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Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen

Begonnen von Cailin, 13. Januar 2008, 19:51:51

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Romy

Zitat von: SemSimkin am 25. Februar 2008, 17:38:28
Hmm ja schon sehr konträr. Eigentlich heißt es ja Land auf Land ab: Als Einsteiger nicht gleich eine Triologie oder Openend Saga anbieten, sondern einen soliden Einteiler. Andererseits stehen echt überall nur Mehrteiler in den Regalen !  :hmmm:
Ja, darüber wundere ich mich allerdings auch!!!!!  :gähn: Was soll man davon halten  ???
Am besten wäre wohl, einen ersten Teil einer Trilogie oder eines Zyklus zu schreiben, der notfalls auch allein stehen könnte und die Veröffentlichung dem Verlag so schmackhaft zu machen. Das werde ich jedenfalls mit meinem derzeitigen Trilogie-Projekt so machen, falls es jemals fertig wird  ::) Da müsste man dann zwar das Risiko eingehen, dass Teil II eventuell nicht von demselben Verlag gedruckt wird, aber ich denke mir, wenn man erstmal eine Romanveröffentlichung vorweisen kann, findet man auch leichter einen anderen Verlag ...

Insgesamt habe ich aber immer den Eindruck gehabt, dass Fantasy-Autoren Mehrteiler sehr gerne mögen. Es überrascht mich ein wenig, dass sich hier so Viele dagegen aussprechen ...
Ich jedenfalls LIEBE Mehrteiler, sowohl was das lesen angeht, als auch das schreiben.
Beim lesen ist es mir relativ egal, ob es eine Trilogie/Reihe ist, die nur lose zusammenhängt, mit verschiedenen Helden, oder ob derselbe Held immer wieder auftaucht und 'nur' neue Abenteuer erlebt. - Wobei man die letztere Möglichkeit doch nicht über Gebühr ausreizen sollte, sonst sieht es ja doch nur noch nach Geldschneiderei aus und die Qualität bleibt meist auch auf der Strecke. Ich denke da z.B. an Wolfgang Hohlbeins 'Chronik der Unsterblichen' Ich glaube zuletzt habe ich Band 6 gelesen und fand den reichlich schlecht. Am Anfang ist der Zyklus Top, aber jedes Buch ist schlechter geworden!!!!!!  >:(
Aber auf jeden Fall will ich ein Buch haben, dass in sich abgeschlossen ist, auch bei Zyklen und Trilogien. Klar darf/muss Raum für die Fortsetzung bleiben, aber es sollte doch ein gewisses Ende vorhanden sein, dass es dem Leser erleichtert, die Zeit bis der nächste Band rauskommt zu überstehen (okay, wenn es die Reihe schon länger gibt ist ja gut, aber manchmal liest man ja auch eine ganz frische Reihe und wartet noch drauf, dass der Autor fertig wird  :hmhm?: )
Beim Schreiben hab ich es auch, dass mir immer noch ein Fortsetzung einfällt. Als ich mal als Teenie anfing zu schreiben, fielen mir die Fortsetzungen nach Fertigstellung immer hinterher ein, aber mittlerweile plane ich oft von Vornherein, wieviele Teile es geben soll - nicht das ich all meine Trilogie und Zyklen-Ideen schon umgesetzt hätte. Dafür würde ich JAHRHUNDERTE brauchen   :d'oh:
Naja und wenn ich wirklich mal ein Einzelstück plane, dann soll das Ganze trotzdem ein großes Epos mit 1000 Seiten werden. Für einen Erstling würde sich das ja dann angeblich ebensowenig eignen ...  :seufz:

Aber das Einzeltitel aussterben glaube ich trotz allem nicht und ich lese auch mal einen Einzeltitel. Allerdings muss ich gestehen, dass die mir dann oft nicht so im Kopf haften bleiben, es sei denn, es handelt sich wirklich um ein Spitzenklasse-Werk (oder ein anderes Genre als Fantasy, z.B. 'Tod und Teufel' von Frank Schätzing ist Weltklasse und würde ich nie vergessen!!!!).

Abschließend finde ich, wenn man sich als Autor erst die Mühe macht, eine ganz neue Welt zu erfinden, dann darf man die doch wohl auch über mehrere Bände hinweg verwenden. Realautoren haben es da wirklich einfacher, die können einfach die vorhandene, reale Welt benutzen.  ;D  Klar, dass es dann da weniger Zyklen gibt. Von Fantasy abgesehen finde ich es nur noch bei Krimis auffällig.

Ciao Romy  :winke:

Tenryu

#46
Da es für Verlage leichter ist, eine Marke (Autor) zu verkaufen, als Einzeltitel, haben sie natürlich ein Interesse daran, daß mehrbändige Werke erschaffen werden. Der Autor wiederum kann sich eine Menge Arbeit und Recherche sparen, weil er Figuren und Hintergründe rezyklieren kann und der Leser schließlich will eigentlich auch immer das gleiche. Wie hat ein kluger Kopf es einmal treffend formuliert: Die Leute mögen keine Neuerungen und keine klugen Einfälle, denn neues macht ihnen Angst und kluge Einfälle lassen sie sich dumm vorkommen.

Bei mir ist es so, daß ich mir zuweilen Trilogien ausdenke, davon aber nur einen Band schreibe. (meist den mittleren.)
Außerdem gibt es Themen oder Motive, die ich gerne von verschiedenen Seiten angehen möchte, so daß ich mir vorstellen könnte, mehrere Bücher zum gleichen Thema zu schreiben. Was aber streng genommen kein Mehrbänder ist.

Das einzige mehrbändige Werk ist meine Erz12!. Ursprünglich war die Geschichte nur auf einen band angelegt, aber dann hatte ich Lust, Fortsetzungen zu schreiben. Ich habe mir Plots für zehn Bände ausgedacht, aber lediglich einen davon angefangen. Da ich den ersten Band schon nicht an den Mann bringen konnte, hielt ich es für besser, mich vorläufig anderen Projekten zu widmen.  :omn:

Aidan

Ich lese beides gerne: Einzelbände und Mehrteiler. Bei Reihen ist oft das Problem, dass sie irgendwann langweilig werden. Es kommt sehr stark darauf an, wie sie geschrieben sind und das Schlimmste ist, warten zu müssen, bis es weiter geht. Gerne habe ich lockere Serien, die auf der gleichen Welt spielen und damit zusammenhängen, aber unterschiedliche Geschichten erzählen.

Für mich selber bin ich froh, wenn ich meinen ersten Roman fertig habe. Gleich eine Triologie zu planen würde mich hoffnungslos frustrieren, weil viel zu umfangreich. Später würde ich gerne einiges aus meiner kleinen Rollenspielwelt schreiben, dort gibt es genug Platz für viele Geschichten. Eine lockere Reihe sozusagen, vielleicht auch Mehrbänder, sollte sich das ergeben. Vermutlich würden auch einige auf andere zurückgreifen, mal schauen. Aber das ist Zukunftsmusik.

Ich glaube auch nicht, dass mein Roman eine Fortsetzung bekommen wird. Bis jetzt würde es nicht passen, aber wer weiß, was sich ergibt.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Mercury

Es ist natürlich maßgeblich die Frage einer guten Planung des Autoren / der Autorin. Ich persönlich bin auch schon an Mehrbändern gescheitert, aber ich kann auch schwerlich Einzelbände schreiben, weil ich einfach zu viele Ideen habe.

Ich finde Mehrteiler immer schön, vor allem wenn mir der erste Band gefallen hat. Dann ließt man gerne weiter und fiebert mit den Charakteren einfach mit.

Junipera

Hallo!

Ich selber mag sehr gerne Mehrteiler. Das einzige was mich daran stört sind die ewig langen Wartezeiten bis der nächste Teil erscheint.
Da ich sehr viel lese komme ich irgendwann mit den Handlungen durcheinander vor allem dann wenn man mehrere Mehrteiler anfängt.  :buch:
Wenn dann endlich die lang ersehnte Fortsetzung erscheint, muß ich teilweise echt beim ersten Band wieder anfangen, was ich meistens nicht tue und mich dann ärgere wenn ich auf Seite Hundert einer Person aus teil eins begegne und nicht mehr einordnen kann.  ???

Ich finde es daher immer gut wenn die Teile aus einem mehrbändigem Werk in sich abgeschlossen sind oder am Ende einen Punkt haben wo der Leser erstmal zufrieden sein kann.
Beispiele: Die Chroniken von Narnia oder aber auch Harry Potter, seine Ferien waren der Punkt an dem man als Leser eine Pause hatte und trotzdem wissen wollte wie es weitergeht.

Mag aber auch sehr gerne Einteiler, Hauptsache schön Dick mit viel Inhalt.

Lieben Gruß Junipera

Stockfisch

(Hui, endlich hab' ich den Link wiedergefunden ...)
Mir ist es grundsätzlich ziemlich egal, ob es sich um einen Einzeltitel oder Mehrteiler handelt, denn beides hat seine Vor- und Nachteile. Einzeltitel sind gut, wenn man grade ein "Leseloch" hat, das es zu füllen gilt, jedoch können in Mehrteilern die einzelnen Figuren und die Handlung allgemein besser ausgearbeitet werden. Wenn ich also mit dem Ziel, ein Fantasy-Buch zu kaufen, in einen Buchladen gehe, greife ich eher nach der Trilogie, wenn ich spontan und nur zum Stöbern dort bin, kaufe ich eher das abgeschlossene Buch.  :hmmm:

( :hmhm?: > Was für ein geiler Blick ist das denn?  ;D)

Luisa

Ich lese allgemein, was ich gut finde und lehne ein Buch nicht ab, nur weil es (k)eine Fortsetzung gibt. Es gibt sowohl umwerfende Einzeltitel, als auch wunderbare Mehrteiler und Triologien
Allerdings finde ich, dass die Bücher vieler Reihen mit der Zeit immer langweiliger und einfallsloser werden.
Harry Potter hat mich zum Ende hin zum Beispiel ziemlich enttäuscht, verglichen mit den ersten Bänden.
Auch bei der Tintenherz-Triologie wurde die Handlung immer undurchsichtiger. Zumindest konnte ich dem dritten Band schwer folgen, nur weil ich den zweiten ein Jahr früher gelesen hatte (das kann natürlich auch an mir und meinem bravourösen Gedächtnis liegen  ;D), aber ich habe viele Bücher vor Jahren gelesen und kann die Handlung noch nachvollziehen.

Bisher habe ich noch keine Reihe gelesen, in der das erste Buch von den folgenden übertroffen wurde, und alles, was länger war als eine Triologie, wurde später schlechter, auch wenn es natürlich immer noch klasse war.
Fazit: Ich habe nichts gegen Mehrteiler, aber es ist anscheinend schwer für die Autoren längerer Reihen, die Qualität über mehrere Bücher hinweg beizubehalten.

Tenryu

Ich denke, es kommt darauf an, ob die Reihen von Anfang an so geplant waren, oder ob der Autor dem Lockruf des Geldes erlegen ist.

Mara

Ich liebe Serien und sammle mehrere Serien, aber ich muss ehrlich sagen, das ich seit 2  Jahren nur noch englische Bücher lese.
Das hat mehrere Gründe:
1) Natürlich das die Sprache liebe.
2) Die Bücher aus der USA sind soooooooooo viel günstiger. Z.B zahle ich für ein Taschenbuch ca 5€,bekomme also durchschnittlich für 2 dt Bücher 3-4 englische Bücher.
3) Die Aufteilung der Übersetzungen ist manchmal echt schlecht! Und verteuert die Serien teilweise ins extrem. Ich habe zb. die Reihe "Wheel of time" angefangen, wo von es in englische 11 Bände bisher gibt. In Deutsch gibt es inzwischen ÜBER 30. Überlegt mal, ich zahle für einen fast tausen Seiten starken Roman auf Englisch ca 7,50€, für jeden deutschen Band zahle ich 8,90.


Luisa

ZitatIch denke, es kommt darauf an, ob die Reihen von Anfang an so geplant waren, oder ob der Autor dem Lockruf des Geldes erlegen ist.
Mit dem Geld hast du Recht, beim "Clan der Otori" zum Beispiel endet die Triologie mit einem völlig zufriedenstellenden Happy End, aber nein, es muss ja noch ein vierter Band sein.  ::)
Manchmal sind Reihen aber auch geplant und werden trotzdem ideenloser. Wie Harry Potter. Nicht, dass ich die letzten drei Bände schlecht fand, ich fand sie nur lange nicht so gut wie die ersten vier.

zDatze

Da darf man aber nicht vergessen, dass mit jedem guten Buch, das man liest, die Erwartungen steigen.

Geht man davon aus, dass der erste Band eines Mehrteilers eine "Sensation an neuen Ideen" war, dann erwartet man vom zweiten Band eine ähnliche Sensation. Als Autor ist es aber eben schwer immer wieder neue Aspekte in eine Geschichte zu bringen.

Außerdem kann es passieren, dass man nach dem 2.-3. Band das Schema des Autors durchschaut und man merkt wo er die versteckten Hinweise einstreut. Die Kunst ist es, sich weiter zu entwickeln. Wird eine Serie schlechter, liegt es oft daran, dass der Autor sich in seinem Schreibstil festgefahren hat.

Luisa

ZitatGeht man davon aus, dass der erste Band eines Mehrteilers eine "Sensation an neuen Ideen" war, dann erwartet man vom zweiten Band eine ähnliche Sensation. Als Autor ist es aber eben schwer immer wieder neue Aspekte in eine Geschichte zu bringen.
Sie bringen schon immer neue Aspekte in die Geschichten, nur wirken diese Aspekte später oft nicht mehr wie Geistesblitze, sondern wie Lösungen, nach denen der Autor krampfhaft gesucht hat.
Na klar erwarte ich von Harry Potter einiges, und wenn ich sage, dass mir die Bücher mit der Zeit nicht mehr ganz so gut gefielen, dann wurden diese Bücher auf einem anderen Niveau "schlechter" als die meisten anderen Reihen.
Ich will die Autoren nicht als schlecht bezeichnen, nur weil manche ihrer Bücher besser sind als andere, für mich ist es aber eine Tatsache, dass Reihen zum Ende hin oft "aus den Fingern gesaugt" wirken.

Lord Zahnstocher

Eine Frage die ich schon seit Monaten loswerden will: Kann es sein, dass Reihen, egal in welcher Hinsicht, länger in Erinnerung bleiben als Einzeltitel? Ich meine zum Besispiel Star Wars[ist ein Film, macht aber nichts], Herr der Ringe [OK, war auchein Einzeltitel], Eragon [nervt, ist aber populär], His Dark Materials, Harry Potter, Scheibenwelt, usw. [?]

LG,
Alex

THDuana

Zitat von: Alex am 29. September 2008, 20:41:53Kann es sein, dass Reihen, egal in welcher Hinsicht, länger in Erinnerung bleiben als Einzeltitel?
Liegt wohl daran, dass man mit ihnen mehr Zeit beim lesen/schauen verbringt. ;)
Wenn ich über Jahre hinweg eine Romanreihe lese, kann ich mich natürlich von Buch zu Buch weiter hineinleben und bin dann der Geschichte unter Umständen auch näher.
Allerdings bleiben mir Einzeltitel ebenso wie Trilogien und Reihen im Gedächtnis. Ich sehe da also keinen so großen Unterschied. Geht das nur mir so?

Lord Zahnstocher

Zitat von: Duana am 29. September 2008, 20:50:55
Ich sehe da also keinen so großen Unterschied. Geht das nur mir so?
Ich sage das mal so: als Harry Potter und die Heiligtümer des Todes rauskommen sollte, hat doch die ganze Welt einen Riesen-Rummel gemacht [wird Harry sterben, wer wird sterben?].  Bei Einzeltiteln macht man mehr Werbung für den Autor als für die Werke [Jenny-May Nuyen, ein Ausnahmetalent der Fantasy]. Mehr weiß ich leider auch nicht..... :-\