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Plot und Plotten

Begonnen von e-mike, 22. Februar 2007, 16:43:01

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THDuana

Ich nicht, außer ein paar Hintergrundinformationen, die nur für mich zur Orientierung sind.


Duana

Maja

So, ich hab den Titel des Themas mal geändert, damit auch spätere Workshopbesucher ahnen, um was es bei "Bescheidener" Jungautor brauch Hilfe geht (und ich muß zugeben, da stört mich der Grammatikfehler noch mehr als die Anführungsstriche).
BTW, um Jungautor zu werden, muß man zumindest schonmal versucht haben, etwas zu schreiben. Vorher ist die korrekte Bezeichnung "Möchtegern-Autor"  ;D
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Breanna

Ich plane meine Romane vorher grob durch. Ich liste die wichtigsten Handlungspunkte, die ausgangssituation und das Ende auf, dann hab ich einen roten Faden, an dem ich lang schreiben kann. Außerdem kümmere ich mich vorher um meine Charaktere und lege Steckbriefe an sowie um Ortsdetails, wenn nötig. Wo der Roman spielt, wie es dort aussieht, etc. Alles aber nur grob, das meiste ergibt sich  bei mir während dem Schreiben.

Manja_Bindig

Hm...
meine Figuren sind charaktertechnisch da, die plane ich nicht. Allerdings muss ich ihnen ja eine Hintergrundgeschichte geben, damit sich ihre Persönlichkeit begrüdet. Das plane ich.
Ach ja, und Schlüsselszenen plane ich gerne bis ins Detail durch. :) (liegt vielleicht daran, dass die Schlüsselzenen immer mein letzter Anker sind, um zu verhindern, dass der Plot davongaloppiert)

e-mike

@Maja

Danke für den neuen Betreff. Mir ist damals nichts gutes eigefallen. :jau:.
Kurze Entschuldigung: Es tut mir leid wenn meinen Dialekt mit in den Betreff gerutscht ist. Komm aus Bayern. Sorry.



gruß e-mike 


Darkstar

@Mike:
Zitat von: e-mike am 26. Februar 2007, 19:14:00
Es tut mir leid wenn meinen Dialekt mit in den Betreff gerutscht ist. Komm aus Bayern. Sorry.

Kurze, augenzwinkernde Anmerkung:
Ich denke, dafür dass du aus Bayern bist, musst du dich nicht entschuldigen.
Außerdem finde ich es faszinierend, wie du den bayerischen Dialekt auslegst - ich komm' nämlich auch aus Bayern.

Allerdings kann ich mich mit deinem Problem auch ein bisschen identifizieren. Ich habe momentan auch immense Probleme mit dem Anfang, irgendwie aber ganz anderer Natur.

Zum Planen:
Um das Planen kommst du, denke ich, nicht herum.
Wie die anderen schon gesagt haben, darfst du dich halt nicht akribisch drann festhalten, sondern musst auch mal bereit sein, beim Schreiben die Planung an bestimmten Stellen über Bord zu werfen.

Trotzdem ist es halt wichtig, dass sich alles organisch entwickelt.
Ich habe den Eindruck, dass man es manchen Geschichten (Romanen) auch anmerkt, dass sie nicht geplottet wurden.

Oft ist es dann so, dass das Ende relativ unvermittelt kommt und irgendwie plötzlich wirkt und der Leser fragt sich: Darauf wollte der Verfasser wirklich ernsthaft rauß? *kopfschüttel*

Neben dem Plot halte ich es für sinnvoll, wenn du deine Haupt- und Nebencharaktere auch planst. Das sollte / könnte sie plastischer machen, ist natürlich auch typ-abhängig. (So kannst du dich meiner Erfahrung nach auch ein bisschen davor beschützen, Klischee-Charakter im Verlauf der Handlung aus dem Hut zu zaubern).

Dann kommt es noch darauf an, *was* du genau schreibst - da du im Fantasy-Autorenforum bist, gehe ich davon aus, dass es sich um Fantasy handeln soll.
Deshalb ist es vielleicht gut, wenn du den Ort / die Orte der Handlung etwas entwickelst.

Es ist doch so:
Gerade wenn es ein Roman ist - also ein längeres Werk - dann ist es für den Leser auch wichtig, dass die Details stimmig sind und genug Substanz da ist.
Du kannst während des Schreibens ja immer noch weiterentwickeln und verändern, aber ein gewisses Grundwerk sollte denke ich schon stehen - jedenfalls meiner Meinung nach.

Sonst musst du beim Schreiben noch einen zusätzlichen Job erledigen und es kommt evtl. zu Situationen á la "Mit der Nadel von hinten durch das Auge".
Das Schreiben an sich kann schon spannend genug sein, wenn deine Figuren sich auf einmal entscheiden, nicht von A nach B zu gehen, wie du das eigentlich geplant hast, sondern lieber einen Abstecher nach C zu machen .-)

Wie kommst du denn mit dem Planen voran?

Ary

Planen ist das A und O. Ich habe mich schon an einigen Romanen versucht und hab mich wegen mangelnder Planung immer so verzettelt, daß nichts dabei rausgekommen ist. Mein derzeitiges Projekt war von Anfang an geplant, zuerst war die grobe Plotidee da mit Ausgangssituation - Mitte - Ende, und dann habe ich angefangen, den Plot im Detail drum herum zu stricken. Ich setze mir "Meilensteine", ich habe viele kleine Ziele (Höhepunkte, Spannungsbögen, die enden oder neu beginnen) und schreibe von Kapiten zu Kapitel auf solche Ziele zu. Ein Ziel vor Augen zu haben, zu wissen, wo man mit der Geschichte hin will, lässt Schreibblockaden gar nicht erst aufkommen. :)
Wenn man sich verzettelt, landet man schnell bei dieser von Darkstar so schön beschriebenen "Von Hinten mit der Nadel durchs Auge"-Situation.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Manja_Bindig

Ja, Planung ist wichtig - aber stell dich auch darauf ein, dass ein Charakter plötzlich der Meinung ist, anders zu handeln, als im Szenario vorgesehen.
Dann gibt es zwi Möglichkeiten:
Lass ihm hin und wieder eine Eskapade und lenke ihn dann zur Handlung zurück.

Oder - wenn du merkst, dass die Eskapaden des Charas alles ruinieren würden, was du da so mühsam aufbaust - plane von dem Punkt aus neu. Hinterfrage gegebenenfalls die persönliche motivation des Charas, so zu handeln, wie er handelt, ändere notfalls einen Teil der Vorgeschichte und der vorangegangenen Geshcichte, wo es nötig ist und plottechnisch geht.

Dieses Davongalloppieren kommt - zumindest bei mir - fast immer davon, dass ich meine Charaktere zu Beginn nciht genug hinterfragt habe. Ein paar Fakten zur Vorgeschichte und das wars.
(deswegen geb ich mir jetzt auch mehr Mühe, meine Figuren zu Beginn kennenzulernen, indem ich Kurzgeschichten, Erzählungen und Szenen mit ihnen schreibe, um ein Feeling für sie zu bekommen)

Paul

Meine Methode

Ich habe völlig ungeplant meinen Roman schon fast fertig geschrieben.
Bis auf Kleinigkeiten.
Aber dann sah ich ein, dass er nicht gut war, stilistisch uneinheitlich, handwerklich schlecht usw.

Darum habe ich geplant den Roman neu zu schreiben.
Mein Vorteil ist nun, dass die allermeisten Charaktere, Orte und der Handlungsverlauf schon fest stand und so habe ich mir eine Gliederung der Ereignisse und eine Aufspaltung in Handlungsstränge gemacht und die Kapitel wie Akte in einem Drama so angeordnet, dass sie sinnvoll sind und nützlich ineinander übergehen.

Du komponierst also den "Weg" den deine Handlung nimmt, teilst dann die Handlung in Kapitel auf, ähnlich wie in einem Drama mit Akten: Ein Kapitel spielt am ungefähr selben Ort, mit den ungefähr selben Charakteren zur ungefähr selben Zeit.

Den Tipp habe ich von einem Freund der Dramaturgie studiert.
Diese Methode hat den großen Nachteil dass viele Parameter (die du eigentlich vorher planen wolltest) vorher fest stehen müssen.
Aber vielleicht ist dir dies ja auch ein Puzzleteil in deiner Planung wenn du vorher Charaktere, Handlungsverlauf und Orte geklärt hast.

Ich hoffe das half dir etwas.

Darkstar

@Paul:

Also, Überarbeiten, klar, das muss sein.
Aber Schreiben und dann Neu Schreiben - schauder, ich glaub, da würd ich die Krise bekommen...
Wenn's denn sein muss, ok, aber direkt so vorzugehen, weil man es plant, das wäre nix für mich .-)

Jedem sein Steckenpferd!

Ary

Neu schreiben finde ich auch ziemlich schwer. Ich habe das mal versucht, habe aber ziemlich schnell aufgegeben. Vielleicht, weil ich inzwischen das "Werk" nicht mehr für überarbeitungswürdig halte (eine Jugendsünde, die ich eigentlich nur aus Sentimentalität nicht weggeschmissen habe).
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Manja_Bindig

Ich denke, ob man neu schreibt, hängt davon ab, ob man glaubt, der roman lohne es. Ich schreibe nur extrem ungern neu, weil es einfach ein Heidenstress ist, nicht in die alte Geschichte zurückzurutschen(Gott, war "Traumwächter" kitschig). Ich überlege mir sehr genau, ob ein von mir für miserabel befundener Text das wert ist - meistens lautet die Antwort NEIN.
Was nix daran ändert, dass ich hin und wieder mal fast gezwungenermaßen neu schreibe... :)
Es ist einfach zeit-, und aufwandtechnisch und emotional gesehen zu großer Stress(auch, weil ich mcih nur sehr ungern mit alten, miserablen Texten von mir auseinandersetze - es reicht, wenn ich weiß, dass sie grottig sind und SO masochistisch bin ich nun auch wieder nicht.)

e-mike

#42
Hallo  :winke:


@Darkstar

Danke für dein Verständnis wegen dem Dialekt.

Auch danke für deine Guten Tipps, ich werde sie beherzigen.
Mit dem Planen bin ich zurzeit steckengeblieben,
aber ich gebe die Hoffnung nicht auf das
dies nur vorübergehend ist.

@ Manja

Das Problem ist wenn ich zurzeit etwas plane, dann überschneidet es sich bzw.
es passt irgend wie nicht.

Ich weiß nicht an was das liegt (wahrscheinlich an mir) *grins*

@Alle

Danke für die super Antworten hab mich echt gefreut *freu*


:omn:
Gruß e-mike

Manja_Bindig

Wenn du etwas planst, passt es nicht?
Ähhh...
dann gibt es eine Lösung:
erst das ganz grobe Konzept basteln, dann das Konzept ein wenig verfeinern, dann Schlüsselszenen basteln. Parallel die Charaktere entwerfen(parallel eignet sich zumindest bei mir am besten, weil sie und die Handlung aufeinander zugeschnitten werden).
Wenn das Grobkonzept mit den Schlüsselszenen fertig ist, schreib. Ich rate dir wirklich, es zu lassen, alles vorher bis ins kleinste Detail zu planen, es wird eh anders, als du denkst. Schreiben ist ein organischer Prozess. Die Geschichten wachsen.

Chuck

Das kann ich nur bestätigen. Im Prinzip ist es sicher sehr schön, alles oder vieles schon zu wissen, aber meist ändert sich sowieso alles. Was natürlich nicht heißt, dass man es trotzdem bis ins kleinste Detail vorher wissen kann.
Es sind dann oft die kleinen Handlungsstränge bei denen man merkt, dass es logisch noch nicht ganz zum Anderen passt.