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Grammatikalische Kleinigkeiten

Begonnen von Ratzefatz, 21. November 2007, 06:23:44

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Sukie

Allerdings ist jemand einzig in seiner Art.
"Impossibility is a kiss away from reality." (Sense8)

Shedzyala

#1186
Zitat von: Sukie am 17. Juni 2017, 22:26:03
Ist eine Substantivierung, ich würde es groß schreiben. Der Letzte seiner Art schreibt man auch groß.
Tut man das? Ich hab da beim Googlen nämlich verschiedene Schreibweisen gefunden und war endgültig verwirrt :(

Ich bin mir eben nicht sicher, ob nun Substantivierung oder Ellipse.
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

Maubel

Nach neuer deutscher Rechtschreibung: Der Einzige seiner Art.

Früher hat man diese Sachen gerne mal kleingeschrieben. Deshalb sieht man es oft auch anders herum oder hat diese Intuition. Richtig ist aber das erste Beispiel.

Shedzyala

Ah, danke Maubel! :) Ich gehöre tatsächlich auch noch zu der Generation, die nach einer anderen Schreibreform in der Schule lernte, deshalb werde ich immer misstrauisch, wenn ich meine Intuition nicht begründen kann. Aber das erklärt in der Tat sehr gut die verschiedenen Varianten im Netz.
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

Ilva

Kommt das nicht noch darauf an, ob ein Substantiv in der Nähe befindet, auf das man sich bezieht? Falls eines da ist, dann klein und sonst, wenn es völlig allein steht, gross?

So wie das Beispiel hier.

chaosqueen

Zitat von: Ilva am 18. Juni 2017, 14:35:02
Kommt das nicht noch darauf an, ob ein Substantiv in der Nähe befindet, auf das man sich bezieht? Falls eines da ist, dann klein und sonst, wenn es völlig allein steht, gross?

So wie das Beispiel hier.

Genau - wurde aber durch die Substantivierung schon geklärt.

Der Einzige seiner Art vs. Der einzige Bauer seiner Art.

Soly

Ich stehe hier gerade vor einem Problem bezüglich Personalpronomen...

Wenn ich über längere Abschnitte hinweg die Handlungen einer Person beschreibe, dann nenne ich diese ja nicht immer beim Namen, sondern benutze auch mal Synonyme, zum Beispiel

Moritz
der Magier
der Junge

Für all diese Synonyme wäre das zugehörige Pronomen "er" - soweit alles klar.
Wenn ich das ganze aber mit einer jungen weiblichen Person mache, dann wäre ein Synonym ja

das Mädchen

mit dem Personalpronomen "es".

Schreibe ich in so einem Fall
Zitat
Das Mädchen setzte sich auf seinen Stuhl.
was zwar eigentlich richtig klingt, aber den Leser stolpern lassen könnte, wenn in der Szene auch eine männliche Person mitspielt, oder lieber
Zitat
Das Mädchen setzte sich auf ihren Stuhl.
was im größeren Kontext irgendwie flüssiger wirkt?

Ich bin ein wenig ratlos
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.

Tigermöhre

#1192
Soweit ich weiß, darfst du das sowohl grammatikalisch richtig als auch logisch machen.
Ich schreibe daher bei Mädchen immer "sie".

Edit:
Hier schreibt der Duden was darüber:
http://www.duden.de/sprachwissen/newsletter/Nicht-lange-herumdoktern-sondern-clever-texten-Mai-2017

Angela

Ich nehme auch sie, habe das in Schreibratgebern als gebräuchlich gesehen, aber mir ist das auch schon im Lektorat wieder geändert worden.

Soly

Okay, herzlichen Dank, Tigermöhre und Angela  :vibes:

Ich hab genauso angefangen, aber irgendwann war ich mir dann doch nicht mehr sicher. Aber wenn Gevatter Duden hinter mir steht, dann mach ich so weiter ;D
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.

chaosqueen

Ja, inzwischen darf man da auch "sie" verwenden, was ich auch mache, weil Mädchen nunmal weiblich sind. Da kommt dann die kleine Feministin in mir durch und ich begrüße sehr, dass der Duden das inzwischen auch unterstützt. :)

Feuertraum

Eine kleine Nachfrage wegen einer Unsicherheit beim Genetiv. Normalerweise wird ja beim Anwenden des Genetivs ein -s/-es an das Bezugswort angehängt: Im Namen des Volkes, zum Beispiel.
Aber wie ist es bei Reflexionspronomen?
Konkret geht es um den Satz:
[...]für die Position des von Ihnen gesuchten ...
Tja, und da schwanke ich gerade ziemlich. Vom Sprachgefühl her neige ich zum "dich". Da aber hier der Genitiv vorsteht, müsste es eigentlich "dichs" heißen, zumal es dieses Wort tatsächlich gibt (also zumindest kenne ich es im Zusammenhang des Spruchs:"Und eh Du Dichs versiehst". Leider weiß ich nicht, ob es sich hierbei um regionale Einfärbung handelt. Gebe ich bei duden das Wort ein, zeigt er mir 833 Begriffe, ich denen das Wort "dich" eingeflochten ist.

Wie gesagt: Ich selber neige zu "dich", aber wirklich sicher bin ich mir gerade nicht.
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Berjosa

#1197
Wo soll das "dich" denn hin? In dem Beispielsatz finde ich es irgendwie nicht.

Oder ist gemeint "die Position des von *dir* gesuchten ..." statt "... von Ihnen ..."?

Feuertraum

Hallo Berjosa,

eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass mit den drei Punkten hinter dem Satz "für die Position des von Ihnen gesuchten ..." der Hinweis, dass ich unsicher bin, weil ich nicht weiß, ob es eben heißt
für die Position des von Ihnen gesuchten Dich
oder eben
für die Position des von Ihnen gesuchten Dichs,

weil es ja beide Wörter gibt. Aber zu meiner Entschuldigung: Ich habe mir gerade eine ziemlich dicke Erkältung eingefangen und bin gerade ein bisschen matschig im Kopf.
Wegen des Missverständnisses bitte ich um Entschuldigung.
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Coppelia

Könnten Sie vielleicht den Satz so, wie er lauten soll, vollständig schreiben? So, wie er jetzt ist, kann ich mir darunter leider noch nichts vorstellen. :hmmm: In welchem Zusammenhang steht er?

Bei "ehe du dich's versiehst" dürfte jedenfalls gar kein Genetiv vorliegen, sondern die Auslassung des e beim "es".