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Wie sieht euer perfektes Schriftstellerleben aus?

Begonnen von Tintenteufel, 14. März 2016, 10:06:12

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Tintenteufel

[GREY]
Hallo zusammen,

um einen anderen Thread vor dem OT zu bewahren, verlege ich einmal Cailyns spannende Frage und die bereits eingegangenen Antworten hierher. Viel Spaß beim Diskutieren! :)
[/GREY]

Zitat von: Cailyn am 14. März 2016, 09:39:45Witch
An alle
Mich würde noch interessieren wie in eurer Fantasie euer perfektes Schriftstellerleben aussieht?


Mein perfektes Schriftstellerleben sähe so aus: Ich arbeite 3-4 Vormittage die Woche an meinen Manuskripten. Dazwischen würde ich irgendwelche anderen Dinge erledigen, die sich aus dem Autorendasein ergeben. Und ein Mal jährlich würde ich für 2-3 Monate das Weite suchen und entweder dort in der Ferne schreiben oder gar nicht schreiben, sondern nur reisen. Schreiben wäre meine einzige Beschäftigung, gleich wie die letzten Jahre im Journalismus, als ich auch immer Teilzeit gearbeitet habe (was ja einfacher geht, wenn man Miete und andere Fixkosten nicht alleine tragen muss). Ich wäre dann also eine Teilzeit-Schriftstellerin ohne anderen Job, und das Geld würde reichen, um meinen Anteil an die Familienkasse zu leisten. Natürlich wäre es schön, wenn ich dann bei Anbruch des Rentenalters zufällig einen Beststeller lande, um meine Altersvorsorge etwas zu pushen.  ;D

Ich finde eigentlich, das verdient einen eigenen Thread! ;D

Für mich bestünde Schriftstellerdasein aus einem Komplettpaket. Ich finde es sehr schade, dass viele Schriftsteller kaum Künstler mehr sind, sondern Produzenten von Literatur - grade das Internet gibt uns jetzt aber die Möglichkeit an die Hand, mit Twitter und Instagram und der unglaublichen Nähe von Schreiber und Leser, das wieder zusammen zu führen.
Wenn ich völlig freie Hand hätte...Puh.
Also die Vormittage würde ich schreiben, alle, und überarbeiten für so drei Stunden. Damit käme gut und gerne ein Kapitel die Woche zustande. Nur für meine Hauptprojekte, solange der Kopf noch etwas diesig ist.
Mittags ein ausführliches Essen außerhalb mit Kollegen und anderen Intellektuellen, Besprechung von aktuellen Entwicklungen und Networking und Gespräche über akadem. Treffen...Ebenfalls so zwei Stunden.
Am frühen Nachmittag dann Arbeit an Nebenprojekten - Filme oder Serien oder Zeitungen, was sich ergibt oder mich gerade interessiert - weil ich glaube, dass Schriftstellerei für mich viel mit Kunst allgemein zu tun hat, nicht nur mit Belletristik.
Es folgte ein ausführlicher Nachmittagskaffee inklusive theoretischer Arbeit: Philosophie und Ästhetik und Rezensionen und Lesen und alles, was nicht mit eigenem Schaffen zu tun hat, sondern Kommentar ist.
Das reichhaltige Abendessen dann wieder mit Freunden und Kollegen.
Und ich glaube am Abend dann einfach nur entspannen im Theater oder der Oper oder bei einem guten Film. Oder dem Abendessen. ;D
Und leben würde ich glaube ich gar nicht so irgendwo in einem festen Haushalt. Ich würde versuchen durch Europa zu reisen dabei, Kontakte in anderen Ländern zu knüpfen und meine Sprachen zu üben und von ein bisschen Teilzeitgeld leben. Das meiste, was ich brauche, passt ohne Probleme in einen Handgepäckkoffer und Geld brauche ich auch nicht viel.

Maubel

ZitatAn alle
Mich würde noch interessieren wie in eurer Fantasie euer perfektes Schriftstellerleben aussieht?

Hmm, schwierige Frage. Perfekt wäre es wohl für mich, wenn ich so viel Geld machen würde (Doch ein Bestseller), dass ich schreiben kann, was ich will. Dazu ein schönes Haus mit einer kleinen Bibliothek zum Schreiben oder einem Platz im Garten. Am besten ein Dutzend Projekte gleichzeitig, ich mag viel beschäftigt sein, aber ohne den Drang jetzt auch noch schnell den Haushalt zu schmeißen oder dahin zu rennen. Einladungen zu Messen etc.. Selbstbestimmte Zeit und genug Geld um auch meinen anderen Hobbies nachzugehen: Reisen, Zeichnen, Basteln, Kinder.

Meine Idealvorstellung momentan ist aber tatsächlich: ein fester Job in der Wissenschaft(skommunikation), spannende Aufgaben da und abends und am Wochenende dann die Bestseller schreiben. Noch bin ich nicht bereit für das eine auf das andere zu verzichten ^^

Dämmerungshexe

IcH überlege zur Zeit mehr oder weniger ernsthaft mich nach der Baby-Pause als Grafikerin und Illustratorin selbstständig zu machen und mich nebenbei der Schreinerei zu widmen. ich glaube das wäre für mich die richtige Mischung: Grafik und Illustration als Brotberuf in einem Maß das ausreichend ist und die restliche Zeit, die neben Familie usw. Noch bleibt fürs Schreiben einsetzen. Dann kann ich, wenn ich tatsächlich mal merke, dass aus dem Schreiben mehr werden könnte flexibel mehr Zeit darein investieren.

Also das wäre mein "realistisch perfektes" Schriftsteller Leben.

Wenn ich jeglichen Sinn  und Vernunft außen vor lassen sehe ich mich nach Hollywood jetten um bei den Dreharbeiten zur Verfilmung meines Meisterwerke den Ton anzugeben, während ich die ganze Zeit mein Notebook dabei habe um den nächsten Megaseller rauß zu hauen ...
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Guddy

Momentan finde ich es bei mir perfekt:
Studium mit interessanten Seminaren und tollen Menschen (sei es nun aus der Archäologie oder Germanistik), jeden Tag um 6:00 joggen (ja, ich arbeite darauf hin! Bin gerade aber noch bei 6:35!  8) ), an zwei Tagen die Woche+Wochenende uni-frei, wobei ich dort an dem Manuskript weiterarbeiten kann. Während der anderen Wochentage plotte ich, dafür ist ja immer Zeit!
"Nur schreiben" würde mich aber vermutlich nicht glücklich machen. Ich brauche mehr.

Bei dem unrealistischen Punkt schließe ich mich gerne Hexe an! ;D


Fynja

Das ist eine echt gute Frage und es ist interessant, eure Vorstellungen vom perfekten Schriftsteller-Alltag zu lesen!

So eine Wunschvorstellung hab ich auch, aber gleichzeitig weiß ich, dass sie viel zu unrealistisch ist, um sie tatsächlich anzustreben, weswegen ich noch eine "zweite, einigermaßen realistische Vorstellung" habe. ;D Ich beschreibe mal beide.

In meiner absoluten Wunschvorstellung habe ich irgendeine finanzielle Absicherung, sodass ich zwar gut vom Schreiben leben könnte, aber nicht muss (also mal eben im Lotto gewonnen oder schon vorher einen Mega-Bestseller gelandet ;)). Die Befreiung vom finanziellen Druck wäre für mich überhaupt die Bedingung dafür, wirklich sorgenfrei schreiben zu können: Ich könnte schreiben, was ich will, und wüsste, dass es zumindest finanziell gesehen nicht tragisch wäre, Projekte abzubrechen, längere Schreibblockaden zu haben oder Spaßprojekte nur für mich zu schreiben. Dennoch hätte ich eine tolle Agentur und gute Verlage, die meine Wünsche beachten. Ich hätte Deadlines, aber keine zu strengen, allerdings so, dass ich immer ein Ziel vor Augen hätte.
Ich würde in einem netten, kleinen Haus in der Natur leben, mit eigenem Arbeitszimmer, das ich selbst wundervoll inspirierend einrichten kann. Ich würde bis 9 oder 10 Uhr ausschlafen, gemütlich frühstücken, und am Vormittag erst mal ein Buch lesen oder meine zu schreibenden Szenen vorbereiten, ganz nach meinem Tempo. Dann, gegen Mittag, würde mein Gehirn hoffentlich ordentlich funktionieren und ich könnte bis in den Nachmittag hinein ein bestimmtes Soll schreiben. Danach tue ich, was sonst ansteht: Plotholes stopfen, überarbeiten, oder einfach weiterschreiben, wenn mir danach ist, bestimmt oft bis in die Nacht - wär ja nicht schlimm, ich könnte ja so lange schlafen, wie ich möchte ... Mindestens einen Tag in der Woche würde ich mir ganz frei nehmen vom Schreiben und viel spazieren gehen. Und dazwischen noch viel reisen, an irgendwelche verlassenen Orte in Island, Irland oder Australien. (Wenn es mit den Bestsellern dann ganz gut läuft, hätte ich noch irgendwo das ein oder andere Ferienhaus. Im Sommer wohne ich dann in Island, im (europäischen) Winter in Australien ... :P)
Ach, und nebenbei könnte ich auch all die interessanten Fächer in Teilzeit studieren. Da ich ja dann eh reich bin, steckt da dann auch nicht zu viel Druck dahinter und ich könnte weiterhin meinen anderen Interessen nachgehen und mir auch da weitere Kenntnisse aneignen. ;D

Soviel zur Träumerei. Da ich bezweifle, dass ich jemals genug Geld vorrätig habe, um wirklich so sorgenfrei leben zu können, besteht mein alternatives Wunschlebenmodell darin, teilzeit in irgendeiner psychologischen Tätigkeit zu arbeiten (am liebsten in der psychophysiologischen Wissenschaft an meinen ganz eigenen Studien, aber das ist wieder die andere Wunschtraum-Vorstellung), die flexibel genug ist, damit ich mir die Arbeitsstunden selbst einteilen kann, und noch viel Zeit zum Schreiben übrig bleibt. Am besten verdiene ich dann auch hier mit der anderen Tätigkeit genug Geld, um nicht auf das Geld angewiesen zu sein, das vom Schreiben kommt, und es bliebe genug Geld übrig, um wenigstens ab und zu zu reisen. Am liebsten würde ich wohl an einigen Tagen 8 Stunden arbeiten und anschließend mich noch in irgendeiner Form mit meinen Projekten beschäftigen, was nicht unbedingt das Schreiben an sich sein muss, und mir an anderen Tagen ganz frei nehmen können, um nur zu schreiben/plotten/überarbeiten, aber so, dass Schreiben und Arbeit sich auf die Woche bezogen die Waage hält.
Am Wochenende könnte ich mir ganz frei nehmen und viel unternehmen, wenn mir danach ist, aber genau so gut einfach durchschreiben, wenn es mal rund läuft. Ich könnte meinen Alltag abwechslungsreich gestalten, sodass Essen und spazieren gehen, Leseabende, Zeit mit Freunden und Sport gut hineinpassen und es nie zu monoton wird.
Hach.  :wolke: Das ist zwar immer noch nicht so realistisch, wie ich es gern hätte, aber vielleicht kann man ja tatsächlich irgendwie darauf hinsteuern ...

Asterya

Wie unrealistisch darfs denn sein? :-D Na gut, den Traum, irgendwann mal einen Megaseller zu landen und ständig mit Hollywood wegen der filmischen Umsetzung zu korrespondieren, lass ich mal außen vor.

Mein perfekter Schreiberalltag würde so aussehen, dass ich morgens so zwischen 8 und 9 aufstehe, da bin ich dann meist ohnehin wach, kurz frühstücke und mir dann sofort meinen Laptop schnappe und starte. Gegen 12 würd ich wahrscheinlich Mittagspause machen, einkaufen und kochen. Wie herrlich das wäre, von zu Hause aus zu arbeiten und nicht mehr mit dem Mensaessen leben zu müssen! So gegen 2 wär ich vermutlich fertig damit und würde direkt weiter schreiben, oder mich dann an die Überarbeitung setzen oder mich um einen Verlag oder Marketing bemühen, je nachdem, in welcher Phase ich mich gerade befinde. So bis 5 würd ich dann arbeiten und mich danach anderen Hobbys widmen, denn dabei kommen mir oft die besten Gedanken. Sobald ich dann wieder zu Hause bin, würde ich noch zwei Stündchen schreiben, bis ich langsam müde werde.
Am Wochenende würd ich dann ganz begeistert Familie und Freunden erzählen, wie viel ich (hoffentlich) geschrieben habe und natürlich auch weiterschreiben, da aber dann ohne Zeitvorgabe.

Okay und jetzt die realistische Variante. Ein netter Job, der mir genug Zeit und Energie fürs Schreiben lässt. Ich hätte gar nicht den Anspruch, mega viel zu verdienen, nur so, dass es für eine hübsche Wohnung reicht, auf Dauer (so in zehn Jahren oder so) vielleicht für ein kleines Häuschen und für irgendeinen fahrbaren Untersatz. Dann würde ich wohl hauptsächlich am Wochenende schreiben.

You wake up every morning to fight the same demons that left you so tired the night before. And that, my love, is bravery.

Coppelia

#6
Ich hätte meinen alten Unijob wieder. Und fest, eventuell auch als ganze Stelle. Dann wäre mein Leben eigentlich schon ziemlich perfekt, denn bis auf die große Liebe, das eigene Häuschen und einen Hund hätte ich dann alles, was ich mir im Moment wünsche. Man sieht, ich bin völlig anspruchslos. ::)

Mein perfektes Leben als Schriftstellerin sieht so aus, dass ich einen netten (!) Job habe, der mir genügend Zeit zum Schreiben lässt (idealerweise besagten Unijob), und nebenbei mit genug Erfolg schreibe, um mir regelmäßig etwas hinzu zu verdienen. Am besten so viel, dass ich mir meinen Traum vom Häuschen im Grünen erfüllen kann und auch noch im Alter abgesichert bin. Es wäre natürlich wichtig, dass ich als Autorin so etabliert bin, dass ich mir keine großen Sorgen machen muss, ob meine Romane auch gekauft werden. ;D
Das Wochenende hätte ich frei! Wenigstens einen Tag.

Richtig schade, dass das alles nicht so einfach klappt.

Was realistisch ist, weiß ich nicht. Wenn ich eine Arbeit finde, bei der ich überhaupt noch nebenher schreiben kann, ist das schon mal etwas. Generell ist arbeiten und schreiben schon mal etwas. Beides nicht selbstverständlich. Wenn ich in eine Lebenssituation komme, in der ich wieder Spaß an Kreativität UND keine Zukunftsangst habe, ist mein Leben vermutlich sowas wie glücklich.

Dino

Ich schließe mich zu großen Teilen Coppelia an.
Vollzeit Schreiben möchte ich nicht bzw. könnte ich wahrscheinlich auch gar nicht, alleine wegen des Drucks das man Geld mit seinen Werken verdienen muss (bei Druck macht meine Kreativität Urlaub).
Aber einen Job haben der es finanziell und zeitlich zulässt dem Schreiben nachzugehen finde ich perfekt.
Dann wären mir Leser wichtig die einem regelmäßig das Feedback geben meine Bücher gerne zu lesen. Generell Publikum dem meine Geschichten ermöglichen in eine andere Welt abzutauchen und von der Realität abzuschalten. Dabei muss ich nichts das große Geld verdienen ich möchte einfach nur wissen, dass anderen Menschen meine Geschichten genauso gefallen wie mir.
Und wie Maubel dürfen meine anderen Hobbys dabei nicht zu kurz kommen. Eben die perfekte Mischung aus Job, Familie, Schreiben und anderen Hobbys  :wolke:
Der Dino wurde von der Realität gefressen. Die Antwort kann daher etwas später erfolgen.

LinaFranken

...Die Handynummer von Ian Sommerhalder auf der Kurzwahl um über seine Rolle in meiner Verfilmung zu sprechen...  :hmhm?: Aber um mal in die Realität zurückzukehren:

Ich fände es schön, wenn alles bleiben würde wie bisher. Meist habe ich Nachtschichten in denen ich vieeeel Freizeit habe. Meine Kollegen verplempern diese meist mit Facebook, Tinder oder Angry Birds und ich schreibe, plotte oder recherchiere. Zudem habe ich den Vorteil, dass so ein Job, auch wenn er nur wenig Geld einbringt, zumindest für Krankenversicherung etc sorgt, was bei Freiberuflichkeit ja meist ein großes Problem ist. Selbst wenn es mir gelingen würde, einen Hit zu landen, würde ich es vorziehen deshlab zumindest Teilzeit weiterzuarbeiten. Außerdem beflügelt die Arbeit im Niedriglohn-Bereich in einer Großstadt extrem meine Kreativität und meine Urban-Dystopie-Plots  ;D Da schreiben sich die anarchistischen Protas und die machthungrigen Antas ja fast von selbst  ;)

Tanrien

Zitat von: Lina Franken am 14. März 2016, 17:10:00
...Die Handynummer von Ian Sommerhalder auf der Kurzwahl um über seine Rolle in meiner Verfilmung zu sprechen...  :hmhm?:
:rofl:

"Perfekt", aber leider auch kein Dauerzustand, ist momentan für mich der gleiche Zustand wie bei Guddy:
Zitat von: Guddy am 14. März 2016, 14:34:14
Studium mit interessanten Seminaren und tollen Menschen (sei es nun aus der Archäologie oder Germanistik), jeden Tag um 6:00 joggen (ja, ich arbeite darauf hin! Bin gerade aber noch bei 6:35!  8) ), an zwei Tagen die Woche+Wochenende uni-frei, wobei ich dort an dem Manuskript weiterarbeiten kann. Während der anderen Wochentage plotte ich, dafür ist ja immer Zeit!
"Nur schreiben" würde mich aber vermutlich nicht glücklich machen. Ich brauche mehr.
Zumindest schreibtechnische ist das irgendwie momentan bereits ideal. Ich würde aber schon gern was cooles mit meinem Studium machen, also wäre da ein Job gut, am besten was im Ausland, und nebenbei über Selfpublishing die Bücher, die ich als Hobby und als Ausgleich dazu schreibe, veröffentlichen.

pyon

Über mein perfektes Schriftstellerleben habe ich mir bisher eigentlich noch gar nicht so viele Gedanken gemacht, aber wenn ich es mir wirklich aussuchen könnte und mein Leben ganz nach meinem Belieben gestalten könnte, gäbe es zwei unterschiedliche Szenarien für mich.

Einmal der schreibende Student:  :buch:
Ich studiere gerade und ich liebe es zu studieren, würde unheimlich gerne viel mehr Kurse und viel mehr Studien an sich belegen, würde in Geschichte meinen Master machen, vielleicht noch ein wenig Englisch oder generell ein paar Sprachen studieren. Im Moment habe ich aber den Zeitdruck im Nacken, fertig werden zu müssen. Würde ich mir keinerlei Gedanken um Geld machen müssen, würde ich mich für all diese Studien inskribieren, würde studieren und mir dabei die Zeit nehmen, die ich eben brauche und nebenbei Schreiben.
Ich denke, das das ganz gut funktionieren würde, vor allem, da ich dann mein Semester auch nicht so vollstopfen würde, wie es gerade der Fall ist.

Ein anderes und weitaus realistischeres Szenarium, auf das es in Zukunft vielleicht sogar hinauslaufen wird, wäre, dass ich als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache unterrichte. Lehrerin werde ich so oder so, aber wenn ich es mir, ohne an die Konsequenzen zu denken, aussuchen könnte, würde ich wohl in den unterschiedlichsten Ländern Deutsch unterrichten, dabei die Welt sehen und natürlich auch Schreiben.  ;D

Ich denke nicht, dass mich das Schreiben alleine vollkommen glücklich machen würde. Ich glaube, ich bräuchte immer noch etwas nebenbei, eine Arbeit, eine Aufgabe, einfach ein paar Dinge, die mir helfen, den Kopf frei zu bekommen.  :hmmm:

FeeamPC

Perfektes Schriftstellerleben? Gibt es für mich nicht. Denn wenn ich es hätte, würde ich es langweilig und bedrückend finden und versuchen, etwas anderes, neues zu machen. Nur so, weil die Welt so unendlich viel enthält, was ich noch nicht genau kenne, aber interessant finde.

foxgirl

Spannende Frage und meine Träume in Hinblick darauf sind wohl eher nicht so gut umsetzbar.

Am Ehesten ginge das Ganze in @Fynja s Richtung. Ich würde mir allerdings auf jeden Fall ein Ferienhaus in Irland wünschen, weil ich dort immer die inspiriertesten Ideen hatte und habe. Vielleicht würde ich am Ende sogar ganz dorthin auswandern. Mein Leben ohne Sorgen ganz dem Schreiben zu widmen wäre toll, aber ich würde wahrscheinlich auch versuchen Teilzeit in meinem momentan anvisierten Beruf zu arbeiten, als Psychiaterin. Das wäre wirklich perfekt.

So und jetzt versuche ich das mal einen Tick realistischer:
Ich wünsche mir, dass ich mir neben meinem Beruf, Psychiaterin, und einer Familie dennoch an den Wochenenden und nach Feierabenden noch einige Stunden Zeit nehmen kann. Ich möchte ohnehin versuchen nicht fünf Tage die Woche in einer Praxis zu arbeiten, sondern wenn möglich nur drei oder so. So bleibt mir hoffentlich für alles noch genug Zeit. Wenn ich das jetzt nochmal lese, klingt auch das zu schön um wahr zu sein, aber ich arbeite darauf auf jeden Fall hin.
Im Moment wäre mein Wunsch neben Studium und Arbeit einfach etwas mehr Zeit finden zu können. Etwas weniger volle Wochen und ein besseres Zeitmanagement meinerseits wären dabei super. Andererseits habe ich das Gefühl mich schon auf dem Weg in die richtige Richtung zu befinden oder hoffe es zumindest :).

Lilith

Der Tag hat 10 Stunden mehr und ich schreibe nächtelang durch ohne müde zu werden  ;D

Oder ... ich wanke morgens, noch von Plotterträumen geplagt, gleich zum PC und hau in die Tasten, während sich die Kinder selbstständig fertig machen ...

Zwei Faktoren wären für ein perfektes Schriftstellerleben von Bedeutung:
Das wäre zum Einen finanzielle Unabhängigkeit, der übliche Lotto 6-er oder ein Bestseller oder ein unverhofftes Erbe oder meine Schildkröte gräbt einen Schatz aus.
Zum Anderen Zeit zum Schreiben. Den Tag nach Gutdünken frei einteilen können (Punkt 1 wäre da sehr hilfreich dabei).

So ganz wird das nicht funktionieren. Aber fast perfekt wäre es schon, vom Schreiben leben zu können, die Lust am Schreiben nie zu verlieren und ein ewig küssender Muserich.

JarlFrank

Kommt drauf an, je nachdem wie realistisch es sein soll. Perfekt wäre natürlich der ein oder andere Bestseller der mich zum Millionär macht, aber allein durchs Schreiben einen guten Lebensstandard halten zu können wäre auch erstmal gut genug.

Wenn ich dann genug Geld hab um mir dort ein Häuschen (oder auch nur ein schönes Apartment) leisten zu können zieh ich nach Bulgarien und bau mir dort ein schönes neues Leben auf. An meinen Projekten wird immer gearbeitet, und zwar mit viel Abwechslung: mal eine Kurzgeschichte schreiben, dann wieder am Romanprojekt werkeln, dann einen Comic zeichnen (oder die bessere - aber teurere - Variante: einen guten Zeichner anheuern mit dem ich zusammen an Comics arbeiten kann), dann ein PC-Spiel in Angriff nehmen und an level-design arbeiten...

Dadurch sollte dann genug Geld zusammenkommen, dass ich mich gut über Wasser halten kann, auch wenn keine Bestseller dabei sind. Da ich dann auch nicht an einen Arbeitgeber gebunden sondern selbstständig bin kann ich mir meine Tage einteilen, wie ich möchte. Bis in die Nacht schreiben und bis Mittags schlafen, da ich einfach ein Spätmensch bin der erst Nachts zu kreativer Hochform aufläuft, mir zwischendurch Spaziergänge durch die Natur gönnen und/oder etwas Sport machen... einfach ohne Stress leben und nicht immer zu festen Zeiten im Büro antanzen müssen.

Das wär's dann eigentlich schon mit der Perfektion. Klar, der Bestseller und die Million wären natürlich spitze, dann wird's nicht nur ein Haus in Bulgarien sondern gleich ne Villa, oder auch zwei, und ein Leben im Luxus. Aber die Unabhängigkeit in der Tagesgestaltung ist das wichtigere!