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Entwicklung eines neuen Volkes

Begonnen von newdevilraider, 23. April 2007, 16:48:01

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THDuana

@ Grey

Zitat von: Grey am 24. April 2007, 01:16:26
Aber, man mag mich für altmodisch halten, ich finde Menschen immer noch am interessantesten. Bisher habe ich nur ein einziges neues Volk entwickelt - und selbst die waren zu einem Teil Menschen, zu weiteren (sehr kleinen) Teilen Naturgeister und Dämonen. Das wissen sie aber nicht und wollen es auch nicht hören... Menschen sind schließlich die Wurzel allen Übels ;)
Na egal. Jedenfalls. Ich hab es gern menschlich. Denn Menschen sind die unübertroffenen Master of Self-Destruction!  :jau:
Das kann ich verstehen, ich habe selten eine Geschichte gelesen, in der nicht mindestens ein Mensch vorkam.
Einerseits liegt es sicher daran, dass der Mensch dem Leser am nahsten ist und bleibt, egal wie gut die Beschreibungen und Einblicke sind.
Andererseits ist der Mensch eben da, man kann sich den Eigenarten bedienen, die man von seinen Mitmenschen kennt, weiß, wie ein Mensch fühlt.
Von anderen Rassen wissen wir das ja nicht.
Der Mensch ist einfach ein Bild, das wir gut benutzen können, viele Redewendungen lassen sich auch kaum auf andere Rassen übertragen (ist mir leider schon aufgefallen ::)).
Außerdem birgt der Mensch immer noch so viele Geheimnisse, dass man auch etwas dazuerfinden kann.
Der Homo Sapiens ist eben ein ganz interessantes Gebiet und weit ab von allem anderen. (Oh, wie ich sie mag...!)


Duana

Ary

In meinen beiden Projekten kommen auch Menschen vor - ich hab es hinbekommen, das immer ein Hauptcharakter ein Mensch und der andere "was anderes", etwas selbst ausgedachtes ist. Dann habe ich nicht nur Fremdes drin. Das schöne bei selbst ausgedachten Völkern ist: die Recherchiererei entfällt (ich bin stinkend faul, was das Recherchieren angeht), udn wenn einem etwas Nues zum Volk einfällt, kann man es einbauen, wenn es passt. :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Darkstar

Neue Völker sind natürlich schwer. Ich hab mich noch nicht wirklich ranngetraut. Weil da braucht es eine eigene Historie, Gebräuchte, Strukturen, Politik, etc. Vom Organismus ganz zu schweigen.

Ich nehme da lieber die "altbewährten" Völker, wobei ich mich eigentlich hauptsächlich fast ausschließlich der Menschen bediene, und wandle da das eine oder andere ab.
(Auch hier hat man schon so viel zu tun, was Sozialen Hintergrund, Politik, Geschichte etc. angeht, um das einigermaßen rund hinzubekommen.)

Schön finde ich es zum Beispiel tatsächlich, wenn jemand ein "typisches" Fantasy-Volk verwendet, dieses aber ganz anders darstellt, als man es üblich kennt. Z.B. einen Zwerg als sehr kultiviert, still und filigran darzustellen, der sich vor vielem fürchtet oder so... (Hab ich weder gelesen noch geschrieben, sollte nur einen Hinweis darauf geben, was ich meine).

Denn die typischen Bilder haben wir ja in unseren Köpfen, ob wir wollen, oder nicht. Da kann man durch gegen den Strich-Bürsten schon einiges erreichen.

Das betrifft nicht unbedingt nur die Völker, sondern auch Begriffe wie "Hexe" oder "Zauberer" oder "Gaukler" etc.


Ary

Hi!

ZitatSchön finde ich es zum Beispiel tatsächlich, wenn jemand ein "typisches" Fantasy-Volk verwendet, dieses aber ganz anders darstellt, als man es üblich kennt. Z.B. einen Zwerg als sehr kultiviert, still und filigran darzustellen, der sich vor vielem fürchtet oder so... (Hab ich weder gelesen noch geschrieben, sollte nur einen Hinweis darauf geben, was ich meine).

*lol* Sozusagen "Anti-Klischees" aufbauen. Leider gibt es mir davon auch schon zu viele, ich nehme mich da selbst nicht aus. Nachdem ich Salvatores Dunkelelfenbücher gelesen hatte, brauchte ich fürs Rollenspiel auch gaaaanz dringend einen Dunkelelfen-Renegaten, über den ich sogar auch mal Fanfiction schreiben wollte. ich hab das ganz schell wieder gelassen, weil es wirklich nur abgekupfert wirkte.
Genau wie der Magier, den es aus Machtgier auf die dunkle Seite verschlug. Dass der nicht auch noch Raistlin hieß, war alles.

Diese Gefahr sehe ich auch, wenn ich altbewährte Völker untypisch handeln lasse. Die Idee ist nicht mehr wirklich originell, es sie denn, man überzieht das so sehr, dass man schon wieder ins Humorige oder Parodistische abgleitet. Dann wäre der filigran-kultivierte Zwerg sicherlich ein absoluter Brüller.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Pandorah

Zitat von: Aryana am 24. April 2007, 18:43:02
Das schöne bei selbst ausgedachten Völkern ist: die Recherchiererei entfällt (ich bin stinkend faul, was das Recherchieren angeht), udn wenn einem etwas Nues zum Volk einfällt, kann man es einbauen, wenn es passt. :)
*schüttelt ganz fest die Hand* Jaaaaaaaaaaaaa! Vermutlich ist das mit ein Grund, warum ich so gerne Fantasy schreibe. Ich muss mich nicht darum kümmern, wann welcher König welchen Krieg anzettelte. Ich brauche einen Krieg, also nehme ich ihn mir. Ich brauche 8 Jahre Frieden, keine 15? Gut, gebongt!

Was die Volksvertreter betrifft, die gegen alle Regeln und Klischees verstoßen, bin ich der Meinung: Charakter geht vor. Wenn alles erklärt ist, gibt es keinen Grund, warum der Zwerg nicht auch elfengleiche Lyrik komponieren darf, sich täglich rasiert und zarte Stoffe statt Leder und Kettenhemd trägt. Vielleicht ist der kleine Zwergenjunge ja von Elfen adopiert worden? Darf halt nicht das Gegenteil sein, nur um das Gegenteil zu haben, sondern braucht Hintergrund.

Chuck

Finde ich auch.

Finde es immer etwas grobholzig (typisch menschlich?) gewissen Völkern nur bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben.
Vulkanier sind immer logisch... Klingonen nur Krieger... Elfen nur Lichtgestalten... und der Mensch kann alles sein. Klingt mir sehr nach "Krone der Schöpfung/Spitze der Evolution" Gehabe...
Wobei das auch zu weit gehen kann... immerhin sind es erfundene Völker.

Es ist des Zwergen Eigenart... er mag die Frauen sehr behaart!  ;D

Dinlanthir

Ich bleibe meistens bei den Menschen oder bediene mich altbewährter Völker. Jedoch für eine Geschichte an der ich seit 2 jahren feile, da habe ich auch selbst erfundenes einfliessen lassen. Auch habe ich Dinge geändert die mich schon immer gestört haben. z.B. gefiel es mir nie das Tolkien die Zwerge so gross gemacht hat. Grundsätzlich sind sie mir etwas zu groß geraten. Daher habe ich drei Zwergenstämme gemacht von denen die Größe schwankt. Aber grundsätzlich ist von 40-160 cm alles dabei.

Artemis

Zitat von: Dinlanthir am 25. April 2007, 20:33:10
Auch habe ich Dinge geändert die mich schon immer gestört haben. z.B. gefiel es mir nie das Tolkien die Zwerge so gross gemacht hat.

Tolkien hat die Zwerge groß gemacht? *am Kopf kratz*
*schnell das HdR-Fanbuch rauskram*

Laut den Skizzen der Designer sind die Zwerge da knapp 1,30 m groß - also so klein find ich die nicht, würd sonst ziemlich spaßig aussehen. Ist schon faszinierend wenn man erfährt, dass der Schauspieler von Gimli (oh nein, Name vergessen  :gähn:) der größte der ganzen Rasselbande war  :rofl: Musst immer auf den Knien rumrutschen, wenn sie die Bilder nicht, wie sonst immer, zusammenschneiden konnten.

Ich finde eher, dass man die Elben zu groß gemacht hat! In den Castings haben die nur Leute ab 1,80 m genommen, auch Frauen!
Aber ... wie groß ist eigentlich Liv Tyler?  ::) Kam mir nie vor wie ein langes Elend, die Dame...

DragonicGuardian

Beim Basteln der Welt mit meinen Freunden, da haben wir uns geschworen so wenig schon da gewesenes in diese Welt zu integrieren. Es ist nicht möglich nur neues zu nehmen, da man dazu viel zu sehr von optischen Sachen abhängig ist. Man kann natürlich einen Klumpen Lehm nehmen und daran zehn oder zwanzig Arme einer Gottesanbeterin klatschen oder einfach nur ganz viele Klumpen dransetzen, aber dann ist das Ergebniss sher hässlich. Man wird es nie schaffen etwas völlig neues zu schaffen und es gleichzeitig auch noch wunderschön zu machen, da man schon von der Gesellschaft gezeigt bekommt, was denn schön ist und eins ist klar: Alles was schön sein soll, muss ein Mensch sein. Es braucht entweder viele Muskeln und ein MÄNNLICHES Gesicht und lange schwarze Haare und schon hat man einen Prinz Eisenherz oder einen Siegfried vor Augen. Oder man will ein vollbusigés, schlankes Wesen schaffen, dann denkt man natürlich gleich an Elben oder Nixen. Ihr seht: Hässliche Wesen selbst erschaffen wird nicht das Problem sein, aber schöne umso mehr.

Ary

Zitat von: DragonicGuardian am 10. April 2008, 12:57:04
Oder man will ein vollbusigés, schlankes Wesen schaffen, dann denkt man natürlich gleich an Elben oder Nixen. Ihr seht: Hässliche Wesen selbst erschaffen wird nicht das Problem sein, aber schöne umso mehr.

Ich weiß nicht, aber wenn ich an weibliche Elfen denke, sehen die in meinen Augen NIE vollbusig aus. Und mir fällt es deutlich schwerer, hässliche Wesen zu erschaffen als schöne.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

DragonicGuardian

Aber deine Frauen haben immer eine eher menschliche gestalt, oder?

Ary

Ja, das schon, aber eben nicht unbedingt vollbusig. :) das passt einfach nicht, wenn die Gestalt ansonsten eher zierlich ist, finde ich. Und genau das trifft für meine Nithyara zu - eher klein, schmal, zierlich und dabei eher androgyn, sowohl Männlein als auch Weiblein.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

DragonicGuardian

Sorry hab mich in dem Punkt schlecht ausgedrückt. elfen haben natürlich zu ihren zierlichen körpern keine Dolly Buster Brüste. Es war nur so ne ungefähre beschreibung und nichts direktes.

Falckensteyn

In meiner Fantasywelt gibts weder Elfen noch Orks. Verschiedene Menschenstämme/Völker machen da den Reiz aus, und unterschiedliche Hautfarben. Damit bin ich von der "Inspiration" aber schon mehr als ausgelastet, denn es gibt insgesamt 10 unterschiedliche Menschenstämme. Jede wird ihre Eigenheit haben. Aber nicht alle kommen gleich im Plot des ersten Buches auch vor.

Eigene Wesen zu erschaffen ist meines Erachtens gar nicht mehr so einfach möglich. Denn irgendwie war alles in irgend einer Form schon erfunden und da.

caity

Hallo,

So wirklich "neue" Rassen gibt es imho nicht, weil das meiste schon irgendwie da war. Ich habe in dem Sinne mehr oder weniger "neue" Rassen entworfen, allerdings hatte ich dabei zum einen "Orks" und zum anderen an "Goblins" gedacht. Sie sind dem nicht unbedingt ähnlich, aber ich habe sie anfangs nach dieser Struktur verfasst. Ich muss bei allem was ich erschaffe ein Fundament haben, von dem sich etwas weg entwickeln kann. Die Rasse entstehen dann auch nicht von heute auf morgen, sondern über sehr langen Zeitraum.

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)