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Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?

Begonnen von Nightingale, 04. Januar 2013, 19:16:06

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Kati

So, das hier ist ein Thema, das mich schon lange beschäftigt und interessiert. Ich habe hier im Forum bis jetzt keinen direkten Thread zu der Sache gefunden, bloß einen zu zwei speziellen Fällen, deshalb dachte ich, eröffne ich mal eine Diskussion dazu. Falls es das doch schon gibt oder das Thema dem unten verlinkten Thread doch zu sehr ähnelt, entschuldigt bitte.  :)

Ich denke mal, viele von uns erinnern sich an die Fälle Christopher Pike und John Asht, die auch hier besprochen wurden. Leider sind das nicht die einzigen Fälle, in denen Autoren ihre Leser und Rezensenten verbal angreifen und bedrohen. Besonders in den USA scheint es häufig vorzukommen, dass Autoren Rezensenten, die ihr Buch nicht gern gelesen haben, völlig auseinandernehmen. Und das ganz besonders auf deren Blogs. Oft sogar unter richtigem Namen. Das reicht von Widerspruch und Argumenten, weshalb das Buch eigentlich großartig ist, bis hin zu Beleidigungen oder böswilligen Drohungen und schadet dem Ruf des Autors meist mehr, als es ihm gut tut. Trotzdem reißt es nicht ab und immer mehr AutorInnen scheinen der Meinung zu sein, ihre Bücher im Internet verteidigen zu müssen.

Dazu muss man sagen, dass Rezensenten vielleicht öfter vergessen, dass hinter dem Buch eine Person steckt, die sich durch allzu flapsige Kritik am Roman verletzt fühlen könnte. Und natürlich darf man als Rezensent den Autor nicht persönlich angreifen, beleidigen oder zweifelhafte Verdächtigungen über sein Privatleben aufstellen. Aber wenn etwas an einem Buch mich ärgert, ist es dann nicht in Ordnung, das auch zu schreiben? Es gab einen Fall, in dem eine Bloggerin ein Buch abbrach, weil im Text einige sehr homophobe Äußerungen vorkamen. Sie hatte Zeilenbelege und hat in ihrer Rezension sehr deutlich ihren Ärger über diese Textstellen ausgesprochen. Die Autorin wiederrum fühlte sich schrecklich angegriffen, nannte die Rezi hasserfüllt und unreif und brachte natürlich das alte Argument an, dass die Bloggerin das Buch bloß nicht verstanden hätte.

Autorin Meggie Stiefvater, die für ihre Werwolfromane relativ bekannt ist, hat in einem Blogpost dazu aufgerufen, dass Blogger ihre Rezensionen objektiv halten und von allzu harschen Worten absehen sollten. Und generell hat sie da Recht. Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch die Blogger: Wenn mich beim Lesen etwas so immens stört und ärgert, wieso soll ich dann nicht in meiner Rezension ganz klar darauf hinweisen, dass mich das so immens gestört und geärgert hat?  Schließlich hat der Autor diese Sachen in seinem Buch auch einfach darlegen dürfen. Allerdings ist es manchmal auch umgekehrt: Mag der Blogger das Buch und lobt es über den grünen Klee hinaus, ist er der beste Freund des Autoren und kriegt manchmal lange Dankesreden als Kommentar.

Eine ganz andere Sache sind natürlich die Gruppe "Stop the Goodreads Bullies", die auf einer eigenen Internetseite persönliche Informationen von Verfassern schlechter Kritiken verbreiteten: Realname, Wohnort und Details zum Tagesablauf. Angeblich stecken dahinter tatsächlich auch gekränkte Autoren, aber ganz klar ist es nicht und meiner Meinung nach auf jeden Fall völlig falsch.

Jetzt frage ich mich: Was haltet ihr davon? Ist es jemals okay von einem Autor, einen Leser, der seine Meinung sagt, anzugehen? Ist es okay vom Leser deutlich zu sagen, was ihn am Buch gestört oder gar verärgert hat? Wie würdet ihr selbst auf solche Rezensionen reagieren? Und wie sieht es mit großer Dankbarkeit von Seiten des Autors aus? Ist das in Ordnung? Das Verhältnis zwischen Blogger und Autor besteht ja nun noch nicht so lange. Ohne das Internet hatten die meisten Leser ja nicht die Möglichkeit dem Autor deutlich zu sagen, was sie von dem Buch halten. Aber in letzter Zeit tauchen immer mehr Fälle auf, in denen auch erfolgreiche Autoren Verfasser schlechter Rezensionen heftig angehen.

Ich finde dieses Thema unglaublich interessant und ich möchte auch wissen, welche Autoren auf welche Art von Rezension wie reagieren. Denn das sind Autoren deren Bücher ich nicht mehr lesen möchte, egal wie gut sie sind. Wie seht ihr das? Würdet ihr die Bücher trotzdem lesen?

Sprotte

#1
Ich habe bislang einen Verriß für eine KG kassiert. Der Rezensent stellte davor, daß er kein Fantasy mag. Ich kriege es nicht mehr ganz zusammen, aber ich war damals wirklich betroffen: "Hedwig Courths-Mahler meets Dark Fantasy" und der für mich persönliche Tiefschlag: "Schmonzettenschreibe". Ich habe damals nicht darauf reagiert und mit dem zusätzlichen Nachsatz, daß er Fantasy wirklich nicht mag, relativierte der Rezensent seine Kritik. Autsch war es trotzdem.
Sonst: Ich verlinke Rezensionen auf meinem Blog und schreibe gerne "Dankeschön!" dazu, wenn ich mich über die Rezension wirklich gefreut habe. Auf jeden Fall im Großen und Ganzen neutral nach dem Motto: "Guckt mal, eine Rezension für meine Geschichte."

Ansonsten sage ich: Artikel 5 Grundgesetz. Der gilt für mich ebenso wie für einen Rezensenten.

Naudiz

Da ich schon selbst das ein oder andere Buch auf NarreteyundKetzerey und in diversen Foren rezensiert habe, wenn auch, ohne ein Exemplar vom Verlag gestellt bekommen zu haben wie die meisten Buchblogger, kann ich nur von meiner Warte aus berichten.

In meinen Rezensionen achte ich immer darauf, so sachlich wie möglich zu urteilen. Ich möchte niemanden verletzen, auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass jemals einer der betroffenen Autoren meine Beurteilung lesen wird. Denn im Bereich des Möglichen liegt es trotzdem, und ich selbst würde auch nicht gern auf eine unreife Art und Weise zerpflückt werden wollen, die einzig und allein auf der Subjektivität des Rezensenten fußt.

Mit Kritik spare ich trotzdem nicht. Was mir nicht gefällt, wird angesprochen - aber eben nicht gnadenlos in den Boden gestampft, wie es manche Leute für nötig zu erachten scheinen.
Ich bemühe mich außerdem darum, auch die guten Seiten zu sehen, denn in meinen Augen ist kein Buch vollkommen schlecht, und jeder Autor hat es verdient, dass man auch das hervorhebt, was er gut gemacht hat, und ihn nicht nur gnadenlos zerpflückt.

Rezensenten öffentlich anfahren, weil sie einen zerpflückt haben, geht in meinen Augen überhaupt nicht. Selbst wenn die Kritik vollkommen aus der Luft gegriffen ist, kann man das doch im Privaten regeln und nicht in einer öffentlichen Schlammschlacht. So etwas ist unreif und sollte gerade von Bestsellerautoren wie dem Herrn Pike nicht einmal in Erwägung gezogen, geschweige denn wirklich angezettelt werden. Und sich hinter einem Pseudonym zu verstecken, macht es auch nicht besser.

Wenn die Kritik jedoch gerechtfertigt und begründet ist, sollte man sich trotzdem dafür bedanken - das zeugt für mich von Größe und davon, dass der Autor a) Kritik abkann, b) sich kritisch mit seinem Werk auseinandersetzt, c) gewillt ist, für das nächste Mal zu lernen und dass ihm d) die Meinung seiner Fans nicht völlig am Allerwertesten vorbeigeht. Gerade Letzteres ist sehr, sehr wichtig, denn wer, wenn nicht die Fans, die die Bücher kaufen, bringen dem Berufsschriftsteller seinen Lebensunterhalt ein? Man sieht ja, was es dem Herrn Hohlbein einbringt, dass er seinen Fans gegenüber ständig gereizt reagiert - das ist in der virtuellen Welt nicht anders, und man fällt nicht gerade positiv auf, wenn man seine Fans - die Rezensenten ja nicht selten sind - anfährt, weil sie mal negative Kritik anbringen.

Worauf ich hinauswill - im Rezensionskosmos gilt die Regel Nehmen und Geben genauso wie im RL. Man könnte auch sagen: Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch wieder hinaus. Ein Autor kann nicht erwarten, dass er weiterhin unzählige Bücher verkauft, wenn er sich seinen Rezensenten gegenüber aufführt wie die Axt im Walde. Klar, bei ein oder zwei Fällen mag das angehen, aber wenn sich die negativen Schlagzeilen häufen, dann werden irgendwann die Verkaufszahlen einbrechen. Nicht immer ist schlechte Publicity besser als gar keine Publicity. Auch wenn man zerpflückt wurde, kann man zivilisiert und vernünftig darauf reagieren. Und ein DANKE an den Rezensenten, der einen auseinandergenommen hat wie sonstwas, wirkt viel, viel besser als ein endloser Flamewar, weil es wie gesagt zeigt, dass man gewillt ist, sich mit seinen Fans und ihrer Meinung auseinanderzusetzen.

Fianna

Zitat von: Kati am 04. Januar 2013, 19:16:06
Autorin Meggie Stiefvater, die für ihre Werwolfromane relativ bekannt ist, hat in einem Blogpost dazu aufgerufen, dass Blogger ihre Rezensionen objektiv halten und von allzu harschen Worten absehen sollten. Und generell hat sie da Recht. Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch die Blogger: Wenn mich beim Lesen etwas so immens stört und ärgert, wieso soll ich dann nicht in meiner Rezension ganz klar darauf hinweisen, dass mich das so immens gestört und geärgert hat?
Ich finde, es kommt sehr darauf an, wie man es macht.
Ein Rezensent sollte immer möglichst neutral formulieren; auch wenn farbige Beschreibungen, Vergleiche oder die spontanen Gedankenassoziationen für manche Leute amüsant zu lesen sind - oder der Blogger so etwas gar seine Fanbase verdankt - sollte man sich damit doch zurückhalten.
Sätze wie "Der Spannungsbogen konnte in der Mitte nicht aufrecht erhalten werden" oder Ähnliches sind doch vollkommen ausreichend. Ich selbst schwäche das in manchen Fällen auch ab mit "Für mich..." oder Ähnlichem, denn manche Dinge sind ja subjektiv, jeder formuliert guten Stil anders. Lediglich wenn ich finde, dass mein Kritikpunkt absolut eine Schwäche eines Buches ist, formuliere ich es einfach so.

Von so einer "neutralen" Rezension sollte man sich als Autor nicht unterkriegen lassen - vielleicht kann man ja etwas daraus mitnehmen (und wenn schon nichts Handwerkliches, dann eben, dass bestimmte Interessengruppen aus der Zielgruppe rausfallen).


Mir selbst wurde das Rezensionen schreiben ganz schön vergällt, als ich von der Fanbase eines/r Autor/in heftig angegangen wurde. Dabei war das "nur" auf Amazon und nicht auf meinem Blog. (Angeblich sollen es Verwandte des/r Autor/in sein, aber das kann ja auch nur üble Nachrede sein. Man weiss es nicht. Eben einige engagierte Leute.)
In Reaktion auf sehr viele geschmacklose "Ich möchte die Lebenszeit zurück, die der 'Roman' mir gestohlen hat"-Rezensionen habe ich eine sehr straighte und begründete Rezension geschrieben. Unter anderem ging es um ein vollkommen mangelhaftes Weltenkonzept - jetzt mal unter uns in einem Satz zusammen gefasst.
Meine Absicht war dabei, einfach mal ne anständige Ein-Sterne-Rezi zu schreiben, ausserdem hilft es den Lesern vielleicht, die Rezensionen zu verorten, nach dem Motto: die anderen geben zwar keine Begründung sondern nur Polemik, aber vielleicht waren es da ja auch diese oder einige Kritikpunkte, das sind Sachen, auf die ich nie achte, also ignoriere ich diese Rezensionen alle Mal bei der Kaufentscheidung.

Ich persönlich bekam auch schon öfters als Feedback, dass meine schlechte Rezi (damals 2,5 von 5 Sternen) "leider" Lust auf dieses Buch gemacht hat. Nichts leider, damit war doch mein Ziel erreicht: ich will doch mit einer schlechten Rezension niemandem vom Kauf abhalten. Ich will einen Eindruck vom Buch geben, der in diesem Fall natürlich beinhaltet, warum ich es nicht noch einmal lesen werde. Wenn ich jemand anderen mit anderen Interessen durch meine schlechte Rezi zum Kauf verleite - dann ist das doch nur ein Zeichen, dass ich meinen Job gut gemacht habe!


Irritierenderweise sind diese "Ich möchte die verlorene Lebenszeit entschädigt haben"-Rezensionen vollkommen in Ruhe gelassen worden, nur bei mir gab es auf einmal immer wieder Kommentarbenachrichtigungen. Diese habe ich jedoch einfach ignoriert. Ob mich jetzt die Freunde/Fans der Autorin beschimpfen oder aber irgendwelche Ein-Stern-Rezi-Hetzer beglückwünschen - das regt mich nur uff.


~~~~~~~~~

Allgemein finde ich, dass der unmittelbare Kontakt Leser-Autor-Leser via Internet es ziemlich schwer macht, da es die Autoren zu vorschnellen Reaktionen verleitet.

Da gab es auch mal eine Diskussion in meinen Facebook-Kontakten, ob man vorsichtshalber nur auf positive Rezensionen reagieren soll. Das halte ich für falsch; zumindest eine kurze Reaktion ("Vielen Dank für das Feedback, schade dass es nicht gefallen hat, ich wünsche noch einen schönen Tag, Frau Autor") kann doch gegeben werden. Autoren, die sich ausführlich bei den guten Rezensenten bedanken und die schlechten links liegen lassen, finde ich seltsam.
Wenigstens so eine höflich formulierte "Kenntnisnahme" kann man doch machen. Es kann ja sehr heikel sein, darauf zu antworten, sich zu rechtfertigen oder sonstwas... aber vollkommen ignorieren, das halte ich nur für richtig, wenn man es konsequent bei allen Rezensenten macht, auch denjenigen, die positiv bewerten.


--> das sind jetzt nur die Meinungen aus Leser-/Rezensentensicht, ich habe bisher nur Anthologieveröffentlichungen und habe selbst noch nie auf Kritik bei Veröffentlichungen reagieren müssem.

Coppelia

#4
Mit Rezensionen durfte ich ja schon Erfahrungen sammeln ... mit guten, schlechten, objektiven und völlig unqualifizierten. Rezensionen lesen ist furchtbar stressig, finde ich.
Nie habe ich zu einer Rezension öffentlich etwas geschrieben, auch wenn es mich natürlich manchmal in den Fingern gejuckt hat - vor allem, wenn einem Rezensenten eindeutig ein Fehler unterlaufen war - und bin damit sehr zufrieden.
Öffentlich möchte ich mich überhaupt nicht zu irgendwelchen Rezensionen äußern. Es ist meine Privatsache, ob ich mich über sie freue oder ärgere, und es ändert ja auch nichts am fertigen Buch.

Unter bestimmten Umständen könnte ich mir aber vorstellen, mit einem Rezensenten privat Kontakt aufzunehmen.

Was du schreibst, Naudiz, finde ich irgendwie seltsam: Wieso sollte sich der Autor für sinnvolle negative Rezensionen bedanken? Das hilft ihm doch auch nicht mehr dabei, das schon veröffentlichte Buch zu verbessern. ;) Und ein öffentliches "Ja, ich sehe ein, ich habe Fehler gemacht und werde es nächstes Mal besser machen" lässt einen Autor ja auch nicht gerade professionell aussehen.
Hier würde ich höchstens eine private Nachricht schicken - und mir die Tipps, wenn sie denn wirklich sinnvoll sind, beim nächsten Buch zu Herzen nehmen.

Auf Rückmeldungen und Rezensionen, die mir privat gemailt wurden, habe ich natürlich immer privat geantwortet. :)

Und, nein, natürlich geht es gar nicht, Lesern aggressiv zu begegnen. Als Autor ist man da in einer etwas unglücklichen Position: Man wird ganz gern mal deftig beschimpft, sollte sich aber nicht öffentlich wehren, um Professionalität zu demonstrieren. Am besten nimmt man sich die unqualifizierten Kritiken nicht so zu Herzen. Das ist eine ziemlich harte Schule (ob ich inzwischen besser darin bin?).

Als Leser darf man natürlich schreiben, was man will - und wenn man den Autor beleidigen will, bitteschön. In diesem Fall hoffe ich darauf, dass sich der Rezensent selbst disqualifiziert - aber wahrscheinlich glauben viele Menschen einer mit Überzeugung vorgetragenen negativen Rezension. ;) Ob es dem Buch schadet, ist aber unklar. Ignoriert zu werden, schadet dem Buch sicher am meisten.

Ich habe die Sache aus Rezensentensicht noch nie betrachtet - also ist es offenbar so, dass sich viele Rezensenten eine Rückmeldung des Autors auf ihre Rezension wünschen würden? ???

Fianna

Ich persönlich antworte direkt mal: ich freue mich natürlich, wenn ich eine Reaktion des Autors bekomme, aber ich erwarte es nicht.
Viel lieber wären mir Kommentare von den Lesern - wie sie das Buch fanden, ob sie es sich a) kaufen oder b) nicht kaufen (auch eine positive Rezension kann ja abschreckend wirken, wie eine negative Rezension kauffördernd).

Da ich mich gar nicht an solchen typischen Blogger-Aktionen beteilige, weil mir da schlicht die Zeit fehlt, habe ich auch eher unkommentierende Blog-Leser. Tja. Selbst schuld.

Zanoni

Das Schlimmste, was man als Autor/in machen kann, ist, Rezensionen persönlich zu nehmen!

Natürlich ist das die selbstverständlichste Reaktion - ist doch logisch! Da hat man wer weiß wie lange an einem Roman gearbeitet, reichlich Blut, Schweiß und Tränen sind geflossen, bis endlich ein Ende unter das Manuskript gesetzt wurde, und dann kommt irgendwer daher und macht das Ergebnis nieder. Wie soll man das dann nicht persönlich nehmen?! Natürlich tut so etwas weh! Wäre doch auch sehr seltsam, wenn es anders wäre ...

Trotzdem: Den meisten Rezensenten geht es einfach nur um ihr eigenes Lesevergnügen ... bzw. dessen Ausbleiben.

Und wie bei allem im Leben gibt es solche und solche Geschmäcker. Da ist es gänzlich versehbar, dass es immer Leser geben wird, die vom Ergebnis begeistert sein werden, weil es deren Geschmack trifft, und Leser, denen das Ergebnis überhaupt nicht gefallen wird. Und zwar völlig unabhängig davon, wie gut oder schlecht der Roman tatsächlich ist!

Außerdem habe ich festgestellt, dass es nichts schlimmeres gibt, als enttäuschte Erwartungen. Wenn das passiert, kann ein Titel leicht sehr schlechte Kritiken erhalten. Egal, ob das nach "objektiven" Kriterien gerechtfertigt ist oder nicht. Blöd ist halt nur, dass viele Erwartungshaltungen ursächlich im Leser selbst entstehen, weil im Vorfeld etwas in einen Roman hineinpretiert wird, was nie "versprochen" wurde.

Daher finde es immer sehr interessant, warum jemand etwas gut oder schlecht findet.

Naudiz

Zitat von: Coppelia am 04. Januar 2013, 20:02:17
Was du schreibst, Naudiz, finde ich irgendwie seltsam: Wieso sollte sich der Autor für sinnvolle negative Rezensionen bedanken? Das hilft ihm doch auch nicht mehr dabei, das schon veröffentlichte Buch zu verbessern. ;) Und ein öffentliches "Ja, ich sehe ein, ich habe Fehler gemacht und werde es nächstes Mal besser machen" lässt einen Autor ja auch nicht gerade professionell aussehen.
Hier würde ich höchstens eine private Nachricht schicken - und mir die Tipps, wenn sie denn wirklich sinnvoll sind, beim nächsten Buch zu Herzen nehmen.

Mit dem letzten Nebensatz beantwortest du dir deine Frage selbst - man kann Tipps mitnehmen, und sich für die zu bedanken, fände ich vom Autor gar nicht so schlecht. Fehler öffentlich einzugestehen, würde ich hingegen von keinem Autoren verlangen, weil das wie du schon gesagt hast nicht wirklich seriös und professionell aussähe.

Zanoni

Ach, übrigens ... zum Thema 1-bis-3-Sterne-Rezis: Die Wirkung, die eine schlechtere Kritik entfalten kann, sollte man nicht unterschätzen! Denn, wenn es sich dabei nicht gerade um ein Buch handelt, das intensiv beworben und/oder sehr gut im Buchhandel platziert ist, dann können schon wenige 3-Sterne-Kritiken das Ende eines Romans bedeuten. Na ja, zumindest das Ende der Verkaufsfähigkeit. Das war es dann ... finis!

Klar, normalerweise ist es sinnvoll mit der vollen Breite - 1 bis 5 Sterne - zu rezensieren. Nur so kommen echte Differenzierungen zustande, die auch Details berücksichtigen. Aber in der Praxis schauen sich viele Käufer 3-Sterne-Romane schon gar nicht mehr genauer an. Und dadurch kann aus einer eigentlich (noch) gut gemeinten 3-Sterne-Kritik leicht ein "Todesurteil" werden.

Kati

Mal zum Rezensieren selbst:

Ich gebe zu, ich kann bei Rezensionen schon mal ziemlich zynisch werden. Genauso wie ich beim Lesen den Kopf auf die Tischplatte schlage, drücke ich dann auch aus, wenn mich etwas genervt oder geärgert hat und ob das dann immer so neutral bleibt, kann ich leider nicht sagen. Ich glaube, eher nicht. Was mir allerdings nie einfallen würde, ist den Autoren persönlich anzugreifen oder ihm gar Unterstellungen zu machen, die nicht auf dem Buch basieren. Wenn mich der Hauptcharacter aber ständig mit irgendwelchen Dingen nervt, die dafür sorgen, dass ich das Buch aus dem Fenster werfen will... dann erwähne ich das schon. Ich denke, wenn ich veröffentlichen würde und Leser das mit meinen Büchern machen würden, würde es mich schon treffen, aber ich würde es als Anreiz nehmen, es beim nächsten Mal besser zu machen und nicht als persönlichen Angriff sehen. Niemand muss mögen, was ich da mache, nur weil es Kunst ist.

Was ich aber schon mache ist, im selben Atemzug auch die guten Sachen zu nennen, wie Naudiz sagte. Kein Buch ist nur schlecht. Wenn mich der Hauptcharakter nervt, ich den Antagonisten aber ganz toll finde, schreibe ich das auch so. Ich habe früher keine schlechten Rezensionen geschrieben, weil ich gut weiß, dass ich mich in Rage schreibe. Aber ich denke, ich darf meine Meinung sagen, wie sie wirklich ist. Und ich habe auch nichts gegen "Ich will die drei Tage zurück, die ich verschwendet habe"-Rezis, wenn darauf noch eine begründete Argumentation folgt, wieso. Dass man damit den Autor am Ende vielleicht regelrecht herausfordert, etwas dazu zu sagen, kann gut sein, aber von meiner Warte aus, muss man auch mit solchen Äußerungen umgehen können. Ich muss, wenn ich das Buch lese, schließlich auch damit umgehen können, wenn da etwas steht, dass mich sauer macht. Und ich habe dafür sogar Geld bezahlt.

Was ich auch wichtig finde, ist das "Ich finde", das Fianna auch angesprochen hat. Ich versuche immer darauf zu achten, dass durchkommt, dass das nur meine Meinung ist und ich nicht glaube, dass meine Meinung in Stein gemeißelt steht und die einzig richtige ist. Und ich denke, wenn man nicht völlig grundlos auf den Autor losgeht, ihm böse Dinge unterstellt und am Ende aber gar nicht begründet, was nun nicht gefallen hat, muss der Autor damit leben können, ohne einen im Namen der Kunst anzugreifen. Ich weiß natürlich, wie viel Mühe in einem Buch steckt. Aber, wenn es jemandem nicht gefällt, muss ich das akzeptieren. Schließlich biete ich es an und er soll Geld dafür ausgeben. Und da Geschmäcker verschieden sind, kommt im besten Fall auf eine schlechte Rezi oft auch eine gute, durch die man sich wieder bestätigt sehen kann.  ;)

So, was ich damit jetzt sagen wollte: Man sollte halt nicht unter die Gürtellinie schlagen und versuchen, alles zu begründen, was man anspricht. "Fand ich voll blöd" reicht halt nicht, wenn da kein "weil" mehr kommt. Und ich finde, wenn ich ein Buch "dumm" finde, darf ich das genauso sagen, wie, wenn ich ein Buch "total genial" finde. Aber eben alles in Maßen und ohne über die Strenge zu schlagen. Ich glaube aber auch, dass zynische, teils bitterböse Rezensionen in den USA viel lieber gesehen werden, als hier. Wir hier mögen anscheinend lieber neutrale, "höfliche" Rezensionen, während man dort schon genau sagen kann, was man denkt. Mir ist es persönlich egal, welche Art von Rezi vorliegt, solang sie, wie bereits erwähnt, gut begründet, weshalb der Rezensent etwas so und so sieht.

Zanoni: Würde ich so gar nicht sagen. Ich lese eigentlich nie positive Rezensionen, sondern meist die 1-3-Sterne-Rezis und zwar mit dem Gedanken "Sehe ich das auch so?" Bei Ja wird das Buch nicht gekauft, bei "Nein" oder "Das ist ja völlig aus der Luft gegriffen" wird es gekauft. Und ein Roman, der zwei bis drei Drei-Sterne-Kritiken hat, deren Begründungen mich aber nicht stören, kaufe ich sehr gern mal. So habe ich eines meiner Lieblingsbücher gefunden.

Fianna

#10
Zitat von: Zanoni am 04. Januar 2013, 20:18:49
Ach, übrigens ... zum Thema 1-bis-3-Sterne-Rezis: Die Wirkung, die eine schlechtere Kritik entfalten kann, sollte man nicht unterschätzen! Denn, wenn es sich dabei nicht gerade um ein Buch handelt, das intensiv beworben und/oder sehr gut im Buchhandel platziert ist, dann können schon wenige 3-Sterne-Kritiken das Ende eines Romans bedeuten. Na ja, zumindest das Ende der Verkaufsfähigkeit. Das war es dann ... finis!

Klar, normalerweise ist es sinnvoll mit der vollen Breite - 1 bis 5 Sterne - zu rezensieren. Nur so kommen echte Differenzierungen zustande, die auch Details berücksichtigen. Aber in der Praxis schauen sich viele Käufer 3-Sterne-Romane schon gar nicht mehr genauer an. Und dadurch kann aus einer eigentlich (noch) gut gemeinten 3-Sterne-Kritik leicht ein "Todesurteil" werden.

Aus genau diesem Grund habe ich unrezensierte Bücher bei Amazon nur rezensiert, wenn ich ab 4 Sterne aufwärts vergeben habe.

Ich habe mal das unmöglichste, schlechteste, dämlichste "Sachbuch" der Welt gelesen - und aufgrund der bisherigen Rezensionslosigkeit habe ich meine vernichtende Meinung für mich behalten.

Ich bin so ein mieser Rezensent  :D

Grey

@Coppi
Beiträge können nur noch von Moderatoren gelöscht werden, seit mal einer aus einem Thread über eine Agentur sämtliche seiner Beiträge entfernt und die Diskussion damit völlig unverständlich gemacht hat. Ich hab das jetzt mal für dich gemacht, das war hoffentlich okay. :)

Was Rezensenten betrifft, habe ich bisher zum Glück noch keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht. Klar gab es immer welche, die meine Bücher nicht so mochten, aber die haben das eigentlich immer sachlich und nett begründet. Toi, toi, toi.

Allgemein finde ich es interessant zu beobachten, was das Internet so aus dem Autor-Leser/Rezensenten-Verhältnis macht. Früher war ein direkter, persönlicher Kontakt mit dem Autor eines Buches ja so gut wie unmöglich - aber umgekehrt eben auch. Autoren bekommen ja jetzt viel mehr Rückmeldung zu ihrem Werk, auch von "normalen" Lesern, die eben nicht für Zeitschriften etc. rezensieren, und diese Lesermeinungen sind eben meist sehr persönlich und haben oft gar keinen Anspruch auf Professionalität. Deswegen denke ich immer, dass man diese Rezis auch genau so nehmen sollte: als eine persönliche Einzelmeinung. Aber allein die Möglichkeit, sich direkt "verteidigen" zu können, wenn man will, macht es nunmal auch viel schwieriger, da würdevoll drüberzustehen. ;) Das ist ja was ganz anders, als wenn man sich zähneknirschend über einen allgemein als professionell angesehenen Verriss in einer Zeitung ärgern muss, ohne etwas erwidern zu können - wenn man denn überhaupt besprochen wird, was aber vielleicht noch ärgerlicher wäre. Da ist die vereinfachte Kommunikation zwischen Autor und Leser schon ein zweischneidiges Schwert ...

Coppelia

#12
Klar war das ok. Danke fürs Löschen. :)

Ich muss sagen, ich wundere mich eher darüber, wie positiv die meisten Rezensionen ausfallen - wenn ich rezensieren würde, wäre ich kritischer als die meisten Rückmeldungen, die ich so im Internet lese. Aber offenbar sind die Leser entweder nicht so kritisch wie ich, oder sie nehmen bereits Rücksicht auf den Autor. ;) Und so geht es mir ja auch: Ich rezensiere aus Rücksicht nicht, denn ich weiß ja selbst, wie entmutigend schlechte Rezensionen sind. Außerdem, wer im Glashaus sitzt und so weiter ...

canis lupus niger

#13
Rezensionen habe ich erst lieben lernen müssen. Anfangs hat mich negative Kritik verletzt, heute lese ich sie möglichst emotionslos und ziehe mir das heraus, was mir nützt. Einige meiner ersten Rezensenten sind inzwischen meine wertvollsten Betaleser, die ich auch schonmal im Voraus frage, ob eine Formulierung oder eine Szene so wie von mir geplant aus ihrer Sicht funktioniert.

Wenn ein Rezensent nur das schreibt, was dem Autoren Freude macht, dann ist er kein Rezensent sondern ein Werbe-Assistent. Ein Rezensent soll mir (bitte) sagen, was an meinem Geschreibe gut oder schlecht ist; nicht, was mir hilft, das Buch zu verkaufen, sondern was mir helfen kann, besser zu werden. Eine schmeichelhafte Rezension tut der Seele natürlich gut, aber eine kritische verbessert meine Arbeit, die mir am Herzen liegt. Was ist mir also mehr wert?

Wenn eine Rezension sehr gut ausfällt, will ich auch ehrlich stolz darauf sein dürfen.

Kürzlich las ich die Rezension eines wirklich sehr erfahrenen Kritikers, und sein einziger Negativpunkt war, dass die Charaktere für seinen Geschmack zu lebendig geschildert sind, so dass er die von ihm selber geschätzte Distanz zu ihnen nicht aufrecht erhalten konnte. Da wird die Kritik doch zum Lob, wenn man bedenkt, was alles nicht kritisiert wurde.

Wenn eine Rezension schlecht ausfällt, und ich dem Rezensenten Recht geben muss, dann habe ich auch den Schneid, mich dafür zu schämen.

Ist eine Rezension allerdings schlecht ausgefallen ist und die Argumentation des Rezensenten dazu ist sachlich falsch (gibt z.B. den rezensierten Text inhaltlich falsch wieder), dann nehme ich mir auch das Recht, den Rezensenten (nach reiflichen Nachdenken und Drüber-Schlafen) höflich und freundlich auf seinen sachlichen Irrtum hinzuweisen, nicht jedoch, ohne mich in jedem Fall für die engagierte Rezension zu bedanken. Fragen des persönlichen Geschmacks sind davon aus meiner Sicht aber in jedem Fall ausgeschlossen, ebenso wie Resümees (insgesamt gut, unterhaltsam, verbesserungsbedürftig, o.ä.).

Viel, viel schlimmer, als eine schlechte Rezension zu bekommen, finde ich es, ignoriert zu werden. Und eine engagierte Rezension ist in der Regel eine ehrliche. Ich kann mich also weitgehend darauf verlassen, dass der Rezensent meint, was er schreibt.

Aber natürlich fällt es leichter, engagierte, kritische Rezensionen mit offenem Herzen zu lesen, wenn sie höflich verfasst sind. Ich habe mal ein großartiges Zitat gelesen: Höflichkeit ist wie ein Luftkissen. Sie scheint zwar nichts zu enthalten, aber sie polstert die Stöße des Lebens ab. Ich habe keine Ahnung, von wem das stammt. Gelesen habe ich es vor ca. dreißig Jahren in einem Perry Rhodan Heft.  ;D
Wenn ein Rezensent emotional und unsachlich herumpöbelt, disqualifiziert er sich in meinen Augen in erster Linie selber. Kritische Leser von Rezensionen sind vermutlich in der Lage, das zu werten. Ich frage mich dann zwar immer, was jemanden dazu bewegt, sich auf diese Weise zu profilieren, aber je unsachlicher ein Kommentar ist, desto weniger fühle ich mich mittlerweile davon betroffen.

Einen Streit mit einem Rezensenten zu beginnen, kann niemals vorteilhaft sein. Gerade im Internet bleibt den Lesern dieser Diskussion nur im Kopf, dass man sich gegenseitig mit Dreck beworfen hat. Für eine Rezension bedankt man sich und gut ist´s.

Maja

Ich denke, die Forderung nach "professionellen, objektiven Rezensionen" kann man getrost vergessen. Rezensionen sie nie objektiv, sie spiegeln immer die persönliche Meinung des Rezensenten wider, ob das nun ein Blogger, ein Leser auf Amazon oder ein Literaturkritiker ist. Wären Rezensionen objektiv, würde es nicht ständig Krawall geben, wenn zwei Kritiker unterschieldicher Meinung aufeinandertreffen - ich erinnere da nur an das unrühmliche Ende des "Literarischen Quartetts", und das waren allesamt Profis. Die Frage ist nur, wie schafft es jemand, seine Meinung zu präsentieren und zu begründen. Wenn ich ein Buch verreiße - und das ist bei meinen Rezis wahrscheinlicher als ein Fünf-Sterne-Lob - dann schreibe ich, was mir nicht gefallen hat, und warum. Gerade weil ich dann genüsslich auf den Dingen, die mich geärgert haben, rumkauen kann und noch mal den Finger in die Wunde legen.

Natürlich steckt viel Zeit und Leidenschaft im Schreiben eines Romans - aber auch Leser sind leidenschaftlich, und im Idealfall verbringen die Leser auf der Welt kummuliert mehr Stunden mit der Lektüre eines Buches, als der Autor zum Schreiben gebraucht hat. Die meisten Leser treten an ein Buch heran in der Erwartung, dass es ihnen gefallen soll, wenn es das nicht tut, sind sie enttäuscht, und ich habe mir schon öfters Zeit zurückgewünscht, die ich an ein schlechtes Buch vergeudet habe. Aus Fairness rezensiere ich nur Bücher, die ich bis zum Ende gelesen habe, was bedeutet, dass es vieles bei mir nie bis zur Kritik schafft, weil ich mir die Lektüre einfach nicht weiter antun will. Habe ich für so ein Buch dann auch noch Geld ausgegeben, zwinge ich mich manchmal, doch bis zum Schluss durchzuhalten, um hinterher vom Leder ziehen zu können, als Entschädigung.

Natürlich, wenn im Sommer mein Buch draußen ist, sprechen wir uns nochmal, und vielleicht bin ich dann so klein mit Hut. Aber ich billige jedem Leser zu, das, was ich schreibe, nicht zu mögen. Ich bin darauf gefasst, dass man mir endloses Geschwafel vorwirft und noch endlosere Sätze; dass Leserinnen enttäuscht sind, weil Florence eben nicht den knackigen Kerl bekommt, sondern jemanden, den wohl die wenigsten auf dem Schirm haben, aber ich habe schon so viel Kritik bekommen aus den Verlagsablehnungen, die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe, dass ich mich im Fall eines veröffentlichten Romans zumindest darauf berufen kann, dass er ja wenigstens dem Verlag gefallen hat. Aber wer austeilen will, muss auch einstecken können, und so bereite ich mich ganz gelassen auf meinen ersten richtigen Verriss vor.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt