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Autoren und ihre Mütter

Begonnen von Maja, 05. Oktober 2007, 23:36:46

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Judith

#60
Puh, da bin ich ja froh, dass meine Mutter das mit dem Arbeiten ganz anders sieht. Denn obwohl sie nach dem Tod meines Vaters einfach arbeiten musste, obwohl sie lieber bei mir daheim gewesen wäre (ich war noch ein Kind und hatte dann nach der Schule immer meine Großeltern da), hat sie ihre Arbeit trotzdem immer geliebt. Und sie ist ganz und gar nicht gern in Pension gegangen. Daher muss ich mir da in der Hinsicht gar nichts anhören.

Und das Schreiben... tja, sie hat manchmal ein bisschen Angst, dass ich dann zu wenig an meiner Dissertation arbeite, aber meine Mutter hat letztendlich noch nie wirklich etwas gegen ein Hobby von mir gesagt und zeigt da eigentlich immer reges Interesse daran. Sogar an etwas so "Sinnlosem" wie dem Weltenbasteln.  ;)

Also fühlt euch von mir alle mal geknuddelt , die ihr in dieser Hinsicht Probleme mit euren Müttern habt. Und lasst euch bloß nicht dadurch die Lust am Schreiben vermiesen!

Aidan

Danke, ihr Lieben, für euren Beistand! *zurückknuddeln*

Meine Mutter würde auch nicht verstehen, wenn ich wieder richtig arbeiten gehen würde - die zweimal zwei Stunden abends und die Fortbildung unterstützt sie, aber ohne Not bleibt eine Frau zu Hause. Sie fand es allerdings wichtig, dass ich einen Beruf habe, vor allem einen, indem man sehr flexibel arbeiten kann und somit auch als Mutter unterkommen kann. Denn Sicherheit geht vor allem anderen, und das bedeutet vor allem, dass man die Chance hat zu arbeiten. (Nicht das man es tut.)

Ich denke, sie ist einfach so überladen zur Zeit, dass für sie jedes kleine Extra einen Berg darstellt, den zu erklimmen sie einfach nicht schaffen kann - also erst recht nicht ihre Töchter.

Zum Glück spielt bei meinen Eltern die christliche Erziehung nicht störend hinein. Meine Mutter hat allerdings nie verstanden, wie ein Kind so viel träumen kann und dann auch noch Fantasygeschichten ausdenkt. Aber immerhin liebt sie die (griechischen) Sagen und Märchen, also ganz ohne Fantasie ist sie auch nicht - nur ist es verschüttet.

Ich weiß nicht, wie mein Vater darüber denkt. Er ist in der Hinsicht still, vermutlich weil er einfach nicht zu Wort kommt. :) Aber insgesamt habe ich bei ihm eher das Gefühl, dass er mit meinen Schreiballüren leben kann. Wir wollen vielleicht mal ein Bildersachbuch über Insekten zusammen machen. Aber ob das was wird?

Aber die Lust am Schreiben werde ich mir nicht nehmen lassen. Ich werde nur mal wieder darüber schweigen, wie über so vieles. Aber es hat mich gestern echt aufgeregt. Es geht ja nicht mal darum, dass sie mir ein Talent abschreibt, dass tut sie nicht, aber ich bin halt Frau und Frau hat ein bestimmtes Leben zu führen. Wäre ich Mann, wäre es alles kein Problem.

Auf jeden Fall bin ich mal wieder sehr froh, hier gelandet zu sein. So wird man wenigstens nicht ganz kirre an den angeblich seltsamen Interessen, die man hat, weil es auch andere gibt, denen es genauso geht!
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Franziska

oh man, ihr habt wirklich wenig verständnisvolle Eltern. Das tut mir echt leid. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn meien Mutter mir nicht als Kind die Freiheit gelassen hätte, meine Krativität auszuleben. Ich glaube, sie wartet darauf, dass ich endlich einen Roman veröffentliche. Letztens meinte sie, sie würde selbst gerne mal etwas schreiben, aber sie hat keine Idee. ::)

Vali

#63
Oh je oh je, mein Beileid euch beiden, dass eure Eltern/Mütter das Schreiben nicht unterstützen oder zumindest anerkennen. Als ob alles andere tatsächlich drunter leiden würde und die Kinder hungrig die Küche durchsuchen, während Mama am Schreibtisch noch schnell ein Kapitel zu Ende schreiben muss. :no:
Meine Mutter unterstützt mich zwar was das Schreiben angeht, aber muss es denn ausgerechnet Fantasy sein? Musste mir schon einige Predigten anhören von wegen Eskapismus und Gewaltverherrlichung. Geschichten in/über eine Welt, die nicht wirklich existiert, wie sinnlos. Ihr wärs lieber wenn ich Krimis und Thriller schreibe. Da habe ich sie auch gefragt, was eigentlich der Unterschied ist, weil auch ein Krimi und ein Thriller im meisten Falle Fiktion ist. Man kann ja auch Krimis und Thriller im Fantasysetting schreiben. Ich habe als Autor mehr Freiheiten, weil ich mich nicht streng an wahre Begebenheiten, Geschichte, aktuellen Wissensstand, Naturgesetze etc. halten muss und das Setting nach meinen Bedürfnissen aufbauen kann, dass der Aufbau der Welt selbst schon Gesellschaftskritik in sich tragen kann. Aber nein, "Das liegt ja auf der Hand", Fantasy ist sinnlose Zeitverschwendung, Tagträumerei. Ich habe mich doch eh um mein Studium zu kümmern und sollte an meine Doktorarbeit denken, als ob ich das nicht tun würde.
Naja, es hat keinen Sinn mit meiner Mutter weiterzudiskutieren. Ich erzähle ihr einfach nichts mehr vom Schreiben und ich werde ihr bei dem Stand wo wir jetzt sind nichts von meinen Werken zeigen wollen. Sie hat ja schon meinen Musikgeschmack (Metal) kritisiert, das sei ja "Dämonenmusik". Oh je, und sie hat ein Bild von mir gesehen, da war Gevatter Tod drauf, also ein im Umhang gekleidetes Skelett mit Sense und Sanduhr in den Händen. Da hieß es schon "Du magst es wohl düster?" *besorgter Blick* :darth: Lächerlich, weil das das einzige düstere Bild von mir ist und es so von der Schule angefordert wurde (Male die Endzeit). Meine Bilder sind sonst immer sehr farbenfroh. Also wenn solche Sachen ihr schon heftig vorkommen, dann würd sie mich in die Psychiatrie einweisen, wenn sie meine Werke zu lesen bekommt. Da kommen schließlich Blut, Kampf, Krieg, Verbannung und Verfolgung, Folter, Tod, "Monster", Wahnvorstellungen und noch mehr schlimme Dinge, die es auch in der Realität gibt vor. Ok, Monster vielleicht nicht. Auch wenn diese Dinge nicht massenhaft in meinen Texten auftauchen, wärs sicher schon zu viel für sie. Ich fürchte dann ein "ernsthaftes Gespräch" mit ihr und dadrauf habe ich keine Lust.
:hmmm: Auch ich überlege mir nur unter Pseudonym zu veröffentlichen, wenn ich dazu kommen sollte. Ich kenne noch mehr Leute, die mir so ein Innenleben nicht zutrauen. Für manche wars schon ein Schock zu erfahren, dass sooooo ein nettes, liebes Mädel Rock und Metal hört. Ohgott, dieses nette, liebe Mädel war sogar drei Jahre lang Mitglied einer Prog Metal Band und war im Vorprogramm von Running Wild, die sind ja so bööööse :o
Aber vielleicht sollte ich gerade deswegen mit meinem vollen Namen dahinter stehen.  Ich bin einfach nicht der Typ Mensch, der Liebesgedichte oder Wattebausch High Fantasy schreibt.

Rhiannon

Oh jee.
Meine Mutter und FAntasy, na besser nicht.
Ich werde oft genug als gestört bezeichnet, weil ich ein Fantasy-Freak bin, deshalb zeige ich meiner Mutter meine Werke auch nicht.
Dafür dass ich schreibe hat sie ohnehin kein VErständnis.
Mein VAter dafür unterstützt mich, auch wenn ich nicht weiß, was er sagt, wenn ich meine zwei momentan in Planung stehenden Romane fertig gestellt habe. Da wird nämlich ziemlich viel GEwalt und Sex auftauchen.

Chuck

Also mit meiner Mutter bzw. Eltern hatte ich da nie Probleme. Allerdings gibt es auch noch Musiker, inklusive mir, in meiner Familie, weshalb das Gebilde von Kunst recht locker angesehen wird. Da macht die Schreiberei auch nichts mehr.
Es war sogar so, dass meine Mutter teilweise Fantasy gelesen hat, bevor ich es getan habe. Allerdings nicht aus dem Grund der Fantasy, sondern wegen der Story. Sie hat einfach gemerkt, dass eben die Story wichtig ist (bzw. schon primär sei) und nicht zwangsläufig das Setting.


Was ich hier aber über manche Mütter lese ... Vielleicht sollte man manchen Müttern (Eltern) beibringen, dass der Wunsch, das Kind soll aufhören mit schreiben von Fantasy, ein Produkt der Fantasy ist.  :)

Manja_Bindig

Den letzten Satz hab ich jetzt irgendwie nicht gerafft - meinst du, dass wir gewissermaßen aus Trotz an der Fantasy festhalten, weil unsere Mütter darüber schimpfen?
;)

Steffi

Ich habs so verstanden, dass der Glaube daran, man könnte Söhne und Töcheter vom Fantasyschreiben abhalten selbst ein Produkt der Fantasie ist ;) Quasi der Fantasyroman zum Fantasyroman ;)
Sic parvis magna

Tarah

Meine Mutter ist allgemein dagegen, dass ich schreibe.
Warum?
...Weil sie denkt, es sei reine Zeitverschwendung?
Na ja, das sehe ich anders. Ich bin der Meinung, dass Fantasy doch überall zu finden ist - Was wäre ein Leben ohne Fantasie?
Jedenfalls nehme ich, wenn es um Probleme in meinen Storys geht, lieber Abstand von meiner Mutter...

Tarah

Manja_Bindig

Ah. Und schon versteh ichs...
Dann haben meine Eltern aber eine WIRKLICH blühende Fantasie.
Schreiben - gut und schön, muss man wohl mit leben, Wahnsinnige gibts in jeder Familie, bei uns ist es halt die Kleine. (O-Ton meine Schwester)

Muss es Fantasy sein? Kannst du nicht was Vernünftiges schreiben?(O-Ton ganze Familie)

Und jetzt...
:rofl:

Das Kind schreibt über Schwule Elfen?(das der Begriff absolut inkorrekt ist, wird immer überhört)
Au weia...
Aber Homoerotik verkauft sich gut, meine Mutter hat sich informiert(ich hab angst vor ihr.) Und sie hat nach WEihnachtsgeschenken für die Familie geguckt, amazon ist da ja inzwischen erste Anlaufstelle.

Heute kam also eine Mail:
"Also wenn du schon so was schreibst, dann doch gleich so: KLICK MICH das würd ich sogar vielleicht mal lesen."

Wahnsinn... mit allem, was meine Schreiberei mit sich bringt, hat sie sich arrangiert. Nur nicht, dass ich ausgerechnet FANTASY schreibe...  :rofl:

(Mein Vater meint übrigens, ich wäre so gemein und böse und fies, ich sollte Krimis schreiben. Er hat wohlbemerkt nie was von mir gelesen - ihm reicht es, zuzuhören, wenn ich mich mit Freunden am Telefon drüber unterhalte.)


Allerdings - Leute, die keinen Zugriff auf meine Geschichten haben(sprich, alles was nicht unter die Kategorie Betas, Helfer bei Plotlöchern, Co-Autoren etc. fällt) und sich auch nicht unbedingt brennend dafür interessieren, werden ganz allgemein nicht auf dem Laufenden gehalten, was die Schreiberei betrifft. Das betrifft fast alle Bekannten, einen gutteil meines Freundeskreises und meine komplette Familie. Es ist dann auch eine Frage der Höflichkeit, niemandem etwas aufzuzwingen, was ihn absolut nicht interessiert.
(entsprechend bekommen meine Eltern von mir maximal Kurzgeschichten zu sehen - da kommen keine "schwulen Elfen" drin vor)

Chuck

Zitat von: Manja am 24. Oktober 2008, 11:25:58
Den letzten Satz hab ich jetzt irgendwie nicht gerafft - meinst du, dass wir gewissermaßen aus Trotz an der Fantasy festhalten, weil unsere Mütter darüber schimpfen?
;)

Genau wie Steffie geschrieben hat. :)

Eltern sollten erwachen aus ihren Tagträumen und sich mehr der Realität stellen.  ;D

Solatar

Zitat von: Manja am 24. Oktober 2008, 11:43:03
"Also wenn du schon so was schreibst, dann doch gleich so: KLICK MICH das würd ich sogar vielleicht mal lesen."

Discreet Young Gentleman... ;D :rofl:
Und das Cover erstmal... aber gute Kritiken hat es ja immerhin bekommen :gähn:

Manja_Bindig

Ja. Rat mal, wie ich gelacht habe...
(in solchen Momenten merke ich, dass ich wohl doch nicht adoptiert sein kann, wie ich es lange Zeit gedacht hab)

Wobei ich mich wundere, woher dieser Sinneswandel kommt... aber gut. Mir solls recht sein. ;D

Antigone

Zitat von: Antigone am 23. Oktober 2008, 09:01:31
Ich rede mit meinen Eltern hauptsächlich übers Wetter. Aber nicht über Dinge, die mir wirklcih am Herz liegen.

Und nun, ein kleines Beispiel, was passiert, wenn Antigone mit ihrer Mutter nicht nur übers Wetter redet: Antigone erzählt ihrer Mutter am Telefon über die Schulnoten des Sohnes, der vor allem in Deutsch nicht so gut ist.

Mutter: (als Erklärung, warum Antigone immer so gut in Deutsch war) Du hast halt immer schon viel gelesen

Antigone: (verteidigt ihren Sohn) Der liest jetzt auch viel. (naja, relativ, aber das werd ich doch meiner Mutter nicht verraten...). Die Lehrerin verlangt, dass alle Bücher lesen und dann darüber Referate halten

Mutter: Naja, liest er da nur Fantasy und dieses Zeugs, oder doch was Gescheites?

Antigone: (atmet tief durch) Ähm, Mama, du weißt aber schon, dass ich Fantasy schreibe, oder?

Mutter: (ignoriert den Einwand) Naja, er soll durchs Lesen doch eine schöne Sprache lernen

Antigone: was für ein Glück, dass grad in der Fantasy Wert auf eine schöne Sprache gelegt wird. Übrigens, wie ist denn das WEtter so bei euch?

lg, A.

Lila

Meine Mutter ist da cool. Sie bestärkt mich im Schreiben, egal um was es geht. Sie fand meine Sachen schon immer gut (na ja, wie die meisten Mütter so dies und jenes von ihren Kindern selbst Fabrizierte gut finden) und meint, ich solle da was draus machen. ::) Tja, wenn das so einfach ginge... :seufz:
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)