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Historische Fantasy

Begonnen von Lennard, 30. Dezember 2007, 20:57:27

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Fianna

Das würde ich nicht darunter zählen...
(---> vollkommen unwissenschaftliche, ganz profane Leser-Meinung)

Debbie

ZitatDas Setting ist ein fiktives Land (keine eigene Welt) ...  Doch nehme ich bestimmte Plätze aus Hessen (z.B. eine Burg) als Beispiel.

Ist das fiktive Land denn dann in der echten Welt des Hochmittelalters angesiedelt? Für mich hört sich das so ein bisschen an, als hättest du selbst noch nicht richtig entschieden, ob die Geschichte nun Fisch oder Fleisch werden soll - kann das eventuell sein?

ZitatEs sind keine berühmten Personen darin geplant. Die Charaktere sind freu erfunden.

Das ist jetzt für mich nicht wirklich ein Hauptkriterium zur Einordnung - viel mehr würde mich interessieren, ob geschichtliche Ereignisse darin eine Rolle spielen ... Wenn dem nicht so ist, und auch Land und Charaktere ausschließlich fiktiv sind, würde ich es lediglich als High Fantasy deklarieren, da gerade mittelalterliche Settings ja absolut typisch für Fantasy sind.

Drachenfeder

Zitat von: Debbie am 06. April 2013, 18:14:32
Ist das fiktive Land denn dann in der echten Welt des Hochmittelalters angesiedelt? Für mich hört sich das so ein bisschen an, als hättest du selbst noch nicht richtig entschieden, ob die Geschichte nun Fisch oder Fleisch werden soll - kann das eventuell sein?

Ja, das "Land" ist in der echten Welt angesiedelt, denn ich möchte meine Gegend (rund um Mainz und den Taunus) verwenden. Doch keine der Städte hat bisher meinen Vorstellungen so entsprochen.
Ich möchte weder Fleisch noch Fisch sondern Gemüse ;) Ja, ich weiß was es werden  soll, kann es nur nicht definieren, daher hier meine Frage mit dem knappen Informationen.  Ich sitze zur Zeit an der mittelalterlischen Recherche.


Zitat von: Fianna am 06. April 2013, 18:04:40
Das würde ich nicht darunter zählen...
(---> vollkommen unwissenschaftliche, ganz profane Leser-Meinung)

Vollkommen unwissenschaftlich würde ich das nicht nennen, da ich das Leben im Mittelaler korrekt rüber bringen möchte. Zusätzlich wird es teilweise um "übriggebliebene" Kreuzritter gehen.

Ich möchte auch noch nicht allzuviel darüber schreiben. Noch ist das Projekt ja noch in der großen Planungsphase (auch wenn ist Start und Ziel schon weiß)



Fianna

Zitat von: Drachenfeder am 06. April 2013, 18:46:29
Vollkommen unwissenschaftlich würde ich das nicht nennen, da ich das Leben im Mittelaler korrekt rüber bringen möchte.
Damit meinte ich: meine Meinung ist vollkommen unwissenschaftlich gemeint gewesen; nicht literaturwissenschaftlich begründet... Reine Bauchmeinung aus Leserperspektive.

Wenn es eine fiktive Stadt in einer benannten, real existierenden Landschaft ist (die auch irgendwie durch Interaktion plotrelevant ist), würd ichs vllt doch als Historical Fantasy nehmen...
Es klang in der Frage so, als wäre es ein komplett erfundenes Land, in einer "erfundenen" Welt, deren kulturellen Elemente eben eng am Mittelalter ist (gut recherchiert etc).

Drachenfeder

Ops, sorry. Habe ich dann falsch verstanden.
Nein, ich möchte keine eigene Welt erfinden. Ich möchte schon, dass es hier spielt. Es macht mir Spaß an die Orte zu gehen und dort zu schreiben, wo meine Charaktere in der Geschichte gerade herumlaufen ;)
Es ist also ein fiktives eines Fürsten, welches direkt am Rhein liegt (neben an ist Mainz)  ;D



Debbie

ZitatJa, das "Land" ist in der echten Welt angesiedelt, denn ich möchte meine Gegend (rund um Mainz und den Taunus) verwenden. Doch keine der Städte hat bisher meinen Vorstellungen so entsprochen.

Dann würde ich eindeutig für Historical Fantasy plädieren  :jau:  Wenn dann noch geschichtliche Ereignisse (wenn auch nur am Rand) eingebunden werden, ist die Sache ziemlich wasserdicht. Und was die Stadt angeht - die würde ich einfach so gestalten, dass es "jede" Stadt seien könnte; es sei denn, die Stadt selbst spielt irgendeine wichtige Rolle.

Berjosa

Wenn mich mein trübes Gedächtnis nicht täuscht, war das doch in "Die Säulen der Erde" genauso angelegt, mit fiktivem und ziemlich auffälligem Schauplatz im "echten" mittelalterlichen England. Das geht normalerweise als historischer Roman durch

Drachenfeder

Vielen Dank für Eure Antworten.

@Berjosa stimmt! An "Die Säulen der Erde" habe ich gar nicht mehr gedacht.

Ich bin einfach etwas unsicher, weil das was ich da anpacken will, etwas ganz neues für mich ist. Ich noch etwas unsicher. Aber meine Recherchen und das Dazulernen macht echt viel Spaß.

Nochmal @Berjosa ich komme vielleicht mal auf dich zu. Du kennst dich ja ganz gut mit sowas aus.



Belle_Carys

#53
Das trifft sich ja hervorragend dass du den Thread wieder hochgekramt hast, Drachenfeder. Für mich klingt das auch durchaus nach historischer Fantasy. Wenn das Setting grundsäztlich historisch ist und du evtl. auch noch lokale Geschichte mit einbringst, auf alle Fälle!

Ich plotte und bastle und recherchiere auch gerade für ein größeres Projekt, bei mir wird es phantastische alternative Geschichte. Das Setting ist, grundsätzlich, ein reales (das gute alte Viktorianische London), aber es gibt einige Veränderungen was die Regierung angeht (eigentlich nicht Viktorianisch zunächst, weil die gute Vicki nicht auf den Thron kommt), und eine Anreicherung um phantastische Elemente und Figuren.

Es fließt allerdings massiv viel Recherche mit ein, da ettliche der handelnden Personen, wenn sie auch nahezu alle keine Hauptfiguren sind, historisch real existiert haben. Da kommt viel Arbeit auf mich zu aber viele Dinge fügen sich gerade schon so schön in einander dass ich ständig versucht bin, vor Freude in die Hände zu klatschen.

Ein rein historisches Manuskript (oder doch eher erste Recherchen und Ideen dazu) liegt schon ewig in meiner Schublade und wartet darauf, dass ich endlich den Mut entwickle, dieses Groß- (und Herzens-) Projekt anzugehen aber noch traue ich mich nicht ran. Und das trotz (oder  gerade wegen?) einem Magister in Mittelaltergeschichte.

Vor allem das Verweben von wahren Begebenheiten, echten Personen und ihren Lebensläufen mit meinen fiktiven Gestalten und Ideen macht mir unheimlich Spaß, und auch das Suchen nach dem richtigen Ton der entsprechenden Epoche fasziniert mich.

Dir mit deinem Projekt ganz viel Erfolg, Drachenfeder!

Drachenfeder

#54
Zitat von: Belle_Carys am 07. April 2013, 18:21:52
Vor allem das Verweben von wahren Begebenheiten, echten Personen und ihren Lebensläufen mit meinen fiktiven Gestalten und Ideen macht mir unheimlich Spaß, und auch das Suchen nach dem richtigen Ton der entsprechenden Epoche fasziniert mich.

Dir mit deinem Projekt ganz viel Erfolg, Drachenfeder!

Danke Dir! Was du schreibst, geht mir ganz genauso. Ich habe den gestrigen Nachmittag für Recherche geopfert. Ununterbrochen war ich hin und hergerissen zwischen "Das Projekt ist großartig!" und "Bin ich dem gewachsen?"


Mein Satz:
ZitatEs sind keine berühmten Personen darin geplant.
nehme ich im Übrigen zurück. Ich denke Kaiser Heinrich VII (HRR) ist berühmt genug ;) Er kommt nicht als Charakter vor, wird aber erwähnt werden.



Belle_Carys

Ja, die Angst der Aufgabe nicht gewachsen zu sein kenne ich auch gut, aber nun. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, nicht wahr? Und bei mir wird wohl mehr als nur der eine oder andere Nachmittag an Recherche drauf gehen, aber das macht ja auch Spaß, und zu irgendetwas muss die Zeit an der Uni ja auch gut gewesen sein  ;D

Der gute Heinrich. Einer von den vielen. Kaisers sind immer gut als Deko ;)

Coppelia

#56
Vermutlich muss man meine Kessel-Romane zu diesem Genre zählen, obwohl sie für mich weder die Kriterien für einen Fantasy- noch für einen historischen Roman erfüllen. Sie spielen in einem Setting, das dem alten Rom recht ähnlich ist (zumindest unter der Oberfläche) und enthalten eigentlich keine Fantasyelemente. Historisch sind sie aber auch nicht im Geringsten, da ja das Setting und die Figuren fiktiv sind. Und zwar wirklich fiktiv, schließlich spielt alles in einer anderen  Welt. Einige Figuren erinnern natürlich ziemlich an historische Gestalten, und es ist auch nicht meine Absicht, das zu verleugnen. Die meisten aber sind völlig frei erfunden.
Na ja. Ich bin, was das Genre dieser Romane betrifft, immer noch ratlos. Vermutlich ist es am ehesten dieses. Mehr noch als die Sorge, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, und dem Respekt vor den realen Menschen treibt mich wahrscheinlich eine diebische Freude daran, die Geschichte und auch die an ihr beteiligten Figuren so zu gestalten, wie es mir am besten passt. ;)

Belle_Carys

Naja, aber wenn es in einer absolut fiktiven Welt spielt, auch wenn sie Parallelen zu unserer hat, dann ist es eigentlich nicht historisch. Ohne phantastische Elemente, aber irgendwie doch Fantasy da es die Welt so ja nicht gibt oder gab.

Genre-Einordnungen sind aber auch wirklich die Pest.  :d'oh:

Judith

Hm, aber es werden z.B. auch diverse Romane von Guy Gavriel Kay unter der dem Label "historical fantasy" veröffentlicht und beworben - und diese sind mit Coppis Kessel-Romane vom Setting her durchaus vergleichbar: Es ist zwar eine fiktive Welt mit fiktiven Figuren, aber das Setting hat jeweils klare historische Parallelen und auch manche Figuren lassen sich weitgehend historischen Persönlichkeiten zuordnen (mit Abweichungen). Magie gibt es in diesen Romanen praktisch nicht oder nur so schwach dosiert, dass man teilweise auch gar nicht sagen kann, ob es nun wirklich Magie ist oder nur "Aberglauben".

Offensichtlich wird der englische Begriff "historical fantasy" durchaus für beide Varianten verwendet, also sowohl realweltliche Settings mit Fantasyelementen bzw. eher freiem Umgang mit Historie (z.B. Jean M. Auel, Marion Zimmer Bradley) als auch fiktive Welten mit deutlichem historischen Bezug (wie eben die erwähnten Romane von Guy Gavriel Kay, also etwa "The Lions of Al-Rassan", "A Song for Arbonne" und "The Sarantine Mosaic"). Ich hätte da den deutschen Begriff eigentlich durchaus synonym verwendet.

Drachenfeder

Für mich persönlich ist historical fantasy alles was historisches und phantastisches vereint, wenn es einen eindeutigen Bezug auf Vergangenes wie Beispielsweise das Leben im Mittelalter hat. Aber ich weiß, dass es eigentlich / meistens strenger genommen wird. So sehe ich auch Das Lied von Eis und Feuer als historische Fantasy, auch wenn es fernab unserer Welt spielt.