• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Buchverfilmungen

Begonnen von Kalderon, 09. August 2006, 14:12:45

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

MarkOh

Ausschnitt von Schelmin
ZitatDie Robin Hood-Verfilmung mit Kevin Costner ist recht fetzig, obwohl ich Kevin Costner nicht so gerne mag. Aber  Alan Rickman ist als Sheriff von Nottingham der absolute Brüller.

Finde ich auch. Der Film war nicht schlecht gemacht, und nicht weit weg von der Vorlage ( zumindest der, die ich gelesen habe )

Schelmin

Auch erwähnenswert finde ich die Verfilmung vom "Sommernachtstraum" mit Michelle Pfeiffer, Calista Flockhart und Sophie Marceau. Etwas frei interpretiert, sehr kitschig, aber ich liebe es!
Oft sind die Shakespear-Verfilmungen etwas schräg, weil die Sprache doch nicht so recht zum Medium Film passen will (Romeo & Julia mit L. DiCaprio liegt hier noch ungesehen herum, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich das 90 Minuten lang durchstehe). Aber der Sommernachtstraum ist wirklich gelungen.

Manja_Bindig

@Schelmin: Reich mir die Hand Schwester.
Ich kann dir bestätigen: Falls du Mercutio als DragQueen nicht ertragen kannst, lass es.

Dann doch lieber diese herrliche, klassische "Viel Lärm um nichts"-Version.
(Gott, ich liebe den Liegestuhl!)

Darkstar

@Schelmin:

Die "Romeo & Julia"-Variante von Baz Luhrmann ist wohl eine der gelungensten Shakespeare-Verfilmungen, die ich je gesehen habe. Vielleicht sogar die gelungenste!

Kann ich nur wärmstens empfehlen.

Ich war hingerissen, wie der Regisseur es geschafft hat, dieses tragische Stück in die MTV-Neuzeug zu versetzen.

Ich habe den Film auf DVD und damals vier mal im Kino gesehen und habe mich mit diesem Film in Claire Danes (Julia) verliebt - obwohl ich schwul bin.

Grandiose Schauspieler, grandiose Regie - grandiose Verfilmung!

("Moulin Rouge" vom gleichen Regisseur hat mich jedoch nie gepackt, den Film fand ich nicht so prickelnd)

Dorte

Bah, ich HASSE Luhrmans "Romeo und Julia"! ;D Geschmäcker sind verschieden, aber für mich hat da rein gar nix funktioniert. Julia war zu alt, die Shakespeare-Sprache vertrug sich für mich absolut nicht mit dem MTV-Stil und einige Figuren fand ich total verfremdet.
Jedem das seine, aber da schau ich mir viel lieber den alten Film von Zeffirelli an...

Lisande

Zitat von: Dorte am 20. März 2007, 13:53:28
Bah, ich HASSE Luhrmans "Romeo und Julia"! ;D Geschmäcker sind verschieden, aber für mich hat da rein gar nix funktioniert. Julia war zu alt, die Shakespeare-Sprache vertrug sich für mich absolut nicht mit dem MTV-Stil und einige Figuren fand ich total verfremdet.
Jedem das seine, aber da schau ich mir viel lieber den alten Film von Zeffirelli an...

Die Luhrmann-Version war auch so gar nicht meins - aber ich glaube, diese Verfilmung kann man nur lieben oder hassen, was dazwischen habe ich noch nie gehört!

Und ich kann mich nur Manja anschließen: Kenneth Brannagh und ein Liegestuhl - göttlich!

Darkstar

Zitat von: Dorte am 20. März 2007, 13:53:28
Julia war zu alt

@Dorte:
Ok, ich gebe zu, Geschmäcker sind verschieden....
aber Julia zu alt?!
Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen.

Claire Danes war beim Drehen gerade 16 Jahre alt geworden!
(Und nein, ich finde auch nicht, dass sie älter aussieht...)

Darkstar

Allgemein finde ich, es gibt gute und schlechte Buchverfilmungen.

Eine gute Verfilmung zeichnet sich meiner Meinung nach dadurch aus, dass sie "die Atmosphäre des Originals" richtig einfängt.

Es gibt auch Buchverfilmungen, die das nicht tun, bei denen der Film trotzdem sehr gut ist - dann ist das für mich ein guter Film, aber eine schlechte Buchverfilmung...
(Genauso könnte man auch mal gucken, ob es nicht gute Buchverfilmungen gibt, die trotzdem einen schlechten Film ergeben).

Film und Roman sind halt nunmal andere Medien und stellen andere Anforderungen, erfordern andere Stilmittel. Der fehlende innere Monolog, etc.
Es muss im Film zwangsläufig gestrafft werden und Figuren müssen mit ein paar pointierten Sätzen charakterisiert werden...

[Räusper, mit dieser Aussage widerspreche ich gerade meiner Baz Luhrmann-Romeo-und-Julia-Aussage von oben, aber egal! Die liebe ich trotzdem!
Ebenso liebe ich - auch in die Neuzeit versetzt - Eiskalte Engel]

Was wären dann für mich gute Buchverfilmungen:

Der Herr der Ringe z.B. - da mag ich zwar die Bücher nicht und durch den zweiten Teil habe ich mich auch als Film zu tode gelangweilt, aber schlussendlich hat der doch die Atmosphäre sehr gut eingefangen; wohl auch, weil er lang genug war und weil man als Designer John Howe und diesen anderen Kerl angeworben hat, die halt das visuelle Bild, dass die Allgemeinheit vom HdR hat, erst geschaffen haben und das auch in die Filme transportieren...

Ebenfalls gefallen hat mir der zweite X-Men - die Geschichte ist nicht 1 zu 1 aus den Comics übernommen worden, sondern wurde interpretiert - und trotzdem wurde der Stil des Originals verdammt gut rübergebracht. Hut ab.

Ein guter Film, aber eine schlechte Buchverfilmung wäre z. B.

Practical Magic (dt. Zauberhafte Schwestern) mit Sandra Bullock und Nicole Kidman - ich LIEBE diese Film, er ist ein Hollywood-Machwerk und wirkt auch so und ist unglaublich toll, sehr schöne Dialoge! Tolle Geschichte.
Und er beruht auf einem Roman von Alice Hoffmann - den hab ich gelesen, und da wurde so viel von geändert, dass Ähnlichkeiten eher eine Seltenheit sind.
Trotzdem ist der Film gut...

Ary

Practical Magic liebe ich auch - ich wusste gar nicht, dass es dazu ein Buch gibt! Darauf bin ich jetzt ja mal neugierig!

@Lisande, Manja: Die Liegestuhlszene ist zum Brülen, aber ich liebe den ganzen Film!

Den "Sommernachtstraum" habe ich auch noch ungesehen zuhause rumfliegen, esehen habe ich ihn aber noch nicht. An die MTV-Version von Romeo und Julia habe ich mich nie rangewagt. Für mich gehören zu Shakespeare-Umsetzungen auch zumindest einigermassen passende Kostüme (okay, bei Viel Lärm um nichts und beim Sommernachtstraum waren die Kostüme auch viel zu "modern", aber es waren immerhin noch lange Kleider für die Damen und Anzüge für die Herren). Dieses Schräg-Schrille liegt mir da gar nicht so.

Wahrscheinlich wurde hier schon hundertmal drauf rumgeritten, vielleicht sogar bei mr, aber eine absolut furchtbare Buchverfilmung ist für mich immer noch "Die Unendliche Geschichte". Daraus wurde im Film die "Unkenntliche Geschichte". Am meisten geärgert hat mich der Glücksdrache, der im Film wie ein rosa Dackel aussieht. Bäh. Auch damals wäre tricktechnisch mehr dringewesen. Und Bastian war zu hübsch. VIEL zu hübsch. Es wäre doch sicher möglich gewesen, einen unscheinbaren kleinen dicken Jungen als Hauptdarsteller zu bekommen. *seufz*

Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Antigone

Zitat von: Aryana am 21. März 2007, 09:48:37
Wahrscheinlich wurde hier schon hundertmal drauf rumgeritten, vielleicht sogar bei mr, aber eine absolut furchtbare Buchverfilmung ist für mich immer noch "Die Unendliche Geschichte". Daraus wurde im Film die "Unkenntliche Geschichte". Am meisten geärgert hat mich der Glücksdrache, der im Film wie ein rosa Dackel aussieht. Bäh. Auch damals wäre tricktechnisch mehr dringewesen. Und Bastian war zu hübsch. VIEL zu hübsch. Es wäre doch sicher möglich gewesen, einen unscheinbaren kleinen dicken Jungen als Hauptdarsteller zu bekommen. *seufz*

Dabei war die erste Verfilmung doch eh noch ein Hammer gegen das, was danach kam. Aber da hieß es ja auch nur mehr "nach Motiven von M. Ende..." oder so. Trotzdem hab ich den Film geliebt. Das war immerhin der erste Fantasy-Film, wo nicht halbnackte Muskelprotze und bikinigewandete kreischende Mädchen durchs Bild gehüpft sind. Allein dafür gebührt ihm schon Ehre.

Und Bastin war doch eh so ein Weiß-Bleichling. Also sehr hübsch fand ich den nicht. Aber Atreju war niedlich!

Lg, A.

Ary

Der erste Film ging noch, ja, aber er gab so irgendwie gar nicht das Buch wieder. Was mich an Batian gestört hat, war, dass er nicht dick war. Darauf wurde im Buch sehr viel Wert gelegt. Er war dick, schüchtern und unscheinbar, das totale Gegenteil von Atréju. Und das kam nicht wirklich rüber.

Die Unendliche Geschichte ist ein netter Fantasyfilm, aber nicht wikrlich eine gelungene Verfilmung des Buches.

Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Dorte

Zitat von: Darkstar am 21. März 2007, 07:14:03
@Dorte:
Ok, ich gebe zu, Geschmäcker sind verschieden....
aber Julia zu alt?!
Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen.

Claire Danes war beim Drehen gerade 16 Jahre alt geworden!
(Und nein, ich finde auch nicht, dass sie älter aussieht...)

Sie sah mindestens wie 16 aus, eher wie 17. Und das IST zu alt nach meinem Geschmack. Die Julia in Zeffirellis Film war 15 und sah eher wie 14 aus, das passte in meinen Augen deutlich besser. Auch der Romeo war jünger als DiCaprio, glaube ich.

"Die unendliche Geschichte" war grauenvoll, extrem abgeflacht und kitschig. Naja.
Können ja nicht alle Buchverfilmungen so gut sein wie Ronja Räubertochter. ;)

Arielen

Ein film kann nie das Buch 1:1 abbilden, dazu sind die Geschmäcker zu verschieden. also einigt man sich auf das, was die breite Maqsse mag und das ist nun mal hübsch, niedlich und ansehnlich, um die "Unendliche Geschichte" zu zitieren.

Deshalb trenne ich so was auch immer und genieße den Film separat vom Buch und sehe beides als eigenständig an, z. B. die "Herr der Ringe" Filme, die bombastische Kinounterhlatung sind, aber vermutlich den meisten Verehrern von Tolkien sauer aufstoßen.

Alles liegt im Auge des Betrachters

Darkstar

@Aryane:

Mit hübschen / weniger hübschen Darstellern ist das immer so eine Sache.
Mich hat das auch schon gestört, wenn man da willkürlich besetzt hat, um mehr Zuschauer zu bekommen.

Aaber so läuft es halt nunmal leider in dem Medium.

Ich erinnere mich an die Verfilmung von "Die Nebel von Avalon", der ich sehr zwiespältig gegenüber stehe. Die Verfilmung hatte gute Ansätze und war als Film ganz nett, aber kein Reisser, an sich aber eigentlich keine gute Buchverfilmung.
Leider hat man da gewisse Szenen aufgrund der Buchlänge anders dargestellt, die dan den Kontext einfach verfälscht haben. Schade.
Worauf ich eigentlich rausswollte.

Die Hauptfigur, Morgaine, wird im Buch als "klein und hässlich wie eine Fee" beschrieben.
Gespielt wurde sie dann von Julianne Margulies, die in meinen Augen nicht hässlich ist, sondern eher eine herbe Schönheit hat, nicht dem klassischen Hollywood-Schönheits-Ideal entspricht - und dadurch m. E. perfekt für die Morgaine war, obwohl sie eigentlich zu hübsch wirkt...

Gerade Fantasy-Buchverfilmungen sind oft schlecht, weil beim Lesen hier oft die Vorstellungswelt der Leser eine große Rolle spielt... auch was die Erfahrungen angeht, die wir bisher mit Medien gemacht haben.
Jeder weiß heutzutage, wie ein Raumschiff ungefähr aussieht, wenn man hingegen nach einem "gläsernen Schloß" fragt (oder von mir aus sogar nach einem Drachen), so hat jeder Leser andere Vorstellungen davon.
Da ist man leicht im Film enttäuscht.

Deshalb halte ich es für den Fantasy-Bereich auch oft besser, wenn man nicht auf eine Buch-Verfilmung geht, sondern versuchen würde, etwas eigenständiges zu schaffen, ein Drehbuch mit komplett neuer Geschichte, ohne eine Vorlage zu haben. Das ist dann so individuell, dass man Erwartungen nicht enttäuschen kann, und von sich heraus eher gut oder schlecht.

Auf was ich übrigens gespannt bin:
George R.R. Martins Roman-Zyklus Das Lied von Eis und Feuer wurde vom US-Sender HBO als TV-Serie optioniert. Da dieser Sender auch "Rome" gemacht hat, hab ich da ganz gute Hoffnungen (sollte es was werden!).

Darkstar

Zitat von: Arielen am 21. März 2007, 13:09:43
z. B. die "Herr der Ringe" Filme, die bombastische Kinounterhlatung sind, aber vermutlich den meisten Verehrern von Tolkien sauer aufstoßen.

Ich bin ja selbst kein HdR-Fan, aber ich dachte immer, dass gerade die HdR-Fans von den Filmen so begeistert waren, auch weil man sich vom "Aussehen" her so sehr an die Jon Howe-Zeichnungen gehalten hat. ...

By the way: Hallo Arielen, lange nix mehr gehört :-)