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Satzbabies suchen Hilfe beim Laufen lernen

Begonnen von Lukas, 12. Juni 2016, 20:59:39

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Lukas

Kennt ihr das? Man möchte eine Information unbedingt in einer bestimmten Art und Weise rüberbringen, aber irgendwie klingen die Sätze einfach "unrund"? Ich überarbeite der  Zeit ein Kapitel in meinem Projekt "Milleniumskind" und sitze jetzt bestimmt schon 40 Minuten an folgendem Satz:
1.
ZitatWenigstens erweitern sich meinen diversen realen Verletzungen nicht noch um Stichwunden, durch vorpubertäre Sticheleien.

2.Es geht darum, dass der Protagonist nach Hause kommt und dort wieder Erwarten NICHT auf seine beiden kleineren Geschwister trifft.
3.Mich stört primär der Lesefluss und ich bin mir auch nicht sicher, ob der Sinn ersichtlich ist. Auch 2 Mal stechen ist irgendwie in einem Satz eher  :nöö: Obwohl ich im Endeffekt exakt deswegen die Metapher gewählt habe. Ich möchte also die Sticheleien als Wunden zufügendes Medium beibehalten.

Falls ich nicht der Einzige bin, der hin und wieder solche Probleme hat - und es diesen Thread nicht irgendwo anders schon gibt - würde ich hier gerne ein Waisenhaus für alle jene Sätze aufmachen, die es ohne fremde Hilfe nicht in das fertige Werk schaffen. Ergo ein paar mehr Hirne mit hinzu bitten um den Satzbabies das Laufen bei zu bringen. Vielleicht fällt ja einem der begnadeten Schreibtalente hier eine last-minute Rettung ein.

1. Satz posten.
2. Zusammenhang(falls nötig)
3. Was an dem Satz nicht passt.

Wenn das eine doofe Idee ist, dann einfach löschen. Aber VIERZIG MINUTEN über einem Satz. Das ist mal sinnvoll genutzte Lebenszeit. :d'oh:

€: Farbe der Markierung geändert. Gelb ließ sich schlecht lesen.

Dämmerungshexe

Wie wäre es mit:

"Wenigstens wurden meine zahlreichen realen Wunden nicht noch durch einige vorpupertäre Sticheleien ergänzt."
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

gbwolf

#2
Du hängst sehr am "vorpubertär" und daran, alles in einen Satz zu quetschen?

Vorschlag:
"Wenigstens kamen zu meinen realen Verletzungen keine seelischen mehr hinzu."

Edit: "Wenigstens versetzten sie mir mit ihren vorpubertären Sticheleien keinen weiteren Schlag mehr."
"Wenigstens schlugen sie mir mit ihren vorpubertären Sticheleien keine weiteren Wunden zu den realen, die meinen Körper übersäten."

Und im Satz vorher oder so kannst du ja erwähnen, dass die Geschwister vorpubertär sind oder vorpubertäre Sticheleien lieben.

Tokanda

Vielleicht so:


Zu meinen diversen echten Verletzungen kommen wenigstens keine Stichwunden aufgrund vorpubertärer Sticheleien hinzu.

Aircaina

Puh, der Satz ist wirklich schwierig. Kein Wunder, dass du so lange daran gesessen hast.

Vielleicht könnte man zwei Sätze daraus machen? So etwas in etwa:
Ich hatte schon befürchtet, vorpubertäre Sticheleien über mich ergehen lassen zu müssen. Und von Stichwunden hatte ich weiß Gott genug. / Zumindest musste ich so keine vorpubertären Sticheleien über mich ergehen lassen. Ich hatte schon genug mit meinen anderen Stichwunden zu kämpfen.

Rynn

Vielleicht kannst du das doppelte "Stich" vermeiden und deine Metapher trotzdem verwenden, wenn du so etwas wie "spitze Zungen" nimmst. Also zum Beispiel:

"Immerhin sind meine Geschwister heute nicht zu Hause. So bleiben mir zusätzliche Stichwunden durch ihre spitzen Zungen vorerst erspart."
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Lukas

Ihr seid ja toll!
Ich hatte nich mit so vielen guten Ideen gerechnet!
Zitat von: Dämmerungshexe am 12. Juni 2016, 21:08:07
Wie wäre es mit:
"Wenigstens wurden meine zahlreichen realen Wunden nicht noch durch einige vorpupertäre Sticheleien ergänzt."
Ich wollte die Stichwunden unbedingt beibehalten :D

Zitat von: Nadine am 12. Juni 2016, 21:40:50
Du hängst sehr am "vorpubertär" und daran, alles in einen Satz zu quetschen?

Vorschlag:
"Wenigstens kamen zu meinen realen Verletzungen keine seelischen mehr hinzu."
Edit: "Wenigstens versetzten sie mir mit ihren vorpubertären Sticheleien keinen weiteren Schlag mehr."
"Wenigstens schlugen sie mir mit ihren vorpubertären Sticheleien keine weiteren Wunden zu den realen, die meinen Körper übersäten."
Und im Satz vorher oder so kannst du ja erwähnen, dass die Geschwister vorpubertär sind oder vorpubertäre Sticheleien lieben.

Auch gut, aber nicht mein Schreibstil! Danke für deine Mühe, und nicht böse sein! :knuddel:

Zitat von: Aircaina am 13. Juni 2016, 08:28:35
Puh, der Satz ist wirklich schwierig. Kein Wunder, dass du so lange daran gesessen hast.
Vielleicht könnte man zwei Sätze daraus machen? So etwas in etwa:
Ich hatte schon befürchtet, vorpubertäre Sticheleien über mich ergehen lassen zu müssen. Und von Stichwunden hatte ich weiß Gott genug. / Zumindest musste ich so keine vorpubertären Sticheleien über mich ergehen lassen. Ich hatte schon genug mit meinen anderen Stichwunden zu kämpfen.
Ha. Dein zweites Bespiel ist fast wortwörtlich das, was in meinem Text momentan drinnen steht und ich hätte es auch behalten, wenn nicht Rynn mit ihrer genialen Idee gekommen wäre ;D
Zitat von: Rynn am 13. Juni 2016, 08:56:05
Vielleicht kannst du das doppelte "Stich" vermeiden und deine Metapher trotzdem verwenden, wenn du so etwas wie "spitze Zungen" nimmst. Also zum Beispiel:
"Immerhin sind meine Geschwister heute nicht zu Hause. So bleiben mir zusätzliche Stichwunden durch ihre spitzen Zungen vorerst erspart."
Wie konnte ich nur nicht an die spitzen Zungen denken? AHH. Der zweite Satz ist perfekt, darf ich ihn haben?  :bittebittebitte:


Falls irgendwer anders auch noch HIlfe bei einem speziellen Satz btaucht, würde ich den Thread offenlassen, so war er gedacht. Ansonsten bin ich begeistert von eurem Engagement und sage:
DANKE!  :D

Rynn

Aber klar doch, der Satz ist ganz dein. Mach damit, was du möchtest! Freut mich, dass ich helfen konnte. :vibes:
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Laina

Ich hoffe das Thema passt hier rein. Bin noch ein bisschen verwirrt von den vielen Threads  :hmmm:


Dieser Satz will einfach nichts werden. Keine von den Möglichkeiten, die eigentlich alle beschreiben was passiert, gefällt mir (und ganz sicher, dass sie grammatikalisch richtig sind, bin ich mir auch nicht):

Lange saß er im engen Tunnel und hörte nichts mehr außer seinem lauten Atem.

Lange saß er im engen Tunnel und hörte nichts mehr außer seinem pochenden Herzen.

An dem zweiten Satz gefällt mir das "Pochen", aber irgendwie klingt es komisch wegen dem "Herz". Und eigentlich sollte das "Hören" ja auch noch weg, weil das im Satz davor schon vorkommt.  :wums:

Kuddel

In der Enge des Tunnels vernahm er über lange Zeit nichts anderes als seinen rasselnden Atem und sein pochendes Herz. So vielleicht?
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

Miezekatzemaus

Ich weiß ja nicht, wie der Stil des Romans ansonsten ist, aber vielleicht ginge auch was in die Richtung:

Lange saß er im engen Tunnel und nur sein pochender Herzschlag hielt ihn noch davon ab, einzuschlafen/aufzugeben/was da auch am besten passen mag. Falls das überhaupt passt.

Eine lange Zeit kauerte er auf dem Boden des Tunnels und lauschte nur seinem eigenen, pochenden Herzschlag.

Das Pochen seines Herzschlags war das Einzige, was er in der Enge und Dunkelheit des Tunnels vernahm. (Falls es denn dunkel ist.)

Laina

Ich verbinde mal die beiden, die mir am besten gefallen:

In der Enge des Tunnels lauschte er lange Zeit nur seinem pochenden Herzschlag.

Das finde ich gut. Danke, danke für den Satz! Jetzt kann ich endlich weiterschreiben  :jau: