potterklon schreiben wollen, ob nun bewusst oder unbewusst. Ich kenne ja nun nicht alle Autoren, auch nicht ihre Werke, aber manchmal ist es doch recht schwer zu unterscheiden, welche Intentionen und Vorgeschichten da eine Rolle spielen.
Aber natürlich hast du Recht, dass einige auf der Welle mit schwimmen wollen. Aber das ist ja normal und war in jeder Kunst seit frühester Menschheitsgeschichte so. Allerdings hat natürlich Harry Potter sehr weite Wellen geschlagen, weshalb die Resonanz und Folgen erheblich größer sein werden.

Ich habe heute übrigens endlich mal in "Die Märchen von Beedle dem Barden" rein gelesen. Wirklich tolles Buch.

Mein momentanes Projekt baut übrigens auch auf der Idee einer Zauberschule auf. Allerdings ist sie nur ein Teil davon. Und die Idee habe ich aus Harry Potter. Allerdings sehe ich sonst keine Parallelen. Es gibt zwar Magie und Schulen, aber kein zweites Hogwarts und keinen zweiten Harry Potter. Aber die Herkunft meiner Idee kann (und will) ich nicht leugnen. :)

Wilpito

Hallo zusammen,

Mich wundert wie viele hier einem solchen Thema positiv gegenüberstehen. Habe da schon Gegenteiliges gehört, als ich meinen Roman Max Meier in ein Forum gestellt habe,
Mein Max Meier, lebt auch im Waisenhaus, kommt auch an eine Zauberschule, will dort aber obwohl er es kann nicht Zauberer sondern Drachenreiter werde.
Ich selbst habe in meinem Werk einen Stiel gewählt, HP nicht totzuschweigen, sondern stelle meinen Prol als HP Leser vor, der ab und zu mal feststellt, so etwas hat es bei HP nicht gegeben.
Ich weiß auch nicht, ob ich die Grenzen des zulässigen überschreite, wenn ich meine Drachen im Band 2 zum Wachdienst nach Gringots schicke, aber im Moment hab ich das Projekt sowieso auf Eis gelegt.
Nachdem was ich hier gelesen habe, überlege ich ernsthaft es doch wieder aus der Schublade zu holen.

Leon

Hallo Wilpito

Warum sollte man seinen Protagonisten nicht in der gleichen Welt leben lassen wie Harry Potter? Was spricht dagegen? Solange man nicht sklavisch die Ideen von J.K.Rowling kopiert.

Mein Protagonist zum Beispiel besitzt ebenfalls ein Tuch mit dem er sich unsichtbar machen kann. ;D

Gruß
Leon

Coppelia

Na ja, dieselbe Welt zu benutzen, würde einem bei der Veröffentlichung sicher jede Menge Ärger einbringen. Bei berühmten Autoren sind meist auch die Welten geschützt, und ihre Nutzung ist verboten.
Ideenklau dagegen ist ja nicht verboten ... obwohl da die Grenzen fließend sind. Aber das Thema gab es ja schon oft.

Leon

#21
Hallo Coppelia

Damit keine Missverständnisse entstehen, mit "in der gleichen Welt", meinte ich jetzt nicht Hogwarts und Co., denn die sind in der Tat geschützt, und dass ist auch gut und richtig so. Sondern mit "in der gleichen Welt" meinte ich zwar die gleiche Welt, also Erde und Zeitepoche, aber ein anderer Ort und eine andere Schule.

Gruß
Leon

Tarah


Mit "Magie" und "Schule" verbinde auch ich zunächst Harry Potter, aber eine Zauberschule kann man doch beliebig ausgestalten. Solange der Prota nicht das tut, was Harry durchmachen muss, finde ich es überhaupt nicht schlimm, wenn man eine Lernstätte für Zauberei als Ort des Geschehens wählt.

Lg
Tarah

Mrs.Finster

Also ich glaube, egal in welcher Art die Magierschule auch vorkommen mag, man wird immer mit HP verglichen. Dazu war dieser Hype um dieses Buch einfach zu gigantisch...aber wieso sollte man jetzt darauf verzichten so etwas in seine Story einzubauen? In meiner Story kommen sehr viele Drachen vor, trotz Eragon und sollte ich deshalb darauf verzichten? Ganz klar: NEIN! Weil es ist ja meine Geschichte, meine Idee und wenn man voll und ganz dahinter steht ist das vollkommmen ok. Aber Romane, wo die Parallelen schon mehr als deutlich zu erkennen sind finde ich einfach nur arm. Ich meine es gibt ja auch noch so etwas wie eine Autorenehre, nicht wahr?  ;)
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

FeeamPC

Zauber-Schulen sind doch sehr variabel. An meiner Zauber-Schule ist das erstrebte Ausbildungsziel, so viele Schüler wie möglich umzubringen oder auf andere Weise ausscheiden zu lassen...ich gebe zu, meine Welt ist eher mörderisch veranlagt. Jedenfalls glaube ich nicht, dass sie irgendeine Ähnlichkeit mit Hogwards hat.

Lord Zahnstocher

#25
Es bleibt immernoch die Frage im Raum stehen, warum jetzt, da Potter so erfolgreich war, gefühlte 30% der Fantasybücher plötzlich auch in Zaubererschulen spielen. Ich möchte niemanden hier beleidigen oder jemandem etwas unterstellen, aber wenn die halbe Autorenwelt bekundet, dass es ach so viele Zauberschulen vor Potter gab, wieso gab es vorher dann kaum Romane über solche. Mir fallen spontan nur 3 Romanserien ein, die von Zauberschulen handelten, bevor Potter erfolgreich wurde, und nur eine davon scheint auch wirklich berühmt zu sein.

Also die Frage: Lügen sich die Autoren, die davon überzeugt sind, dass Rowling sich nur an bereits bestehenden Motiven bedient hat, selbst in die Tasche, um von Potters Vorarbeit profitieren zu können, oder ist es eine Tatsache, dass Zauberschulen auch vor Potter ein weit verbreitetes, literarisches Motiv waren??

Grey

Zitat von: Alex am 25. Januar 2009, 12:44:09
Es bleibt immernoch die Frage im Raum stehen, warum jetzt, da Potter so erfolgreich war, 30% der Fantasybücher plötzlich auch in Zaubererschulen spielen.

Wo hast du denn die Statistik her? ;D
Ist mir gar nicht so aufgefallen, dass es neuerdings angeblich so viele Zauberschulen-Bücher gibt ... ganz ehrlich jetzt.

Aidan

Ich kann dir die Frage nicht wirklich beantworten. Aber ich denke, es ist auch die Frage, was verlegt wurde. Vielleicht werden jetzt auch einfach eher Manuskripte über Zauberschulen angenommen?

Ich weiß nur, dass ich mich über Eragon geärgert habe, weil ich auch gerade im Rollenspiel eine schöne Geschichte entwickelte mit - Drachen. Etwas anders, aber Drachen. Nun, bis ich diese Geschichte schreiben werde, ist diese Modewelle vermutlich ausgereizt und überstanden - und ich Äonen zu spät. Und ich schätze, so wird es vielleicht auch manch einer Magierschule gegangen sein.

Und vielleicht war HP ja auch für einige inspirierend, so dass sie eigene Ideen entwickelt haben.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Lord Zahnstocher

#28
@Grey
Betreten auf den Boden guckt..... :-[
Also ein Freund von mir hat gesagt: >>Die meisten Leute versuchen ihre wertlosen Meinungen mit schwachsinnigen Statistiken zu belegen; 80% der Menschen wissen das.<<
Ich wollte damit mehr zum Ausdruck bringen, dass jetzt vermehrt Zauberschulen zu Motiven in der Literatur werden, es handelt sich also nicht um eine echte Statistik.
Sorry.

Chuck

#29
So kompliziert erscheint mir das gar nicht. Natürlich gibt es jetzt mehr Zauberschulen in der Literatur, ob nun veröffentlicht oder nicht. Dazu beigetragen hat Harry Potter. Das hat die Autoren entweder auf die Idee gebracht, über Zauberschulen zu schreiben, lässt die Dollarnoten in ihren Augen erscheinen oder sie fühlen sich ermutigt, weiter über ihre bereits vorher bestehenden Schulen weiter zu schreiben. Welches Verhältnis da nun besteht, das ist doch alles reine Spekulation.

Und das Harry Potter diese Thematik auf dem Markt gefördert hat, ist klar. Und wenn nun jemand den Windschatten als Chance sieht, dann ist das ja noch keine Söldnerseele.

Ich für meinen Teil, nutze jetzt auch eine Zauberschule (in ganz anderem Maße), weil mich Harry Potter auf die Idee gebracht hat. Und Interesse von Käufern hat ja immer etwas mit Wissenheit zu tun. Niemand kauft etwas, was er nicht kaufen kann. Und da wurde das Angebot der Zauberschulen mit Harry Potter eben gesteigert, sodass auch nicht Fantasyleser mal zu einem Buch griffen, obwohl es schon vorher Zauberschulen gab.


@Alex
Setz doch vor die Prozentzahlen ein "gefühltes" - also gefühlte XX %. ;)