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Grammatikalische Kleinigkeiten

Begonnen von Ratzefatz, 21. November 2007, 06:23:44

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Esaia

Hey ihr Lieben !

Habt ihr zufällig Ahnung, wie das mit den Gedankenstrichen funktioniert?
Ich nutze den ziemlich oft bei Einschüben - oder bei indirekteren Gedanken meiner Prota.
Selbst im normalen Sprachgebrauch wie hier... (siehe direkt den Satz drüber.)

Doch: Ist diese Anwendung richtig? Muss am Ende dann noch ein Gedankenstrich? Etcpp... Habe mich damit noch so gar nicht auseinandergesetzt.

Waldhex

Deiner Beschreibung nach, nutze ich den Gedankenstrich wie Du, @Esaia. Ich habe mir allerdings noch nie Gedanken darüber gemacht, ob das jetzt so dudenkonform ist, oder nicht.
Wegen dem Gedankenstrich am Ende: wenn es ein eingeschobener Satz ist, muss auch ans Ende einer hin. Wenn der Satz dann, wie in Deinem Beispiel, aufhört, kommt m.E. keiner mehr hin. -. würde für mich komisch aussehen.

Sprotte

Dann hab ich hier eine kleine Leseempfehlung. Duden

Esaia

#993
@Waldhex: Ich habe mir auch bisher nie Gedanken gemacht, bis mein Freund mir etwas diktieren sollte. Plötzlich kam da: "Das ist so aber nicht richtig...".
Damit hat er mal eben meine Grundfeste zerstört. :D



@Sprotte: Danke für den Tipp.

"Der Gedankenstrich in Verbindung mit anderen Satzzeichen

Wenn zwei sich treffen, kommt es meist zu Wechselwirkungen. So ist es auch bei Satzzeichen. Der Gedankenstrich, der dazu dient, Unerwartetes anzukündigen oder Einschübe zu kennzeichnen, tritt ja nicht im luftleeren Raum auf, sondern innerhalb eines Satzes. Die wichtigste Grundregel lautet dabei, dass durch die Gedankenstriche die Zeichensetzung des Satzes nicht beeinflusst werden darf. Denkt man sich also den Einschub samt den Gedankenstrichen weg, so muss ein Satz mit korrekter Zeichensetzung stehen bleiben. Zunächst die einfachen Fälle: Wenn der Einschub ein Frage- oder Ausrufungszeichen fordert, wird dieses auch hingeschrieben: Und so – du glaubst es nicht! – kamen wir erst nach Mitternacht nach Hause. Aber – wer wollte das bestreiten? – schön war es doch. Befindet sich zwischen den Gedankenstrichen ein ganzer Satz, der eigentlich einen Punkt fordern würde, so entfällt der Punkt: Denn – das hatte ich schon immer geahnt – er war einfach zu bequem.
Nun zu den spannenderen Fällen. Vor einem Doppelpunkt muss – auch wenn das seltsam aussehen mag – der zweite Gedankenstrich noch gesetzt werden: Sie sagte – wobei sie heftig schniefte –: ,,Du Schuft!" Was Kommas anbelangt, so muss man zwischen Kommas, die zum Einschub gehören, und solchen, die zum Hauptsatz gehören, unterscheiden. Für den Einschub gilt, dass die Gedankenstriche die Kommas ersetzen. Deshalb ist der folgende Satz ohne Komma nach ,,ließ" korrekt: Das Geschrei – es erklang in einer Lautstärke, die mich erzittern ließ – dauerte noch ein paar Minuten an. Anders sieht es aus – denken Sie an die Grundregel! –, wenn es um die Kommasetzung im Hauptsatz geht. Wie der vorhergehende Satz zeigt, steht direkt nach dem zweiten Gedankenstrich ein Komma, weil dort ein Nebensatz beginnt. Es könnte auch eine Aufzählung weitergehen oder eine Infinitivgruppe kommen. Genauso kann vor dem ersten Gedankenstrich ein Komma stehen, wenn nämlich eine nachgestellte Erläuterung abgeschlossen werden muss: Else und Hanna, Elses Schwester, – wobei mir Else immer lieber war – kamen gemeinsam zur Beerdigung. Noch ein abschließender Tipp: Setzen Sie Gedankenstriche lieber sparsam ein, sonst wirkt Ihr Text dadurch schnell ,,zerhackt"."
Duden Newsletter vom 03.03.2014

Mehr steht dazu leider nicht.

Sprotte

Wenn Dir das nicht genügt, wären präzise Fragen hilfreich. Etc. pp ist für mich ein Faß ohne Boden, bei dem ich gar nicht weiß, was ich genau antworten sollte.

Esaia

ZitatIch nutze den ziemlich oft bei Einschüben - oder bei indirekteren Gedanken meiner Prota.
Ist diese Anwendung richtig? Muss am Ende dann noch ein Gedankenstrich?


Tut mir leid. Das "Etcpp." bezog sich darauf, ob es in diesem (bzw ähnlichen solchen Sätzen) noch mehr Fehler gibt. :D

Sprotte

#996
Zu viele Gedankenstriche sind eines Textes Zerhackstückelung, denke ich persönlich.

Aber wenn Du einen Teilsatz mit Gedankenstrichen abteilst (Tut es auch ein Komma? Bei Deinem Beispielsatz wäre gar kein Satzzeichen notwendig.), und mit diesem Gedankenstrichsatz endet der Satz, steht dort nur noch das schließende Satzzeichen, kein weiterer Gedankenstrich.

Edit: Ich hatte den Dudenartikel absichtlich nur verlinkt wegen des Urheberrechts. Würdest Du den dann bitte noch als echtes Zitat setzen? Das ist oben mittig über den Smileys mit dem Sprechblasenbutton möglich.

Tigermöhre

Ich nutze den Gedankenstrich, wenn mir ein Komma zu schwach vorkommt. Also wenn ich die Abgrenzung stärker betonen möchte. Oder zur besseren Lesbarkeit, z.B. bei einer Aufzählung in einer anderen Aufzählung. Obwohl ich da eher Klammern setze.
Wenn ich damit einen hinteren Satzteil abtrenne, mache ich es wie du, und setze nur einen Gedankenstrich.

Leon

Ich nutze den Gedankenstrich, wenn ich eine kurze Erklärung einschieben möchte.

chaosqueen

Zitat von: Leon am 12. September 2016, 09:59:44
Ich nutze den Gedankenstrich, wenn ich eine kurze Erklärung einschieben möchte.

Und genau so ist er auch gedacht. Das Ding heißt nicht umsonst "Gedankenstrich", weil es nämlich einen Gedanken abgrenzen soll, der nicht direkt zum Satz gehört.
Wenn man nur einen Nebensatz abgrenzen will, dann sind Kommata in der Regel völlig ausreichend.

Zitat von: Esaia am 10. September 2016, 16:46:29
ZitatIch nutze den ziemlich oft bei Einschüben - oder bei indirekteren Gedanken meiner Prota.
Ist diese Anwendung richtig? Muss am Ende dann noch ein Gedankenstrich?


Tut mir leid. Das "Etcpp." bezog sich darauf, ob es in diesem (bzw ähnlichen solchen Sätzen) noch mehr Fehler gibt. :D

@Esaia: Ich bin mir noch immer nicht sicher, was genau Du jetzt wissen willst. Im Dudenzitat sind ja alle Eventualitäten erklärt. Dein Gedankenstrich im einleitenden Posting zum Beispiel ist überflüssig und stört den Lesefluss. Du hättest auch einfach schreiben können "Ich nutze den ziemlich oft bei Einschüben oder bei indirekteren Gedanken meiner Prota." Und genau da ist er in der Regel richtig - wobei man bei Einschüben eben schauen muss, ob es nicht doch einfach ein normaler Nebensatz ist, dann setz lieber Kommata.


Erdbeere

Ich sitze gerade in der finalen Runde des Lektorats und habe eine schnelle Frage: Heißt es "im Arsch" oder "am Arsch"?

Beispielsatz aus dem Manuskript:
ZitatDer Tag war bereits mies gewesen, doch nun war er vollends im Arsch.
Lektor merkte an, ob "am Arsch" nicht besser bzw. korrekter sei. Jetzt bin ich verwirrt, auch, weil mir ab und zu Helvetismen reinrutschen. ::) Dazu muss ich sagen, dass mein Lektor manchmal sehr daneben liegt, was Wörter und Wortbedeutungen angeht (umrennen ≠ übertölpeln). Deswegen komme ich nun zu euch.

Sanne

Ohne Garantie für Richtigkeit:

Ich sage gefühlsmäßig "es geht mir was am Arsch vorbei", wenn mir was schnuppe ist und wenn etwas Sch**** läuft - dann ist es "im Arsch".


Zit

Ich schätze, das er bezieht sich auf Tag? Dann würde ich im Arsch sagen, analog zu im Eimer. am Arsch ginge nur, wenn er die Figur meint, im Sinne von "da hat sich einer ganz schön in die Schei*e geritten".
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Erdbeere

Danke euch! Dann war mein erster Instinkt doch richtig.

Feuertraum

Ich schließe mich Zitkalasa und Sanne an. Wenn es defekt ist oder total schief gelaufen und dass schon der Höhepunkt war, dann ist der Tag im Arsch (oder - etwas vornehmer ausgedrückt - im Eimer).
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?