• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Fanfiction zum Manuskript umwandeln - macht man das?

Begonnen von Slenderella, 18. Oktober 2016, 18:10:19

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Steffi

#15
@Slenderella Ich hab auch schon einige gesehen, die eindeutig aus dem Supernatural Fandom kamen, bzw zugehörigem RPS.

Ich hab ja nichts dagegen, FF als Roman zu veröffentlichen. Aber doch bitte nicht soho offensichtlich  ::)
Sic parvis magna

Alana

#16
Es ist aber eine ziemlich gute Werbestrategie, die bei den großen Bestsellern unserer Zeit gut funktioniert hat. Siehe auch After Passion. Warum sollte man das nicht für sich nutzen, solange man damit dem Autor des Originals oder den realen Vorlagen nicht schadet oder das Werk eines anderen in unangemessener Form stiehlt? Was SoG angeht: Ich glaube, für mich hat das ganze irgendwann eine Schwelle, an der es für mich, bei zu großer Ähnlichkeit, keine eigene Schöpfungshöhe mehr hat und folglich ein Plagiat ist. Diese Schwelle kann durch wenige große Details oder viele kleine Details erreicht werden. (Wobei auch schon einzelne kleine Details ein Plagiat sein können, das nicht mehr in Ordnung ist, da kommt es dann auf den Einzelfall an.) Allerdings ist das meine persönliche Meinung, die nichts mit irgendwelchen rechtlichen Auffassungen zu tun hat. Um das zu beurteilen müsste ich das Buch auf jeden Fall lesen, was ich nicht vorhabe.

Alhambrana

Steffi

Ich denke es ist einfach nochmal ein großer Unterschied,- ob man sich bloß inspirieren lässt oder meinetwegen Versatzstücke mopst, oder ob man sich wirklich 1:1 an anderen Figuren bedient und lediglich die Seriennummer abfeilt.

Ich LIEBE Fanfiction (hab schließlich ein ganzes Buch drüber geschrieben  ;)  ), aber die Grenzen zum Plagiat sind mitunter fließend, wenn man eine FF nicht eindeutig als solche kennzeichnet.
Sic parvis magna

Alana

Alhambrana

Zit

Ich hatte irgendwann mit FF aufgehört, weil mir zum einen das Korsett zu eng wurde, da ich schon den Anspruch hatte, dem Original treu zu bleiben, zum anderen konnte ich es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren. Mittlerweile frage ich mich schon, warum noch FF schreiben, wenn man auch seine eigenen Sachen machen kann. Eine FF einfach umzustricken... ich weiß nicht. Ich halte trotzdem nichts davon.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Dämmerungshexe

Zitat von: Sukie am 18. Oktober 2016, 21:23:41
Ich finde es jetzt z.B. auch recht angenehm, sich von Lieblingscharakteren inspirieren zu lassen, bzw einen Charakter ähnlich zu kontruieren.

Es gibt ja Gründe, warum ausgerechnet diese Charaktere unsere Lieblingscharaktere sind und warum wir selber eben solche Persönlichkeiten schreiben wollen.  ;)


Ich selber habe ja nie Fanfiction geschrieben (ok, ein bisschen Sailor Moon Doujinshi und ein Cross.Over mit etwas eigenem), lasse gedanklich aber gerne meine eigenen Charas gegen die anderer Werke "antreten" (oder auch mit ihnen kooperieren). Das hilft um ein Gefühl für sie in einer literarischen Umgebung zu bekommen.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Maubel

Mit Fanfiction hatte ich ja damals eine Hass-Liebe. Ich habe sie echt lange gerne gelesen, dann auf die Schippe genommen und schließlich sein lassen. Geschrieben habe ich auch welche und zwar überraschend im Detective Conan Bereich und da ausschließlich humoristisch/romantisch. Was mich an Fanfiction so extrem frustriert hat, war, dass ich die interessanteste Originale Geschichte nehmen könnte und ich würde nur hin und wieder mal einen Kommentar erhalten (der dann durchaus positiv ist), aber sobald es in einem Fandom ist, purzeln die Kommentare, auch wenn viele nicht über "kawaii" hinaus gehen oder so. Das Ganze habe ich dann mal als Experiment gemacht, mir Harry Potter geschnappt, Rumtreiberzeit, und dann ein erstes Kapitel produziert, in dem im Grunde nichts geschieht. Die Figuren treffen sich, wow. Und innerhalb von 24 Stunden waren 12 Kommentare da drauf. Das war dann der Punkt, wo ich Fanfiction den Rücken gekehrt habe. Ich wusste, es lag nicht an mir, es war lediglich das falsche Forum um das zu präsentieren, was ich eigentlich schreiben wollte. Gelesen habe ich einige gute und viele viele schlechte. (Lustigerweise erhalte ich alle Jubeljahre immer noch einen begeisterten Kommentar zu meinem DC/Dornröschen Oneshot und der ist übertrieben bescheuert).

Würde ich nun aus meinen zugegebenermaßen wenigen Fanfics (6 sind es insgesamt) eigene Geschichten machen? Nee. Die sind alle so dermaßen fest im Universum verankert, denn ich habe nichts mehr gehasst, als OOC-Charaktere, dass das einfach nicht meins wäre. Lediglich eine Card Captor Sakura Geschichte könnte als Inspiration herhalten, mehr aber auch nicht, denn mystische Wesen in Karten bannen, dazu Kirschblüten und kleiner Wolf (die Übersetzung der Namen der Hauptfiguren) würde mich selbst einfach viel zu sehr ans Original erinnern um es guten Gewissens zu tun - selbst, wenn sonst keiner drauf kommt und es genügend ähnliches gäbe.
Was ich von anderen halte, die das machen? Na ja, wenn die Geschichte eh AU ist oder die Charaktere nicht IC dann kann man damit sicher arbeiten. Aber bitte arbeiten, nicht einfach nur per Copy Paste Namen austauschen. Das sind aber im meisten Fall, wie bei SoG auch Fanfictions um die ich einen großen Bogen gemacht hätte, denn für mich gehört IC und IU dazu, sonst kann man eben gleich seine eigene Geschichte schreiben und reitet eben nur auf dieser Kommentarwelle mit. Ich glaube, da habe ich einfach zu viel Schund gelesen (siehe Harry Potter-alle sind Vampire-Voldy und Snape sind Harrys Eltern- und alle guten sind böse und alle bösen nur missverstanden und außerdem heißt Harry auch gar nicht Harry sondern Schnurpschnappschnippxzzz und sieht natürlich auch anders aus, weil er zu 80% Veela ist).

Slenderella

Ich muss gestehen, das Phänomen mit mehr Reviews im Fandom kann ich gar nicht soooo bestätigen.
Die meisten Reviews (knapp 200) hat zwar eine Harry Potter Fanfic aber das sind gerade mal 10 mehr als mein Buch es hatte. Und wenn man da den zweiten Teil auch noch draufrechnet, hat es trotzdem mehr.

Ebenso schreib ich teilweise in winzigen Fandoms (oder habe geschrieben, ich habe ewig nix mehr mit meinen FFs gemacht), wo die trotzdem komischerweise recht viel Resonanz gebracht haben.

Ich schreib eigentlich nur noch MSTings, aber die locken mir immer noch Leser auf meine Autorenseite. Daher möchte ich meinen FF Account auch nicht missen.
Mit einer FF werd ich das Umschreiben evtl. versuchen. Ist eine Film-FF zu einem Film, den zwar sau viele Leute gesehen haben, aber da wimmelt es in der FF vor OCs und die eigentlichen Hauptcharaktere sind halt auch dabei - nur basiert der Film nun mal auf einem realistischen Setting, von daher ist das eh historisch.
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

Steffi

#23
Zitat von: Slenderella am 19. Oktober 2016, 09:56:48
Ebenso schreib ich teilweise in winzigen Fandoms (oder habe geschrieben, ich habe ewig nix mehr mit meinen FFs gemacht), wo die trotzdem komischerweise recht viel Resonanz gebracht haben.

Kurzes OT: Ich denke, das liegt in erster Linie darin, dass die Leser in kleinen Fandoms so dankbar für jedes bisschen Fic sind, dass sie viel enthusiastischer beim Kommentieren sind - vielleicht auch, um den Autor zu mehr Fanfics zu ermutigen. (Ich hab dasselbe Phänomen bei einigen meiner Fics aus kleineren Fandoms. Allerdings veröffentliche ich auf dem AO3, nicht auf ff.de).  /OT
Sic parvis magna

Maubel

Zitat von: Slenderella am 19. Oktober 2016, 09:56:48
Ich schreib eigentlich nur noch MSTings, aber die locken mir immer noch Leser auf meine Autorenseite. Daher möchte ich meinen FF Account auch nicht missen.

Von MSTings habe ich auch noch einen Sack voll, den habe ich nicht reingezählt und der kam auch gut an, aber dafür hatte ich meine OC Charaktere benutzt. Ich denke mal einfach wirklich, dass es das falsche Forum war um auch originale Geschichten an den Mann zu bringen. Die Leute dort wollten eben was über ihre Lieblingscharaktere lesen, weil sie nicht genug vom Original bekommen und nicht was völlig neues. So oder so, ist meine Fanfictionzeit vorbei und ich würde mich jetzt nur von dem anderen Rahmen bedrängt fühlen.

pyon

Zitat von: Zitkalasa am 18. Oktober 2016, 23:40:30
Ich hatte irgendwann mit FF aufgehört, weil mir zum einen das Korsett zu eng wurde, da ich schon den Anspruch hatte, dem Original treu zu bleiben, zum anderen konnte ich es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren. Mittlerweile frage ich mich schon, warum noch FF schreiben, wenn man auch seine eigenen Sachen machen kann. Eine FF einfach umzustricken... ich weiß nicht. Ich halte trotzdem nichts davon.

Ich unterschreibe das genau so!  :jau:

Ich habe auch lange FFs geschrieben und es stimmt schon, wenn man im richtigen Fandom (meines war damals vorwiegend die japanische Band Gazette) schreibt und die richtigen Pärchen hat, purzeln die Kommentare nur so, auch wenn es sich dabei oft um ein einfaches "Wie süß" oder "Schreib schnell weiter" handelt. Ich habe viele FFs geschrieben und dadurch auch sehr nette Personen kennengelernt, aber wenn ich heute jemanden kennen lerne, der meine FFs kennt (ist genauso passiert), dann sage ich eher "Vergiss alles, was ich da geschrieben habe, ich kann das so viel besser!" Rückblickend finde ich die meisten meiner FFs peinlich, ich habe viele gelöscht aber ein paar wenige gibt es noch in den großen Weiten des Internets zu finden, vor allem jene, mit denen ich zufrieden bin.

Mir wurde auch, wie Zit so schön geschrieben hat, das Korsett zu eng und irgendwann hat man einfach das Gefühl, dass sich alles nur noch wiederholt, man keinen Fortschritt hat und das hat mich mit der Zeit ziemlich frustriert, so wie auch die Tatsache, dass wenn man einmal etwas Neues ausprobiert, plötzlich so gut wie keine Leser mehr hat.

Also um zum eigentlichen Thema zurückzukehren: FFs in Manuskripte umwandeln - ich bin eher dagegen, ehrlich gesagt. Vor allem als Leser würde ich mir seltsam vorkommen, wenn ich weiß, dass etliches nicht von dem Autor selbst stammt. Ich lese durchaus immer noch hin und wieder ein paar Fanfictions, aber ich habe an FFs einfach ganz andere Erwartungen, als an einen Roman. Bei FFs brauche ich manchmal einfach diesen an den Haaren herbeigezogenen Kitsch und ich lese FFs, um der FFs willen. Von einem Roman erwarte ich mir etwas ganz anderes.

Erstaunlicher Weise gibt es eine einzige FF, die ich rückblickend schrecklich finde, aber bei der es mir manchmal noch passiert, dass Personen sie kennen und das witzige ist, dass ich dabei die netteste Person der Gruppe genommen und zu einem bösen Charakter umfunktioniert habe (nicht gelungen, aber egal) und über genau diese FF identifiziert zu werden, finde ich heute schrecklich. Ich will wegen meiner eigenen Ideen gelobt werden, wegen dem, was aus meiner eigenen Hand stammt und nicht für Charaktere, die ich gar nicht erschaffen habe.

Ist ein wenig mehr geworden, als beabsichtigt.  ::)
Irgendwie habe ich jetzt Lust, mir meine alten Sachen noch einmal durchzulesen und wie immer herzhaft dabei zu lachen.  ;D

Slenderella

Mir ist das 0 peinlich, das dürfen alle meine Leser sehen. Auch meine allererste Sue Geschichte. Ist doch nett, ein Ansporn weiterzuschreiben. Mit 15 ne Sue Geschichte, mit 29 schon einige Veröffentlichungen. Mit 31 dann die Weltherrschaft .... oder so :D

Ich finde MSTings mit Charakteren die man dazuholt doof :D Das kommentiere ich und sonst niemand. Reicht auch :D
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

Maubel

Zitat von: Slenderella am 19. Oktober 2016, 10:51:09
Ich finde MSTings mit Charakteren die man dazuholt doof :D Das kommentiere ich und sonst niemand. Reicht auch :D

Ach ich fand's lustig. Waren auch nur zwei und da ich am liebsten mit @Araluen zusammen gemistet habe, passte das auch wieder. Kam zumindest gut an und lag mir mehr, als die FF-Charaktere zu nehmen und wurde dann vielleicht auch nicht so persönlich genommen, wie wenn ich es ohne Charakterverkleidung abgegeben hätte. Außerdem war es dann ein Dialog und die waren spritzig, meine ich zumindest. Die MSTings lese ich auch gerne noch mal wieder und ... Pestisch die Elfe wird für immer einen Platz in meinem Herzen haben, EHRLICH. (sorry für den Insider)

Leann

Was sind MSTings? Leider bin ich völlig unbedarft, was die FF-Fachausdrücke angeht. Das scheint ja eine Welt für sich zu sein. Die einzige "FF", die ich geschrieben habe, waren Sims-Geschichten, also Fotostories mit Bildern aus dem Spiel "Die Sims". Aus einer habe ich, zugegeben, einen Roman gemacht und den auch veröffentlicht.

pyon

Zitat von: Leann am 19. Oktober 2016, 11:10:38
Was sind MSTings? Leider bin ich völlig unbedarft, was die FF-Fachausdrücke angeht. 

MSTing ist, wenn eine (schlechte) FF von einem Autor/Fan und oft auch von den eigentlichen Figuren des Fandoms selbst kommentiert und ins Lächerliche gezogen wird. Meist macht sich der Autor eines MSTings über die ausgewählte FF lustig, in dem er grammatikalische Fehler, sowie Unsinnigkeiten im Plot und meist nicht getroffene Figuren besonders heraushebt.
z.B.: Du findest eine schlechte Harry Potter Fanfictions und beginnst diese zu kommentieren, (in diesem *...*-Stil - "Harry: Das würde ich nie so sagen! o.o") ziehst dazu einige Charakter aus dem Harry Potter Universum dazu, die mit dir diese Geschichte lesen und ihre eigenen FF-Ichs ins Lächerliche ziehen.

Man kann davon halten, was man will, ich mag MSTings nicht. Auch wenn ein Autor noch so schlecht schreibt, denke ich nicht, dass es okay ist, wenn ein anderer, ihm vollkommen fremder Autor sich über das Werk lustig macht. Wenn jemand seine eigenen FFs MSTen (ist das das richtige Verb dazu?) will, kann er das von mir aus machen, aber das Werk einer mir fremden Person so anzugreifen finde ich ein wenig fragwürdig.