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Verschwinden von Magie/Aufgeben von Magie

Begonnen von AlpakaAlex, 31. August 2020, 18:39:53

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AlpakaAlex

Okay. Ich plane aktuell einen Weblogbeitrag (oder vielleicht sogar mehrere Beiträge) zu diesem Thema: Das Verschwinden oder Aufgeben von Magie.

Gemeint sind zwei Arten von Geschichten, die manchmal, aber bei weitem nicht immer Hand in Hand gehen.

Zum einen Welten, in denen Magie verschwindet. Das haben wir auf gewisse Art in Herr der Ringe, wo die Magie zusammen mit den Elfen aus Mittelerde verschwindet. Und mir wurde auch gesagt, dass es wohl auch in "A Song of Ice and Fire" so ist, dass die Magie bereits größtenteils aus der Welt verschwunden ist.

Zum anderen haben wir Geschichten, in denen Charaktere Magie - oft Magie, die sie im Rahmen der Geschichte erst erhalten haben - in irgendeiner Form aufgeben müssen. Aus meiner Kindheit ist mir da zum einen His Dark Materials in Erinnerung geblieben, wo Lyra und Will wieder in ihre jeweiligen Welten zurückkehren müssen und Lyra auch ihre Fähigkeit verliert, das Aethiometer zu lesen. Zum anderen aber auch diverse Anime, wo es nun einmal ein übliches Ende ist, dass Magical Girls ihre Kräfte aufgeben müssen und Kinder die magischen Welten, die sie gerettet haben, am Ende verlassen müssen.

Wie gesagt, ich möchte etwas dazu schreiben und ein wenig diese beiden Tropes auseinander nehmen.

Deswegen wollte ich fragen, ob ihr noch Beispiele aus Fantasy-Medien jedweder Art für einen der beiden Tropes oder vielleicht auch beide zusammen kennt.
 

Federstreich

#1
Ich oute mich. Ich mag die Barbie-Filme bis zu einem gewissen Grad sehr gerne. In Barbie - Fairytopia: Mermaidia (2. Teil eines Dreiteilers) muss die Fee, die von Barbie "gespielt" wird, auf die Flügel verzichten, die sie sich im vorigen Abenteuer erst verdient hat. Sie war die einzige flügellose Fee, was sie daher extrem trifft. Aber anders kann sie ihren Freund nicht retten. Sie muss ihre Flügel temporär gegen einen Meerjungfrauenschwanz tauschen, wobei der Tausch fix wird, wenn sie für die Rettung zu lange braucht. Es ist also erst einmal kein richtiger Verzicht, sondern eher ein Tausch, der aber aufgrund der Angst vorm Versagen sehr wehtut.

Sonst fallen mir gerade keine Beispiele ein, aber das kann ja noch werden.

Rynn

#2
Wenn du auf der Suche nach Beispielen für solche Tropes bist, kann ich dir TvTropes.org (auf Englisch) absolut empfehlen.

https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/HereThereWereDragons Bücher, Filme, Serien etc, in denen es früher einmal Magie gab, die aber jetzt verschwunden ist
https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/TheMagicGoesAway Bücher, Filme, Serien, in denen Magie im Laufe der Handlung verschwindet

TvTropes.org ist für mich ein echter Kaninchenbau. Wenn ich da anfange rumzustöbern, komm ich ewig nicht raus. ;D Die Seite macht sich nicht über Tropes lustig und verurteilt sie auch nicht, sondern will die vielen unterschiedlichen Arten sammeln, wie Tropes in kreativen Werken reproduziert und verwendet und unterschiedlich kombiniert werden. Ich nehme sie gern mal Inspirationsquelle, was man noch alles so machen könnte. Aber, logischerweise: Vorsicht, Spoiler. ;)
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

criepy

Mir würde aus dem Stehgreif noch die "A Darker Shade of Magic"-Reihe von V.E. Schwab einfallen. Vier Welten die mit der Magie unterschiedlich umgehen/umgegangen sind. Die eine Welt, die keine Magie mehr hat, eine andere, in der Magie floriert, wieder eine andere, wo die Magie geknechtet(?) wird und die letzte, die von der Magie verschlungen wurde. Wenn ich es so richtig im Kopf habe.

Im letzten Band der "Wächter der Nacht" Reihe von Sergej Lukianenko gibt der Protagonist seine Magie auf, die im Laufe der Reihe stetig gewachsen ist. Im ersten Band war er im Magielevel relativ weit unten und ist über die Bände hinweg zu einem der stärksten Magier in Moskau geworden. Warum genau er die Magie aufgibt weiß ich nicht mehr, das müsste ich nachlesen. Ich glaube es hatte einen Selbstaufopferungs-Grund.

Vielleicht noch die "Flüsse von London" Bücher von Ben Aaronovitch? Da sind Magie & Co auch sehr in Vergessenheit geraten, aber ich denke nicht in diesem Sinn verschwunden.

"Der letzte Held von Sunder City" von Luke Arnold klingt auch ein bisschen danach, wobei ich da nur nach dem Klappentext gehen kann.

Arcor

Auch bei Robin Hobb spielt das Verschwinden/Vergessen von Magie eine Rolle, wenn ich mich richtig erinnere. Sowohl in der Farseer Trilogy als auch in Liveship Traders geht es sehr stark darum, dass Magie bzw. ältere Mächte und Fähigkeiten vergessen/untergegangen sind und zum Teil wiederentdeckt werden. Wie das in ihren anderen Werken ist, weiß ich nicht, es könnte aber gut sein, dass es sich weiter durchzieht bei ihr.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

cryphos

#5
Schau die mal die Rollenspiele Earthdawn und Shadowrun an.

Die Systeme gehen davon aus, dass das Mananiveau schwankt, ähnlich den Gezeiten im Meer, nur dass ein Zyklus mehrere tausend Jahre dauert. Je höher das Niveau, desto mehr Magie ist möglich, umso mehr magische Pflanzen, Tiere und Metamenschenrassen tauchen auf, aber auch der Feind hat dann die Möglichkeit in unsere Welt einzufallen.
Um den Feind aufzuhalten, gab man in der Vergangenheit bewusst Magie auf um dem Feind die Chancen zu nehmen unsere Welt zu betreten.
Immer wenn die Magie zurückkehrt beginnt eine neues Zeitalter und wenn sie geschwunden ist endet es.

Earthdawn spielt im vierten Zeitalter (ein magieerfülltes), dann kam das nicht magische Fünfte und 2011 begann dann das 6. Zeitalter oder die 6. Welt und hier setzt dann Shadowrun ein.

Graumond

Das Lied von Eis und Feuer wurde ja schon erwähnt.

Da ist die Magie bereits größtenteils verschwunden, Drachen und andere magische Wesen sind ausgestorben, und die Kräfte von allen möglichen Göttern scheinbar erloschen. Im Verlauf der Serie kehrt die Magie allerdings langsam wieder zurück ...
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
So wird man als Leser noch nicht von Anfang an mit der vollen Packung Magie-Lore konfrontiert und auch weniger fantasy-begeisterte Leser können auf die Serie aufmerksam werden.

Ist meiner Meinung nach ein cleverer Weg, mit dem Trope umzugehen.
Sprache ist Werkzeug und Waffe zugleich.
Sprache kann erschaffen und zerstören.
Wir machen von ihr Gebrauch, und müssen uns doch ihren Regeln unterwerfen.
Sprache definiert, wie wir denken und wer wir sind.
Der Mensch ist die Sprache.

Federstreich

Mir fällt gerade die Legende um König Artus ein. Da ist die Magie am Aussterben. Die alten Wesen vergehen, weil man nicht mehr an sie glaubt, wenn ich mich richtig erinnere. Wobei es darauf ankommt, von wem die Geschichte interpretiert wird. Ich stütze mich da auf den Film mit Sam Neill als Darsteller für Merlin. Der Film heißt auch Merlin.

Koboldkind

Auf Youtube nimmt das Duo "Overly Sarcastic Productions" auch Tropes auseinander, unter anderem das (kurzzeitige) Verlieren der Kräfte.
Wer jetzt nicht wahnsinnig wird, muss verrückt sein.

Minna

#9
Zum zweiten Trope fällt mir noch Fullmetal Alchemist Brotherhood ein.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.


Die von Earu genannte Variante mit dem verschwinden magischer Wesen, weil niemand an sie glaubt, habe ich auch schon öfter gelesen- ich weiß nur nicht mehr genau wo...

[Edit: Spoiler eingefügt]

Mara

In den Mistborn-Romanen von Sanderson werden die Allomantischen Fähigkeiten von Generation zu Generation in immer schwächerer Form weitervererbt. Besonders interessant ist dabei, dass zwischen der ersten und der zweiten Trilogie mehrere Jahrhunderte liegen, sodass der Unterschied richtig gut zur Geltung kommt. Eine dritte Trilogie soll irgendwann auch noch rauskommen.

Miezekatzemaus

Spoiler zu Carry On von Rainbow Rowell, daher lieber so, wenn das noch jemand lesen möchte.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Luna

Ich hänge hier mal ein Spiel rein - Final Fantasy VI.

Ist eine Weile her, dass ich es gespielt habe, aber nachdem der eigentliche Gegenspieler (Kefka), die im Gleihgewicht stehenen Götter auseinander gebracht und deren Kräfte geraubt (und damit so ein Endzeit-Szenario geschaffen hat) - geht die Gruppe hin, um diesen zu besiegen. Nur ist er halt auch die Quelle der Magie dadurch und sein Ende bedeutet auch, dass die Magie aus der Welt verschwindet ...

Ich finde solche Enden immer traurig, da für mich einfach ein Teil der Welt stirbt.

Ivy

Mir fällt jetzt spontan nur die Serie "Stranger Things" (Netflix?) dazu ein - am Ende der bisher gesendeten Season verliert Eleven ihre Kräfte, sobald sie es geschafft hat, das "Tor" zu verschließen, durch das die - ich nenne sie jetzt mal Dämonenwesen, habe den "richtigen" Namen vergessen und in deutscher Sprache auch nicht parat, sorry -  in die Welt der Menschen kamen, was ihr selbst allerdings nicht bewusst ist.

Würdest du so etwas auch dazu rechnen/ für deinen Beitrag suchen?

Im Bezug auf Romane fällt mir momentan kein weiterer ein.
I support we need diverse books !

Federstreich

Es ist ein enormer Spoiler, weil es erst Richtung Ende der Serie geschieht. Deshalb packe ich es in den Spoiler.

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