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Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)

Begonnen von Ratzefatz, 08. August 2020, 10:00:35

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Ratzefatz

Über ein anderes Forum bin ich auf eine sehr interessante Diskussion gestoßen, die sich v. a. auch in den Kommentaren unter dem Artikel abspielt: https://www.boersenblatt.net/archiv/1839247.html
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Trippelschritt

Bevor Ramona den Artikel eingestellt hat, wusste ich gar nicht, dass es so etwas wie Momox gibt. Ich finde es gut. Für den Anbieter rechnet es sich, und wer gerne liest kann mit etwas Glück auf diesem "Flohmarkt" etwas finden.
Bücher sind für viele Leute zu teuer geworden, und Vielleser mit einem ausreichenden Einkommen haben ganz schnell ein Platzproblem. Und wenn man Bücher erbt? Wohin damit. Bücher im Papierabfall zu entsorgen, schaffe ich einfach nicht. Hört sich also wie eine gute Lösung an.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Wildfee

Nun ja, momox bietet beim Ankauf von Büchern nicht unbedingt grosse Summen an. Gängige TBs werden oft nur für 15 Cent angekauft, Bücher ohne ISBN gar nicht. Wenn man aktuelle Bücher verkauft, sieht es schon besser aus, aber auch da ist es schon viel, wenn für ein Buch mehr als 5 Euro gezahlt werden.

Mara

Es gibt ja mittlerweile jede Menge interessante Plattformen und Tauschbörsen. Ich besorge mir viel Lesestoff über Tauschticket.de und Büchertauschregale in den Innenstädten. Wenn ich ein Buch durch habe und es nicht zu meinen absoluten Lieblingen zählt, kommt es anschließend auch wieder dort hn zurück. Im Laden kaufe ich auch, aber so meinen gesamten Bedarf zu decken, wäre mir zu teuer.  :buch:

Inea

Ich kenne momox und das dazugehörige medimops auch und nutze es sehr gerne! Hauptsächlich kaufe ich dort Bücher, die ich sonst nicht mehr bekomme, weil sie bereits ausverkauft sind, von der Auflage im normalen Handel nichts mehr übrig ist. Dann wäge ich ab, ob ich die Kindle Version möchte (um es zu lesen, falls sie überhaupt verfügbar ist) oder doch lieber ein gebrauchtes Buch, in das ich selbst Kleberli reinmachen kann (um damit zu "arbeiten").
Der Zustand der Bücher ist meist etwas zu hoch bewertet, denn "neuwertige" Bücher sind für mich dort "sehr gut", "sehr gute" Bücher sind "gut" und alles darunter ist Geschmackssache  :engel:

Angela

Ich kaufe schon mein Leben lang gebrauchte Bücher, habe selbst eine Weile meine ausgelesenen über Amazon verkauft (die hatten das mal für Kunden im Angebot und es brachte echt Geld). In anderen Ländern gibt/gab es jede Menge Läden, die nur Secondhandbücher verkaufen. Insofern sind solche Plattformen/Firmen ganz normal in dieser Zeit.

FeeamPC

Ich finde booklooker besser als medimops. Die Bücher dort entsprechen auch eher der Beschreibung.

Inea

Zitat von: Inea am 12. August 2020, 10:01:53
Der Zustand der Bücher ist meist etwas zu hoch bewertet, denn "neuwertige" Bücher sind für mich dort "sehr gut", "sehr gute" Bücher sind "gut" und alles darunter ist Geschmackssache  :engel:

Heute kam ein Buch von medimops, das beim Kauf mit "sehr gut" ausgewiesen war. Ich bin total verblüfft, den Zustand hätte ich auch als "neuwertig" akzeptiert. Da freu ich mich aber :vibes:

Danke @FeeamPC für den Tip mit booklooker. Das Portal kannte ich noch gar nicht. Und die haben so manches Buch, das mir in der Sammlung noch fehlt, das ich sonst nirgends bekomme.

Linda

Ich gebe zu, ich bin ein Neubuch-Suchtie :-) - und wenn ein Titel vergriffen ist, gucke ich erst nach ungelesenen Exemplaren mit Remittenden-Stempel, ehe ich gebrauchte suche. Allerdings verkaufe ich Bücher, die ich sicher nicht noch mal lesen will (Thriller etc.), über Booklooker.
  Ich gehe sehr pfleglich mit meinen Büchern um, selbst nach dem Lesen sehen die quasi neu aus. Andere Leute halt weniger. Ich erinnere mich da noch an ein »ungelesenes« Jugendbuch, das ich zu stolzem Preis ersteigert habe - man sah genau, wie weit das Buch von Sohnemann oder Töchterlein gelesen worden war – bis Seite 40 von 200 war es krass umgeknickt, danach unangerührt. Das ist ok, aber es ist IMHO dann nicht mehr neu.

Im Grunde ist das Internet mit seinen Möglichkeiten ein Paradies für Bücherfreunde, weil es eigentlich kein »vergriffen« mehr gibt, da der Gebrauchtmarkt sehr lebendig ist.
   Antiquariate sind jedoch auch nicht von gestern! Ich habe über die gängigen Plattformen schon einige Schnäppchen oder Sammlerexemplare ergattert, die von Händlern mit entsprechend verräterischen Namen verkauft wurden. Das sehe ich als weitere Umsatzmöglichkeit für Händler/Antiquariate. Man kann heute nicht mehr von Laufkundschaft allein leben.

Linda

Zitat von: FeeamPC am 12. August 2020, 15:01:15
Ich finde booklooker besser als medimops. Die Bücher dort entsprechen auch eher der Beschreibung.

bei Booklooker sind meiner Erfahrung nach eher echte Bücherwürmer/-freunde unterwegs. Bei anderen Plattformen wird oft einfach Ware umgesetzt.

Absolut

Danke für den Tipp mit booklooker. Ich bin begeistert! Mein Freund und der Bücherschrank weniger. So viele Buchwünsche und so wenig Platz  :hmmm: 
Warum quatschen meine Gedanken eigentlich immer dazwischen wenn ich schreibe?

Turiken

Ich bin mittlerweile sehr froh drum, dass man Bücher, die gerade nicht mehr auf dem Markt sind, so einfach übers Internet gebraucht kaufen kann. Früher musste ich unbedingt alle Bücher neu haben (bei King-Romanen ist da, gebe ich zu, immer noch so), aber so viel, wie ich phasenweise lese, ist das mit neuen Büchern einfach nicht zu bezahlen. So eine Mischung aus neuen und gebrauchten Büchern passt mir da sehr gut. :)
Ich ziehe im Laufe der nächsten paar Monate um und wollte dann die Gelegenheit nutzen, noch mal kräftig zu entrümpeln. Momox hatte ich mir mal näher angeschaut, aber der Tipp mit Booklooker ist auch super, danke! Ich muss ja kein Vermögen mit aussortierten Büchern verdienen, aber gerade so ein paar "Schätze" wie die Kafka-Gesamtausgabe und ähnliches wird man tatsächlich gar nicht so leicht los, und für'n Appel und ein Ei mag ich die auch nicht hergeben, weil die echt teuer waren. Da werde ich mich mal durchschauen, wenn der Umzug näher rückt.

Grundsätzlich ist es nicht ganz unwichtig, die Verlage mit Neueinkäufen zu unterstützen, deshalb versuche ich da schon, gerade bei Büchern von kleineren Verlagen, das entsprechend neu zu kaufen. Aber je nachdem, wie viel gelesen wird, ist das ja kaum mehr zu bezahlen. Insofern bin ich schon froh, wenn ich einen Schwung Bücher von Medimops bestelle und meine Lesesucht nicht gaaanz so teuer gestillt wird. ;D

FeeamPC

Es sind nicht nur die Verlage, die mit Neukaufen unterstützt werden. Auch die Autoren sehen von Second-Hand-Verkäufen keinen einzigen Cent.

Topaz

Dank Bücherei und Second-Hand Buchverkäufen habe ich in den letzten Jahren Bücher von Autoren neu gekauft, die ich sonst nie gekauft hätte.
Grund: Das Bücherei-Buch war so super und es gab kein anderes (mehr) von dem Autor in der Bücherei. Ich war auf der Suche nach mehr von dem Schreiberling. Der nächsten Band der Serie, ein anderer Roman von ihr / ihm. Leider schon vier / länger Jahre alt und nicht mehr neu zu bekommen. Second-Hand habe ich die Bücher gefunden, gekauft und genossen. Dann habe ich mir neue, aktuelle Bücher von den Autoren gekauft, aus der Serie und auch Einzelbände.

Meine Meinung, auch Second-Hand Verkaufe unterstützen Autoren und Verlage. Nämlich dann, wenn die Autorin mehr als ein Buch hat, dass ich nach dem Lesen des Ersten, finden und kaufen kann. Das dann neu und der Schreiberling verdient daran. :)

Ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen habe, aber es hieß dort, gedruckte Bücher werden im Schnitt von sechs verschiedenen Menschen gelesen. Heißt für mich, sechs Menschen, die einen Schreiberling kennenlernen und ggf. ein neues Buch wollen. Klingt für mich nach einer guten Werbung für das nächste Buch.

FeeamPC

Ist, wie immer, ein zweischneidiges Schwert. Es stimmt schon, auf der einen Seite ist es Werbung und sorgt bei begeisterten Lesern für weitere Käufe, auf der anderen Seite werden dadurch einige neue Bücher weniger verkauft. Ich denke, das ist okay, solange die Gewichtung nicht zu einseitig wird.
Und dass ich dort vergriffene Bücher noch bekomme, finde ich einfach nur gut.