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Virtual, Dedicated, Managed - was für einen Server brauche ich?

Begonnen von Maja, 03. April 2011, 16:19:43

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Maja

Nach bald sieben Jahren Forum und mehr als elf Jahren Webseiten möchte ich gern einen Schritt weitergehen und mir statt einfachem Webspace einen Server leisten. Ich bin es leid, daß ich verschiedene Scripte, mit denen ich gern gearbeitet hätte, nicht installieren kann, weil mir der Shell-Zugriff fehlt und eben nicht alles per FTP geht (z.B. eine sehr schöne Wiki-Software oder ein Teamspeak-Server). Außerdem leidet das Forum immer wieder unter Performanceproblemen, die vermutlich daran liegen, daß andere Anwendungen, die auf dem gleichen Server liegen, zuviel Ressourcen verbrauchen.

Für den Sommer ist eine komplette Überholung der Tintenzirkelseite geplant, einschließlich des Forums, ich werde auf ein CMS umsteigen, und alles soll neu und toll werden - und dabei wäre es dann schön, das dann auch gleich auf einem neuen Server zu machen, wenn schon, denn schon. Nur habe ich bislang nie mit einem Server gearbeitet und stehe gerade vor der Auswahl wie der Ochs vorm Berg. Da gibt es Dedicated Server, Virtual Server, etc... Was genau bauche ich denn jetzt?

Ich will, das weiß ich schon, bei HostEurope bleiben. Ich bin dort sehr zufrieden, und gerade im Serverbereich haben sie einen sehr guten Ruf. Da ich ein Linux-User bin, hätte ich auch lieber einen Linux- als einen Windowsserver, und HE bietet die auch mit Ubuntu an, das ist das Linux, mit dem ich mich am besten auskenne - aber da gehen die Fragen schon los, sollte ich doch besser Debian nehmen, weil es, nun, Debian ist?

Ich vermute, daß ein Virtueller Server für mich und die Bedürfnisse des Forums ausreicht (schon weil die dedizierten Server bei 89,- Euro anfangen und das auch mit Spenden schwer zu finanzieren sein wird), aber Server ist ja nicht gleich Server. Hier sind die Angebote viruteller Linux-Server von HostEurope:
http://www.hosteurope.de/produkte/Virtual-Server-Linux
http://www.hosteurope.de/produkte/Virtual-Server-Linux-Pakete-Vergleichen

Wieviel RAM brauche ich? Wie wichtig ist garantierte CPU-Leistung, die es erst am dem Paket Virtual Server Linux MAX 4.0 für € 36,99 gibt? Soll ich nach dem Motto "Viel hilft viel" gleich den dicksten Boliden mieten?

Und abgesehen vom Server, welche Zusatzpakete brauche ich? Verstehe ich das richtig, daß ich FPP-Zugriff nur bekomme, wenn ich das Paket Managed Storage – FTP buche? Brauche ich ein SSL-Zertifikat, wenn ich nicht vorhabe, einen Shop zu betreiben? Plesk oder Plesk Power Pack?

Ich bin eher Geek als Dau und denke, daß ich mich in die Verwaltung eines Servers relativ schnell einarbeiten kann, es gibt ja auch Bücher zu dem Thema und Anleitungen und alles, aber ich will zumindest den richtigen Server haben, um damit anzufangen. Wenn mir jemand weiterhelfen kann, bin ich sehr dankbar.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Volker

Grundsätzlich (eher als Warnung an andere): ein "eigener" Server (egal ob virtual oder Hardware) bedeutet, dass man sich um alles selber kümmern kann, aber auch MUSS.
Das Managen bei einem "Managed" Server beschränkt sich im Wesentlichen auf das automatische Einspielen von Patches, ist daher IMHO das Geld nicht wert.

Aktuell habe ich einen vServer bei Netcup (http://www.netcup.de/vserver/) für 5,-/Monat (alter Vertrag, neu ab 9,-/Monat) - der lahmt aber bei Dateizugriff über Shell immer mal wieder - ist okay, aber nicht sonderlich prickelnd. Allerdings sind PHP+Datenbank im Vergleich überraschend flott.

Ich war beim französisch-deutschen Billigheimer OVH  (http://www.isgenug.de/ks/) und überlege, eventuell wieder/zusätzlich dorthin zurück zu wechseln. Dediziert hat halt echt Performance- und Stabilitätsvorteile, selbst wenn es "nur" eine kleine/alte Kiste ist.
Alternativ bei Manitu (http://manitu.de/root-server/ ab 39,-.) für richtig heftige Leistungswerte und Überzeugungstäter in Sachen Service & Datenschutz (vgl. deren Standpunkt beim Thema Vorratsdatenspeicherung).

Ob Ubuntu oder Debian ist eher Geschmackssache - Debian ist halt etwas weniger überfrachtet und stabiler aber auch seltener neu (was im Serverbereich nicht von Nachteil sein muss). Ich selber habe Ubuntu auf dem Desktop und Debian auf den Servern da Ubuntu doch manchmal unnötig Krams mitinstalliert oder überraschend auf neue Versionen migriert. Da ist der Migrationspfad bei Debian meist ruhiger und zuverlässiger.

Plesk hat den Vorteil die Serveradministration (Mail+Apache) ein wenig zu klickibuntifizieren - allerdings zu Lasten einer Selbstkonfiguration, denn Plesk-Konfiguration und händisches Herumgebastel beißt sich ein gutes Stück weit. Ich nehme das dann lieber selber in die Hand.

Statt FTP (FTPS, ...) würde ich SSH zum Kopieren und zur Shell-Nutzung empfehlen. Dann braucht man auch kein Zertifikat (das man sich auch selber erstellen kann, btw.)

Zum Thema Leistung: Abgesehen vom fehlkonfigurierten frühen netfabrik-vServer (die gibt's auch nicht mehr) ist der jetzige für meine Domains und Foren immer noch gut ausreichend (um 10k PageViews am Tag). Auch das kleine 1,2GHz Celerönchen bei OVH kam eigentlich nie in zweistellige Prozentauslastungen.

Vielleicht bietet HE auch eine Teststellung für vServer an, bei der Du die benötigte CPU-Leistung ausloten kannst? So als langjährige Kundin und so...

An was für ein CMS hattest Du denn gedacht?
Statt Teamspeak kann man gut auch Muble/Murmur nehmen.

Maja

Danke für deine Hilfe!

Ich habe bei HE die Möglichkeit, den Server einen Monat lang kostenlos auszuprobieren, weiß aber nicht, ob ich in der Zeit auch an der Konfiguration schrauben kann (und an der CPU und so). Da ich aber mit dem Forum erst dann richtig umziehen würde, wenn ich auch weiß, daß ich mit dem Server zurechtkomme, kann ich mir zwar eine Testumgebung einrichten, aber nicht das Forum unter Volllast simulieren.

Ich habe gelesen, daß für ein Forum, das auf MySQL basiert, vor allem wichtig ist, genug RAM zu haben, und tendiere daher zu dem Angebot mit 4 GB RAM (8 GB dynamisch). Das Ubuntu, das sie anbieten, ist 10.04 LTS, also noch relativ aktuell. Als Debian haben sie Lenny, ich habe aber seit gut vier Jahren nur noch mit Ubuntu gearbeitet, mein letztes Debian war Etch, ich fürchte, da bin ich etwas aus der Übung.  Kann/muss man bei virtuellen Servern auch das Betriebssystem mitpflegen? Ich bin ja von zuhause gewohnt, regelmäßig meine Updates einzuspielen; das auch noch bei einem Webserver zu machen, finde ich nicht schlimm.

Was ich mir noch nicht ganz vorstellen kann, ist, wie das mit dem Fernzugriff aussieht. Muss ich alles mit Befehlen über die Konsole machen, oder habe ich die Möglichkeit, Programme mit GUI zu starten? Und wenn Plesk installiert ist, muss ich das dann nehmen, oder kann ich auch nur über die Shell arbeiten? (ich habe gerade Lust, schon mal spontan einen Server zum Spielen zu buchen, aber eigentlich will ich das erst machen, wenn ich wieder merh Zeit habe).

Als CMS möchte ich gerne Drupal nehmen, weil das auch eine SMF-Integration bietet und ich gerne Forum und CMS aus einer Hand haben möchte. Leider gibt es noch keine Bridge für das aktuelle Drupal 7 und SMF 2 (wo es ja auch noch keine Finalversion gibt), das soll aber noch kommen, und ich plane gern langfristig.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Kaeptn

#3
Hallo,

ich hab mehrere Webseiten auf einem HostEurope Virtual Server 5.0 XL (24,99) laufen, bin damit vollends zufrieden. FTP-Zugriff hast du natürlich standardmäßig. FTP-Storage kannste extra kaufen also ganz ohne eigenen Server usw, einfach zum Datenaustausch, quasi als Web-Festplatte.

Wir sind mit HostEurope auch sehr zufrieden und da ich NULL Lust habe, mich um neue Patches zu Apache, MySql und PHP zu kümmern, finde ich das Managed bei dem Preis voll in Ordnung.

Wenn du das als PaketUpgrade bestellst, machen die dir sogar den ganzen Umzug der Daten, war bei uns zumindest so.
Das Betriebssystem interessiert mich gar nicht, ganz selten brauche ich mal Putty um z.B. einen großen DB-Dump über die Konsole einzuspielen, ansonsten kopiere ich nur Daten mit FTP hoch (CMS, DB-Tools usw) und installiere die dann via Web und fertig. Wie es mit TeamSpeak aussähe, weiß ich nciht, aber wer braucht sowas in Zeiten von Skype noch?

Volker

#4
Zitat von: Maja am 04. April 2011, 11:41:53
Ich habe gelesen, daß für ein Forum, das auf MySQL basiert, vor allem wichtig ist, genug RAM zu haben, und tendiere daher zu dem Angebot mit 4 GB RAM (8 GB dynamisch).

Wie groß ist die Datenbank? Das sollte sich aus einem Backup recht einfach feststellen lassen.
Wenn ich das mit meinen YaBB-Foren vergleiche, sollte die so um 750MB liegen? Dann reicht 1GB (garantiertes RAM) locker um die im RAM zu halten. Mit reichlich Wachstumsplatz dann 2GB.
Bei MySQL solltest Du bei Last aber auch an anderen Parametern wie z.B. der Maximalzahl der gleichzeitigen Verbindungen oder Pufferspeicher schrauben, siehe dazu auch "Surviving Slashdot" (http://www.wyae.de/volker.tanger/papers/). Einfach nur ungeplant bzw. unkonfiguriert Speicher dagegenzuschmeißen ist nur mäßig produktiv.

Maja

Okay... die Datenbanken sind zusammen etwas über 500 MB groß, Tintenzirkel, Blogs etc. Schätze, dann brauche ich auch keine 4 GB RAM, geschweige denn 8. Das macht das dann natürlich deutlich günstiger.

@Käptn
Danke für den Tipp!
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Robert Gernhardt

Luna

Ich bin jetzt schon länger bein Strato mit einem dedizierten Server und habe Ubuntu 10.04 LTS laufen.
Bin bisher auch vollends zufrieden und kann nicht klagen (hatte noch keine Probleme damit, dass der Server mal nicht erreichbar war).
Um die komplette Administration kümmere ich mich dann selbst - per Putty über die Shell. Updates einspielen geht recht flott und ließe sich notfalls auch aktualisieren. Einarbeitung geht aber recht flott.
Daten kopiere ich per SCP, was ich sowieso viel besser finde als FTP (WinSCP).

Da ich einen dedizierten habe, könnte ich dir im notfall anbieten, darauf ein wenig rumzuspielen - müsste dann nur einen extra Zugang einrichten.

Ich zahle (nach Umstieg) nun 59,- € im Monat. (Da Windows teurer ist, lohnt es sich mMn nicht, vorallem, wenn man mit Linux klar kommt).

Volker

#7
Vor ein paar Jahren hatte ich mit etwa dem halben Traffic mein LAMP+Mail-System performant auf 64 MByte laufen. Das hatte zwar ein bißchen Anpassen an Defaulteinstellungen erfordert, lief aber problemlos und nicht langsamer als jetzt auf 400/800.

Speicherfresser war/ist übrigens der AntiVirus. Sonst hätte ich mein LAMP+Mail System auf 32-48 MByte laufen gehabt...
Wie sich Drupal so schlägt und was das dann braucht habe ich allerdings noch nicht genau eruiert.

Maja

@AngelFilia
Vielen Dank für das Angebot, ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich darauf zurückkomme, weil ich dir nichts kaputtmachen will und ja auch bei Hosteurope einen Monat lang rumspielen darf (inkl. Kaputtmachen ;))

@Volker
Drupal ist das System, das immer im Nanowrimo in der ersten Woche unter der Volllast von 500.000 Autoren zusammenbricht. Für den Bedarf des Tintenzirkels sollte es aber ganz gut ausgelastet sein.
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Robert Gernhardt

Moni

Drupal sollte für den Zirkel voll und ganz ausreichen. Die NaNo Leute sollten allerdings über einen Wechsel nachdenken.  :rofl: Zu Typo3 am besten  ;)
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Maja

Das Problem mit Drupal ist, daß der Typ, der die SMF-Bridge entwickelt hat, seit anderthalb Jahren nichts mehr hat von sich hören lassen, und so ist die weder mit Drupal 7 kompatibel, noch mit SMF 2. Ich will gern mit Drupal arbeiten, aber wenn sich das Forum integrieren ließe, wäre das besser. Vielleicht macht ja doch noch jemand etwas. Oder ich muß mich doch noch nach einem anderene CMS umsehen, und/oder nach neuer Forensoftware.
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Robert Gernhardt

Rune

Hi Maya,

ich hab für Render-Fire auch das Managed Server-Paket, dieses hier und bin da sehr glücklich mit. Um die Technik muss ich mich nicht kümmern, hab mit meinem Kram genug zu tun.

Dafür läuft alles, was ich mir an Skripten rangeschafft hab für verschiedenste Zwecke problemlos und ich hab trotz großer Produktdownloads und steigender Besucherzahlen keine Probleme.
Der Umzug von meinem normalen Serverpaket war innerhalb 24 Stunden abgewickelt und ich brauchte ausser "danke" sagen gar nix machen. HE halt :)

Luna

Das Forum auf eine andere Software umzustellen wäre ...
unschön. (Jedenfalls nicht leicht zu bewerkstelligen).

Aber da gibt es sicher irgendwelche Möglichkeiten ;-)

Moni

@Maja: ich weiß jetzt nicht mehr, ob du dich schon in Drupal eingearbeitet hast, oder ob du evtl. sonst auch mal in Typo3 reinschauen willst? Ich bin da ja auch immer noch dran und mir hat der Kurs hier sehr geholfen: http://wowa-webdesign.de/typo3-kurs/ Ist kostenlos, der Mensch twittert auch, so bin ich da dran gekommen. Man kann ihm auch Fragen stellen etc., das macht es schon ganz praktisch.
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Stefan Quoos, WDR2-Moderator

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Johann Wol

Maja

Gestern habe ich dann Nägeln mit Köpfen gemacht und mir einen virtuellen Server gemietet. Jetzt steh ich davor wie der Ochs vorm Berg. Ich kann über "Parallels Power Panel" darauf zugreifen und habe SSH-Zugriff, aber es ist offenbar kein X installiert, ich kann nur alles über die Kommandozeile machen. Nicht, daß ich nicht lernen werde, damit umzugehen - der manages Server hätte zehn Euro im Monat mehr gekostet, und ich gehe davon aus, daß ich genug über Linux weiß, um das nicht zu brauchen. Aber es ist schon irgendwie komplizierter als Erwartung.

Wo ich jetzt hänge: Ich habe Zugriff auf die Dateistruktur. Wenn ich das richtig sehe, müßte doch, wenn ich bei laufendem Apache-Server die IP aufrufe, angezeigt werden, was und /var/www liegt, oder? Aber ich bekomme immer eine Plesk-Seite. Habe ich keine Chance, das ganze ohne Plesk einzurichten? Ich meine, Domains und Webspace und so... Ich kann Linux, aber Plesk ist mir fremd.

Ich habe, wie ihr mir geraten habt, keine FTP-Pakete zugebucht. Dafür scheine ich jetzt wirklich keinen FTP-Zugang zu haben...

Das "automatisch Daten überspielen" auf den Server geht nur, wenn man einen Managed Server nimmt. Diese Möglichkeit habe ich jetzt also nicht. Und wie ich meine Domains vom Webspace auf den Server konnektiert bekomme, weiß ich auch nicht. Erst mal Handbuch wälzen, denke ich. Wird also noch was dauern.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt