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Die Städte eurer Welt(en)

Begonnen von zDatze, 13. April 2011, 12:17:32

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Allison

Die Settings für eine Geschichte auszuwählen, finde ich immer ziemlich schwer.
Ein Dorf, ein Waldstück oder eine Steppe hat man schnell entworfen, aber eine Stadt? Manchmal kommt es mir so vor, als müsste ich da tatsächlich für reale Menschen einen Ort zum Leben erschaffen. Und so sollte es meiner Meinung nach auch sein.
Ich finde es schreeecklich, wenn die Protagonisten durch ein Landstück irren, dass der Autor nicht kennt. Unabhängig vom Storyhergang, hat jeder Ort doch seinen eigenen Sinn. In einer gigantischen Wüste werde ich selten eine Stadt finden, welche sich durch ihren Zier-, Nutz- und so weiter -pflanzenmarkt auszeichnet. In einer Hafenstadt riechts nach Fisch und frischer Meeresluft, nicht nach grünen Wäldern.
Ich frage mich zuerst immer: Wer wohnt in dieser Stadt? Was machen die Menschen dort? Was sind die größten Berufsgruppen? Was sollten meine Protagonisten dort wollen? Was macht diese Stadt besonders? Und gerade der letzte Punkt liegt mir stark am Herzen. Jede Stadt hat etwas, was sie besonders macht. Damit meine ich jetzt nicht irgendwelche Wahrzeichen (bei High-Fantasy ja auch nicht sooo oft vorhanden), sondern alte Geschichten, den besonderen Charme der Spitzdächer, und Abflussgräben vor den mit buntem Glas bestückten Haustüren. Kein gutes Beispiel, aber das gibt es wieder.
Man sollte dem Leser einfach das Gefühl vermitteln, dass sie sich an einem Ort befinden, an dem man Leben kann. Nicht unbedingt will. Die Rahmenbedingungen für ein Leben an diesem Ort können verschiedenst sein. In einem Villenviertel findet man sicher keine Armen Schlucker und in den Slums wohnt man nur, weil man muss. Warum muss man das?
Beim basteln einer Stadt lernt man gleichzeitig so viel über ihre Bewohner und auch die Geschichte und am besten auch noch über die Protagonisten, dass es so viel Spaß macht, weil man immer Neues entdeckt ... ich liebe das! Das erstellen von Orten ist einer der schönsten Aspekte am Weltenbasteln. Weil irgendwie ist man nie fertig damit :wolke:

Lucien

Zitat von: Luna am 14. April 2011, 13:46:06
Inspiriert dazu hat mich Helms Klamm in den Herr der Ringe Filmen. Meine Stadt schmiegt sich terassenförmig im Halbkreis an das Felsmassiv eines Gebirges, die einzelnen Terassen durch hohe Mauern getrennt. Zu oberst befindet sich eine gewaltige Festung, der Sitz meines Herrschers, mit unzähligen Türmen, die auch durch Brücken miteinander verbunden sind und die Festung ist halb in den dahinterliegenen Fels gehauen.
Meinst du nicht eher Minas-Tirith? Ist aber auch Wurscht, eigentlich geht es mir nur darum, dass ich mich auch davon habe inspirieren lassen.  ;D
Die Stadt trägt den Namen Felerion. Ich habe mir leider noch keine so genauen Vorstellungen über das Aussehen gemacht, weil die Stadt selbst noch nicht aufgetaucht ist ... und ich versuche noch, sie etwas zu entfremden, damit man nicht sofort an Herr der Ringe denkt. Aber es gibt viele Türme.
Die Stadt spielt eine wichtige Rolle in meiner Geschichte, weil die Albelai - eines von drei Völkern - in der Vergangenheit von dort vertrieben wurden und die Stadt zu einem großen Teil niederbrannte. Seitdem ist sie das Symbol einer vergangenen, glanzvollen Ära und Sehnsuchtsort der Albelai, die sich weit im Norden versteckt halten müssen und nicht in ihre alte Heimat zurückkehren können.

Grundsätzlich tu ich mich schwer mit dem (logischen!) Planen einer Stadt. Die wachsen bei mir immer im Laufe der Erzählung, wie es grad passt, und da ich eine Stadt für gewöhnlich nicht in ihrer Gesamtheit beschreibe, fallen kleine Logikbrüche dann auch nicht auf.  ::)

Schommes

ASYLON: Innerhalb von Asylon drängen sich vier Million Menschen auf weniger als fünf Quadratkilometern, nur etwa ein Fünftel davon sind Frauen. Im Zentrum hat die Bebauung in immer neuen Schichten gewuchert wie ein Geschwür, hat sich zu einem gewaltigen Organismus aus Stein, Metall und Kreatur vereinigt (Reales, visuelles Vorbild ist die ,,Walled City of Kowloon", ein ehemaliger Stadtteil von Hongkong). Ständiger Mangel an Energie und technischen Ersatzteilen prägt den Alltag der Bewohner von Asylon.
Die meisten Bezirke sind zu Ethno-Ghettos verkommen. Dort herrschen einheimische Gangs und Clans, die die Stadt mit Glückspiel, Prostitution und Drogen überschwemmen und in brutalen Revierstreitigkeiten um die Vormacht kämpfen. Ihre Anführer, sind die eigentlichen Herrscher von Asylon.

DIE ÜBERSTADT: 2.100 Jahre nach Christi Geburt, über 60 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, existiert im Krater des Marsvulkans Arsia Mons eine gewaltige, aus Nachbildungen der Viertel irdischer Hauptstädte bestehende Kolonie: die Polis. Eigentlich eine Gründung von Menschen, die vor den Auswirkungen eines nuklearen Holocausts hierher flüchteten, wird sie nun von den Novaten bewohnt. Die Novaten sind alterslose und unfruchtbare Abbilder ihrer menschlichen Schöpfer. Ihre Persönlichkeit beruht auf so genannten Memplants, künstlichen Erinnerungen. Die Novaten wurden von den Menschen bei der Kolonisierung des Mars als Sklaven eingesetzt. Doch eine Rebellion hat die Herrschaftsverhältnisse umgekehrt. Der Mars wird nun vom Hohen Rat regiert: sieben novatische Sondermodelle mit überlegenen Fähigkeiten.
Die wenigen Menschen, die die Rebellion überlebt haben und nicht vom Mars geflohen sind, verstecken sich oder haben sich dem im Untergrund agierenden menschlichen Widerstand angeschlossen, der versucht, die Herrschaft der Novaten durch blutige Attentate und Anschläge zu destabilisieren.

Nirathina

Oi, Städte. Nun, davon habe ich viele, aber hier nenne ich mal die wichtigsten:

Nurinas: Hauptstadt des Menschenreiches Veriand, größte Ansiedlung. Hinter dem Stadttor liegt gleich der Marktplatz, von dort aus schlängelt sich eine Straße durch die angrenzenden Stadtviertel bis hinauf zum Palast, der auf einer Art Hügelkuppe steht. Nördlich des Palastes teilt sich ein Fluss in zwei Arme auf, welche vor der westlichen und östlichen Stadtmauer entlangfließen. Die Stadt besteht grötenteils aus Gebäuden aus dunklem Stein, überall finden sich Statuen von Wölfen und die Banner des Königs.

Sineria: Hauptstadt der Hochelfen, besteht aus weißem Stein. Hohe Buntglasfenster und Gärten dominieren das Bild. Die Stadt umschließt kreisförmig den Palast der Königin, in dessen Mitte ein hoher Turm emporwächst. Der Palast selbst ist umgeben von einem großen Garten mit allerlei Blumen und Bäumen.

Meh'Dravor: Eine Stadt im Land der Halblinge. Sie ist aus schwarzem Obsidian erbaut und sieben Außenwälle sichern das Innere ab. Es ist eine Militärstadt, in der es von Schmieden, Tierkäfigen und Kasernen nur so wimmelt. An das Stadttor werden die Häute der Opfer geschlagen. In der Mitte steht der Turm Kamchend, eine Arena, in der Magier gefangen gehalten werden. Die Stadt ist auf zwei Seiten von unfruchtbarem Aschenland, von einer Seite von einem giftigen Moor und auf einer Seite vom Meer umgeben.

Gaian Laiur: Eine Stadt in der Unterwelt. Sie beherbergt alle Vorfahren meines Protas. Die Stadt besteht aus rotem Glas und ein ebenso roter Mond befindet sich auf den schwarzen Bannern. Im Zentrum der Stadt steht ein großes Mausoleum, in dem die Vorfahren ruhen sollen und das in seiner Architektur entfernt an die Akropolis erinnert. Ansonsten gibt es nur verdorrte Gärten drumherum.

Adiga

Wenn ich mich aufmache eine Stadt in meine Geschichte als Schauplatz einzufügen, dann überlege ich mir meist gleich eine eigene Geschichte für so einen von (Menschen) bewohnten Ort, und weil ich ja jede Freiheit habe, denk ich mir natülich gerne etwas aus, das mir richtig Spaß macht zu erschaffen.

Ich würde nie eine Stadt erfinden, die einfach nur eine beliebig austauschbare Ansiedlung ist. Jede Stadt ist selbst wie ein lebender Organismus, dessen Entwicklung Auswirkungen auf viele hat und deren Entwicklung von der Handlung ein Stück voran kommen sollte und dadurch werden natürlich wiederum die wichtigen Figuren beeinflusst, und wenn diese den Ort wieder verlassen, könnte es auch sein, dass sie einen Teil einer Stadt zeit ihres Lebens insich tragen und auch Teil der Stadt bleiben, selbst wenn sie zu anderen Orten kommen.

Merlinda

Also bei mir ist das so, dass ich immer erst mal überlege, wo sich die Stadt befindet, als in welchem Land, Region ... dann google ich meistens nach realen Städten und schaue mir an, wie die aufgebaut sind. Anschließend wird die Stadt beschrieben und umgeschrieben. Dann erst kommen diverse Kleinigkeiten und Besonderheiten dazu.
Jede Stadt bekommt von mir eine Chronik geschrieben auf die ich immer wieder zurückgreifen kann.
Und so entwickelt sich das dann immer weiter.

canis lupus niger

#21
Eine Stadt, die ich in einem meiner Projekte verwendet habe, ist Castasarna, die weiße Stadt. Vieles von ihren Eigenheiten habe ich von einer realen Stadt abgeschaut, aber ich finde, sie ist trotzdem ganz stimmungsvoll geworden:

Eines Morgens, einige Tage danach, waren sie der Küste so nahe gekommen, dass man sie in ihrer ganzen Schönheit im perlmutterfarbenen Licht des Sonnenaufganges liegen sah: Castasarna, die weiße Stadt. Ausgangspunkt aller Fernstraßen, Beginn fast aller Karawanen über den schwarzen Kontinent, das Tor zu seinem Herzen. So sollte man sie sehen, wenn man sie zum ersten Mal besuchte, mit dem Schimmer des Morgenlichts auf ihren goldenen Kuppeln und weißen Mauern.
    Schon wenige Stunden später würde diese größte Stadt und der bedeutendste Handelsplatz am Binnenmeer, die Heimstatt unzähliger Menschen, in der Mittagshitze kochen. Und ihr Gestank würde es unmöglich machen, die Augen für ihre Schönheit zu öffnen.  Schweigend und mit vor der Brust verschränkten Armen stand Wanja am Mast und sah der näher kommenden Küste entgegen. Nur mit halbem Ohr hörte er den bewundernden Bemerkungen seiner Reisegefährten zu. Er kannte nicht nur das engelgleiche Gesicht der weißen Stadt, sondern auch ihr schwarzes verdorbenes Herz.
   Wo durch den Handel mit allen erlaubten und verbotenen Gütern der Welt solche Reichtümer verdient wurden, da gab es auch Menschen, die sich durch Verbrechen einen Anteil daran sichern wollten.
(...)
    Dann bestiegen die Ritter und ihr König ihre Pferde, welche froh waren, wieder festen Boden unter den Hufen zu haben. Sie folgten Wanja zu einem Anwesen am Rande der Stadt, welches er eine Karawanserei nannte. Dort wollten sie Unterkunft für ihre Tiere und sich selber finden, um am Abend auf dem Markt die Dinge einzukaufen, die sie brauchen würden.
    Doch die Karawanserei  war überfüllt. Die Torwachen hätten sie wohl noch eingelassen. Jedoch ließ die Vielzahl der Tiere, welche sich bereits jetzt im Hof drängten, weil sie in den Pferchen keinen Platz mehr gefunden hatten, sie von ihrem Vorhaben Abstand nehmen. Das Gebrüll der unzähligen Tiere, der Staub und der Gestank waren unerträglich.
(...)
   Noch einmal mussten die Gefährten die Stadt durchqueren, deren Häuser aus der Nähe und in der Tageshitze betrachtet bei Weitem nicht mehr so weiß aussahen. In den ärmeren Stadtvierteln fiel der Putz in großen Platten von den Wänden, und der Unrat zog von unten in die Mauern. Schwärme von Fliegen folgten jedem ihrer Schritte, ebenso wie die Horden unerträglich bettelnder Kinder. Mehrmals musste König Karl seine Ritter mahnen, keine Gewalt gegen diese zu richten.
    Endlich standen sie vor dem gesuchten Anwesen. Es war auf einem der felsigen Hügel erbaut, welche sich rings um die Stadt erhoben. Das ursprünglich kleine Fischerdorf war aus seiner geschützten Lage im Tal in die Breite gewachsen und hatte die umliegenden Hügel überwuchert. Dort hatten die Reichen und Mächtigen der weißen Stadt ihre Wohnsitze. Und hier war die weiße Stadt wirklich weiß, und die Häuser, deren frisch gekalkten Hauswände ständig von einer sanften Brise umspielt wurden, waren in ihrem Inneren angenehm kühl.


Ebenso wie viele meiner Vorposter überlege ich mir zu einem Ort, welche Szenen dort stattfinden sollen, wie die Menschen (oder anderen Lebewesen) dort sein und miteinander umgehen sollen. Die Lebensweise ihrer Bewohner bestimmt den Charakter einer Stadt. Und in unser realen Welt finden sich viele Beispiele für Bauweisen, für Politik, Klima und Wirtschaftsleben, die man schön zur Veranschaulichung in einer fiktiven geschichte benutzen kann.

Ryadne

Meine Städte sind häufig Stadtstaaten, zu denen sich dann noch ein paar Dörfer und Weiler gesellen.
Gerade taucht bei mir ein solcher Stadtstaat namens Cytear auf, mit dem ich mich versuche, ein wenig an mesopotamischen Stadt- und Palastplänen zu orientieren. Mangels entsprechender Sprachkenntnisse macht die Fantasie aber letztlich doch wieder einen größeren Teil aus, als ich mir da ursprünglich mal erhofft hatte. Ich bin schon froh, überhaupt ein paar Straßenpläne und Gebäuderekonstruktionen zur visuellen Orientierung gefunden zu haben.

An real existierenden Städten orientiere ich mich in der Regel zwar vage, aber Namen nenne ich selten. Wenn eine Geschichte in einer realen Stadt spielt, dann will ich auch den Eindruck erwecken, diese zu kennen. Naja, und da ist die Auswahl dann nicht so groß. Eine Kurzgeschichte habe ich in Koblenz spielen lassen, aber da die Stadt beim Leser vermutlich nicht so viele Assoziationen weckt wie beispielsweise Berlin oder Edinburgh, habe ich da sonst noch nicht drauf zurückgegriffen. Dabei ist die Stadt als Setting durchaus passabel mit ihren ganzen Festungen und Burgen.

Einsamer Falke

Hier sind ja schon einige beeindruckende Orte genannt worden, dagegen wirken meine Städte eigentlich fast schon zu normal. Sie spielen in meinem Hauptprojekt allerdings eine ziemlich große Rolle, einfach, weil es so wenige davon gibt (Meine Fantasywelt ist sehr dünn besiedelt) und weil sie meistens vollkommen autonom agieren und keiner höheren Regierung unterstellt sind.
Der Dreh- und Angelpunkt meiner Geschichten rund um die "Tesphirgarde" ist die namensgebende Stadt "Tesphir". Das Klima ist dort ungefähr mit dem Klima im nördlichen Europa (Schottland, Norwegen und co. ) zu vergleichen.
Nach Norden hin erstreckt sich ein gigantischer Wald, im Süden eine riesige Steppenlandschaft mit Gras und nur vereinzelten Bäumen.
Die Stadt selbst ist in 2 Teile gespalten: Das untere Viertel, das den größten Teil der Stadt ausmacht und das sich an ein großes, etwa 20-30 Meter hohes Felsplateau schmiegt und das obere Viertel, das sich auf besagtem Plateau befindet, wo die reicheren Leute wohnen und wo auch die Burg Tesphir steht.

Entstanden ist die Stadt aus einem kleinen Dorf, das ursprünglich komplett auf dem Plateau Platz fand, da ebendieses eine sehr leicht zu verteidigende Stellung bot. Schnell wuchs das Dorf und nach und nach wurden auch die Gebiete um das Plateau erschlossen, was irgendwann den Bau einer Stadtmauer nach sich zog, um auch diese Gebiete schützen zu können.
Vor ca. 374 Jahren siedelte sich dann eine große Kaufmannsfamilie in Tesphir an und übernahm die bis dahin eigentlich kaum ausgeführte Funktion von Gesetzgebung und Regierung.
Die Kaufmannsfamilie mit dem Namen "Hakon" ließ die Burg Tesphir bauen und stellte fortan die so genannten Stadtlords, die so etwas wie eine Mischung aus Bürgermeister und König darstellten.

Nun, und zu Zeiten meiner Geschichte (also 374 Jahre später) ist immernoch ein Hakon an der Macht: Zeredot Hakon. Die Bewohner der Stadt sind damit auch nicht unzufrieden, denn die Hakons haben immer gerecht regiert und alles getan, um die Bürger zu schützen (Unter anderem auch die Tesphirgarde, eine kleine Armee zum Schutz der Stadt, aufgestellt und ausbilden lassen).

Gruß
Eric

Kay

Hmmmm....
Wahnsinn, was hier an geballter Kreativität in Stein gegossen wurde. Ich bin echt platt.

Meine Welt verfügt über verschiedene Stätdte in ganz unterschiedlichen Klimazonen, wobei ich immer versuche, diesen Städten einen über die äußerlichen Gegebenheiten "typischen" Charakter zu geben.

Dinge, wie sie bei "Vergleichsstädten" bei uns bemerkt werden, versuche ich dann abergläubisch bzw. legendenhaft und magisch zu erklären. So bekommt eine Stadt mit vergleichsweise geringem Aufwand eine sehr lebendige und plastische eigene Geschichte. Und mir macht es einen Riesenspaß   :vibes:

Ich kann jetzt schlecht all meine Städte vorstellen, aber das Konzept ist vielleicht für andere Weltenbauer hilfreich, darum stelle ich mal eine Musterstadt etwas ausführlicher vor:

Terranna im hohen Norden, ist so eine Art "Iglostadt". Ein bisschen wie Spitzbergen:
Die Gebäude sind sehr flach, dicht gedrängt und in die Tiefe gebaut, um den Erdboden für die Isolierung zu verwenden. Das ist für Reisende sehr irritierend, in eine große Stadt zu kommen, von der man zunächst nichts sieht.

Vieh gibt es sehr wenig, man lebt von der Jagd und der Fischerei und dem Pelzhandel, für den Terranna einen berühmten Markt unterhält.

Kulturell habe ich mich an den Inuit orientiert und speziell deren Küche zum Anlass für Kulturclash verwendet. Tee, der nach Suppe schmeckt, daraus kann man Szenen bauen...

Prägend für die Bewohner ist der "Eispalast". Das Hauptheiligtum des Gottes Nuki, der für Winter, Eisen und Rache steht und tief im Inneren eines Berges in einer riesigen Eishöhle verehrt wird. Das habe ich nach einem Besuch der Eisriesenwelt in Österreich eingeführt.
Das wichtigste Merkmal dieses "Tempels" ist der Weißbaum, ein riesiger unterirdischer gefrorener Wasserfall, der sehr beeindruckend ist. Der Sage nach hat Nuki ihn erstarren lassen, um eine Menschenfrau vor dem Ertrinken zu retten, die er später auch in bester griechischer Manier zu seiner Frau genommen und mit ihr eine Tochter gezeugt hat.

Um zu verhindern, dass das Herz diesen strengen Gottes völlig zu Eis erstarrt, bemühen sich die Bewohner Terrannas mit bunten Bändern und fröhlichen Festen wenn schon nicht warme Temperaturen, so doch Herzenswärme das ganze Jahr hindurch zu bewahren. Deshalb sind ihre Feste auch überall in meiner Welt berühmt, wenngleich aufgrund der Küche (s.o.) auch berüchtigt.

Die Bevölkerung ist relativ durchmischt. Alles, was in dieser Gegend lebt, ist auf Gemeinschaft angewiesen und so trifft man neben Menschen auch andere Wesen. Regiert wird die Stadt von dem Rat der Altjäger, verdienten Mitgliedern der Gemeinschaft.

Das alles ist jetzt nichts besonderes. Aber was wirklich nett wirkt, ist die Erklärung von all dem Kleinkram durch die Sagen und Legenden dieser Welt. Dadurch bekommt das Vertraute eben doch einen anderen Kontext und da der Plot sich durch die Vergangenheit meiner Welt entwickelt, kann ich da auch gleich meine Helden vorantreiben.


Kadeius

-ausgrab-

Hab den Thread gefunden und fand ihn klasse. Will meine Ideen mal dazupacken und nehme dafür drei exemplarische.

Die erste Stadt, um die es bei mir im aktuellen Projekt geht trägt den verheißungsvollen Namen Timora. Sie ist sehr uneben, ein Gebirgsfluss geht direkt durch die Stadt, in der Nähe des Flusses ist das dreckige Fischerviertel. Es gibt einen großen Marktplatz, der jedoch in zwei Teile gegliedert ist, den, den man besser meidet und den, auf dem die Leute versuchen, ihr Geld ehrlich zu verdienen. Es gibt ein Schlossviertel, direkt auf der Anhöhe, das sich mehr oder minder majestätisch über die gesamte Stadt erhebt. Es gibt eine riesige Stadtmauer und die Stadt ist grau in grau / schwarz und sehr düster und trist. Herrscher ist ein absolutistischer Monarch und die Inquisition lässt keine regierungsfeindlichen Aktivitäten zu. In der Stadt leben viele arme Menschen und Soldaten. Immerhin gibt es eine marode Akademie, die wird aufgrund des geringen Bildungsstandards jedoch kaum noch besucht. Das Schlossviertel ist eine Stadt in der Stadt und hinter einer eigenen Mauer isoliert.

Eine viel schönere Stadt ist Thaas, die größte in meiner Welt. Von drei gewaltigen Häfen in drei verschiedenen Himmelsrichtungen umgeben ist Thaas der Handelsmittelpunkt der Welt, zumal die größte Basilika mit einer riesigen Statue des Gottes des Handels in der Markthalle dort residiert. Thaas ist eben und hat mehrere Bezirke, das Zentrale Handelsviertel ist das größte. Die Stadt ist so angelegt, dass alles leicht für Händler erreichbar ist: Die Flussstraßen, die Wege, die Pflaster sind top ausgebaut und permanent befahrbar und werden akribsch instand gehalten. Reich und Arm geben sich in der Stadt die Klinke in die Hand; sie wird regiert durch einen Rat, in dem ein Vertreter aus jeder Handelsbranche sitzt, um alle Interessen im idealfall zu vertreten. Die Stadt hat Meerklima, da sie in einer Bucht liegt. doch sie ist nicht vom Festland abgeschnitten. Thaas selbst baut kaum etwas an, sie bilden dort lediglich Händler aus und bieten einen geeigneten Handelstreffpunkt.

Meine absolute Lieblingsstadt ist Ars Tangeia, aus einer der Sprachen meines Projektes übersetzt heißt es berühre den Himmel. Das liegt am Wahrzeichen, dem Äonenturm, ein Leuchtturm, der das größte Bauwerk der Welt ist. Die Stadt ist die zentrale Handelsmetropole der westlichen Hemisphere und liegt direkt an der Ostküste, ist mit einer riesigen Brücke am Festland angebunden. Die Stadt ist sehr sauber und überwiegend aus Marmor und weißem Stein gebaut. Die Häuser sind ähnlich wie ein Amphitheater angeordnet, es gibt etliche Treppen und Brücken in der Stadt, Srpingbrunnen, Anlegeplätze, etc. Dazu ist es die Hochburg der Krieger (man könnte es, was das betrifft mit einer Mischung aus dem antiken Sparta und Athen zu gewisser Zeit gleichsetzen). Die Stadt ist verwinkelt und zugleich wohlgeordnet, denn seine Bewohner sind die besten Architekten der bekannten Welt. Auf dem zentralen Platz vor dem Leuchtturm stehen die Statuen der gefallenen Helden der Stadt. Die Stadt schmiegt sich an ein Gebirgsmassiv am ihrem südlichsten Punkt an und wurde teilweise um zwei Wasserfälle herumgebaut. Das Klima ist windig, aber warm und feucht durch die Meeresluft.

Reman Akarak

Damit dieser wirkliche interessante Thread nicht wieder erneut für so lange Zeit einschläft,
nehme ich mir jetzt einfach mal heraus drei eigene Städte vorzustellen.  ;D

Einfach auch mal um einen Vergleich zu haben und aufzeigen zu können, dass einige Ideen trotz unterschiedlicher
Werdegänge recht nahe bei denen anderer werter Weltenbauer liegen.

Ich denke einmal ich fange an mit Damast. Das Bild einer von Industrie geprägten Stadt wurde hier bereits schon mehrmals
gezeichnet. Damast ist als Hauptstadt des Stahl-Reiches in drei Worten zusammenzufassen: Stahl, Rauch und Menschen.
Die Fabrikschmieden sind jene Bauten, die das gesamte Bild der Stadt dominieren. Ebenso hoch wie sie in den Himmel ragen, fressen sie sich auch in die Tiefe. Hochwege und ebensolche, die tiefer unten liegen, tragen Massen von Menschen zu ihrem Arbeitsplatz. Selbst wenn ein Individuum hier die Wahl treffen würde, aus diesem Produktionsprozess auszutreten könnte er es nicht, würde er doch von der puren Menge der Arbeiter mitgerissen werden.
Das Leben selbst ist kein schönes und auch kein gesundes. Zumeist auch kein langes. Den Himmel hat man seit Generationen nicht mehr gesehen und auf allem liegt Ruß und die Späne des bearbeiteten Metalls.
Das Hämmern der Fabrikschmieden ist der Herzschlag dieser Stadt, und bestimmt den Takt in dem sich die Menschen vorwärt bewegen sich in ihrer Arbeit zu verewigen. Und über allem thronen die Herren der Technologie. Jene Magier, die als Ingenieure über ihre Maschinen wachen und in unablässigen Schwall die Parolen durch ihre Atemmasken hindurch verkünden, die ihre Arbeiter "brauchen" um das Werk zu verstehen, in dem sie sich hier verewigen: "Erlangt Unsterblichkeit in euren Produkten. Lasst die Energie eurer zerbrechlichen Körper in den Stahl eurer Arbeit fließen und erfahrt die Ewigkeit!"

Anders verhält es sich in Rotik. Durch den Weltenbrand vor zweihundert Jahren wurde diese Stadt, die einst das Juwel des östlichen Geister-Reiches genannt wurde zu einem Zerrbild ihrer einstigen Schönheit. Zwar blieb der eindrucksvolle innere Ring, mit der Elfenbeinkathedrale im Zentrum verschont, aber dies war nur ein schwacher Trost für den Rest dieses Ortes. Die westlichen Viertel des äußeren Ringes wurden dabei arg in Mitleidenschaft gezogen. Und von den Herrenhäusern, die diese Bereiche zierten, war kaum noch etwas zu erkennen. Nach diesen schicksalhaften Ereignissen und der von den Magiern selbst auferlegten Isolation blieb dieser Bereich für die Menschen beinahe unbewohnbar. Unnatürliche Erscheinungen des Äthers manifestierten sich in den Nachwehen dieser magischen Katastrophe  und sorgten dafür, dass die Menschen nicht in der Lage waren ihre Heimat wieder aufzubauen. Jene die nicht wegziehen konnten, begannen ein Leben voller Entbehrungen. Beraubt von der schützenden Hand der Magier bildeten sich Banden, die um das wenige, was noch vorhanden war kämpften, aber an all diesen Entbehrungen den Magiern die Schuld gaben. Über Generationen hinweg wurden die Kinder mit dem Hass, dem Gift ihrer Eltern großgezogen, sodass diese Bereiche selbst nach der Isolation der Magier noch von diesen gemieden wird. Findige Bauherren kamen dann auf die tolle Idee den Magistraten der Stadt Geld für den Bau neuer Häuser abzuluchsen und lösten das Problem der Unterkünfte durch Mietskasernen. Teilweise nur als Verschläge zu bezeichnen zieren sie nun das Bild eines Ortes, den der Protagonist einst seine Heimat nannte.

Zu guter Letzt wäre da nur noch die Schwesterstadt Rotiks zu nennen. Kitor befindet sich weit im Osten des Geisterreiches und wurde als Antwort und Sicherung eines  Handelsknotens von einem Händlerhaus errichtet, dass in Rotik und der dort hausenden Ahnenpriesterschaft einen Schmälerung ihres Gewinnes sah. Mit der Zeit entwickelten sich die beiden Städte zu eindrucksvollen und stetig frequentierten Punkten für den Handel des gesamten Reiches. So fiel es schließlich schwer eine Hauptstadt zu ernenne, nachdem die alten Könige gestürzt und eine neue Form der Regierung die Nation Efferias bilden sollte. Durch die Stellung der beiden Städte (wobei natürlich kein Magistrat dafür sorgen wollte, das die andere Zentrum des Reiches wird) führte dies auch zu Konflikten und allzuoft standen die beiden Schwester vor der Mauer, der jeweils anderen mit den Feuern des Krieges im Gepäck. Nachdem Rotik allerdings während des Weltenbrandes so stark zerstört wurde und auch die Ahnenpriesterschaft aufgelöst wurde, fiel es nicht schwer Kitor als neues Zentrum zu betrachten. Vor allen Dingen, da der Knochenturm, den man einst als Zeichen der Überlegenheit gegenüber des auf einen Hügel gelegenen inneren Ringes von Rotik errichtet hatte, nun wie geschaffen schien, um den Magiern des Geister-Reiches die selbstauferlegte Isolation zu ermöglichen. Geboren war die Akademie der Magier in Kitor.

Ich bin gespannt welche Städte bei den vielen talentierten Weltenbauern hier noch die Runde machen. :)

Barty Blankschädel

#27
In meiner ziemlich großen Welt Phalecrath gibt es natürlich auch eine Menge Städte, Städtchen, einige  Metropolen, viele Dörfer und Weiler und ein paar Wüstungen.

Wichtig sind zunächst eh nur die Städte und Orte die direkt im Roman vorkommen alles andere ist meist noch in der Schwebe, in Arbeit und spukt irgendwo in meinem Kopf herum. Es ist auch nicht so wichtig, erst wenn darauf Bezug genommen wird. Aber ich möchte mal zwei Städte vorstellen die von einer gewissen Wichtigkeit sind in meiner Welt. Da wäre einmal Martea, die Haupstadt des Landes, aus der mein Protagonist kommt und dann die größte Stadt überhaupt in meiner Welt, Melegazzo, die zentrale Hauptstadt.

Martea ist die Hauptstadt des Volkes der Karven, meiner kleinen, grünen "Erdwühler" und ehemaligen Höhlenbewohner mit dem Hang zum Juweliergeschäft und zum Glasstein - Abbau. Die Haupstadt liegt in mitten eines seit Jahrtausenden erloschenen Kraters. Erreichbar ist sie über das Nord- und Südtor, die durch in den Stein gehauene Tunnel direkt in das innere des Kraters führen. Martea ist stark geprägt vom Glasstein - Abbau und beherbergt ein Dutzend Minen, in welchen das begehrte Gestein abgebaut wird. Es gibt das Schattenviertel das stets im Dunkeln der Kraterwand liegt und nie von der Sonne erreicht wird. Dort leben viele arme Karven. Dann gibt es noch ein großes Marktviertel, ein Villenviertel und mehrere Stadtteile in denen die Bevölkerung gemischt ist, viel Mittelschicht könnte man sagen. Martea ist berüchtigt für seine Schleifmeister und Juweliere, es wird hier auch viel Handel mit Antiquitäten getrieben. Auf den Dächern vieler Häuser, die aus weiterverarbeiteten Glasstein gebaut wurden, finden sich die Landeplätze der Weaunees - große, Fledermausähnliche Kreaturen, die als Transportmittel dienen. Karven sind die einzigen, die sich auf die Zucht dieser geflügelten Wesen verstehen. Im Zentrum der Stadt liegt der große Nawa - Tempel, ein ehrfurchtsvolles Gebäude, dessen hohe Turmspitze weit über den Krater hinausragt und als einziges aus der Ferne zu sehen ist. Nahe des örtlichen Marktes - der zweitgrößte neben dem in Melegazzo, ist auch das Anwesen des großen Adrianas. Der Adrianas ist der Anführer der Karvenländer und wird vom jeweiligen Vorgänger ausgewählt. Momentan herrscht Adrianas der Trübsinnige, er ist der siebenundzwanzigste in dieser Position. Die Bevölkerung besteht zu 90 Prozent aus Karvenländern.

Die zentrale Hauptstadt, Melegazzo, liegt mitten auf dem Hauptkontinent und ist mit Abstand die größte Metropole meiner Welt. Melegazzo ist alt, knapp zweitausend Jahre ungefähr. Einst lebten an dieser Stelle die Stämme der Melen, Gazoi, Scaren und Bicken. Bis dann vor über 1800 Jahren, als die Drachenherrscher vertrieben wurden, hier eine Stadt gegründet wurde. Melgascar I begann eine Festung zu errichten, um der sich allmählich ein Stadtkern bildete. Im Laufe der Geschichte wurden drei Stadtmauern errichten, immer eine weitere, weiter aussen, weil die Stadt wuchs und wuchs. Von Melegazzo aus herrscht der oder die zentralen Könige/innen, die im Endeffekt über ganz Phalecrath und alle Völker herrschen. Die Stadt hat eine halbe Millionen Einwohner, was für eine spätmittelalterliche Stadt ungeheuer viel ist. Es gibt hier viele Schlösser und Festungen, eine Akademie für die Königsgarde, zwei Häfen (der größte Fluss der Welt, der Landriss, fließt durch Melegazzo) und viele Nawa - Tempel und sogar eine große Rennbahn für Federfüsse (Reittiere in meinem Roman). Melegazzo ist außerdem bekannt für seine Tuch,- und Böttchermeister. Sehenswert ist sicher auch die Allee der Allmächtigen, eine weite Straße, gesäumt von wundervoll gepflegten Linden und den Marmorstatuen aller bisherigen Könige angefangen von Melgascar I über den Schneekönig Amarhgock, bis hin zu den neueren Herrschen, Genryon und der aktuellen Königin Scarletta Hattinger, dessen Statue allerings noch nicht komplett ist. In Melegazzo gibt es eine bunt durchmischte Bevölkerung. Karvenländer, Santillen, Skeiphen und Cydier sind vertreten, vor allem viel Landinger. Es ist eine insgesamt aufblühende Stadt die weiter wächst und wächst. Allerdings trügt der Schein auch ein wenig ,denn wie so oft, in Metropolen dieser Größe, gibt es auch eine gewisse Kriminalität. Der Bund der neuen Darklinge ist dabei nur eine der Drahtzieherbanden, die ehrlichen Bürgern das Leben schwer machen. Erwähnt sei auch noch neben einigen Armenvierteln der Stadtteil Rostschuppe,Heimat  der Dreikiemer - Santillen, die in Melegazzo wie fast überall in der Welt, diskriminiert werden.

Mütze

#28
Hallöle!

Ich möchte mal etwas aus meiner Welt da lassen. Da ich meist etwas faul bin, mir alle Einzelheiten eines Ortes von mir aufzuschreiben, lege ich eine Zeichnungen an. Sicher dauert es länger als Stickpunkte. Dafür habe ich die Städte, Dinge, Gebäude etc dann visuell auf Papier.

Hier die Stadt Baloria. Hauptstadt meiner Menschen und natürlich Sitz des Königs.



[Dateianhang durch Administrator gelöscht]

Adalind

Ich habe für meine Welt mehrere Städte erfunden. Viele meiner Städtenamen sind vom Italienischen oder Spanischen oder auch von den semitischen Sprachen inspiriert, weil diese Sprachen für mich einen schönen Klang haben. Hier sind drei, die in meinen Geschichten eine besonders wichtige Rolle spielen:

Altara ist die Hauptstadt des Königreiches Amador, das Zentrum der zivilisierten Welt. Die Stadt liegt im Süden des Kontinents, dort, wo der Fluss Fale ins Meer mündet. Sie wird, wegen der Paläste und Villen aus Marmor, die sich auf den Hügeln oberhalb des Strandes erheben, auch die weiße Stadt genannt. Altara hat drei Häfen: einen für die Schiffe der Reichen, einen für Handelsschiffe und gewöhnliche Passagierschiffe und einen, den die Fischer und auch manch illegale Elemente für ihre Aktivitäten nutzen.

In der Nähe des an letzter Stelle genannten Hafens liegt auch das Armenviertel, unweit dessen die Reichen ihren Müll ins Meer kippen. Weil dieses Viertel bereits aus allen Nähten platzt, bauen seine Bewohner jetzt auch Häuser auf Stelzen im Meer oder leben auf Booten.

Während Wasser aus den nördlich von Altara gelegenen Bergen durch ein ausgeklügeltes System von Aquädukten und Leitungen in die Häuser der Reichen auf den Hügeln gepumpt wird, muss der Rest von Altara selbst für sein Wasser sorgen.

Altara ist eine Handelsstadt, in der man Waren aus der ganzen Welt bekommt und bekannt für seine Märkte. Eine Besonderheit ist der Nachtmarkt, der nach Sonnenuntergang unweit des dritten Hafens öffnet und auf dem man, wenn man vorsichtig ist, verbotene Waren erwerben kann. Seine Betreiber haben eine Vereinbarung mit der Stadtwache. Um die Königin zufriedenzustellen, finden die Wachen manchmal ein paar fragwürdige Dinge, die die Diebesgilde vorher ausgesucht hat.

Dareccia ist die Hauptstadt des Wüstenreiches Ilshada, das jenseits des Meeres, südlich von Amador liegt. Diese Stadt besteht aus drei, jeweils von Mauern umgebenen Ringen und dem im Zentrum gelegenen Regierungsviertel. Vor den Mauern der Stadt mit ihren Gebäuden aus Sandstein wohnen die Ärmsten der Armen, die dort vor jeglicher aus der Wüste kommender Gefahr ungeschützt sind. Im ersten Ring wohnen die Händler und Handwerker. Im zweiten Ring wohnen die besser gestellten Bürger, Ärzte, Apotheker, Gelehrte. Dort befinden sich auch die meisten Schulen. Im dritten Ring wohnt der Adel.

Um den dritten Ring zu betreten, brauchen Ausländer eine Genehmigung oder einen Bürgen. Das Betreten des Zentrums ist den meisten Ausländern, außer sie sind von hohem Rang, verboten. Auch Bewohner des ersten und zweiten Ringes brauchen eine Genehmigung oder einen Bewohner des dritten oder vierten Ringes, der für sie bürgt. Die Tore zwischen den drei Ringen sind von Wachposten geschützt. Im dritten Ring und im Zentrum findet man blühende Gärten, die Ihresgleichen suchen, während ihre Umgebung trocken ist.

Tal Elith, eine Stadt im Norden Amadors, war einst einfach eine Magierschule, die berühmteste von Amador. Weil die ursprüngliche Schule bald aus allen Nähten platzte und Lehrer und Schüler auch versorgt werden mussten, wurden bald Häuser um sie herum gebaut. Zuerst lebten nur Schüler und Arbeiter, die mit der Schule verbunden waren, dort, aber bald zogen auch normale Bürger dorthin, zumindest jene, die mutig genug waren, in solcher Nähe zu Magiern zu leben. Magie wird in Tal Elith an allen Ecken und Enden ausgeübt. Zauber, für die man im Rest des Landes viel Geld ausgeben muss, sind dort billig zu haben.