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Pseudonyme und Künstlernamen

Begonnen von Ary, 13. Februar 2007, 13:50:57

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Soly

Ups, da sind ja einige Antworten auf meine Anfrage gekommen... Tut mir leid, dass ich nicht eher antworte, ich war zuletzt voll mit meinem Nebenjob beschäftigt und dann auch noch krank :hatschi:
Spontan gefällt mir Eric Lindahl oder Landahl am besten - und @Zitkalasa nordisch hin oder her, ich kann dieses k in meinem Namen einfach nicht leiden. Das sieht geschrieben einfach plump und grobschlächtig aus; mit c finde ich es viel eleganter.

Danke auf jeden Fall für die vielen Ideen! :vibes:
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.

Yasrena

#961
Ach Du liebe Güte, da habe ich ja was logetreten mit meinem Dritt-Namen.
Vorne weg ganz wichtig - ich finde Barbara zwar selbst nicht unbedingt altbacken, ich fühle mich dadurch aber auch nicht persönlich beleidigt, wenn jemand es so sieht. Es gibt schließlich auch Namen, die ich ganz schrecklich finde, die Person dahinter aber dafinitiv nicht - z.B. ist das bei einer ganz lieben Freundin so. Ich finde es außerdem merkwürdig genug, dass ich drei Vornamen habe und irgendwas muss man doch mal damit anfangen können ;).
Ansonsten ganz ganz lieben Dank für eure Gedanken zu Barbara Fuchs! Er steht jetzt auf meiner "mögliche Pseudonyme Liste" ganz oben. Gut, die Liste ist nicht besonders lange, aber immerhin.

Zitat von: Immortal am 22. September 2017, 08:59:04
Ich finde es wahnsinnig interessant, dass manche ein Pseudonym dem echten Namen vorziehen, weil es den Leser besser anspricht.

Das ist auch eigentlich gar nicht der Hauptgrund dafür, dass ich mir Gedanken über ein Pseudonym mache. Mir geht es vielmehr um meinen Arbeitgeber und vorprogrammierten Ärger, falls ich je etwas unter meinem Klarnamen veröffentlichen würde. Ich weiß, es darf den AG eigentlich nichts angehen und das ginge auch nicht von unserer Personalabteilung aus, aber ich kenne die Einstellung meines Oberchefs dazu ziemlich gut. Der Mann hat nicht nur nen Stock im A**** sondern eine komplette Mammutkiefer. Würde ich jetzt irgendetwas Richtung "Fachliteratur" von mir geben, wäre das vielleicht gerade noch erträglich. Ein Roman und "noch dazu Fantasy"*, das ginge gar nicht. Leider sind einige meiner KollegInnen da ganz seiner Meinung, weshalb ich mir die Reaktionen schlicht und einfach ersparen möchte.
Aber WENN ich deshalb schon ein Pseudonym suche, dann soll es halt wenigstens eines sein, dass sowohl zum Genre als auch zu mir passt, etwas mit dem ich mich auch längerfristig identifizieren kann.

* Das waren einmal auf einer Weihnachtsfeier seine Worte, als er sich darüber ausgelassen hat, welchen "Schrott" seine Tochter liest ::).

Maja

Ich würde das Thema gerne von der Pseudonym-Diskussion loslösen und ein eigenes draus machen - schließlich betrifft es nicht nur freigewählte Pseudonyme. Was machen Autoren, die Horst oder Uschi heißen mit ihren aus der Mode gekommenen Namen? Sind die gezwungen, sich nur deswegen ein Alias zuzulegen, weil niemand heute sein Kind mehr so nennen würde? Und was passiert, wenn als die Kevins und Chantals entdecken, dass sie zum Schreiben geboren sind?

Thread dazu folgt. :)
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Höllenpfau

Ich hätte da auch noch eine Frage: Darf man seinem Pseudonym einen (akademischen) Titel wie "Dr." geben den man selbst nicht hat?
Theoretisch könnte ich mich ja auch Freiherr Theodor Carl Graf von und zu Greifenstein nennen, der Adel ist ja abgeschafft und diese "Titel" sind quasi optionale Namensteile.
Aber wenn mein Pseudonym Prof. Dr. med. vet. Lutz Viehfeld heißt, täusche ich dann etwas vor oder ist das erlaubt?

In meinem Beispiel hab ich natürlich etwas übertrieben, aber nur nen Doktor voranstellen? Oder zum Beispiel auch Dr. statt überhaupt einem Vornamen?


FeeamPC

Ich könnte mir vorstellen, dass das tatsächlich Ärger gibt. Vor allem, wenn es z.B. über einem medizinischen Ratgeber steht, und die Leute dann falsch Fachkenntnisse voraussetzen.
Andererseits, wenn ich einem Vornamen wie Drusilla nehme, und den abkürze ...

Maja

Doktortitel haben in einem Pseudonym nichts verloren. Selbst wenn sie rechtmäßig erworben sind: Akademische Ränge gehören nicht aufs Cover. Noch nicht mal auf medizinischen Fachbüchern findet man akademische Ränge. Und die Katalogisierrregeln sehen vor, dass wenn jemand doch unbedingt seinen Titel auf die Titelseite mitnehmen muss (gilt für Adel wie Akademiker), dass dieser Titel nicht in den Katalogeintrag übernommen wird.

Und ja, es ist illegal, einen Titel zu führen, den man nicht hat. Das nur beiläufig.

@FeeamPC
Die Abkürzung für Drusilla ist "D.". Und das ist selbstverständlich erlaubt. Selbst wenn man Drusilla Ramona heißt, darf man das mit D. R. abkürzen. Aber ausgerechnet auf Dr. kommt man dabei nicht.
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Robert Gernhardt

Aphelion

Abgesehen davon, dass es verboten ist, kann das auch sehr schnell sehr peinlich werden, wenn im Text dumme Fehler anfallen, die selbst ein Ersti aus dem jeweiligen Fach erkennt.

Irgendwelche Schleichwege über Suggestionen zu suchen ist ebenfalls verboten, also bitte ganz schnell wieder vergessen.

Warum willst du denn überhaupt vorgeben, du hättest einen akademischen Titel, den du nicht hast, @Höllenpfau ?

Romy

[Total bibliothekarisches OT :engel: ]

Zitat von: Maja am 23. September 2017, 14:57:27
Doktortitel haben in einem Pseudonym nichts verloren. Selbst wenn sie rechtmäßig erworben sind: Akademische Ränge gehören nicht aufs Cover. Noch nicht mal auf medizinischen Fachbüchern findet man akademische Ränge. Und die Katalogisierrregeln sehen vor, dass wenn jemand doch unbedingt seinen Titel auf die Titelseite mitnehmen muss (gilt für Adel wie Akademiker), dass dieser Titel nicht in den Katalogeintrag übernommen wird.
Ich habe schon öfters Titel wie "Dr." auf Büchern gesehen, selten aber doch zu oft, um es als absolute Ausnahme zu empfinden. Mir fällt da z.B. Dr. Med. Ulrich Strunz ein, der macht das immer (und auch wenn ich die Bücher immer ziemlich Pseudomedizinisch finde, scheint er wohl ein echter Arzt zu sein, also Geschmackssache, ob man das alles so für bahre Münze nehmen will). Aber ich habe auch schon ein "Prof. Dr." auf dem Titel eines Bilderbuches gesehen ...
Nach RDA sollen Titel in der "Verantwortlichkeitsangabe" sogar genannt werden. Aber es gibt ja bei RDA auch das sogenannte "Cataloguers Judgement", was bedeutet, dass ich "ein wenig" Spielraum habe und die Titel in 99% der Fälle trotzdem rausschmeiße. Jaja, die armen Professoren und Doktoren. ;D Nur wenn ich Fremddaten habe, wo die Titel schon drin standen, lasse ich sie drin, weil ich zu faul zum Löschen bin ... ;D Ich habe es halt mal so gelernt und finde die Titel im Katalogdatensatz auch herzlich überflüssig. Aber ich nehme an, die derzeitigen Studis, die RAK nie kennengelernt haben, werden es dann im späteren Berufsleben anders machen.

[/Total bibliothekarisches OT]


Zitat von: Immortal am 22. September 2017, 08:59:04Schwieriger dagegen würde es mit meinem vollen Namen (Anna-Lena), den kaum jemand gebraucht und den nur der engere Bekanntenkreis kennt, werden. Er war der beliebteste Vorname 2002 also gut zehn Jahre nach meiner Geburt und ich finde, dass der höchstens zu irgendwelchen Teenager-Liebes-Romanen passen würde. Er ist nun einmal nicht so zeitlos, auch wenn es ihn zu Beginn der 90er gar nicht gab (ich habe kein einziges Kind in meinem Alter damals kennen gelernt und heute gibt es pro Kindergartengruppe drei Anna-Lenas), aber diese Doppelnamen sind für mich irgendwie typisch für Ende 90er/Anfang 00er, weshalb sie irgendwie unseriös wirken, zumindest bei den kurzen Zweisilbern. Und das ist genau der Punkt, weshalb ich ein Buch von einer Merle oder Lea wahrscheinlich auch erst einmal mit leichtem Misstrauen begegnen würde.
Wobei man bedenken muss, dass die Anna-Lenas, die 2002 geboren wurden, den Kindergarten mittlerweile auch schon laaaange hinter sich gelassen haben. ;) In den heutigen Kita- und Grundschulgruppen, die zu mir in die Bücherei kommen, ist mir der Name jedenfalls nicht so besonders aufgefallen. Lina ist dort gerade (immer noch) ganz weit vorne.
Ich kannte mal eine Anna-Lena, die ein paar Jahre jünger war als ich, die dürfte jetzt Ende 20 sein. Die genauen Hitlisten habe ich dazu jetzt nicht im Kopf, gefühlsmäßig hätte ich den Namen jetzt aber mehr zu Anfang der 90er gepackt.  :hmmm: Auf einem Buchcover finde ich Doppelnamen aber generell seltsam. Ich hatte neulich ein Buch von einer "Lea-Lina" in der Hand und dachte direkt, dass die noch nicht lange volljährig sein kann. Neugierig wie ich bin, musste ich das direkt überprüfen und stellte fest, dass die Autorin tatsächlich Jahrgang 1998 ist! Im ersten Moment kam mir das sehr merkwürdig vor, aber je länger ich darüber nachdenke - und auch im Bezug auf die "Barbara"-Diskussion - denke ich, dass es ja nicht schlimm ist, dass einer/m Autor/in am Namen anhört, aus welcher Generation er stammt. Das sagt ja erst mal gar nichts über die Qualität des Buches aus. Und über das Genre ehrlich gesagt auch nicht.
Persönlich finde ich es eh ziemlich albern, das ein Autor für 5 Genres, die er schreibt, neuerdings 5 Pseudonyme braucht. Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist, oder mir nur so vorkommt, aber es kommt mir so vor, als ob diese Sitte erst in den vergangenen Jahren aufgekommen ist und ich finde sie ganz furchtbar. Es gibt ja auch Autoren, die auf sowas verzichten und als Leser schätze ich es sehr, wenn ich den Namen nur einmal bei z.B. Amazon eingeben muss und dann wirklich alle Titel des Autors finde. Abgesehen davon, dass es ja auch die Vielseitigkeit des Autors zeigt, was ich sehr positiv finde. Die einzige Ausnahme ist, wenn man gleichzeitig Kinderbücher und Erotikromane schreibt, da würde ich dann tatsächlich trennen.
Wo ich noch etwas drauf rumgrübele: Vergangene Woche hatten wir Antje Szillat für mehrere Lesungen zu Gast und sie erzählte, dass sie derzeit auch unter einem skandinavisch klingenden, männlichen Pseudonym veröffentlicht (also, das erzählte sie während der Lesung, nicht das jemand denkt, ich würde Geheimnisse ausplaudern, die ich unter dem Siegel der Verschwiegenheit erfahren habe ;) ) und das wohl auch sehr erfolgreich, aber da es ein geschlossenes Pseudonym sei, dürfe sie es nicht verraten. Ich sterbe vor Neugier! :gähn: Und ist ja auch blöd für sie, da sie gar keine Lesungen unter dem Namen machen kann und generell, das niemand weiß, dass sie das ist und sie es nicht offen erzählen kann ...

Maja

#968
Es gibt immer Ausrutscher, Leute, die einen Namen bekommen haben, lange bevor er in Mode kam (und nicht nur mich). Bekannte meiner Eltern haben ihre Tochter Arwen genannt. Betont auf der zweiten Silbe, dass es sich auf Arsen reimt. Waren Tolkien-Fans, in den Siebzigern. Habe die Tochter (müsste älter sein als ich) gerade gegoogelt, sie heißt immer noch so, ist Unternehmensberaterin geworden. Man kann nicht immer nur vom Namen auf das Alter schließen. Mein jüngster Bruder heißt Josef, so hieß damals schon niemand mehr und heute erst recht nicht.

Doppelvornamen finde ich nicht so schlimm. Die können ja auch sehr klangvoll sein, wobei ich die Schreibweisen ohne Bindestrich üblicherweise bevorzuge. Aber mir ist noch keiner untergekommen, der freiwillig als Pseudonym einen Doppel-Nachnamen verwendet hätte. Selbst wenn wir alle mit Angela Sommer-Bodenburg aufgewachsen sind - das ist doch ein Trend, auf den man nicht aufspringen möchte. Umgekehrt also: Wenn ihr nicht wollt, dass euer Pseudonym wie ein Pseudonym klingt, wählt einen unhippen Vornamen in Kombination mit einem Doppel-Nachnamen. Hannelore Bircher-Kleinschroth klingt so authentisch wie nur irgendwas und wird allein damit ihre Leser überzeugen. Je hipper und knackiger das Pseudonym, desto unglaubwürdiger wird es auch.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Blaurot

Wie findet ihr das Pseudonym:

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.


?

gbwolf

Zitat von: Maja am 24. September 2017, 04:05:33Mein jüngster Bruder heißt Josef, so hieß damals schon niemand mehr und heute erst recht nicht.
Doch, das kommt auf das Dorf an. Der "Jupp" hier wird bald Zwei. Konservative und religiöse Namen sind durchaus im Kommen.

@Blaurot: Gefällt mir sehr gut. Klingt echt und angenehm.

Yasrena

Zitat von: Maja am 24. September 2017, 04:05:33
Es gibt immer Ausrutscher, Leute, die einen Namen bekommen haben, lange bevor er in Mode kam (und nicht nur mich).
Umgekehrt habe ich einen 21-jährigen Bekannten, der heißt Karl und die Schwester einer Arbeitskollegin hat ihre Tochter letztes Jahr Hedwig getauft (so hieß meine Mutter, Jahrgang 30). Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass viele "alte" Namen irgendwann einmal recyclet werden, fast wie bei der Mode. Aber es stimmt schon auch, dass sie immer irgendwie nach der Zeit klingen, in der sie das letzte mal so richtig angesagt waren.

@ Blaurot
Liest sich gut. Mir würde der Name aber ohne das letzte "s" im Nachnahmen besser gefallen

Carolina

Hallo,
da man seinen Namen jetzt ändern kann, habe ich mal meinen richtigen angegeben. Vorher hieß ich wie meine Protagonistin des Buches, an dem ich gerade arbeitete.

Ich schreibe unter Pseudonym, weil das besser klingt, weil es zum Genre passt und weil der Name, den ich mir selbst ausgesucht habe, einfach ein Teil des Buches ist. Er gehört für mich genauso dazu wie der Titel und der Text.

Allerdings hatte ich den wichtigsten Punkt total unterschätzt: Man wird ständig damit angesprochen. Mittlerweile zucke ich zusammen, wenn jemand Anja sagt. In meiner Familie bin ich die Godi (Patentante meines Neffen) und Leser und Kollegen benutzen das Pseudonym.
Also, wenn ihr euch eins zulegt, wählt weise, es wird eure zweite Identität.

Malinche

Zitat von: Anja am 28. September 2017, 18:24:22
Hallo,
da man seinen Namen jetzt ändern kann, habe ich mal meinen richtigen angegeben. Vorher hieß ich wie meine Protagonistin des Buches, an dem ich gerade arbeitete.

Meinst du das jetzt auch auf das Forum bezogen? Dafür haben wir einen eigenen Thread: Mein neuer Name - wäre fein, wenn du die Info da auch noch mal hinterlegen magst, das ist dann weniger verwirrend. Danke! :)

Zitat von: Anja am 28. September 2017, 18:24:22
In meiner Familie bin ich die Godi (Patentante meines Neffen)
Ahahaha, und danke dir für die Erleuchtung, jetzt schnalle ich nämlich erst, warum die (sehr wahrscheinlich auch Paten)tante meines Bruders im Tiroler Umfeld als Godl bekannt ist - habe bis jetzt versucht, das von ihrem eigentlichen Namen abzuleiten, aber so ergibt das erst Sinn.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Carolina

#974
@Malinche Ja, das geht schnell mit der Godi. Der Kleine soll mich so nennen, und wenn seine Eltern von mir sprechen, bin ich dann natürlich auch die Godi. Jetzt sagt niemand mehr Anja. 

In der Schweiz ist es übrigens die Götti.

Hab in dem Thread die Info ergänzt.