• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Plot und Plotten

Begonnen von e-mike, 22. Februar 2007, 16:43:01

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Lavendel

ZitatAlso ich weiß nicht - klingt doch viel cooler wenn ich sage: ich muss noch ein bisschen plotten, als: ich muss mir noch ein paar Geschichten ausdenken....

;D Wenn man cool ist... Jetzt hast du mich fast überzeugt, Antigone^^

Antigone

Bevor wir hier zu cool werden *fröstel*, muss ich mal ein bisschen klugschei*******. Plotten heißt eigentlich das Ausdrucken von überdimensionierten Plakaten, Plänen etc..., zumindest kenn ich das aus der Architekturarbeit. Hier gibt es auch ein Gerät, das Plotter heißt, und es gibt sogar 3-D-Plotter, und die haben alle nichts mit der guten alten Schreiberei zu tun.

Da sieht man mal wieder, dass man manche Anglizismen nicht so einfach übernehmen sollte, weil das könnt manchmal peinlich werden...

Lg, A.

Linda

Hi Lavendel,

Der Plot ist einfach der Kern der Handlung.
Plotten heißt, eine Handlung entwickeln bzw vorantreiben (im Gegensatz zum akribischen Ausformulieren).

Anglizismen sind beides. Plotter, die was aufs Papier spucken, und der Plot von Geschichten / Filmen usw, bilden zwei Paar Schuhe, die seit der Erfindung der Computer nebeneinander  herexistieren wie der Hahn (Tier) und der (Wasser)Hahn.

Gruß,

Linda

Manja_Bindig

Beziehungsweise - um jetzt mal wieder den Literaturwissenschaftler raushängen zu lassen (muss auch mal sein)

Eine Geschichte hat eine story und einen plot

Story ist das WAS: Jemand fällt in eine Grube und kommt heraus.

Plot ist das WIE: Warum fällt jemand in eine Grube, wie kommt er heraus.


...
(und warum hab ich das VOR dieser dämlichen Literaturklausur nicht kapiert? Weil ich nur die Französischen Entsprechungen gelernt hab... *sich haut*)

Hr. Kürbis

Ich meinte auch "plotten" im drucktechnischen Bereich, das habe ich während meines Praktikums gemacht. z.B. Foliendrucke für Schaufensterbilder/-beschriftungen etc.  ;D

Lavendel

Ahhhh, es dingelt! Wir kommen langsam hin!

Dinlanthir

WOW, also ich glaube ich habe das mit dem plotten jetzt in etwa verstanden (oder auch nicht). Ich werde mal aus den vielen Antworten das herausfiltern was mit hilft. Ich danke euch allen die mir hier geholfen haben

Gruss, Dinlanthir

felis

Ich bin mittlerweile auch eine große Freundin des "plottens".
Dabei halte ich nicht nur die Szenenfolgen und die Logik der Geschichte fest, sondern plane anhand des plots auch, aus welcher Perspektive die jeweilige Szene erzählt werden soll.
Meine plots sind allerdings grauenhaft zu lesen, weil sie im Regelfall nur aus Stichworten bestehen. Außerdem nummeriere ich die Szenen durch. (Die automat. Nummerierung von Word ist da sehr hilfreich, wenn man umplant und Szenen munter verschiebt ;)Um das Rotkäppchenbsp. aufzugreifen:

1. Perspektive Rotk.
Trifft im Wald auf den Wolf, lässt sich auf Umweg locken
2. Perspektive Wolf
Geht ins Haus der Großmutter und frisst sie auf, legt sich ins Bett u. wartet auf Rotk.

So ähnlich  ;D

Grey

*grins*

Bei mir ist es größtenteils auch noch handschriftlich in irgendwelchen zerfledderten Notizbüchern. Außer mir kann es wahrscheinlich auch nur meine beste Freundin lesen, weil die mit meinen Hieroglyphen so gut vertraut ist... Aber egal, ich bin der Ansicht, man sollte sich JEDEN seiner Gedanken schleunigst aufschreiben - vor allem wenn man wie ich zur Vergesslichkeit und Zerstreutheit neigt und sowieso viel zu viel im Kopf hat, was sich immer überlagert. ;D Und darum sind Stift und Notizbücher quasi überlebenswichtig für meine Geschichten. Zumal ich ja auch immer noch keinen Laptop haben...  :schuldig:

Espérance

Hallo allerseits!

Eine Frage die mich quält: wie plottet man vernünftig ohne dass man vor lauter Informationen selbst den Überblick verliert?

Wie ja schon in vorherigen Themen stand, gibt es ja Software, die das Plotten erleichtert. Wie aber macht ihr das, wenn ihr so eine Software nicht benutzt?

Mir passiert es immer wieder, dass ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe und immer wieder neu umsortieren muss bis ich halbwegs durch meine eigenen Handlungsstänge und deren Hintergründe durchblicke.

Habt ihr bestimmte Systeme oder wie ordnet ihr eure Ideen?

Cailin

Also ich geh selbst zwar so nicht vor (ich ordne meine Ideen mit dem Hund beim gassi gehen, wie's grad ansteht) aber ich weiß von Leuten - bekannten Schriftstellern - die für jede Szene eine eigene Karteikarte schreiben und die dann in der entsprechenden Reihenfolge an einer quer durchs Arbeitszimmer gespannten Wäscheleine aufhängen.

Vorteil: Man kann immer wieder umsortieren und wenn man die abgearbeitete Karten 'anders' aufhängt als die anderen, sieht man sogar, was man schon abgearbeitet hat.


Coppelia

#71
Ich bin wohl kein gutes Vorbild, denn ich bin weitgehend die einzige, die mit meinem Ideenchaos klarkommt. Wenn ich eine Idee habe oder eine Änderung im Plot vorsehe, schreibe ich es meist einfach auf einen Zettel, in mein Notizbuch oder in eine Datei. Im Moment liegen vor mir zwei Zettel, auf denen Plotinfos für mein neues Buch stehen, die mir den Tag über eingefallen sind ...
Wenn ich eine Änderung oder eine Idee durchgeführt habe, streiche ich den Punkt weg, damit ich mich nicht wiederhole, wenn ich es später zufällig wiederfinde.
Wenn ich glaube, den optimalen Aufbau einer Szene im Kopf zu haben, mache ich mir auch mal Stichpunkte, wie sie ablaufen soll. Vor allem in Dialogen, wenn mehrere Dinge angesprochen werden müssen.
Aber oft ändere ich den Text noch hinterher, weil mir neue interessantere Varianten einfallen.

Software brauchte ich noch nie. Aber ich habe auch noch nie mehr als 400 Seiten lange Geschichten geschrieben (na ja, in Normseiten wären das dann über 1000 Seiten, aber trotzdem ;)) und nur selten parallel laufende Handlungsstränge gehabt - obwohl ich das gern mal möchte. :) Dann könnte man so ein Programm sicher brauchen, aber alles, was darunter liegt, behalte ich im Kopf (solange ich dran arbeite) oder im Notizbuch. Meine Charaktere habe ich sowieso im Kopf. Da würde es mir gar nichts bringen, Info über sie aufzuschreiben. Höchstens, wenn ich sie noch entwerfe, aber sobald sie ihr Eigenleben haben, bringt mir das Notieren gar nichts ... lebendige Menschen vergisst man nicht. ;)

THDuana

So wie es Cailin angesprochen hat, mache ich es auch ungefähr, aber ohne die Wäscheleine ;)
Ichschreibe meine einzelnen Szenen auf Karteikarten/Zettel und dann sortiere ich sie so lange hin und her, bis mir die Reihenfolge gefällt. Wenn ich dann eine Szene schreibe habe ich den betreffenden Zettel neben mir.
Allerdings habe ich nach Fertigstellung des Plots immer wieder Ideen und ändere die Zettel ab. Notizbücher und Post-Its leisten mir da gute Dienste.
Ich muss jedoch gestehen, dass ich das noch nicht lang mache und auch noch nie über 150 Seiten hinausgekommen  bin ::) *kein Vorbild sei*

Espérance

Naja ich meinte auch weniger den Plot organisieren (den schreib ich in der Regel mehr oder weniger ausführlich in eine Datei, die ich dan abarbeite), sondern so alles drum herum. Hintergrundinfos, Infos zu den Charakteren, der Welt, den Umständen etc.
Da fehlt mir irgendwie komplett das System.

Momentan habe ich eine hübsch anzusehende lose-blatt Sammlung und befürchte alles doppelt zu machen mangels Übersicht...

THDuana

Für die Charaktere habe ich für jeden eine Datei. Allerdings habe ich auch immer nicht übermäßig viele Charaktere. Für die Figuren schreibe ich eine kurze Biographie und einige Eckpunkte ihrer Eigenschaften und des Charakters.
Die Welt ... da habe ich eine Karte und eine Weltgeschichte, je eine Datei.
Und die Hintergrundinformationen schreibe ich in meine Notizbücher.

Ich würde dir vorschlagen, dass du alle deine Blätter mal in Dateien abtippst und dann schaust, was du doppelt hast. Mit Blättersammlungen kann ich gar nicht umgehen und ich kenne genügen Leute, die das auch nicht können, daher solltest du dich wirklich vielleicht mal ransetzen und dir die Mühe machen. Auch wenn es anstrengend ist ;)