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Internet - geht es auch ohne?

Begonnen von Leann, 03. Februar 2013, 18:07:52

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Leann

Gestern hatte ich eine interessante Diskussion mit ein paar Freunden und mich würde sehr eure Meinung dazu interessieren.

Hier im Forum habe ich diesen Thread gefunden, der in die selbe Richtung geht: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,686.45.html   
Darin geht es um den internetfreien Tag. Aber was ist mit einem internetfreien Leben? Geht das überhaupt?

Eine Freundin von mir hat keinen Internetanschluss und möchte auch keinen haben. Sie braucht das nicht, sagt sie. Als sie kürzlich bei einem Seminar eine E-Mail-Adresse angeben sollte und keine vorweisen konnte, wurde sie schon etwas seltsam angesehen.
Die meisten reagierten mit ungläubiger Überraschung.
Sie hatte den Eindruck, dass es heutzutage beinahe schon als unkommunikativ bis asozial angesehen wird, wenn man per Mail nicht erreichbar ist.

Mein erster Gedanke war: Ohne Internet könnte ich nicht mehr auskommen. Ist das wirklich so?
Meine Freundin kommt gut ohne aus. Was macht das Internet so wichtig für mich, mein Leben und nicht zuletzt das Schreiben?
Wofür nutze ich das Internet?

1. Recherche und Information
  Wenn ich irgendwas nicht weiß, google ich das mal eben. Das Internet ist für mich auch sehr wichtig, um für neue Schreibprojekte zu recherchieren. Informationen im Internet sind allerdings mit Vorsicht zu genießen (z.B.:Wikipedia hat nicht immer Recht)

  Alternativen:
-Bibliotheken nutzen. Allerdings muss ich da erst hinfahren und es gibt keine schnell erreichbare Unibibliothek in der Nähe. Die Stadtbücherei ist eher schlecht ausgestattet.
-Informanten kontaktieren. Ist auf jeden Fall zeitaufwändiger als googlen.

Sinnfrage: Muss ich wirklich immer sofort alles googlen? Diese Möglichkeit verleitet dazu, sich auf diese Infoquelle blind zu verlassen. Oft fällt es schwer, sich auf das zu konzentrieren, was man eigentlich in Erfahrung bringen möchte, zu zahlreich sind die Ablenkungen in Form von Querverweisen etc.
Wem ist es auch schon passiert, nach einer Stunde wildem surfen nicht mehr genau zu wissen, wonach er ursprünglich gesucht hat?

2. Lernen und Vertiefen
Eigentlich ein Unterpunkt zu 1. Es gibt im Internet so viele Möglichkeiten, etwas zu lernen. Sprachen, Schreibhandwerk, Umgang mit PC-Programmen, handwerkliche Tätigkeiten, etc. etc.
Ich behaupte, dass ich mich ohne Internetforen zum Thema Schreiben in den letzten Monaten nicht so weiterentwickelt hätte, wie es dank dieser Foren geschehen ist.
Das Internet macht es einfacher, Feedback zu Schreibprojekten zu erhalten. Entweder, indem ich Betaleserinnen finde oder Geschichten online stelle, die dann von Leserinnen bewertet werden.

Alternativen: Kurse Besuchen, Freunde und Bekannte lesen lassen, Ratgeber lesen

Sinnfrage: So viel zu lernen, so wenig Zeit ... Durch die vielen Möglichkeiten kann man sich schnell verzetteln. Da so viel angeboten wird fällt es schwer, sich zu entscheiden.
Mit anonymer Kritik im Internet muss man umgehen können.

3. Kontakte
Nie war es so leicht, Gleichgesinnte zu treffen. Weltweit.
Ich wusste bis letztes Jahr nicht, dass es so viele "Schreibverrückte" gibt. Es ist ein gutes Gefühl, sich mit anderen austauschen zu können und ja, auch hier kann man wieder viel lernen.
Außerdem gibt es Inspiration, Motivation, baut bei Durchhängern auf.

Dank E-Mail und Facebook kann ich mit Freunden und Bekannten schnell in Kontakt treten. Ich kann ihnen Fotos schicken, interessante Links, einfach mal ein paar nette Zeilen zwischendurch, mich verabreden.

Alternativen: Rein ins richtige Leben! Z.B. Schreibgruppen gründen, mit denen man sich öfter mal im echten Leben trifft, Kurse besuchen.
Freunde kann man anrufen oder vielleicht sogar mal einen altmodischen Brief schreiben.

Sinnfrage: Die Mailflut macht es oft schwer, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Was bedeuten 1000 Freunde auf Facebook wirklich? Muss man tatsächlich immer erreichbar sein?

4. Geschäftliches
Diesen Begriff lege ich hier etwas weiter aus.
Z.B. kaufe ich viel über Internet ein. Seien es Bücher, Elektroartikel, Kleidung etc.
Auch Reisen buche ich über das Internet (schon die Planung kann ich mir ohne nicht vorstellen).

Alternativen hier: Einkaufen im Geschäft / Buchhandlung, Reisen buchen im Reisebüro

Falls es mal so weit sein sollte: Kontakte zu Verlagen und Agenturen laufen über das Internet.
Viele verlangen glaube ich mitterweile die Einsendungen von Leseproben per Mail und nicht per Papierpost.
Und: Um überhaupt die passende Agentur / den Verlag herauszufinden ist das Internet hilfreich.
Die Kommunikation mit Lektoren läuft vermutlich auch per Mail.

Alternativen: Gibt es wohl kaum noch, bis auf Papierpost in wenigen Fällen.

Zeitersparnis!

Trifft auf alle oben genannten Punkte zu. Mit dem Internet spart man Zeit. Ob man jetzt recherchiert, Infos einholt, Freunde kontaktiert.
Aber: Wieviel Zeit verplempere ich im Internet, die ich eigentlich sinnvoller hätte nutzen können? Wie oft bleibe ich in irgendwelchen Foren hängen und schiebe das auf, was ich eigentlich tun wollte?
Ist Internet nicht auch ein großer Zeiträuber?

Meine Freundin kommt ohne Internet mit den "Alternativen" gut durchs Leben.
Aber für mich wäre das nichts. Klar, ich nutze die Alternativen auch, bei mir ergänzen sich diese mit der Internetnutzung und ich möchte weder auf das eine noch das andere verzichten.

Gerade was das Schreiben angeht habe ich durch das Internet so große Fortschritte gemacht und so viel Mut gefasst, so viel gelernt, was ohne Internet gar nicht möglich gewesen wäre.

Ich kann mir mein Leben ohne Internet nicht (mehr) vorstellen. Für mich ist es eine große Bereicherung.

Wie seht ihr das? Ist das überhaupt noch eine Frage wert oder ist Internet mittlerweile so selbstverständlich, dass man davon ausgeht, dass es jeder nutzt? Habt ihr schonmal versucht, ohne Internet auszukommen?









 



Ary

Im Urlaub komme ich sehr gut ohne Internet klar. Wenn ich unterwegs bin, am Strand liege, im Meer schwimme, oder eine spannende Städtereise mache, da brauche ich kein Internet. Aber sobald ich zuhause bin, geht der Computer wieder täglich online. Für mich persönlich ist das Internet wichtig, um Kontakte zu pflegen, da die meisten meiner wirklich guten Freunde nicht um die Ecke wohnen. Ohne Internet und/oder Telefon wäre ich schon aufgeschmissen.
Informationsbeschaffung ohne Netz kann ich mir kaum noch vorstellen.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Cypher

Mir geht es da ähnlich wie Aryana.
Prinzipiell komme ich mal ein paar Tage ohne Internet zurecht, aber ich persönlich werde irgendwann hibbelig und fühle mich verloren.
Ich beziehe einen Großteil meiner Informationen aus dem Internet, da ich weder Zeitung lese, noch Fernsehen schaue. Ich bin permanent vernetzt, immer erreichbar und bin an freien Tagen meistens 16 Stunden online. Fast alle meine Freunde sind für mich nur online erreichbar und gerade als alter Gamer ist Internet für mich lebenswichtig.

Alana

Ja, es geht ohne. Einiges wäre beschwerlicher (Recherche), einiges wahrscheinlich effektiver. Ohne Internet wäre allerdings mein Job als Übersetzer einiges komplizierter, allein der Kontakt zum Verlag und die Bezahlung. Und ohne die tägliche Dosis Forum würde ich vielleicht nicht mehr schreiben.
Ohne Internet Leute zu finden, die auch schreiben, noch dazu Fantasy, und dann auch noch Lust haben, sich darüber auszustauschen, halte ich für sehr, sehr schwierig. Da muss man schon viel Glück haben.
Alhambrana

Merwyn

Das man heutzutage komisch angeschaut wird, wenn man kein Internet hat, kann ich mir nur zu gut vorstellen.
Bis vor ein paar Jahren ging es mir genauso, allerdings weil ich bis heute keinen Fernseher habe. Das war für viele auch unvorstellbar ;)

Ganz ohne Internet käme ich sicher klar, aber nur, wenn ich es nicht anders gewohnt wäre. Wenn morgen einer das Internet abstellt, wäre ich verloren. ;)
Natürlich kann ich auch ohne und muss wirklich nicht dauernd online und somit erreichbar sein, aber gerade was Recherche und Kommunikation angeht, ist das Internet eine ziemliche Bereicherung, die ich nicht missen möchte.

Aidan

Ganz offen: es geht theoretisch ohne, aber ich will nicht ohne. Ich habe ein paar meiner wichtigsten Freundschaften übers Internet gefunden, meine Freunde wohnen alle nicht um die Ecke, teilweise außerhalb Deutschlands, so das telefonieren unbezahlbar wird, vor allem, weil ich viel lieber schreibe oder chatte als das ich telefoniere, meine Heimatstadt ist für ihre 9000 Einwohner extrem gut ausgestattet, aber man muss trotzdem für fast alles, was nicht mit Boot oder Angeln zu tun hat, weiter fahren. Die VHS ist nicht gerade umfangreich, vieles kann man dort nicht machen, zum Beispiel Spanisch lernen. Klar, die örtliche Bücherei kann mir Bücher aus der Fernleihe besorgen, aber dazu muss ich ja erstmal wissen, was es überhaupt gibt.

Ich kann mir vorstellen ohne Telefon zu leben, Fernseher nutze ich nie, ich kann mir ein sehr auf das wesentliche reduziertes Leben vorstellen, aber Internet und Laptop - das möchte ich nicht mehr missen. Ich schätze, ohne würde ich einiges nicht tun, was mir zum Leben wichtig ist, weil es hier auf dem Land einfach extrem schwierig ist. Und in die Stadt zurück? Bitte nicht.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Leann


@ Aryana: Im Urlaub brauch ich es auch. Ich schreibe Mails nach Hause, buche evtl. die nächste Unterkunft. Bis auf letztes Jahr, da habe ich ganz bewusst während einer Reise darauf verzichtet. Es ging!

@ Winterkind: Über den Unterschied zwischen Stadt und Land hab ich mir auch Gedanken gemacht. Ich wohne auch ländlich und da geht es mir genau wie dir. Es ist schwieriger auf dem Land.

Was mich gestern noch besonders in Grübeln brachte: Ich war mir erst sicher, dass Internet mein Leben vereinfacht hat.
Aber eigentlich macht es mein Leben kompliziert. Ich kaufe nichts mehr, ohne wochenlang im Internet zu recherchieren, Preise zu vergleichen, Produktbewertungen zu lesen.
Bevor ich ein Buch kaufe, lese ich Rezensionen.

Früher: Ich ging einfach in einen Laden und kaufte was. Mit Glück wurde ich vom Verkäufer / der Buchhändlerin beraten. Das war's.


FeeamPC

Privater Tagesablauf ohne Internet - kein Problem.
Ausser, dass man mich schon komisch anguckt, weil ich auch ohne Handy lebe. Bewusst.

Beruflich bzw. die Verlagsarbeit: Nur mit Internet machbar.
Ohne Internet
- hätte ich als Autorin deutlich weniger Kontaktmöglichkeiten zu Verlagen
- hätte ich keinen Kontakt zu euch, zum Tintenzirkel
- hätte ich als Verlegerin erheblich mehr Arbeit bei Ausschreibungen und dickere Papierberge
- hätte ich nur die Möglichkeit, meine Bücher extrem teuer vor Ort drucken zu lassen
- wären meine Kontakte sowohl zu den Autoren als auch zu den Lesern mehr als nur eingeshränkt


Avery

Mir geht es ebenso wie Aryana: Internet im Urlaub brauche ich nicht. Und da kann ich auch durchaus zwei Wochen oder mehr aushalten ohne mir irgendwo Zugang suchen zu müssen oder mich unwohl zu fühlen. Im Gegenteil: Zu diesen Zeiten genieße ich meine "Unabhängigkeit" von den Medien.

Aber im Alltag ist es für mich unvorstellbar. Zwei meiner größten Leidenschaften sind eng mit dem Internet verknüpft: Das Schreiben und das Bloggen. Ohne Internet wäre beides für mich nur bedingt bzw. gar nicht möglich, denn ich bin ein sehr wissensdurstiger Mensch und achte selbst bei Fantasy darauf, historisch möglich korrekt zu bleiben. Und sei es nur bei Redewendungen wie: "Es fügte sich wie ein Puzzle zusammen", bei denen ich nachschauen muss, ob es Puzzles zu meinem Zeitalter überhaupt schon gab. Hier würde sich ein Gang in die Bibliothek kaum lohnen und ich wäre wohl nur noch am Rennen ;) Da bevorzuge ich eindeutig das schnelle Googlen.

Darüber hinaus pflege ich die meisten Kontakte via Internet. Meine beiden Teenie-Schwestern sind völlig in der Mediengeneration aufgewachsen und am besten per Facebook erreichbar. Meine beste Freundin habe ich sogar (sowie meinen Freund) über das Internet kennengelernt und aufgrund unserer Distanz ist es für uns an der Tagesordnung zu chatten. Demnach ist icq den gesamten Tag offen, wenn ich Zuhause bin, um mit ihr zu schreiben. Ständig zu telefonieren wäre da eher lästig. Ginge aber zur Not.


Kurz: Irgendwie ist es immer möglich, aber wollen täte ich es in keinem Fall. Ich liebe den Komfort und die Schnelligkeit des Internets, die gute Kommunikation mit Freunden und die simplen Recherchemöglichkeiten. Trotzdem brauche ich ab und zu auch mal eine Auszeit, um mich auf mich und das direkte Umfeld zu besinnen.

Runaway

#9
Im Urlaub WILL ich gar kein Internet.
Na ja, so ganz stimmt das nicht - im letzten Sommer fand ich es schon schön, abends WLAN zu haben, um die schönsten Fotos des Tages mit einem Lebenszeichen zu den Eltern nach Hause zu schicken. Einfach weil's nix kostet! Die waren schwer begeistert.
Aber das war es dann auch.

Ich handhabe das auch bewußt so, denn wer als Online-Redakteur arbeitet, mag auch ganz gerne mal kein Netz haben ;) Deshalb hab ich ja auch kein Smartphone. Irgendwo ist Schluß: Ich arbeite Vollzeit im lieben Internet und bin dann zu Hause auch noch mal online.
Wenn die Kiste dann aus ist, ist sie aus. Das reicht mir.

Aber ohne könnte und wollte ich nicht. Ich wollte jahrelang nicht von der Telekom mit ihrem Schnecken-DSL (mitten in der Stadt 3000er, ein Witz) weg, weil ich fürchtete, durch die Umstellung ohne dazusitzen. Während des Studiums hätte ich mir das schlichtweg auch nicht leisten können - jeder Student hier wird wissen, warum. Es wird ja wirklich erwartet.
Inzwischen haben wir auf Unitymedia umgestellt und dadurch, daß wir noch gebunden waren, lief (bzw. läuft immer noch) der alte Anschluß parallel mit dem neuen (Stichwort Freimonate).
Und weil unser neuer Highspeed-Kabelrouter schon kaputt aus dem Karton gekrochen kam und wir dann einen neuen holen mußten, was gedauert hat, war das auch gut. Sonst hätte immer nur einer von uns Internet gehabt und das ist ja auch nicht der Sinn der Sache.

Doch, Internet gehört für mich mittlerweile dazu. Sehr. Ich bin mein halbes Leben online und hab ja auch nicht zuletzt einen Job gewählt, in dem ich mir meine Brötchen online verdiene. Ich finde es ja schon frech genug, daß mein Arbeitgeber auch nur ein 3000er DSL hat, das ist echt spaßig, wenn 60 Mitarbeiter dranhängen oder auch nur mein Online-Kollege was über FTP hochlädt. Dann ist für mich kein Arbeiten mehr möglich.
Ist also auch nur bedingt ein Luxusproblem und ich hoffe, die Ermahnung des Sharepoint-Menschen, daß der Sharepoint unser Netz in die Knie zwingen wird, wenn der erst mal online geht, zieht endlich.

Dafür hänge ich aber kaum vorm Fernseher. Inzwischen kommen zwar wieder mehr gute Serien und die nehme ich mir für die Momente auf, in denen ich keinen Bock mehr auf meinen PC habe, aber wenn ich mir meine Eltern angucke - die sehen sehr viel mehr fern. Auch Nachrichten konsumiere ich lieber online.
Alles online!

Natürlich auch Recherche fürs Schreiben (was wäre da alles undenkbar oder extrem mühsam ohne Netz!) und natürlich auch das Gelesen-werden. Ich schreibe ja länger, als ich Internet habe, und bis ich dann online war, war es ein echtes Kreuz mit dem Schreiben. Allein, ohne Austausch, mit wenigen Lesern.
Furchtbar!

Was die "Komplikationen" angeht, die Leann z.B. bei der Büchersuche anspricht: Ich sehe das als Gewinn meiner Autonomie. Ich war ja vor gut zwei Jahren nochmal in meinem Lieblingsbuchladen und hab mir ein spannendes Buch empfehlen lassen.
Was ein Reinfall! Hätte ich vorher bei Amazon geguckt, hätten die Rezensenten mir schon Beine gemacht, daß ich es nicht kaufen soll.
Durchs Internet kann ich gezielter und günstiger kaufen und ich vergleiche mich da auch nur in Ausnahmefällen tot.

Leann, weiß deine Freundin denn überhaupt, was sie da nicht haben will? Also in dem Sinne, daß sie es probiert hat und es nicht will? Oder will sie es einfach von vornherein nicht?
So war mein Opa ja auch. "Telefon? Der neumodische Kram kommt mir nicht ins Haus!"
Was dazu führte, daß meine Oma nach seinem Tod 1983 erst mal telefonieren lernen mußte  :o

Leann

@ Dani: Meine Freundin hat noch nie Internet gehabt und weiß darum nicht aus eigener Erfahrung, was ihr entgeht  ;D
Sie "muss" jetzt aber aus beruflichen Gründen eine Mailadresse haben.
Gestern habe ich versucht, ihr das Internet schmackhaft zu machen, aber sie hat noch nicht so positiv darauf reagiert und behauptet, sie braucht es nicht, es ging auch alles ohne. Auch meine Prognose, dass sie nach einem Vierteljahr Nutzung auch nicht mehr ohne kann, hat sie nicht ernst genommen.
Ich bin gespannt ...
Sie hat sich auch bewusst gegen einen Fernseher entschieden.
Heutzutage ist man da schon sowas wie eine Exotin.


Runaway

Damit habe ich auch kein Problem. Ich bräuchte auch keinen Fernseher - höchstens dafür, meine ganzen DVDs und Blurays zu gucken. Aber den Receiver kann man mir jederzeit wegnehmen ;)

Ich versteh nur nicht, warum man etwas nicht haben will, was man gar nicht kennt. Die Kämpfe haben damals vor 12, 15 Jahren einige meiner Klassenkameraden auch gefochten. Da gab's auch Mütter, die meinten, das Teufelszeug käme ihnen nicht ins Haus, da wären nur Kriminelle, das macht süchtig, etc.
Aber das hat sich nicht durchgesetzt, da in beiden Fällen mit mehr oder weniger großer Vehemenz dann die Väter ein Machtwort gesprochen und gesagt haben: Man muß es nicht gut finden. Aber sich dem Fortschritt komplett zu verweigern, ist auch nicht gut.

Das Gegenteil sind meine Schwiegereltern: Es gibt ein neues technisches Gerät? Schwiegerpapa will es haben. Der hat über die Jahre ein Zeug durchgebracht: Paßwort eingeben am Rechner? Quatsch. Es gibt ja Fingerabdruckscanner.
iPad ist cool, aber zu teuer. Da kaufen wir doch mal irgendsoein Noname-Billigteil, mit dem man exakt NICHTS machen kann. Das liegt jetzt in der Ecke und es kam doch ein iPad ;)
Die iPhones werden auch gern schon mal während der Vertragslaufzeit erneuert.
In jedem Raum, der genug Platz hergibt, steht ein Multifunktions-Druckerfaxscannergerät.
Und ich weiß nicht was noch alles. Sinnigerweise wird dann nach dem Herrn Sohn (mein Mann ;D ) gebrüllt, der das dann alles einrichten soll ...  :rofl:

Ich hab absolut nix gegen Exoten, ich hab nur was dagegen, daß die Leute sich gar nicht informieren.

Leann

Sie informiert sich ja, zum Beispiel jetzt auch bei mir, aber sie sieht den Sinn für sich selbst nicht ein.
Sie meint eben, sie braucht es nicht.
Bisher ist sie erstaunlicherweise auch gut ohne ausgekommen. Also stimmt das wahrscheinlich sogar.
Ich glaube nicht, dass es ein allgemeines Sperren gegen Fortschritt ist.

Runaway

Okay, dann gehört sie einer noch selteneren Exoten-Spezies an. Warum nicht?  :)

Faol

Ich würde behaupten ich also Student kann wirklich nicht aufs Internet verzichten, weil es für so viele Dinge in der Uni vorrausgesetzt wird. Anmeldungen zu Kursen und Klausuren laufen fast vollständig übers Internet. Genauso wie Informationen. Es gibt zum Teil keinen anderen Weg an Musterlösungen, Übungsblätter (die man abgeben muss), Probeklausuren oder andere Infos zu kommen, als über das Netz.
Und auch sonst verbringe ich viel Zeit im Internet und wollte es nicht wieder her geben müssen, aber im Urlaub finde ich es genauso toll mal für ein paar Wochen nicht erreichbar zu sein, nichts von der Welt in Deutschland mitzubekommen.
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)