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Diese besonderen Ahhh-Momente

Begonnen von Katido, 19. Juni 2018, 13:27:38

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HauntingWitch

@Katido: Doch, den ganzen Anfang davor musste ich dann natürlich umschreiben. Aber das ist bei mir sowieso normal, wie es scheint. :omn:

Fledermaus

Witzig, gerade vor einer halben Stunde hatte ich so einen Aha-Moment und dann finde ich diesen Thread ;D

Ich bin jetzt bei meinem neuen Schreibprojekt ewig beim Übergang von Teil 1 zu Teil 2 gehangen. Am Ende von Teil 1 erfährt meine Protagonistin eine ganz wichtige, bahnbrechende Neuigkeit, die auch zwei ihrer Freunde betrifft. Als derjenige, der ihr die Neuigkeit verklickert, zwei Namen nennt, weiß sie natürlich sofort, dass es sich um ihre Freunde handelt und sie mit ihnen darüber sprechen muss. Nun ist mir aber partout keine Erklärung dafür eingefallen, warum sie nicht sofort mit ihren Freunden darüber spricht, sondern stattdessen zwischen Teil 1 und 2 kommentarlos ein paar Wochen vergehen (das ist wegen anderen Plotpunkten wichtig).

Jetzt ist mir endlich etwas eingefallen: Derjenige, der ihr die Neuigkeit mitteilt, muss ihr ja eigentlich noch gar keine Namen nennen und dann würde sie nicht draufkommen, dass es etwas mit ihren Freunden zu tun hat! Muhahah! Er kann ihr die Namen auch einfach erst in Teil 2 nennen, weil er eh immer so geheimniskrämerisch tut. Manchmal ist die Lösung so naheliegend, aber man kommt nicht drauf ... :wums:
Hoffentlich ist das jetzt wirklich die Lösung, es nervt total, wenn man an einer Stelle so "hängt". Muss das mal austesten, ob es sich jetzt rund liest.

Ich wünsche allen, die auch gerade an einer Stelle hängen, schöne "Aha-Momente" :knuddel:

Nachtfee

Ahhhh, ich hass-liebe solche Momente auch  ;D
Ich hing wochenlang an einer einzigen Szene in meinem Hauptprojekt fest, weil ich nicht wusste wie meine Prota ihr Geheimnis, bevor es alle anderen in meiner Welt wissen, dem Herzbuben mitteilt - bis ich ganz simpel darauf gekommen bin, dass sie das ja gar nicht muss, und das es doch viel spannender wäre, wenn er das erst mit allen anderen erfährt (hihi, auch die Streitszene freue ich mich schon jetzt  ;D 8))

Robin

Einen kleinen Aha-Moment hatte ich immerhin. :D Ich konnte jetzt endlich einen Vampir-Charakter unterbringen, der sonst nirgends reingepasst hat. Musste nur noch ein wenig anpassen wie die Verwandlung funktioniert, aber jetzt passt es wunderbar zum Rest.
~Work in Progress~

Turiken

Ich hatte bei der Arbeit an meinem Debütroman einen der schönsten Ahhh-Momente ever. Jahrelang bastle und schraube ich an diesem blöden Projekt. Anfang steht, ein großer Block des Mittelteils steht, Schluss steht. Aber es fehlte ein wichtiger Übergang zwischen diesem unvollständigen Mittelteil und dem Schluss. Ich habe monatelang, ich glaube sogar etwas über ein Jahr, nur an diesem "Problem" gehangen, die losen Enden sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Größere Änderungen hätten mich noch mal ewig zurückgeworfen, eine einfache Lösung war nicht in Sicht.

Und dann fiel es mir in unserem Irland-Urlaub wie Schuppen aus den Haaren von den Augen: Ich hatte viel zu kompliziert gedacht. Einen großen (und sehr dramatischen) Teil des Plotfinales musste ich zwar dadurch streichen, aber es hat das Ganze viel runder gemacht. Und ich habe die losen Enden überraschend simpel verknüpfen können. Manchmal ist einfach eben doch am besten. :)

Katido

Zitat von: Turiken am 24. Juni 2018, 21:22:20
Einen großen (und sehr dramatischen) Teil des Plotfinales musste ich zwar dadurch streichen, aber es hat das Ganze viel runder gemacht. Und ich habe die losen Enden überraschend simpel verknüpfen können. Manchmal ist einfach eben doch am besten. :)

Das finde ich oft etwas schade. Dann denke ich mir: ,,Ah, diese Szene war so gut, aber jetzt muss sie weg" und das fällt mir manchmal extrem schwer, auch wenn es für die Gesamtstory besser ist.  :wums:
Meistens tröste ich mich dann damit, dass ich einfach nur noch bessere Szenen als die alten schreiben muss :hmmm: Wie ging es dir dabei?

Trippelschritt

Mein Hauptproblem ist selten, wie sich etwas zusammenfügt. Bei mir passiert es immer wieder, dass die Geschichte flach und kraftlos wird, eben weil alles passt. Und dann sind diese Aaaahs wie ein Lebenselixir, das der ganzen Geschichte neue Kraft einbläst. Dass ich dann ganze Strecken neuschreiben muss, bleibt nicht aus, stört mich aber nicht. Es sind viele aaaahs, die ich brauche. Kleine und große. Heute Morgen fiel mir ein, wie es wäre, wenn ich meine Heldin mit einem Drahtzieher der Handlung verwandschaftlich verbandele. Er wäre dann ihr Großvater. Ein kleines Aaaah? Oh nein. Denn sein Volk verbandelt sich nicht mit den anderen und es wäre ein Tabubruch gewesen, was bedeutet ... Dieser Mann bekommt eine Charaktereigenschaft hinzu, die er vorher gar nicht hatte. Und das schenkt mir neue Möglichkeiten.

Aaaah!

Trippelschritt

Turiken

@ Katido
Das "Glück im Unglück" war noch, dass mehrere Passagen des nun gestrichenen Finales noch nicht fertig waren bzw. passend gemacht werden mussten, vor allem was zeitliche Reihenfolgen anging. Zudem wären es noch mal knapp 70 Seiten mehr gewesen - und so gern ich selbst dicke Wälzer mag, aber ein so langgezogenes Finale hätte einfach nicht so gut gepasst. Ich habe mir die die Grundidee aber notiert und werde sie irgendwann für eine andere Geschichte aufheben. :)

Leann

Heute hatte ich ihn. Wie aus dem Nichts. Den Ahhh-Moment. Ich stand so an der roten Ampel und plötzlich wusste ich: Es geht gar nicht um die Tore! Es geht um das Blut!  :o
Ha! Nun sieht das doch schon viel besser aus für den NaNo-Roman.


Gizmo

Es ist wirklich faszinierend, wie diese Momente manchmal an Zeitpunkten auftauchen, die scheinbar gar nichts mit Schreiben zu tun haben.
Aber rote Ampeln sind wirklich super, um die Gedanken schweifen zu lassen. Kommt bei mir praktisch gleichauf mit auf den Zug oder Bus warten. ;D
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Arcor

Ich hatte ihn gestern und seitdem reift die Idee langsam vor sich hin.  ;D
Mein Meisterdieb hat schon lange Probleme gemacht, weil er das, was er eigentlich klauen soll, nicht klauen will, und es sollte eh nur ein Schwindel sein, was aber auch eine dünne Motivation ist.  :d'oh: Tja, dann sitz ich da und grübel und plötzlich kommt mir die Idee: Das ist alles nur ein Ablenkungsmanöver, weil er eigentlich was anderes klauen will. Und Holdrio, das macht nicht nur Sinn, ich kann plötzlich auch alte Konzepte wiederverwenden, die in der Schublade verschwunden sind.  :vibes:

Gut, jetzt muss ich mir noch einen ganzen Heist neu ausdenken, aber hey, niemand hat gesagt, dass es leicht wird.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Philian

#26


Zitat von: Mrs.Finster am 19. Juni 2018, 21:56:50
Mal abgesehen von den Schreib-Ahhh-Momenten... Kennt ihr diese fiesen Ahhh-Momente? Man ist total glücklich, das Problem endlich gelöst zu haben und dann: "Ach ne doch nicht...."
*Weltuntergangsstimmung*
[quote author=Gizmo link=topic=22767.msg1078866#msg1078866 date=1529445712
Die habe ich wesentlich häufiger als die schönen Momente. Mittlerweile versuche ich, das ganze positiv zu betrachten und glücklich zu sein, dass ich mich immerhin eine Zeit lang über die vermeintliche Lösung freuen und in der eigenen Genialität sonnen durfte.  ;D
[/quote]

Ja, immer positiv denken! Das finde ich auch. Alles nur eine Sache der Perspektive, hihi. ;D

Gilwen

Ich hatte mich letztens in meiner Kapitelstruktur etwas verfahren... Ich wechsle bei meinem aktuellen Projekt jedes Kapitel die Sichtweise und erzähle immer ein Kapitel aus Sicht meiner Protagonistin und dann aus der Sicht von jemand anderem. Es gibt eine mehr oder weniger feste Regel, wer wann dran ist, und ich bin da das halbe Buch über super klargekommen mit. Gegen Ende hat es aber überhaupt nicht mehr hingehauen, weil die Ereignisse schneller aufeinander folgen als am Anfang. So mussten meine Nebenfiguren viel öfter ran, als eigentlich gut für sie war (wenn ein Tag oder zwei dazwischen liegen, bis sie wieder dran sind, kann man ja auch viel mehr erzählen), und sie haben einen Streit vom Zaun gebrochen, der viel schlimmer war, als ich eigentlich wollte.
Dann saß ich erstmal da und habe überlegt und umgeschrieben, und es wollte immer noch nicht passen.

Bis mir dann irgendwann die Erleuchtung kam: Warum muss ich mich denn an meine selbstgemachte Regel halten, wenn sie mir nicht passt? Wahrscheinlich fällt es eh niemandem auf, in welchem Rhythmus meine Figuren dran kommen, also was solls? Also fix einige Kapitel umgeschrieben, einige weggelassen und einige neue dazugefügt und HAHA!
Aber erstmal auf die Idee kommen...  :hmhm?:

Zitat von: Gizmo am 16. August 2018, 15:53:26
Aber rote Ampeln sind wirklich super, um die Gedanken schweifen zu lassen. Kommt bei mir praktisch gleichauf mit auf den Zug oder Bus warten. ;D

Das kenne ich... Bei mir hilft meistens ein Spaziergang mit dem Hund! Einfach mal den Kopf ausschalten und den Blick schweifen lassen und dann macht es irgendwann klick! :)
,,Ist schon gut", sagte das Feuer. ,,Du musst das sicher erstmal alles sacken lassen."

Soly

Oh ja, diese Aha-Momente sind mir auch sehr geläufig. :D Ich hab die hauptsächlich beim Wandern oder Klettern in der Sächsischen Schweiz - was ich dort schon an Problemen gelöst habe!
Mein Lieblings-Aha-Moment war, als ich eine coole Plotidee hatte, aber einfach nicht wusste, warum das alles überhaupt passieren sollte; die einzige Lösung wäre das typische Ding mit der alten Prophezeiung und dem Auserwählten gewesen, aber das wollte ich nicht... und dann die elegante Lösung, wie aus dem Nichts im Kopf gelandet: die Prota wird für die Auserwählte aus einer alten Prophezeiung gehalten, ist es aber gar nicht, weil es keine Prophezeiung gibt. Toller Twist gleich noch nebenbei ;D

Aber kennt hier auch noch jemand diese umgekehrten Aha-Erlebnisse, wenn man kiloweise schreibt und dann plötzlich nach zwölf Kapiteln feststellt, dass es ganz am Anfang ein winziges Detail-Plotloch gibt, das alles kaputtmacht und jede Logik in Stücke haut? :d'oh:
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.

Gizmo

Natürlich kenne ich die, sie gehören zu meinen ganz besonderen Lieblingen.  ;D

Zitat von: Gilwen am 13. September 2018, 09:09:21
Bei mir hilft meistens ein Spaziergang mit dem Hund! Einfach mal den Kopf ausschalten und den Blick schweifen lassen und dann macht es irgendwann klick! :)

Ich habe letztens gelesen, dass spazieren gehen bzw. Sport machen deshalb so gut dabei hilft, weil es eine andere Hirnregion beansprucht und deshalb Kapazitäten 'freisetzt'. Keine Ahnung, wie es genau funktioniert und ob es stimmt, aber es scheint zu funktionieren!
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"