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Abgenutzt und Abgedroschen - die großen Lassedasse

Begonnen von Maja, 06. Dezember 2006, 14:53:07

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Manja_Bindig

Meine Elfen sind zwar naturverbunden, bilden sich aber extrem was ein. Und sie sind zu doof, um dazuzulernen. ;)

Und sprechende Tiere sind auch interessant. Wenn man es schafft, die tierischen Eigenschaften vorzubringen(launische, zickige KAtzen, die nur tun, was sie wollen, aber irgendwie jeden mit ihrem Blick betören... ;)  Oder loyale, sarkastische Hengste, die sich mit bissigen Stuten rumärgern müssen.)

Silvia

Danke, Elena!
Es gibt inzwischen nichts mehr, was ich so absolut entnervend finde, wie Auserwählte  in der Fantasy. Nicht mal die obligatorischen 1,2,3,5,7 oder gar 9 Schwerter, Kristalle oder Pferdeäpfel, die Held für die Rettung der Welt meistens quer über den Kontinent hinweg zusammensammeln muß.

Elena

"Auserwählt? Pah, zum Leiden vielleicht..." ist einer der großartigesten Sprüche, den ich je von einem "Auserwählten" "gehört" habe.  ;D Übrigens einer, der den Ring der Macht auch eher versetzt hätte, als damit die Welt zu retten.

gbwolf

@Manja: Genau das meine ich mit der Fremdartigkeit. Wenn ich andere Rassen darstelle wie Menschen, dann brauche ich sie nicht. Man hat dafpr eine tolle Chance, aus dieser Andersartigkeit und dem Verhalten neue Elemente reinzubringen und Spannung zu erzeugen - eigentlich ganz einfach und mir ist schleierhaft, wie so viele Autoren sich diese Chance entgehen lassen können.

@Silvia:  :rofl:  "Die fünfeinhalb magischen Pferdeäpfel von Einhörnern" könnte glatt ein Verkaufsschlager werden!


Q - Der ewige Ausrüster
Sie sind der Auserwählte und benötigen noch ein Superschwert, das den Kampf auch für Dilletanten zum Kinderspiel macht? Oder lieber eine Unverwundbar-Rüstung mit einer eingebauten Stelle für die obligatorische und dramatische Verletzung zum Schluss? Heiltränke, magische Stäube, Pülverchen und Eicheln? Kettenhemden von Zwergen oder Elfen? Unsichtbarkeitsmäntel?
Keine Sorge. Früher oder später wird Ihnen ein "Q" über den Weg laufen und für nötige Ausrüstung sorgen, die garantiert noch vor Ablauf des Abenteuers ihren lebensrettenden Zweck erfüllen oder das Herz des Bösen erweichen wird. Es muss ja nicht immer der Weihnachtsmann sein, der das Zeug vorbeibringt.

Elena

"Q" tritt aber auch oft in der Gestalt des Weißbärtigen Alten auf, der das passende Auserwähltenschwert gleich zur Prophezeiung mitliefert. Buy one, get one free!

gbwolf

Oder als mystisch-entrückte Schönheit, die zu einer uralten Rasse gehört   ;D

Silvia

Was ist in der Fantasy denn "Q"?
ich kenne den Kerl nur von Star Trek und da ist er ... nunja, sagen wir mal: nicht gerade hilfreich  ;) Aber ich mag ihn.

gbwolf

War eine Anspielung auf James Bond. Nicht ganz Fantasy, ist mir aber irgendwie spontan in den Kopf gekommen.
Ich hatte vor allem diese Magier und Schmiede und so im Kopf, die den Helden mit Gimmicks ausstatten. Aber neinnein, selbst wären sie nie mutig und tapfer und sowieso genug, um das Abenteuer zu bestehen. Der Held hat sicherlich bessere Verwendung für den omnipotenten Heiltrabk oder das Dämonenvernichtungs-pulver.

Arielen

Ich habe mir das Thema schon durchgelesen, aber ich frage mich, ob es müßig ist, sich zu wünschen, daß diese Themen nicht mehr vorkommen. Ich weiß, es klingt jetzt ketzerisch, aber das ein oder andere sind wirklich Themen, die die Leute immer wieder bewegen, und die alle paar Jahre in leicht veränderter Form wiederkehren.

Früher haben alle über Conan und Co, also die Sword & Sorcery mit ihren rassistischen Feindbildern geschimpft, heute ist sie als "Heroic Fantasy", aber natürlich an die moderne Zeit angepasst wieder da. Und es sind viele Parallelen zu finden.

Ähnlich wird es sicherlich mit den Themen laufen, die ihr auflistet. Geschichten um Auserwählte hat es schon gegeben, als es das Genre noch nicht gab, und und und...

Das einzige, was mich nervt ist einfach: Wenn eine Sache erfolgreich ist, dann wird exakt geklont. Mit allen vertrauten Versatzstücken. Und die Verlage werfen dann nur diese eine Facette auf den Markt und bewerben sie so agressiv, das alles andere untergeht.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

#24
Fremde Rassen, fremde Sitten, liebe Wölfin.
Und deswegen sind sich die Rassen so wenig grün.

Elfen mögen die Menschen nicht. Das Übliche: "Zerstören die NAtur, sind dumm, leben eh nciht lang genug, um sich mit ihnen zu befassen".
Sie sind - ich sags mal ganz gemein - sehr verbohrt und sehr arrogant, eben weil sie mächtiger sind als Menschen(die einzigen Menschen, die von ihnen ein bisschen REspekt erwarten können, sind Magier) und weil sie - anders als MEnschen - nun mal in der LAge sind, besonnen mit ihrer MAcht umzugehen. Führen Elfen Kriege? Ach was, wozu? Menschen schon.
Ich glaube, das sind Unterschiede, die durch das aufwachsen entstehen. Ich weiß, dass du gerade das meinst.
Aber mal ehrlich:
Sowohl Elfen, als auch Menschen, als auch Zwerge, als auch Haschmichwasweißichnichtalles sind zur artikulierten Kommunikation fähig.
Da fangen die Gemeinsamkeiten an. Und ich bin von der Idee besessen, dass WEsen, die über ein gleichwertiges Kommunikationssystem verfügen, auch sonst recht ähnlich sind. Charakterlich-grundlagentechnisch.

Elfen haben andere Fähigkeiten, Zwerge auch, MEnschen auch.
JEder ist mit seinen aufgewachsen, weiß, wie er sie nutzt und das formt ihn nun mal.

MEine Elfen stammen zum Beispiel direkt von den Naturgeistern ab, sind also sehr naturverbunden - entsprechend wissen sie, dass das LEben sein Gleichgewicht hat und dass man das nciht stören sollte. Und das zeigt sich in der Art, wie sie ihre Talente einsetzen und wie sie sich geben - insbesondere gegenüber Menschen(wer ist nochmal schuld am Treibhauseffekt? )


~~~~~~~~~

(im Übrigen find ich es - tut mir sehr leid, Maja - ein bisschen albern, Klischees aufzuzählen, die jeder kennt und zu meinen, man solle es lassen. Liegt vielleicht daran, dass ich selbst ein wandelndes Klischee bin. Aber wenn man sich ein bisschen mit seinen "Versatzstücken" beschäftigt und mit ihnen arbeitet, kommt etwas gutes bei raus)

Hr. Kürbis

Ich mag Klischees eigentlich auch (siehe meine Vorliebe für Klischee-Zwerge), aber man muß sie ja nicht unbedingt bestätigen, bzw. kann ja auch mal mit ihnen brechen...
Aber die Basis ist eben da, jeder der auch nur mal ansatzweise einen Fantasyroman gelesen oder HdR gesehen hat, wird über Zwerge und Elfen Bescheid wissen.
Die Kunst besteht eben darin, vorhandenes so aufzubereiten, das es den Leser nicht verstört/verschreckt, ihm aber gleichzeitig neue Aspekte des Klischees vor Augen führt.

gbwolf

Morgen Manja,

ich denke, die Diskussion hier darf man nicht bierernst nehmen. Ich lese jedes Klischee, wenn der Autor sehr gut schreibt und Welt, Plot und Charakteren Tiefe verleiht.
Für mich sind Klischees vor allem deswegen schlimm, weil sie als Schablonen verwendet werden und die Geschichte seicht darum herum dümpelt. Und weil die Auflösung der Geschichte meist enttäuschend ist.

Der Einwand mit der Kommunikation ist interessant und sicherlich berechtigt. Ich bin dennoch der Meinung, dass humanoide Rassen in ihrer Physiologie andere Möglichkeiten und Probleme haben (Zwerge mit den kurzen Armen, Elfen bei Kraftübungen, Orks beim Betören, etc.) und man diese betonen sollte. Für mich resultieren aus unterschiedlichen körperlichen Gegebenheiten auch unterschiedliche psychische Eigenschaften, die von der Erziehung nicht komplett beeinflusst werden.
Jemand, der hören kann wie ein Raubtier, intuitiv die Erde und die Lebenskraft des Waldes spürt und wie ein Windhauch in die Krone der Bäume klettern kann, brigt für mich als Autor ein großes Potentia, eine ungewöhnliche Geschichte zu erzählen, aber immer auch die Schwierigkeit, dass ich bei jeder Situation Rücksicht auf die Andersartigkeit nehmen muss. Wir hatten beim Rollenspiel oft genug die Schwierigkeit, dass der Leichtfüßige Elf die Bösen eine halbe Meile gegen den Wind riechen müsste und die Vögel ihm die Bösen verraten könnten. Oft werden dann besondere Eigenschaften der Figur kurzfristig überdeckt, damit die Situation funktioniert, und später ist der Elf dann Superheld, wenn der Autor/Spielleiter es wieder benötigt.
Das vor allem stört mich an den Klischees: Inkonsequenz. Ich bin als Leser immer sehr enttäuscht, wenn ein komplexer Plot plötzlich mit Mittel gelöst wird, mit denen man ihn bereits vor 600 Seiten hätte lösen können.

*hechel* Ausführung beendet.
Wir haben da recht unterschiedliche Meinungen und vielleicht auch einen anderen Anspruch an einen Fantasyroman. Mit meiner Meinung zu "guter Fantasy" bin ich schön öfter gegen Wände gerannt.  ;D Ich betrachte meine Meinung also schon lange nicht mehr als die ultimative Wahrheit (außer natürlich für mich selbst  ;)).
Ich stehe einfach total darauf, wenn Andersartige anders charakterisiert werden und gerade daraus Spannung entsteht, dass die Figuren zwar das Gleiche sagen, aber etwas anderes meinen.

Morgendliche Grüße

Wölfin

Arielen

Zitat von: gbwolf am 10. Dezember 2006, 10:57:03ich denke, die Diskussion hier darf man nicht bierernst nehmen. Ich lese jedes Klischee, wenn der Autor sehr gut schreibt und Welt, Plot und Charakteren Tiefe verleiht.
Für mich sind Klischees vor allem deswegen schlimm, weil sie als Schablonen verwendet werden und die Geschichte seicht darum herum dümpelt. Und weil die Auflösung der Geschichte meist enttäuschend ist.

Dem kann ich zustimmen, passend zu meinem anderen Post oben. Mir geht es ähnlich. Das ist für mich auch der Unterschied zwischen dem was ich gräßlich finde und dem was mir gefällt!
Alles liegt im Auge des Betrachters

Volker

Zwei Klassiker aus dem Fantasy-Bereich:

Weltenretter - wieso muss immer gleich die ganze Welt auf dem Spiel stehen? Geht's nicht auch mal kleiner?

Ihr sitzt in einer Kneipe... ...und schon findet bei einem Bier sich aus völlig Fremden eine verschworene Abenteurergruppe. Jaja, schon klar...

 :happs:

Termoniaelfe

ZitatWeltenretter - wieso muss immer gleich die ganze Welt auf dem Spiel stehen? Geht's nicht auch mal kleiner?

Ach Volker, wegen kleinerer Dinge macht doch kein Held heute noch einen Finger krum. Es muss sich schon lohnen, wenn man bemüht wird. ;D

Ich halte fest an meinem Spruch:

Hier und da ein kleines Klischee, tut keinem weh.

LG
Termi