Andererseits: Ist "Der Schwarm" von Schätzing ein Science Fiction?
Für mich ist Science Fiction letztlich das, was in einer utopischen Zukunft spielt, in der gestützt durch technologische/wissenschaftliche/gesellschaftliche Entwicklung Zusammenhänge neu ausgelotet werden.
Ja, ist es.
Übrigens zählen auch Dystopien als Sub-Genre zur SciFi. Ich finde übrigens nicht, dass Fantasy unerklärbar (ist halt Magie) ist im Vergleich. Es gibt genügend Werke, die Magie sehr genau erklären und sich nicht in ein "Ist halt so" flüchten. Ganz grob gesagt, ist SciFi eben die Zukunft und Fantasy eher an die Gegenwart, Vergangenheit ausgerichtet. Die Grenzen können natürlich fließend sein - siehe Star Wars, das oft als Space Fantasy bezeichnet wird, deshalb fällt es alles zusammen mit Horror in den specular fiction/Phantastik-Bereich, aber im Groben ist für mich SciFi etwas, was in der Zukunft spielt und mindestens eine neue Technologie/gesellschaftliche Entwicklung zeigt. Ob das nun irgendwelche Hard Sci Fi mit physikalischen Hintergründen ist oder eine Social Sci Fi, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels beschäftigt, ist da relativ egal.
Gibt übrigens auch noch die Science Fantasy als Übergangsmedium: Wenn es eigentlich klar den Ton einer Fantasywelt/-geschichte trifft, aber zum Beispiel die Magie sehr wissenschaftlich erklärt ist oder Fantasy bei der die Magie auf einem wissenschaftlichen Konzept beruht, z.B. chemische Elemente und das auch ein zentraler Plotpunkt ist.
@Yamuri so wie du über deine Geschichte schreibst, klingt das klar nach SciFi.
Übrigens tue ich mich bei meiner eigenen Geschichte recht schwer mit dem Begriff SciFi, obwohl es eigentlich klar stimmt. Schließlich ist das zentrale Thema das Spenden und die Transplantation von Erinnerungen, eindeutig ein SciFi-Konzept, aber es fühlt sich eben eher an, wie die Vorstufe einer Dystopie (wiederum keine echte, da es kein System gibt und die Memospende per se nicht schlecht ist) und mehr Sozialstudie, da es nicht um die wundervollen Sachen geht, die man damit machen könnte, sondern sich auf die psychologischen Folgen konzentriert. Also eine sehr softe SciFi

Meine Kurzgeschichte in der "Fiction x Science" Anthologie (übrigens eine Sammlung an positiver Zukunftsvisionen) ist da schon viel härter, da ich mit meinem Geologiewissen rumspielen durfte. Und so gibt es Energiegewinnung aus Plattentektonik und Lithorider, eine Art Motorrad+Bohrer, mit dem meine Heldin ins Erdinnere fährt und versucht, ein Erdbeben aufzuhalten. Ganz klar, Zukunftsmusik und na ja, das Ganze ist eher ein Katastrophenfilm auf zehn Seiten (nur mit wissenschaftlicher Grundlage, wenn auch gnadenlos extrapoliert).