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Warum überhaupt noch schreiben ?

Begonnen von Feuertraum, 07. Juli 2006, 00:55:09

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Feuertraum

Vor kurzem wurde mir ein Satz um die Ohren gehauen, der mich derzeit ein wenig zweifeln läßt, ob man überhaupt noch schreiben sollte. Der Satz lautet: "Schau erstmal, ob Bedarf besteht und dann kann man sich an die Arbeit machen".*

Besteht Bedarf an meinen Geschichten?
Besteht überhaupt noch  Bedarf an neuen Geschichten?
Wenn ich ehrlich sein soll, muß ich sagen: Nein! Es gibt Milliarden an Büchern unterschiedlichster Genres. Der Konsument kann auf soviel Literatur zurückgreifen, das es sich überhaupt nicht mehr lohnt, etwas Neues auf die Beine zu stellen.
Warum also noch schreiben?

Ich denke (und ich behaupte mal, das ich für alle spreche, die nicht vom Schreiben leben müssen), der Grund ist der, das man seine Ideen, seine Gedanken, seine Welt einfließen lassen kann.
Es mag sein, das man auch Freude daran hat, seine Fantasie in Worte zu kleiden, sie aus einem Gedanken so formen kann, das sie Gestalt anzunehmen scheint, die Sinne des Schreibers genauso tanzen läßt wie die des Lesern das vielleicht tun werden, wenn diese beim Lesen das Kino im Kopf einschalten.

Nein, ich denke, das der Satz "Mache nur etwas, wenn auch Bedarf besteht" nicht auf alles umgemünzt werden darf. Ansonsten wäre die Welt um einiges leerer.

LG

Feuertraum

*genauer gesagt ging es darum, das jemand meine Arbeit an der Abiturseite madig machte und meinte, das es doch mehr als genug dieser Seiten gibt und demzurfolge kein Bedarf mehr bestünde.
Ich möchte (und werde) sie trotzdem weitermachen; ich mag meine Seite, und ich lasse Ideen miteinfließen, die ich  bei anderen Seiten nicht durchkriegen würde!!
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Aneirin

Hallo Feuertraum,

um herauszufinden, ob Bedarf an ihren Geschichten besteht, müssen sie sie erst mal schreiben und in diesem Punkt beißt sich die Katze in den Schwanz.

ZitatDer Konsument kann auf soviel Literatur zurückgreifen, das es sich überhaupt nicht mehr lohnt, etwas Neues auf die Beine zu stellen.
Was Neues lässt sich sowieso nicht schreiben, es wurde alles schon mal erzählt.

Und warum überhaupt so negativ denken? Ich bin der festen Überzeugung, dass Bedarf an meinen Geschichten besteht  :) Ein bisschen Hybris tut manchmal ganz gut. Im Wesentlichen schreiben wir doch alle, weil wir Spaß dran haben und schreiben wollen und nicht um einen Bedarf zu decken. Das ist in meinen Augen nicht der richtige Ansatz, um an ein Projekt heranzugehen, das ich in meiner Freizeit machen will und mit dem ich Spaß haben will.

Grüße
Aneirin

lapaloma

#2
Ein interessantes Thema. Hier ein paar Gedankensplitter dazu:

Hat der Leser Bedarf an meinen Geschichten?
Meine Geschichten haben Bedarf an Lesern!

Wie dem auch sei:

Eine gute Geschichte zu schreiben, die nicht gelesen wird, ist eine Verschwendung. Eine schlechte Geschichte zu schreiben, auch wenn sie gelesen wird, ist eine Frechheit.

Mein Brot mit Schreiben verdienen? Den Frust vom Leibe schreiben? Anerkennung, ja gar Berühmtheit?

Ob das die ,richtigen' Gründe sind, für all die Mühe, die zerkauten Bleistifte?

Spaß am Schreiben?

Schon eher, denn ohne Spaß wäre das Leben ein Jammertal.

Doch da ist noch etwas anderes:

Für uns normal Sterbliche ist Schreiben die einzige Möglichkeit Unsterblichkeit zu erlangen. Unsere Gedanken und unsere Gefühle werden weiterleben, wenn wir schon längstens gestorben sind, auch wenn es nur in wenigen Buchexemplaren sein wird, in denen wir unsere Spuren hinterlassen haben.

Liebe Grüsse, Sid

lapaloma

Zitat

Was Neues lässt sich sowieso nicht schreiben, es wurde alles schon mal erzählt.


Nein! Nein! Nein! Da muss ich heftig widersprechen.

Am Ende der Zeit wird jeder Gedanke gedacht und jede Geschichte ersonnen sein. Nichts mehr wird neu sein und die Literatur wird zu einem riesigen Universum der Wiederholung.

Doch davon sind wir noch weit entfernt.
Es gibt noch unzählige Geschichten zu entdecken.

LG, Sid

Aneirin

Hey Sid,

ob man noch was Neues erzählen kann oder nicht, ist wohl eine Frage der Definition.

Ich halte die Grundthemen der Geschichten für begrenzt (Liebe, Hass, Rache, Streben anch Macht usw), der Varianten sind allerdings viele und die Kunst des Erzählens besteht darin, die Zutaten neu zu mischen oder Altbekanntes auf eine neue Weise zu erzählen.

Zu dieser Begrenztheit der Grundthemen gibt es ein Buch, ist mal bei Zweitausendeins erschienen, aber jetzt nciht mehr lieferbar, das sie auf 25 begrenzt.

Grüße
Aneirin

Manja_Bindig

Warum soll ich auf den Markt gucken, wenn ich schreibe?
Ich schreibe, was ich will und im Nachhinein kann ich schauen, ob es auf einen Markt passt. Anders läufts bei mir nicht(es sei denn, ich trete aus finanziellen Gründen in die Dienste eines Heftromans).
Kann sein, dass ichbeim Schreiben merke: "Oh, den umzubringen, das wird den Lesern nciht passen..." dann zieh ich so gut ich kann die Notbremse. Aber ansonsten...

Ich bin fantasyautorin und ich werds noch in 100 Jahren sein, was der Markt da sagt, ist mir ehrlich gesagt egal.

lapaloma

#6
Na klar doch, liebe Areinin
Wenn man Drachen, Helden, Zauberer und Schwerter immer neu mixt, das Ganze noch mit ein paar Ungeheuern und Dämonen würzt und etwas Liebesschmalz dazu gibt, ist das Ende der Fahnenstange wohl bald erreicht.
Aber Spass beiseite...Deine Erwähnung der 25 Grundthemen ist eine interessante Anregung, darüber lässt sich herrlich philosophieren und 'streiten'. Vielen Dank und herzliche Grüsse, Sid

Maja

Ich weiß nicht recht, aber das ist eine Frage, die ich mir selbst regelmäßig stelle. Eigentlich muß man aber zwei verschiedene Fragen draus machen:
1. Warum sollte überhaupt irgendjemand überhaupt noch schreiben?
2. Warum sollte ausgerechnet ich noch überhaupt noch schreiben?

Zu Frage Eins:
Bücher kommen, Bücher gehen. So ist die Welt. Es wird immer Leser geben, die sagen "Alles schon mal dagewesen" und sich dann gemütlich mit ihrem Dostojewskij oder Shakespeares gesammelten Werken auf den Balkon legen. Es wird aber auch immer Leser geben, die nach dem Neuen dürsten, sei es, weil es in ist, oder chic, oder in den Bestsellerlisten - wann war zuletzt Dostojewskij in der Bestsellerliste? Aber weder, wer sich vor der aktuellen Literatur verschließt, noch wer die Klassiker boykottiert hat Recht.
Es wird immer wieder Bücher geben, die ein Glücksgriff sind, die etwas völlig neues auf die Beine stellen, die der Sprache etwas völlig Neuartiges abgewinnen und dem Hirn Drehungen und Wendungen zumuten, wie es die coolste Designerdroge nicht kann. Und darum muß weitergeschrieben werden - selbst wenn nur ein Buch pro Jahrgang auf Dauer überlebt, ist dieses Buch doch die ganze Mühe und all das vorgeblich verschwendete Papier wert.

Zu Frage Zwei:
Weil niemand außer mir meine Gedanken denken, meine Träume träumen kann. Es gibt niemanden, der meine Geschichten schreiben kann als ich selbst. Ich finde zunehmend weniger Gefallen an Fremderleuts Träume, an anderen Büchern, deren Gedanken ich oft nicht nachvollziehen kann oder in denen ich mich alleingelassen oder überfordert fühle. Die Bücher, die ich wirklich am liebsten will, sind die, die in meiner Brust schlummern. Ich kann sie dort lassen, damit sie mich nachts begleiten, oder ich kann versuchen, sie herauszulassen für den Tagesgebrauch.
Aber solange ich das Gefühl habe, etwas Neues auf die Beine stellen zu können, die Achterbahnen in meinem Hirn in Wörter zu fräsen, und vielleicht plötzlich nicht mehr nur mich damit zu überfordern, sondern auch noch anderen Lesern daran was zu knabbern zu geben - solange muß ich weiterschreiben. Bis irgendwann der Punkt kommt, wo ich mich verstehe, und wo andere mich verstehen. Dieser Punkt liegt irgendwo in der Ferne. Und bis ich dort ankomme, muß ich weiterschreiben.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Feuertraum

@Manja: Darum geht es doch in meinem Posting: Das man sich nicht hinstellen und sagen sollte (bzw. gesagt bekommen sollte): es gibt schon mehr als genug, warum also noch mehr Wassertropfen in einem überfüllten Fass?
Weil man einfach dem ganzen nachgehen sollte, egal, ob jemand drin baden will oder nicht. Wichtig ist, das man etwas macht, das einem Spass macht (und bei dem kein anderer zu schaden kommt)

@Sid: das mit der Unsterblichkeit haben Sie schön gesagt - leider hat das ganze einen Schönheitsfehler: Unsterblichkeit durch seine Bücher kommt nur jenen zuteil, die in aller Munde sind. Einen Stephen King wird man wohl noch in 30 Jahren kennen, einen Stephen Laws eher nicht. Aber das ist ein vollkommen anderes Thema...

LG

Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Lomax

Zitat von: Feuertraum am 07. Juli 2006, 00:55:09Schau erstmal, ob Bedarf besteht und dann kann man sich an die Arbeit machen"
Tja, und bevor man weiteratmet, sollte man sich erst mal überlegen, ob überhaupt noch Bedarf an der eigenen Person besteht ;D

Nein, aber im Ernst: Wer immer nur guckt, ob auch jemand zuschaut und das gut findet, bevor er etwas tut; oder der nur das sagt, was andere Leute gerne hören wollen, der entspricht doch damit ziemlich genau einem Menschentyp, der nirgendwo guten Ruf genießt. Und das zurecht. Wer also das Leben auf diese Weise ausgerichtet sehen will, legt damit einen Maßstab an, der in der Praxis überall als minderwertig angesehen wird.
  Warum sollte man sich das zu eigen machen?

Ich denke also, man kann eine solche Aufforderungen nur so verstehen, dass man sich selbst über seine eigenen Ziele Rechenschaft ablegen soll. Es kann nicht gemeint sein, dass man stets nur auf die anderen schaut und niemals selbst Initiative an den Tag legt. Es kann aber sehr wohl gemeint sein, dass man, wenn man etwas für andere tun will, dass zumindest so tut, dass es auch bei anderen ankommt.
  Also: Wer schreiben will, soll schreiben. Wer aber gelesen werden will, sollte beim Schreiben auch an den Leser denken. Und wer eine Abi-Page machen will, soll auch das tun. Wer aber will, dass andere von dieser Seite profitieren, der sollte zumindest versuchen, dieser Seite einen Nutzwert zu verschaffen.

Linda

#10
Zitat von: Aneirin am 07. Juli 2006, 09:16:39

Zu dieser Begrenztheit der Grundthemen gibt es ein Buch, ist mal bei Zweitausendeins erschienen, aber jetzt nciht mehr lieferbar, das sie auf 25 begrenzt.

Grüße
Aneirin

das müsste "20 Masterplots" sein

Ansonsten habe ich zu dem Thema nur folgendes zu sagen: ich schreibe in erster Linie über Menschen (gut manchmal sinds auch Elfen).  Jeder Mensch ist anders, auch wenn er zu vielen anderen bestimmte Ähnlichkeiten hat. Jeder Mensch hat seine eigene Lebensgeschichte und Begegnungen, ist quasi eine eigene Welt an Erfahrungen.
Also ist jede Geschichte anders und jeder Roman was Eigenständiges.

Ich weigere mich, meine Texte gedanklich vorab in Schubladen zu stecken und sie damit zu reglementieren. Das sind Krücken, die manche verwenden, ich aber nicht brauche.
Ich weiß allerdings, (und wusste schon vor dem Schreiben), dass "Goldener Wolf", etwa eine Selbstfindungsgeschichte ist. Somit ist thematisch eine Richtung vorgegeben, aber die Klassifizierung überlasse ich dann gerne der Wissenschaft.

Der Gedanke: ich schreibe jetzt mal morgen eine Rachegeschichte, ist mir noch nie gekommen. Ich denke immer an den kompletten Text als Ganzes. "o eine Rachegeschichte", das stelle ich höchstens hinterher fest. Und manchmal bin ich auch recht erstaunt, was so in Rezensionen zu lesen ist, was xx oder yy sein soll :-)

Und nochmal zu Feuertraum - o ja, an guten Geschichten besteht immer Bedarf. Selbst heute, in einer medial überfrachteten Gesellschaft. Was allerdings gut ist, das muss der Einzelne schon selbst entscheiden!


Gruß,

Linda

Lomax

Zitat von: Aneirin am 07. Juli 2006, 06:14:53Was Neues lässt sich sowieso nicht schreiben, es wurde alles schon mal erzählt.
Das hört man oft, aber es ist Blödsinn. Auch das mit den "25 Masterplots" - aus einer gewissen Perspektive ist es zwar richtig, aber der Aussagewert liegt trotzdem bei Null.
  Nehmen wir mal die Sprache: Die Anzahl der Worte ist endlich, selbst wenn man alle Worte in allen Sprachen zusammennimmt. Von ein paar Neologismen abgesehen ist jedes Wort auch schon mal verwendet worden - logischerweise, sonst würde ja niemand es kennen. Ist es etwa deshalb sinnvoll zu behaupten, dass man "eh nichts Neues mehr sagen kann, weil jedes Wort schon mal irgendwo gefallen ist"?
  Worte, Redewendungen, Bilder, Themen - all das sind in gleicher Weise Bausteine einer Geschichte. Zu behaupten, man könne keine neuen Geschichten mehr schreiben, weil ja die Bausteine alle schon mal verwendet wurden, ist in dem einen Fall so sinnlos wie in dem anderen. Denn eine Geschichte besteht nicht nur aus willkürlich in einen Topf geworfenen Bausteinen - die Komposition dieser Bestandteile ist entscheidend.
  Und weil im Gegensatz zu den Bestandteilen die Variationsmöglichkeiten derselben potenziell unendlich sind, kann man auch jederzeit etwas Neues schreiben.

Ich erinnere mich noch, wie in der Fahrschule der Lehrer empfahl, man solle nicht auf die Hindernisse schauen, sondern auf den Weg, den man fahren möchte. Denn das Lenkrad folgt unbewusst dem Auge, und wer immer starr auf den gefährlichen Baum am Straßenrand blickt, der wird irgendwann an einem solchen Baum landen; aber wer das Auge auf der Straße hält, der bleibt auch drauf.
  Diesen Vergleich finde ich für viele Bereiche recht treffend, und daher halte ich auch den Gedanken für schädlich, dass es "ohnehin nichts Neues mehr gibt": Denn wer stets diesen Gedanken im Hinterkopf hat, der wird auch das Neue nicht sehen; denn wer die Ausrede schon in der Hand hält, wird sich leichter mit Ergebnissen zufrieden geben, für die er die Ausrede braucht.
  Aber jemand, der immer felsenfest davon überzeugt ist, dass er die bahnbrechende, neue, noch nie dagewesene Idee gefunden hat ... wird womöglich auch nur die altgewohnten Bestandteile zu 99% in den altgedienten Bahnen komponieren, aber behält doch zumindest die Chance, jenes 1% zu finden, das gerade sein Werk einzigartig macht - durch Elan, fehlende Scheuklappen und den ständigen Drang, doch noch etwas Neues zu suchen.

Lomax

Zitat von: Feuertraum am 07. Juli 2006, 10:58:06das mit der Unsterblichkeit haben Sie schön gesagt - leider hat das ganze einen Schönheitsfehler: Unsterblichkeit durch seine Bücher kommt nur jenen zuteil, die in aller Munde sind. Einen Stephen King wird man wohl noch in 30 Jahren kennen, einen Stephen Laws eher nicht.
Nun, es gibt "Schnelldreher" und "Longseller". Wer also heute besonders erfolgreich ist, muss in 30 Jahren nicht unbedingt bekannter sein als jemand, der sich mäßig aber stetig verkauft - wenn nämlich der erste Autor nur den Zeitgeist und die Mode getroffen hat, der zweite aber eher zeitlose Anliegen zu verkünden besteht. Aber das nur am Rande.

Die Frage nach dem "Ruhm" trifft nämlich m.E. nach nur einen kleinen Aspekt der "Unsterblichkeit", und zwar den eher weniger wichtigen. Denn was nutzt es, wenn in 30, 100 oder 1000 Jahren noch jemand meinen Namen kennt? Namen sind Schall und Rauch ...
  Als Autor möchte man in der Regel wohl eher seine Gedanken verbreiten, und die können durchaus unabhängig vom Namen weiterleben. Wenn ein Buch andere Menschen beeinflusst und ihr Denken ändert, ist das eine Welle, die fortleben kann; oder zumindest eine kleine Strömung, die u.U. weiter trägt als der bloße Name. Und es gibt beispielsweise eine Menge Autoren, die aus welchen Gründen auch immer keinen nachhaltigen Publikumserfolg hatten - aber gerade in der literarischen Szene außergewöhnlichen Einfluss hatten. Wer beispielsweise kennt heute noch Robert W. Chambers?
  Das sind Autoren, die in erster Linie von Autoren gelesen wurden. Ihr Name trägt vielleicht nicht weit; aber ihre Gedanken finden sich anders aufbereitet in den Werken Dutzender, weit berühmterer Autoren - und leben daher vielleicht sogar stärker fort, als wenn sie selbst berühmter geworden wären, aber nicht von so vielen Kollegen aufgegriffen.

Rei

Hmm, zuallererst schreibe ich für mich, und ich habe Bedarf an meinen Geschichten.  ;D

Und es geht einfach nur darum, sich selbst in diese Geschichte einzubringen. Da kann der Plot schon dreihundert Mal durchgekaut worden sein, aber niemand wird diese Variante so schreiben können wie ich das kann. Denn das ist meine Geschichte, das sind meine Gedanken. Und meine Gedanken kann kein anderer für mich denken.

Und - wie gesagt - ich schreib in erster Linie für mich. Gut, wenn sich etwas anbietet, dann schicke ich eine Geschichte zu einem Wettbewerb oder zu einer Ausschreibung oder stelle sie auf meine Homepage. Und wenn es dann keiner liest? Muß ja nicht sein, auch wenns schön ist, einen Leser zu haben (ist übrigens nicht so, daß ich keine hätte...).

Es kommt immer darauf, an, aus welchem Grund man schreibt: Hobby oder "Beruf"*




*Beruf in Anführungszeichen, weil ich damit das Veröffentlichen meine

Kalderon

#14
Lieber Feuertraum.
Warum überhaupt noch schreiben?
Ganz einfach: Warum denn nicht?

Wenn jeder sagen würde: "Es gibt genug Bücher. Ich schreibe jetzt nicht mehr." Dann gäbe es folglich gar keine neuen Bücher mehr. Und was machen die Menschen dann? Fernsehen  :pfanne:

Bitte, bitte, bitte. Auch wenn die Menschheit sich zurückentwickelt, 90% aller Menschen mit Gewissheit bereits geistesgestört sind, die Welt von diktatorischen Machthabern korrumpiert und bedroht wird, hunderte Kinder täglich sterben und die Menschheit sich ganz bestimmt selbst vernichtet, bevor es jemand anderes tut... bitte, schreiben Sie Ihre Geschichte! Ob Bedarf besteht??? :rofl: Wen interessiert das? Die Werbung stellt sich nie diese Frage. Sie weckt erst den Bedarf. Oder hätte sich vor 10 Jahren jemand dafür interessiert, dass es heute Klingeltöne für das Handy gibt?

Ich bin zur Not auch gerne mein eigener Leser. Ich strebe zwar danach, von anderen gelesen zu werden, aber ich lese meine Geschichten trotzdem selbst gerne. Klingt ein bisschen selbstverliebt, ist es aber auch ;D. Nein, aber ein wenig muss man ja auch das mögen, was man macht.
Die Frage nach dem Bedarf stellt sich für mich nicht. Eher die Frage nach dem: "Will das, was ich schreibe, jemand lesen?" Aber mit diesem Genörgel will ich jetzt nicht anfangen. Es langweilt mich bisweilen selbst.

Liebe Grüße: Kalderon