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Notizbücher, Kapitelsortierhilfen, Karteikarten: Womit arbeitet ihr?

Begonnen von Thaliope, 20. Juni 2010, 14:10:41

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Moni

Ich hätte ja immer noch gerne ein Flipchart, um grobe Skizzen meines Plots, der Charakterbeziehungen zueinander, Stammbäume, Zeitstrahl  etc in großem Format schnell zu notieren. Irgendwann kaufe ich mir wohl doch noch so ein Teil.
Ich erinnere mich, dass wir mal vor Jahren bei einer Runenkratzerlesung von einer Autorin so eine großformatige Skizze forderten, um zu erkennen, welche Heldengruppe gerade wohin unterwegs war.  ;D Zwar eher spaßig gemeint, aber manchmal fände ich sowas wirklich hilfreich.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
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Söfchen

Zitat von: Kisara am 30. Januar 2012, 14:04:21
krass...

Das ist echt das Einzige, was mir dazu einfällt. Sowas wie Notizbücher, Karteikarten, Blöcke und Stifte, sowas habe ich alles gar nicht. Wenn ich spontan eine Idee habe, dann bleibt sie entweder in meinem Kopf bis ich Zuhause an meinem Lappi sitze, oder sie verflüchtigt sich weil sie es nicht wert war behalten zu werden...

Genauso geht es mir mit Szenen. Die "drehe" ich im Kopf ab und dann sind sie drin bis sie irgendwann aufgeschrieben werden.

:hmmm: Was notiert ihr denn genau, wenn ich fragen darf? Ich meine, skizziert ihr wirklich Plotideen oder sind es eher Namen, Orte, Eindrücke?

Die Ideen selbst (wenn ich mal welche habe  :rofl: ) bleiben bei mir auch im Kopf. Aber es ist mir schon passiert, dass ich unterwegs dann richtig tolle Formulierungen und Beschreibungen habe, und die waren dann, bis ich zum Schreiben gekommen, nicht mehr Wort für Wort in meinen Kopf. Das ist dann schon ärgerlich.

@Moni: Ich habe mal eine Doku über Cornelia Funke gesehen. Die hatte eine ganze Wand voll mit großen Blättern, wo ihre Notizen und alles mögliche drauf standen. Das fand ich irgendwie cool, hätte ich auch gerne, aber dazu ist unsere Wohnung zu klein, würde ich nur machen, wenn ich ein eigenes Arbeitszimmer hätte.

Debbie

@Moni: Hast du schon mal in StoryBook reingesehen?? Das bastelt dir aus deinen Szenen eben diese Diagramme - könnte die platzsparende Erfüllung deines Wunsches sein  :hmmm:

Ich bekenne mich dazu, ein penibler "Aufschreiber" zu sein  :versteck: Erst mal kommt alles in ein Notizbuch & später bekommt es vorne kleine Kürzel; für einzelne Charaktere (Initialen), Weltbau und -gesetze (W), Plot (P), etc.. Von da aus kommt der entsprechende Eintrag dann in ein spezifisches Notizbuch - oder, inzwischen auch manchmal direkt in StoryBook oder den Liquid Story Binder.

Mit Formulierungen ist das so eine Sache...  ::) Die fallen mir oft direkt vorm Einschlafen ein (dann bin ich zu müde sie noch zu notieren) oder unter der Dusche. Und wenn ich dann wieder Zeit oder Stift und Papier hab, sind sie meistens weg  :brüll:

Bianca Jones

Oh, da gehts mir wie Moni und Söfchen, eine Flipchart hätte ich auch sehr gerne...aber in meiner 2-Zimmer-Wohnung ist da echt kein Platz mehr... praktisch wäre es aber schon. Und zu den Arbeitszimmern von anderen Autoren gibts eine Kolumne im Börsenblatt des Buchhandels, da muss ich mal den Link suchen (trage ich noch nach)

Ja, ich schreibe auch sehr viel mit der Hand - also Ideen, erste Szenen, wichtige Gespräche an den entscheidenden Punkten - ich finde, am PC bekomme ich dieses freie Gefühl nicht, nur ganz selten mal, wenn ich das Gefühl habe, meine Gedanken sind zu schnell für meine Hand, dann nehme ich auch den PC... Aber später werde ich den eigentlichen Text auch in den PC tippen - und dann wieder ausdrucken, mit der Hand überarbeiten und die Änderungen wieder in den PC einpflegen...ich weiß, dass ist kompliziert, aber könnt ihr wirklich gut am PC überarbeiten?

Söfchen

Nein, ich mache das auch so wie du. Es gibt Dinge, die muss ich mit der Hand schreiben. Auch texte überarbeiten kann ich besser, wenn ich es ausdrucke und handschriftlich bearbeite.
Beim Lernen geht es mir genauso. Ich habe mir ein Vokabellernprogramm runtergeladen, weil ich ziemlich viele schwierige Begriffe auswendig lernen muss. So, zum abfragen, ist das nicht schlecht, aber merken kann ich es mir besser, wenn ich es mir immer wieder per Hand aufschreibe. Ist bloß so eine "Zettelwirtschaft". :-\

Alessa

Zitat von: Bianca Jones am 03. Februar 2012, 10:59:05

Ja, ich schreibe auch sehr viel mit der Hand - also Ideen, erste Szenen, wichtige Gespräche an den entscheidenden Punkten - ich finde, am PC bekomme ich dieses freie Gefühl nicht, nur ganz selten mal, wenn ich das Gefühl habe, meine Gedanken sind zu schnell für meine Hand, dann nehme ich auch den PC... Aber später werde ich den eigentlichen Text auch in den PC tippen - und dann wieder ausdrucken, mit der Hand überarbeiten und die Änderungen wieder in den PC einpflegen...ich weiß, dass ist kompliziert, aber könnt ihr wirklich gut am PC überarbeiten?

Ich brauche fürs plotten Zettel und Stift. Alles andere erledige ich am Computer. Vom ersten groben Aufbau bis hin zur letzten Überarbeitung. Da komme ich mit Zetteln nicht mehr klar, bin wohl zu chaotisch dafür.  ::)

Windfeuer

*wird mal wieder zeit was ans Tagesicht zu zerren*

Interessantes Thema. Jeder Einfall oder Idee die ich habe schreibe ich entweder in mein Notizbuch, das ich überall hin mitschleppe oder in einen Dina 5 Collegeblock. Am Anfang habe ich auch mit Karteikarten gearbeitet. Mit denen bin ich, muss ich sagen, nicht zurecht gekommen. Ich habe da nichts widergefunden, dementsprechend nach einer gewissen zeit nicht mehr aktualisiert und nicht mehr angesehen. Ich weiß auch gar nicht wo alle di Kärtchen hin sind.  :hmmm: Die habe sich in laufe der Jahre verflüchtigt.  ;D
Alles was ich dagegen in meine Notizbücher und Collegeblöcke schreibe, kann ich mir immer merken wo was steht, blättere auch nur kurz wen ich was suche. Selten wen ich mal mehrere Minuten drin suchen musste.

Auf meinem Computer speichere ich nie neue Ideen ab, geschweige schreibe ich sie dort auf.
Vor kurzem habe ich dafür angefangen meine Handschriftlichen Notizen alle drauf zu übertragen, und anschließend nochmal extra abzuspeichern. sollen ja schließlich nicht verloren.  ;D

Rosentinte

Wer übrigens mit dem Smartphone arbeitet, kann heute zum Schnäppchenjäger werden... "Lecture Notes" ist nämlich heute für Android-Nutzer kostenlos in der Pro-Version und scheint mir eine ziemlich gute App zu sein, um Ideen schnell unterwegs aufzuschreiben (es gibt sogar eine Handschriftfunktion  :vibes:). Also ich weiß, womit ich demnächst arbeite!
(Falls solche Werbung unerwünscht sein sollte, bitte nicht hauen).
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

serenade

Meine Methode: Ich habe mir einen großen, alten Bilderrahmen aufgehängt - allerdings ohne Rückwand und Bild (also nur Rahmen und Glas). Auf dem Glas kleben mittlerweile Karteikarten, Zettel, Zeitungsausschnitte und Bilder, die alle mit meinem aktuellen Buchprojekt zu tun haben. Der Rahmen hängt direkt neben dem Schreibtisch, sodass ich ihn immer im Blick habe. Spontane Einfälle kann ich mit einem wasserlöslichen Stift auf das Glas notieren (mache ich aber momentan nicht, da die Papiersammlung ausreicht ;) ).
Viel Platz habe ich im Arbeitszimmer leider nicht - der Rahmen füllt den einzigen freien Platz an der Wand aus.
Außerdem habe ich immer mehrere Notizbücher griffbereit, in die ich Gedankenblitze skizziere. Dazu kommen dann noch die diversen Ordner, die ich auf dem Laptop für jedes Projekt anlege (eines pro Projekt, evtl. mit thematischen Unterordnern)...
Unterwegs notiere ich mir selten etwas, sondern spiele die aktuellen Szenen dann nur im Kopf durch (so wie einige andere hier im Forum das auch tun). Eine Ausnahme sind Urlaube fern von zu Hause: Dann darf ein Notizbuch oder -heft und ein Ausdruck der letzten Kapitel nicht fehlen.