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Buchverfilmungen

Begonnen von Kalderon, 09. August 2006, 14:12:45

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Arielen

Bei den Herr der Ringe Filmen geht es den Verehrern von Tolkien weniger um das Aussehen der Leute und Landschaften als um die Umsetzung des Buches, und da habe ich schon die bösesten Hasstiraden gehört.

Ansonsten bin ich halt etwas abgetaucht. irgendwie.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Antigone

Zitat von: Darkstar am 21. März 2007, 13:13:54
@Aryane:

Ich erinnere mich an die Verfilmung von "Die Nebel von Avalon", der ich sehr zwiespältig gegenüber stehe. Die Verfilmung hatte gute Ansätze und war als Film ganz nett, aber kein Reisser, an sich aber eigentlich keine gute Buchverfilmung.

Na, das war doch aber eine grottenschlechte Verfilmung. Ich hab das Buch in meiner Jugendzeit geliebt (mittlerweile seh ich das auch schon wieder kritischer), aber die Verfilmung hab ich nicht ausgehalten.

Ich finde überhaupt, dass viele Verfilmungen, vor allem die aus den USA fürs TV gemachten, typisch amerikanisch sind. Die Darsteller sehen alle aus wie frisch aus dem Fitness-Studio, die Landschaften und Gebäude sehen aus wie Kulissen, und alles ist irgendwie so steril, ordentlich, antiseptisch... amerikanisch halt.

Irgendwo früher in dem Beitrag wurde die Robin-Hood Serie aus den 80er Jahren erwähnt. Das ist mal ein gutes Beispiel für "Realismus" (wenn man die mythischen Elemente wegdenkt). Da rauchten die Fackeln, da lag Stroh auf dem Boden der Burg, die Reitpferde waren manchmal so richtige Ackergäule und dauernd liefen Schweine durchs Bild....

Lg, A.

Manja_Bindig

Eine Buchverfilmung muss die Atmospähre einfangen, stimmt. Aber das geht nicht, wenn man das ganze ins MTV-Zeitalter packt und die Sprache und das ganze Brimborium gleichlässt.
Das stimmt dann nicht mehr ineinander.
Entweder man macht es wie in "Viel Lärm um nichts" - Sprache gelassen, Zeit gelassen, alles gelassen und gervorragend gespielt - ich kam aus dem Lachen nicht mehr raus). oder wie in "Zehn Dinge, die ich an dir hasse"(Umsetzung von "Der Widerspenstigen Zähmung"). Grundhandlung und Grundkonstellation der figuren gleich, aber in die Neuzeit gesetzt, das Drumherum angepasst(statt zur Hochzeit geht es auf den Abschlussball), Sprache ebenfalls angeglichen.
"The big O"(Othello-Verfilmung): Dito. Othello ist schwarzer Basketballer an einer weißen Schule, Desdemona seine Freundin - der Rest ist bekannt.
In diesen Fällen stimmen Sprache und Umfeld wunderbar zusammen und das ganze bildet etwas in sich geschlossenes.
Die "Romeo und Julia"-Version dagegen... ich stell mir da immer nen Spiegel vor, wo jemand was gegen geschmissen hat.
Die Hamlet-Version von 2001(oder so) mit Kenneth Brannagh - dito. So cool die Fechtszene auf dem Dach ist und so dankbar ich bin, dass diese Version nciht so MTV-grell ist - es ist nicht stimmig! (ich könnt jetzt nen Vortrag über Ophelia halten - aber gut. *MUnd zunäht*)

Die Verfilmung von "Avalon"... ähhhh... Morgaine war doch eigentlich KLEIN! Und wo sind Kevin? Und Nimue?! Argh. Ich bereue es, mir das je angetan zu haben. Man hat bei dem Film deutlich gemerkt, auf welcher Szene dort der Schwerpunkt lag... argh.
Verdammt, hätten die nicht ein, zwei andere Schauspieler nehmen, das Drehbuch näher am Roman orientieren und das ganze auf vielleicht 5 Teile ausdehnen können?! aber nein...
GAAAR...

Steffi

Zitat von: Arielen am 21. März 2007, 13:09:43
Ein film kann nie das Buch 1:1 abbilden, dazu sind die Geschmäcker zu verschieden.

Deshalb trenne ich so was auch immer und genieße den Film separat vom Buch und sehe beides als eigenständig an, z. B. die "Herr der Ringe" Filme,

Danke Arielen.  Dazu sage ich bloß "Amen" :)
Sic parvis magna

Chuck

Natürlich muss das getrennt werden, weil es halt nicht das Selbe ist.
Was in einem Buch möglich ist, ist im Film nicht möglich und umgekehrt. Der rote Faden ist das Wichtige.
Daher bin ich auch nie enttäuscht von Verfilmungen, wenn ich vorher das Buch gelesen habe, wenn ich es genau wie im Buch haben will, lese ich das Buch.

Darkstar

Zitat von: Manja am 21. März 2007, 13:43:48
Die Verfilmung von "Avalon"... ähhhh... Morgaine war doch eigentlich KLEIN! Und wo sind Kevin? Und Nimue?! Argh. Ich bereue es, mir das je angetan zu haben. Man hat bei dem Film deutlich gemerkt, auf welcher Szene dort der Schwerpunkt lag... argh.
Verdammt, hätten die nicht ein, zwei andere Schauspieler nehmen, das Drehbuch näher am Roman orientieren und das ganze auf vielleicht 5 Teile ausdehnen können?! aber nein...
GAAAR...

Naja, dass die Schauspielerin nicht klein war, hat mich jetzt nicht gestört.

Und dass Kevin und Nimue nicht dabei waren, fand ich auch nicht schlimm, rein zeitlich hätte man die nicht mehr untergebracht.

Immerhin haben sie angedeutet, dass Lancelot und Arthur zusammen (Arthurs Frau, die auch dabei war, blende ich jetzt mal aus) ins Bett gestiegen sind. *harrharr*

Was ich viel schlimmer fand war, dass der Merlin einfach Merlin hieß und nicht erklärt wurde, wie im Buch, dass das einfach ein Titel ist.
Und dass Morgaine auf einmal so gut mit ihrer Mutter konnte. Das hat halt gar nicht gestimmt...

UND dass Morgaine nicht zum Schluss Hohepriesterin von Avalon wurde... Also bitte.

Die Avalon-Szenen waren eigentlich ganz schön und stimmig, die Kriegszenen waren viel zu überladen und haben mich genervt...

Ary

@Antigone: ich hatte gar nichts zu en Nebeln von Avalon gesagt, das war Darkstar!
aber egal - ich fand die Verfilmung auch nicht so klasse, aber die Bilder waren sehr stimmungsvoll und ich mochte den Soundtrack. Wenigstens etwas. :)


Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Judith

ZitatSie sah mindestens wie 16 aus, eher wie 17. Und das IST zu alt nach meinem Geschmack. Die Julia in Zeffirellis Film war 15 und sah eher wie 14 aus, das passte in meinen Augen deutlich besser. Auch der Romeo war jünger als DiCaprio, glaube ich.

Bei Shakespeare ist Julia gerade mal 13, und Romeo ist dort 16. Aber sobald man das ganze in unsere Zeit verlegt, kommt man kaum um eine Änderung des Alters herum, denke ich.

Ich bin ja immer sehr kritisch bei Verfilmungen und werde daher meistens enttäuscht, aber leider bin ich halt auch neugierig und seh mir doch immer alle an. HdR ist da in meinen Augen noch eine der gelungensten Umsetzungen eines Fantasybuches (v.a. was die Liebe zum Detail und die Sorgfalt, mit der Mittelerde erschaffen wurde, betrifft), während ich zum Beispiel den 1. Harry Potter furchtbar fand - ich wollte dann die anderen Teile gar nicht mehr angucken, wurde aber dann zum Glück dazu überredet (zum Glück, weil ich den 3. dann richtig gut fand und den 4. immerhin sehenswert).  :innocent:

Jade

Also wie viele andere bin ich auch der Ansicht das man ein Buch nicht 1 zu 1 umsetzten kann.
Man muss sie halt getrennt voneinander bewerten und dann macht es auch Spaß sich die Filme
an zu gucken.
Einer meiner Lieblingsfilme ist " Sinn und Sinnlichkeit" weil er die Stimmung im Buch auffängt und gut besetzt wurde. Welcher Film auch noch gut ist " Betty und ihre Schwestern".


P.S
Ich gehöre zu der Fraktion die nicht bei Orlando Bloom weiche Knie gekommt, weil er gar nicht mein Typ ist.
Dann doch gerne Johnny Depp, denn der kann wirklich schauspielern.

Ary

#114
@Jade:
Ohja, Betty und ihre Schwestern ist klasse! :)
Und Johnny Depp... kein Kommentar... *sich sabbernd verzieh und Tropfspur zurücklass*
*was von "mal wieder Sleepy Hollow gucken" vor sich hinmurmel*

A propos Sleepy Hollow - da ist der Film ja nun auch vollkommen anders als das Buch "The Legend of Sleepy Hollow", im Grunde ja eine ganz andere Geschichte.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Isabel

Zitat von: Manja am 21. März 2007, 13:43:48
Entweder man macht es wie in "Viel Lärm um nichts" - Sprache gelassen, Zeit gelassen, alles gelassen und gervorragend gespielt - ich kam aus dem Lachen nicht mehr raus).

Öhm... also wenn du jetzt von der Branagh-Verfilmung mit Emma Thompson, Denzel Washington usw. redest: Der Film ist rein optisch eher in einem Szenario angesiedelt, das grob ins 19. Jahrhundert passen würde (zumindest den Kostümen nach zu urteilen). Also kann nicht die Rede davon sein, es spiele zu Shakespeares Zeiten.

ZitatDie Hamlet-Version von 2001(oder so) mit Kenneth Brannagh - dito. So cool die Fechtszene auf dem Dach ist und so dankbar ich bin, dass diese Version nciht so MTV-grell ist - es ist nicht stimmig! (ich könnt jetzt nen Vortrag über Ophelia halten - aber gut. *MUnd zunäht*)

Der Film ist von 1996 :). Aber wo soll der nicht stimmig sein? Er enthält den kompletten, ungekürzten Text des Stücks, was ich Branagh hoch anrechne. An eine Fechtszene auf einem Dach kann ich mich allerdings nicht erinnern.

Steffi

Zitat von: Isabel am 17. April 2007, 20:07:48
Öhm... also wenn du jetzt von der Branagh-Verfilmung mit Emma Thompson, Denzel Washington usw. redest: Der Film ist rein optisch eher in einem Szenario angesiedelt, das grob ins 19. Jahrhundert passen würde (zumindest den Kostümen nach zu urteilen).

Stimmt, laufen die Mädels da nicht in so Empirekleidern rum?
Sic parvis magna

Manja_Bindig

Hm... also, von der Klamotte und dem Setting hätt ich das eher in die Rennassance gepackt... aber gut, man hat da nur weiße Kleider gesehen. ^^° (Empire-Kleider... meinst du die aus dem Viktorianischen London? Nein, die hab ichda nicht entdeckt)

Warum fand ich Hamlet unstimmig?
Tja... tja, tja, tja.
Wie gesagt, ich hab ein Problem, wenn Text und Zeit, in der es sich abspielt nicht zusammenpassen.

Dann Ophelia. Das Mädel war eigentlich an sich doch sehr selbstständig! Und dann! Au!
(Ich bevorzuge die Version mit Glenn Close als Gertrud... aaaah... ^^)

Steffi

Zitat von: Manja am 18. April 2007, 21:56:11
Empire-Kleider... meinst du die aus dem Viktorianischen London? Nein, die hab ichda nicht entdeckt

Kannst du auch gar nicht, weil es nicht zusammengehört. Empirekleider stammen aus dem Klassizismus. Wie bei Jane Austen.  Viktorianische Kleider waren diese  rüschigen Dinger mit Reifrock drunter.
Sic parvis magna

Isabel

Zitat von: Manja am 18. April 2007, 21:56:11
Wie gesagt, ich hab ein Problem, wenn Text und Zeit, in der es sich abspielt nicht zusammenpassen.

Nun ja, ganz genau genommen spielt die Amletus-Sage von Saxo Grammaticus im Mittelalter oder noch früher, während der Hamlet in Shakespeares Stück Student in Wittenberg ist - die Universität dort wurde jedoch erst um 1500, während der frühen Neuzeit, gegründet. ;)

ZitatDann Ophelia. Das Mädel war eigentlich an sich doch sehr selbstständig! Und dann! Au!

Ophelia und selbständig? :hmhm?: Das ist mir neu.