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Schreiben - "nur" ein Hobby?

Begonnen von Runaway, 09. Oktober 2011, 11:09:00

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Kaeptn

Zitat von: Lomax am 10. Oktober 2011, 17:34:05
Das kann ich übrigens bestätigen. Genau das wurde mir auch so gesagt, bevor ich meinen ersten Roman rausgebracht habe.

Sobald mehr als ein Jahr zwischen zwei Büchern liegt (+/- ein paar Monaten, so exakt ist die Grenze auch nicht), fängt man wieder von vorne an. Jedenfalls in der Genreliteratur - die Hochliteratur mag ein besseres Gedächtnis haben, wenn man sich da den Output so manches Kollegen anschaut  ;)

Na dann kommt dein Ring der Elemente ja gerade noch rechtzeitig. Ich denke aber, dass ist auch vom Erfolg des Vorgängers abhängig. Ein Heitz oder Hennen könnten wohl locker mal 2 Jahre Pause machen - die sind ja eh dauerpräsent mit ihren alten Werken. Aber ist das nicht auch von der Kompatibilität von altem und neuem Werk abhängig? Bei Perplies frage ich mich z.B. ob da wirklich so viele Leser von Tarean zur Magierdämmerung mitgekommen sind, das sind ja nun doch sehr unterschiedliche Paar Schuhe.

Aber es zeigt: Trilogien haben auch für Autoren ihre Vorteile ;)

Andererseits: Wie passt dieser (1 Buch in 12Monaten +/- x) mit Pseudonymen zusammen. Autoren die in mehreren Genres mit mehreren Pseudonymen unterwegs sind, haben dann ja noch mehr Stress.

Lomax

Zitat von: Kaeptn am 10. Oktober 2011, 19:45:14Na dann kommt dein Ring der Elemente ja gerade noch rechtzeitig.
Was auch kein Zufall ist. Denn genau deswegen hab ich den Ring der Elemente noch vorgezogen, weil ich den deutlich umfangreicheren Styx innerhalb der Frist nicht in meinen Terminplan gekriegt hätte. Diese Regel ist für mich also nicht nur theoretisch, sondern hat mir dieses Jahr schon einiges Stress und Hektik bereitet, damit ich zumindest halbwegs noch in der Jahresfrist bleibe ;)
Zitat von: Kaeptn am 10. Oktober 2011, 19:45:14Ich denke aber, dass ist auch vom Erfolg des Vorgängers abhängig. Ein Heitz oder Hennen könnten wohl locker mal 2 Jahre Pause machen - die sind ja eh dauerpräsent mit ihren alten Werken. Aber ist das nicht auch von der Kompatibilität von altem und neuem Werk abhängig? Bei Perplies frage ich mich z.B. ob da wirklich so viele Leser von Tarean zur Magierdämmerung mitgekommen sind, das sind ja nun doch sehr unterschiedliche Paar Schuhe .... Andererseits: Wie passt dieser (1 Buch in 12Monaten +/- x) mit Pseudonymen zusammen. Autoren die in mehreren Genres mit mehreren Pseudonymen unterwegs sind, haben dann ja noch mehr Stress.
Ansonsten gibt es eben keine Regel ohne Ausnahme, und wenn Autoren sich einen Namen gemacht haben und Fans, die notfalls auch jahrelang auf das nächste Buch fiebern, dann kann man das sicher lockerer sehen. Und wie gesagt, ein zu großer Abstand zwischen den Büchern heißt halt nur, dass die Bücher nicht mehr voneinander profitieren und man von vorne anfängt - aber natürlich kann auch das neue Buch für sich schon erfolgreich genug sein und genug Leser finden.
  Ich würde das aber trotzdem nicht unbedingt riskieren wollen, wenn es anders geht.

Was Pseudonyme angeht, soll es ja sogar Autoren geben, die ein Pseudonym genommen haben, weil sie so viele Bücher schreiben, dass der Verlag befürchtet, es könne beim Leser als "Vielschreiberei" schlecht ankommen. Also ist es vermutlich nicht für jeden Autor gleich viel Stress, zwei Bücher und mehr im Jahr abzuliefern - und manch ein Autor bleibt ja auch ohne Pseudonym sichtbar über dieser Marke.

Schommes

Zitat von: Lomax am 10. Oktober 2011, 20:27:10
Was Pseudonyme angeht, soll es ja sogar Autoren geben, die ein Pseudonym genommen haben, weil sie so viele Bücher schreiben, dass der Verlag befürchtet, es könne beim Leser als "Vielschreiberei" schlecht ankommen. Also ist es vermutlich nicht für jeden Autor gleich viel Stress, zwei Bücher und mehr im Jahr abzuliefern - und manch ein Autor bleibt ja auch ohne Pseudonym sichtbar über dieser Marke.
Oder es ist wie bei Grey und der Autor veröffentlicht in zwei verschiedenen Untergenres bei zwei verschiedenen Verlagen. Dann geht es glaube ich eher um Glaubwürdigkeit beim potenziellen Leser nach dem Motto: Hä, die hat doch eben noch Vampis gemacht? Ob die jetzt wirklich auch Elfen kann?

Alana

#48
@Lomax: Danke dass du das nochmal ausgeführt hast. Jetzt verstehe ich besser, wie du es gemeint hast. Und natürlich, wenn das Schreiben für dich so ein Bedürfnis ist, dann musst du in einer Beziehung Gelegenheit haben, das auch zu tun. Deine Partnerin weiß das vorher und kann sich damit abfinden. Deinem Kind kannst du das aber nicht vorher sagen. Deswegen muss jeder, der Kinder haben will, sich darüber im Klaren sein, dass er sich auch mit seinem Kind beschäftigen muss und dass dafür höchstwahrscheinlich irgendetwas anderes hinten runter fällt, oder zumindest weniger wird. Im einfachsten Fall ist es lediglich deine tägliche Schlafzeit die kürzer wird ;D. Oder es führt dazu, dass du nur noch eine Stunde am Tag schreibst, statt drei. Das zu entscheiden, liegt dann bei dir.

Ich finde, das was du beschreibst, ist letztlich auch nichts Anderes, als Prioritäten setzen. Für dich sind Schreiben und Partnerin auf dem gleichen Level, aber auch du sagst ja, dass dann andere Beziehungen oder Hobbys hintanstehen bzw. keine Chance haben.
Alhambrana

zDatze

Irgendwie passt die Threadüberschrift nicht mehr zu all den Themen, die hier angesprochen werden.  :hmmm:

Wenn es darum geht die Balance zwischen Arbeiten/Familie/Hobbys zu finden, dann kann ich von mir selbst behaupten: ich suche noch. Und bis ich diese Balance gefunden habe, geht mir hoffentlich keiner der drei Parts verloren. Meine bessere Hälfte rührt sich jedenfalls, wenn ich zu viel vor meinem Netbook hocke und außer Schreiben nichts mehr im Kopf hab.
Mag sein, dass da der T12 nicht ganz unschuldig an dem Ungleichgewicht ist, mit dem ich gerade kämpfe. Dabei taucht auch ständig die Frage auf, ob das Schreiben jetzt nur ein weiteres Hobby ist, oder doch mehr. Für mich ist es schlussendlich eine Entscheidung, die ich für mich persönlich treffe. Etwas, das man nur als Hobby ansieht, kann man meiner Meinung nach nur als Hobby betreiben.

Arcor

Ich glaube, ich habe für mich das Schreiben als "nur" Hobby endlich akzeptiert.

Vor ein paar Tagen bin ich spazieren gegangen und da ich eh gerade nicht so gut drauf war, habe ich mich gefragt, was das mit dem Schreiben eigentlich soll. Es fristt Unmengen an Zeit und Energie und was hat man davon? Frust, dass man immer noch nicht veröffentlicht ist? Auch.
Ich glaube, ich habe primär mit dem Gedanken angefangen zu schreiben, dass ich einfach eine Geschichte erzählen wollte. Doch sehr schnell habe ich den Anfänger-Gedankenfehler gemacht und geglaubt, dass die Geschichte bestimmt veröffentlicht wird und ein totaler Erfolg wird, ihr kennt das sicherlich.  ;) Ab da ging es dann primär um die Veröffentlichung. Nun ja, inzwischen habe ich eingesehen, dass gerade die Geschichte vermutlich unveröffentlichbar ist, jedenfalls solange ich nicht so dick im Geschäft bin, dass die Verlage quasi alles nehmen, wo nur mein Name drauf steht - und ehrlichweise bin ich davon glaube ich ungefähr so weit weg wie vom Mond. Ob meine anderen Projekte veröffentlichbar sind, wird sich vermutlich in diesem Jahr oder im nächsten herausstellen (vorausgesetzt, ich kratze meinen Mut für ein Agenturanschreiben zusammen).

Während ich aber so weiter spazieren ging, ist mir aber eines klar geworden: Ich kann gar nicht mehr anders. Ich schreibe nicht mehr nur und primär für eine Veröffentlichung, sondern wieder um der Geschichte willen. Und die Geschichten sind einfach in meinem Kopf. Da kann ich wenig dran machen, sie tauchen auf und wollen erzählt werden. Und da ich ungefähr so gut male und zeichne wie diese Schimpansen in Zoos, denen man einen Wasserfarbkasten und einen Pinsel in die Hand drückt, und absolut unmusikalisch bin, bleibt mir nur das Schreiben, um sie zu erzählen.

Ich hoffe immer noch auf eine Veröffentlichung irgendwann mal, aber solange kann ich das Schreiben glaube ich endlich als das Sehen, was es ist. Ein schönes Hobby. :)
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Assantora

@ Arcor
Du sprichst mir aus der Seele. So ähnlich ging es mir auch bei meiner allerersten Geschichte, die ich dieses Jahr ja komplett neu geschrieben habe. Ich wollte, nein musste diese Geschichte einfach erzählen und zwar nicht aus den Grund, dass es ein Bestseller ist, sondern weil sie mir, auch wenn sie sicherlich total klischeehaft und kitschig ist, sehr viel bedeutet. Es ist mein Baby. Ich habe die Geschichte jahrelang mit mir herum getragen, angefangen mit einer Szene, die ich nicht mehr aus den Kopf bekommen werde, vor allem, weil ich noch genau die Situation weiß, als mir die Idee in den Kopf eingepflanzt wurde.

Natürlich ist für mich das Schreiben in erster Linie ein Hobby. Andere fahren Skateboard, laufen Parcour, oder gehen einfach nur in die frische Natur. Ich hingegen schreibe. Nicht weil ich so ein guter Autor bin, nein, meine Texte stecken voller Fehler, aber die Geschichte wird einfach lebendiger, wenn ich sie schreibe. Das macht es für mich auch immer so schwierig zu plotten.
Und natürlich hilft mir das Schreiben in gewissen Situationen, mein eigenes Leben zu reflektieren und das, obwohl ich ausschließlich Fantasy schreibe.

Söfchen

Tja, was ist das Schreiben für mich? Es ist schon mehr als Hobby, auch wenn ich noch nichts veröffentlicht habe. Ich habe schon immer geschrieben und kann nicht anders. Nicht unbedingt, weil ich Geschichten erzählen will, sondern einfach um des Schreibens Willen.
Ich kann das schwer erklären.

Das Gleichgewicht zwischen Beruf, Familie und dem Schreiben ist für mich wirklich schwer zu finden. Von daher wäre das schon schön, wenn ich mein Hobby eines Tages zum Beruf machen könnte. Aber momentan sehe ich das noch als einen Traum an.

Envo

Zitat von: Sven am 09. Oktober 2011, 11:53:04
Ich schätze mal, Schommes geht es da ähnlich wie mir. Das Schreiben ist für mich KEIN Hobby! Einem Hobby gehe ich nach, um mich zu entspannen. Ich wandere gerne. Ich habe einen geilen Wanderrucksack und Wanderschuhe. Ich fahre  zwei, drei Stunden, bis ich in Hessen bin, um da durch die Wälder zu streifen. Es ist ein Hobby. Ich käme nie auf die Idee, dabei 30, oder 40 Kilometer zu reißen. Ich will mich entspannen. Ich laufe zügig, genieße die Natur und gönne mir nach ein paar Kilometern ein Eis, falls ein Dörfchen in der Nähe sein sollte.
Das Schreiben ist eine ernste Sache, für die ich Freizeit beiseite schaufel. Für die ich auf mein Hobby verzichte. Ich mache es nicht nebenbei. Ich mache es gerne, aber bisher habe ich keinen Entspannungseffekt bemerkt. Im Gegenteil. Es ist nervenaufreibend. Deshalb ist es kein Hobby, und deshalb ist es durchaus okay, wenn man darüber nachdenkt, ob es sinnvoller wäre, etwas anderes zu machen. Das Problem ist nur, dass man innerlich weitergetrieben wird. Man KANN nichts anderes machen.
Ein Hobby kann ich auswechseln. Das Schreiben nicht.
Das wollte ich mal gesagt haben  ;)

Das war mal ein Erkenntnisgewinn.
Ich saß schon so oft vor dem Bildschirm und versuchte verzweifelt, eine Geschichte zu Ende zu drücken. Und wenn ich es nicht tat, fühlte ich Unzufriedenheit. Da kann man wahrlich nicht von Erholung oder Entspannung sprechen.
Das war mir bis jetzt gar nicht bewusst. Andererseits schmälert der Begriff ,,Hobby" das Schreiben auch sowieso irgendwie, da es für mich existentiell ist. Denn wie du sagtest – ohne geht nicht.

Brigadoona

Ist Schreiben "nur" ein Hobby?

Irgendwie ist es das schon lange nicht mehr. Leider! Denn gerade in dieser "Hobby-Phase" hat es mir besonders viel Spaß gemacht.
Zwischenzeitlich versuche ich gefühlsmäßig wieder auf den Level zurückzukommen, aber meist gelingt es mir nicht mehr und der "Frustfaktor" steigt wesentlich schneller als früher.
Ich hatte immer gedacht, wenn man veröffentlicht hat, wird es besser, aber es ist eher das Gegenteil eingetreten. Und zwar kam die Erkenntnis dazu, dass eine Veröffentlichung ein Buch leider nicht bekannt macht und einem keine Leser schenkt. Das war eine Erkenntnis, mit der ich nicht gerechnet hatte und die mich irgendwie (gefühlsmäßig) zurück auf den Nullpunkt gebracht hat.
Manchmal denke ich, dass ich die Schreiberei doch lassen solle, aber ich kann es einfach nicht. Aber das ist wohl der Unterschied zwischen Hobby und Leidenschaft. Oft merkt man nicht einmal, wenn man die Grenze überschreitet.


HauntingWitch

*Ausgrabungsarbeiten*

Nun, wo soll ich anfangen. Ich hatte ja in letzter Zeit ein wenig den Frust, weil es gefühlt nirgends richtig voranging. Letzte Woche kam dann - wieder einmal - eine Absage für eine KG, die mich ziemlich heruntergezogen hat. Irgendwie hat der Gedanke an diesem Tag begonnen, zu spriessen. Vielleicht sollte ich den Traum von der Veröffentlichung einfach aufgeben und sein lassen. Ich weiss nur nicht, ob ich das wirklich kann, so etwas entscheidet man ja nicht einfach so.

Aber ich plotte gerade an einem neuen Projekt herum und schreibe Hintergrundszenen und Stories. Das ist alles nicht weiter relevant, denke ich mir, also spielt es auch keine Rolle, wie ich es mache. Und es fühlt sich soo grossartig an. Diese Leichtigkeit, dieses Vergessen von allen Regeln und diesen brennenden Fragen, die einen blockieren: "Macht das Sinn?" - "Wie kommt das bei einem potenziellen Leser an?" - "Kann ich das bringen?" - "Ist das relevant genug?"

Kurzum: Ich mag nicht mehr. Ich mag diesen ständigen Krampf nicht mehr haben und auch nicht das schlechte Gewissen, wenn ich mal ein paar Tage gar nichts mache. Mir scheint, als mache ich mir mittlerweile mehr Gedanken darüber, wie es richtig ist und was ankommt, als über die Geschichten selbst. Würde mir das jemand erzählen, würde ich dem sagen, das genau das der Fehler ist. Ich habe diese fixe Idee, das mit dem neuen Projekt einfach zu versuchen, dieses "reine Hobbyschreiben", das irgendwo auf dem Weg verloren gegangen sein muss. Ohne nachzudenken, ohne zu viel zu überlegen, einfach nur drauflos arbeiten, wie ich es ursprünglich bei meinen Engeln getan hatte vor sieben Jahren, als noch alles in Ordnung war. Das einfach so als Gedanke. Danke fürs Zuhören.

Joel

HauntingWitch, fühl dich gedrückt  :knuddel:

Ich kann deinen Standpunkt absolut nachvollziehen, weil mir manchmal ähnliche Gedanken kommen. Mittlerweile glaube ich, dass es umso weniger funktioniert, je krampfhafter man es versucht. Von daher ist die Entscheidung, so, wie du sie jetzt getroffen hast, mit Sicherheit richtig. Das Wichtigste ist aber, dass du dich "wohl" damit fühlst. Und ob du dann in ein paar Wochen, Monaten - oder irgendwann - doch noch einmal sagst: "Hey, ich versuche es noch einmal!" ist dir ja auch offengestellt.
Von daher wünsche ich dir jetzt erst einmal vor allem viel Spaß - und dass du ohne Krampf schreiben kannst  :)

Sprotte

Ich befürworte das unverkrampfte Schreiben mit Spaß in erster Linie für den Schreibenden sehr. Selbst wenn ich bei einer Ausschreibung mitmache, schreibe ich voller Freude und Spaß und für mich. Daß die Geschichten trotzdem ankommen, zeigt mir, daß diese Einstellung nicht falsch sein kann.
Sich unter Erfolgszwang zu stellen, kann dem Schreiben wirklich schaden.

Sternsaphir

@ Witch:

Ich kenne das Problem auch. Früher habe ich einfach drauflosgeschrieben, einfach so, wie es mir gefiel und was mir aus dem Herzen wuchs.
Nichts war ohne Sinn und Verstand, aber es war wirklich nur auf meine Welt fixiert und ich machte mir absolut keinen Kopf über eventuelle Leser. Erst später kam ich auf die Idee, diese Romane auch zu veröffentlichen, aber es gab nur Absagen. Dennoch misse ich keine einzige Minute, in der ich daran geschrieben hab.
Heute frage ich mich auch ständig: würde das beim Leser ankommen. Und ich musste mit Erschrecken feststellen, dass viele Leser eine Menge nicht verstehen und dass viele Bücher, die ich las, immer die gleichen festen Konzepte hatten, die ich eher langweilig fand.

Nichtsdestotrotz: Wenn man nur noch für die Leser schreibt und sich selbst dabei vergisst, dann würde ich diese Art von Schreiben eher als Prostitution empfinden. Klingt jetzt vielleicht etwas überzogen, aber Schreiben kommt nun mal von einem selbst, die Geschichten wachsen in Deiner Phantasie, sie jetzt ohne Rücksicht bis zur Unkenntlichkeit zu verbiegen und zu verdrehen, nur damit ein breites Publikum damit bedient werden kann, fände ich nicht in Ordnung.

Ich glaube, Dir fehlt einfach dieses unbesorgte Schreiben für Dich selbst. Leg einfach los und schreibe, so wie es gerade kommt. Mach Dir keine Gedanken um Verlage oder Leser, schreibe so, dass Du Dich dabei wohlfühlst. Nur wenn Du selbst Spaß dabei hast, dann fließt es auch aus der Feder.
Und wenn Du dafür eine Pause brauchst, egal ob Tage oder Monate, bis Dich die Muse wieder küsst, dann nimm Dir auch die Zeit.
Ich nehme auch regelmäßig Auszeiten, korrigiere derweil alte Arbeiten oder zeichne ein wenig, gehe spazieren und fotografiere . . . grad wozu ich Lust empfinde. Und dann irgendwann . . . kommt wieder die Schreiblust.

Drücke Dir ganz fest die Daumen, dass es bei Dir auch wieder leichter wird.  :knuddel:

Moni

Ich denke auch, ich kann (wenn meine Zeit es zulässt) definitiv mit mehr Spaß an die Sache (also das Schreiben) herangehen, weil ich keinen Erfolgsdruck habe. Schreiben ist für mich ein Hobby und wird es sicherlich auch immer bleiben. Ich habe einen Vollzeitjob und keine Chance, mit dem Schreiben annähernd das zu verdienen, was mir mein Brotjob gibt. Und mit Haus und geplantem Kind ist das mit dem Geld halt auch eine nicht unwichtige Sache, da mein Mann alleine nicht genug verdient, um all das ohne meine Gehalt zu stemmen. Darum ist das Schreiben eines meiner vielen Hobbies, allerdings eines, dem ich deutlich mehr Zeit einräume, als den anderen. Wobei jetzt der Garten auch einiges fordert und sich da mit dem Schreiben auf eine Stufe stellen möchte.  ;D

Manchmal gibt es auch Zeiten, wie Anfang diesen Jahres, als ich mit Hausrenovierung und Umzug neben dem Vollzeitjob völlig ausgebucht war, in denen ich gar nicht schreiben kann. Wochen-, Monatelang. Das geht für mich ohne Probleme, auch wenn ich dann irgendwann knötterig werde, weil ich gerne wieder schreiben möchte. Aber ich kann frei entscheiden, wann ich wieder starte. Hätte ich jetzt neben dem Job noch den Ehrgeiz, unbedingt dringend etwas zu veröffentlichen, oder hätte bereits etwas veröffentlicht, wäre da der Zwang, immer wieder nachzulegen und zu schreiben, weil ich es muß, nicht mehr, weil ich es möchte.

Von daher ist es sicherlich schöner, wenn man einfach zu seinem eigenen Vergnügen schreiben kann - Anspruchslos ist  das ja trotzdem nicht, aber unverkrampfter.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol