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Ausbildung zum Autor via Fernstudium

Begonnen von Callabluete, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Aneirin

Hallo Kristin,

ichhabe mal einen anderen Kurs mit gemacht "in 6 Wochen von der Idee zum Buch". Dies scheint in eine ähnliche Richtung zu gehen. Der Kurs hat mir damals viel gebracht, aber auch viel Kraft erfordert. Grundsätzlich ist so ein Kompaktkurs nicht schlecht und nimmt einem wahrsheinlich einige Illusionen über das Schriftstellerdasein.

Bevor du sich zu seinem Kurs anmeldest und viel Geld ausgibst, solltest du mit dem Kursleiter Kontakt aufnehmen und dir darüber klar sein, worauf du dich einlässt und auch deine persönliche Situation neben dem Schreiben analysieren, ob du genügend Zeit aufbringen kannst neben dem Kurs oder ob sich ev. die Wochenfristen strecken lassen auf 10 Tage. Außerdem solltest du nach der Art der individuellen Betreuung fragen und wieviele Schüler es neben dir noch gibt. Wenn der Leiter noch 20 andere zu betreuen, wird seine Leistung naturgemäß weniger individuell sein, als wenn es nur 2 oder du sogar nur die einzige Schülerin bist.

Der Kursleiter ist ein hauptberuflicher Autor und in einem anderen Forum  ist über die Autoren-Agentur gesprochen worden. Beides ist völlig unabhängig voneinander und wer bei der Agentur einen Text einreicht, dem wird nicht der Kurs empfohlen und wer den Kurs absolviert hat, wird nicht automatisch in der Agentur vertreten.

Grüße
Aneirin

Astrid

ZitatEs liegt an Ihnen selbst. Arbeiten Sie hart. Schreiben Sie unermüdlich. Geben Sie niemals auf. Glauben Sie an sich!

Ich finde, dieser Rat ersetzt schon alles, was er dir sonst noch für 350 Eure andrehen könnte.

Arielen

Haben wir nicht das gleiche bei den Schreibschulen? Ist das Thema damit nicht doppelt?
Alles liegt im Auge des Betrachters

Ionasa

Hallo,

ich las gerade in einer Anzeige für Fernstudium, dass man da einen Abschluss als Autor oder Kinder-Jugendbuchautor oder Drehbuchautor erlangen kann... Das mit dem Drehbuch seh ich ja noch irgendwie ein, aber kann man denn sagen "Ich studier Jugenbuchautorin"?
Ich fand das doch sehr befremdlich, immerhin gibt es ja auch keine Ausschreibungen von Stellen nach dem Motto: "Suchen promovierte Jugenbuchautor/in" -  oder liege ich da falsch?
Ihr fühlt euch doch auch als Schriftsteller, hat das einer von euch studiert?
Lieg ich mit meinem Befremden total daneben?

Grüße
Ioni

P.S. Guten Rutsch!

Artemis

#94
Das Problem ist, dass Autor kein eingetragener Beruf ist (zumindest nach meinem Wissen - korrigiert mich, wenn ich falsch liege)
Das bedeutet also, dass man auch nicht direkt als Autor arbeitet oder angestellt werden kann. Autoren sind freiberufliche Künstler, genau wie Musiker und Maler. Natürlich kann man da alles mögliche studieren und Kurse belegen, aber einen Abschluss als Bachelor-Autor kriegt man wohl nicht O.o

Das einzige Studium, das es in der Richtung gibt, nennt sich Kreatives Schreiben und wird an manchen Hochschulen behandelt.  Oder man studiert Journalismus und geht bei eine Zeitung, dann ist man aber immer noch kein Berufsautor - zumindest keiner, der Bücher schreibt.

Überhaupt finde ich die Vorstellung einer Stellenanzeige sehr merkwürdig  :hmhm?: "Wir vom Verlag yxz suchen Autor mit mehrjähriger Berufserfahrung - Einstellung zum nächstmöglichen Termin." Klingt irgendwie albern  :rofl:

Zu der Frage, ob ich mich als Schriftsteller fühle: Öh, nein - zumindest noch nicht. Ich schreibe aus Hobby, nicht wegen des Geldes. Ist ein Garten-Freund gleich ein Botaniker? Oder ein PC-Bastler gleich ein Fachinformatiker mit Abschluss? Vielleicht ist die fehlende Prüfung zum Autoren das Problem, dass es einfach keine sauber gezogene Grenze zwischen Hobby und Beruf gibt. Mit etwas Glück flutscht man dann rein ... erst schreibselt man was, dann entdeckt einen der Verlag, dann wird vielleicht ein Bestseller draus, und *schwupps* ist man Autor von Beruf (etwas überspitzt, ich weiß ;) )

Autor wird man wohl nur durch Glück oder Können, aber nicht durch eine schnöde Bewerbung. Obwohl das Verlagsanschreiben sogesehen ja eine Bewerbung ist ...  :hmmm:


Was mich aber seit längerem beschäftigt: Angenommen, man ist Hausautor bei einem größeren Verlag und verdient genug Geld, um über die Runden zu kommen - wie sieht das mit der Zukunftsvorsorge aus? Wenn ich normal arbeite und einen festen Vertrag habe, wird monatlich die Rentenkasse aufgefüllt. Aber ein freischaffender Autor hat doch keinen Vertrag, der ihm so was zusichert, oder? o.ô

Lennard

Wie Artemis richtig sagt: Die Bezeichnung Autor oder Schriftsteller ist in keinster Weise geschützt. Grundsätzlich darf sich jeder Autor nennen, sei es berechtigt oder nicht.

Ich glaube dieses besagte Fernstudium zu kennen. Es handelt sich hierbei um die "Schule des Schreibens" oder so ähnlich. Man kann verschiedene Fernlehrgänge wählen: Belletristik, Sachbuch oder beides. Aber vielleicht haben die ihr Lehrgangsangebot mittlerweile auch erweitert. Wie dem auch sei, es handelt sich dabei nicht um ein Hochschulstudium. Es ist eine private Fernlehranstalt. Die Bezeichnung Fernstudium ist insofern irreführend. In dem Fall bekommt man nach 3 Jahren nämlich nur einen wertlosen Wisch, auf dem bescheinigt wird, das man den Lehrgang erfolgreich abgeschlossen hat. Ein Diplom-Schriftsteller wird man dadurch nicht  :)
Ob dieser Lehrgang hilfreich ist, vermag ich nicht zu sagen. Er ist teuer und notwendig ist er nicht.

Ionasa

Das find ich bisher interessant ... die Diskussion, ob ich mich Schriftsteller oder Autor nennen darf, auch wenn ich noch nichts veröffentlicht habe, wird sicher schon seperat geführt, deswegen lass ich das mal Außen vor, aber den Ausdruck "Bachelor-Autor" fand ich witzig ;)

Nein, es ist nicht Schule des Schreibens, mit denen hab ich auch meine leidige Erfahrung gemacht (noch als Schüler zuhaus, nur unbekannt verziehen hat den Werbebriefe-Regen endlich beendet! Ich wollt bloß eine Info...naja, altes Thema...
Also das war so eine "normales" (?) Fernstudiumsgesellschaft, da konnt man auch Betriebswirtschaft, Informatik etc.  studieren oder sein Abitur nachholen, deswegen war ich ja so befremdet, dass man plötzlich "Jugendbuchautor" sozusagen studieren können soll ... da sind die Berufsaussichten (mit Studiumsabschluss) ja noch geringer als mit dem was ich so studiert habe...
Ich will das auch um Gottes Willen nicht studieren, ich wollte nur hören, ob ihr das genauso seltsam findet, wie ich ... und das scheint ja so zu sein :)

Frohes Neues Jahr!

Ioni

gbwolf

Dieser Thread vereinigt drei ältere Threads zu einem, in denen es um verschiedene Fernstudiengänge, das "Wie" und das "Pro/Contra" einer Autorenausbildung über Fernschulen ging.

Die alten Themen waren:

Autor als Fernstudiums-Abschluss?
Was haltet ihr von Schreibschulen?
Fernstudium für junge Autoren

Alles, was mit Fernstudium für Autoren und Online-Schreibschulen zu tun hat bitte in Zukunft in diesem Thread posten!

FeeamPC

@Artemis:
Als freischaffende Autorin kannst Du dich über die Künstler-Sozialkasse versichern, was bedeutend billiger ist als normale Rentenversicherungen. Voraussetzung ist aber, daß Du nicht nur dort gemeldet bist, sondern irgenwann einmal auch schon etwas Geld mit Deiner Schreiberei verdient hast- und daß derjenige, der Dich bezahlte, ordnungsgemäß seinen Beitrag an die Künstlersozialkasse abgeführt hat. Ob er das hat, siehst Du daran, daß Du im Zweifelsfalle erst einmal einen Fragebogen wegen besagter Künstlersozialkasse auszufüllen hattest (oder Du hast eine Bescheinigung in den Fingern, wonach auf Dein Autorenhonorar Sozialabgaben bezahlt wurden).

Lomax

Zitat von: Artemis am 31. Dezember 2007, 18:53:29Wenn ich normal arbeite und einen festen Vertrag habe, wird monatlich die Rentenkasse aufgefüllt. Aber ein freischaffender Autor hat doch keinen Vertrag, der ihm so was zusichert, oder? o.ô
Als Autor ist man versicherungspflichtig über die Künstlersozialkasse. Da sind dann auch Rentenbeiträge eingeschlossen - was auch immer man sich davon erwarten mag  ;)

Ach ja - ich seh gerade: Fee hat auch schon was dazu geschrieben, aber nicht ganz präzise. Zunächst mal spart man bei der KSK nichts gegenüber der "normalen" Rentenversicherung, sondern zahlt dasselbe wie ein Arbeitnehmer - nämlich den Arbeitnehmeranteil. Der Arbeitgeberanteil wird von der KSK zugeschossen. Das ist zwar billiger, als wenn man alles selbst bezahlen müsste - aber bei Freiberuflern wäre die gesetzliche Rentenversicherung ja sonst kein Muss, und die Zuschüsse der KSK sind damit keine Ersparnis, sondern eher ein Ausgleich.
  Sparen tut man in erster Linie in Bezug auf die Krankenversicherung, weil es da für freiwillig Versicherte Mindestsätze gibt und Freiberufler den Arbeitgeberanteil mitbezahlen müssten, während man über die KSK eben auch nur einkommensabhängige Arbeitnehmerbeiträge bezahlt. Aber damit kommen wir von der Rente schon wieder ab.
  Ob dein Auftraggeber Beiträge abführt, darum musst du dich als Versicherter in der KSK auch nicht kümmern. Du bekommst auf jeden Fall die Leistungen, die dir aufgrund deiner Einzahlungen zustehen. Deine Auftraggeber sind verpflichtet, ihren Anteil zu den "Arbeitgeberanteilen" zuzuschießen und müssen daher auch Mitglied bei der KSK sein. Aber darum kümmert sich die KSK, und ob da etwas bezahlt wird oder nicht, ist zunächst mal nicht dein Problem als Versicherter. Es muss auch nicht jeder Auftraggeber Beiträge an die KSK abführen, sondern nur, wenn sich aufgrund seiner Auftragsvergabe eine Versicherungspflicht für ihn ergibt. Im Einzelfall gibt es durchaus Ausnahmen, wo man als KSK-Versicherter für einen Auftraggeber tätig ist, der selbst keinen Anteil an der Versicherung zahlen muss, obwohl du für dieselben Honorare zahlungspflichtig bist. Aber auf die Leistungen, die dir zustehen, hat das keinen Einfluss, weil rein formal die KSK diejenige Stelle ist, die den Arbeitgeberanteil trägt. Also hängen die Leistungsansprüche des Versicherten auch nur von dessen eigenen Zahlungen (+KSK-Anteil) ab.

Man selbst lässt also nur seine Versicherungspflicht bei der KSK feststellen, und damit hat man alles erledigt, was für die Leistungsansprüche von Belang ist.