• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Wie lange und wie viele Wörter?

Begonnen von Wollmütze, 22. März 2011, 20:19:37

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Wollmütze

Hoi Tintenzirkler  :winke:

Ich hab mich gerade gefragt, wie lange ihr denn so an euren Projekten schreibt, bis ihr endlich in die Phase des Überarbeiten kommt; Also wie viel Wörter schreibt ihr in welchem Zeitraum bis zur Vollendung?

Was wirklich Größeres hab ich noch nicht vollendet (Ein paar Kurzgeschichten, ein paar Satiren und mehrere Gedichte), ich schreibe und plotte und werkle schon seit 3 Jahren an meinem Hauptprojekt; andere Ideen werden höchstens nebenbei geplottet oder grob skizziert, wirklich Zeit, um mich mit denen so sehr auseinanderzusetzen wie mit dem Obersten in der Rangordnung, find ich eigentlich selten.

Lg,
Wolli (die hofft, dass es das Thema nicht schon mal genauso gab und sies nur nicht gefunden hat  :innocent: )

Runaway

Hmm. Ganz unterschiedlich. Und ich glaube, das ist auch völlig relativ. Ich bin jemand vom Planeten Freak, der immer wie ein Suchti schreibt, wenn er grad was zu schreiben hat... und nicht zu ertragen ist, wenn nix da ist.
Ich reiß dann jetzt mal die Statistik nach oben...

Meine Fantasyprojekte, die gut und gern zwischen 150k und 250k lagen, haben irgendwas zwischen 2 und 5 Monaten beansprucht. Reine Schreibzeit. Plotten und Überarbeiten exklusive.
Ich hab aber auch vor einem guten halben Jahr schon mal 95k in 3 Wochen gemacht. Danach war ich dann geistig erst mal ausgebrannt und brauchte Urlaub.

Bei mir geht aber auch jede erdenkliche Fitzel Freizeit fürs Schreiben drauf. Ich bin da ganz extrem. Mein Schreibprogramm hat so eine hübsche Tageslimit-Anzeige und als ich überlegt hab, worauf ich die setzen soll, ist mir aufgefallen, daß ich ziemlich viel am Tag schaffen kann. Manchmal weniger, manchmal auch mehr. Aber das Limit liegt bei 4000 Wörtern.
Gestern war's drüber, heute frage ich mich, ob ich sie überhaupt je erreichen werde...

Aber wie gesagt, ich zerreiße da die Statistik, glaube ich. Also nicht erschrecken. Gleich wirst du "normaleres" zu hören kriegen ;)

Malinche

#2
Das eigentliche Schreiben geht bei mir schnell - allerdings habe ich auch nur anderthalb Projekte vorzuweisen. An meinen Kondorkindern (rund 150k Wörter) habe ich im Prinzip zwei Monate geschrieben -  zwei NaNos nämlich.  (Etwas über 80k davon stammen aus dem letzten NaNo).  Das Plotten usw. hat fast ein Jahr in Anspruch genommen. Oft braucht aber eine Geschichte auch einfach diese Zeit.

An Kojotenfeuer schreibe ich seit Anfang Januar (mit Pause seit Mitte Februar), wenn ich gut bin, werde ich damit diesen oder nächsten Monat fertig. Bis jetzt hat die Geschichte knapp 80k, ich bin also wesentlich gelassener unterwegs als im NaNo.

Dazu muss ich aber sagen, dass ich in diesen Perioden dann wirklich jeden Tag mindestens eine Stunde bzw. mindestens 1.000 Wörter (im NaNo natürlich mehr) geschrieben habe. Insofern kann man also auch nicht wirklich behaupten, jemand braucht länger, der weniger Zeit pro Tag oder Woche ins Schreiben steckt und dafür ein halbes Jahr an einem Roman sitzt (reiner Schreibprozess).
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Sprotte

#3
Meine Romane liegen zwischen 90K und 100K, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Im Allgemeinen (NaNo ist NICHT allgemein!) brauche ich bis zu sechs Monate für einen Roman. Die letzten Monate war ich schneller unterwegs. Ich denke nicht, daß ich Cajan noch diesen Monat beenden werde, denn ich bin momentan wieder sehr langsam. Aber im April wird er fertig werden. Erwartete Wortzahl: ca. 100K.  Ich schreibe seit Mitte Januar an ihm.

Wollmütze

Das Ding ist beim Schreiben auch, dass ich wissen muss, dass ich Zeit habe. In den Sommerferien kommt auch viel zusammen, klar. Aber in der Schulzeit ist mein Kopf zu voll um so einen Marathon hinzulegen wie Runaway, Respekt! In 2-5 Monaten 150-250k. Wowi.  :pompom:
Mein Tages-Maximum-Rekord lag bei 6390... und natürlich war das in den Sommerferien. 

@alle anderen: Wenn ich das so lese, schwirrt mir der Kopf - zum Glück kommen bald die Osterferien! So ein paar pure Schreibertage könnte ich gut vertragen.  ::)

sirwen

Puh, längere Projekte habe ich auch nicht vorzuweisen, ausser meinem NaNo-Projekt, das es gerade über die Ziellinie von 50k geschafft hat. Aber ich glaube, da musst du echt deinen eigenen Rhythmus finden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich meinen inneren Schweinehund besser überwinde, wenn ich ein Ziel habe. Aber die Idee für die Geschichte hatte ich schon länger, die hat etwa 4 Jahre reifen müssen, bis sie eine konkrete Form annehmen konnte. Unter Umständen würde ich auch das Überarbeiten nicht strikt vom Schreiben trennen, je nach Projekt geht das ineinander über (die Erfahrung habe ich zumindest bei Kurzgeschichten gemacht).
Goethe hat ja bekanntlich über 60 Jahre gebraucht, um seinen Faust zu vollenden. Und bei Wolfgang Hohlbein würde man sich ja wünschen, dass er einen geringeren Output an den Tag legen würde  ::). Der hat schon über 200 Romane geschrieben.

der Rabe

So. Und jetzt schreibe ich mal was langsameres.

Keines meiner Projekte ist bisher beendet. (Ok, abgesehen von Kurzgeschichten.) Angefangen habe ich vor etwas drei Jahren. Dafür läuft bei mir aber Plotten und SChreiben nebeneinander her. Nur-Plotten kann ich nicht, weil mir viele Ideen beim Schreiben kommen.

Allerdings sollte ich sagen, dass meine "Projekte" alle aneinanderhängen, das sind im Moment fünf aufeinanderaufbauende Dinger. Das Jüngste hat sich diesen Monat dazwischengedrängelt und hat jetzt immerhin gut 10k Wörter, alle aus diesem Monat. Die anderen bewegen sich im Augenblick zwischen 70 und 100k, sind aber alle noch (lange) nicht fertig.

Im Augenblick schreibe ich so oft wie möglich, sofern mich Nestlinge und INternet nicht zu sehr ablenken, was bei mir heißt irgendwann zwischen 20 und 24 Uhr. Tagessatz geht zur Zeit zwischen 700 und 1500 Wörtern. da ich nicht weiß, wie lang die Monster werden wollen, schätze ich mal auf weitere 1 bis 3 Jahre bis vielleicht mal ein Teil tatsächlich zum Überarbeiten geht. *seufz* D.h. natürlich wiederum, sofern sich nicht Teil 6-10 auch noch aufdrängen, bevor irgendetwas fertig ist. ::) Das Monster ist da sehr... aufdringlich.

Gruß
vom Raben
Bist du erst unten im Tal angekommen, geht es nur noch bergauf. (C) :rabe:

Churke

Zitat von: Wollmütze am 22. März 2011, 20:19:37
Ich hab mich gerade gefragt, wie lange ihr denn so an euren Projekten schreibt, bis ihr endlich in die Phase des Überarbeiten kommt; Also wie viel Wörter schreibt ihr in welchem Zeitraum bis zur Vollendung?

Vielleicht hättest du besser fragen sollen: "Was macht ihr so beruflich?" Davon hängt nämlich ab, wie viel man schreiben kann. Wer hartzt, hat insofern einen klaren Wettbewerbsvorteil. Der nächste Faktor ist dann, wie genau die Geschichte schon im Kopf und wie viel noch "erschrieben" werden muss. Und dann gibt's natürlich noch die Länge der Geschichte.

Sprotte

38-Stunden-Woche, geschrieben wird hauptsächlich abends.
Und ich plotte nicht langwierig im Voraus sondern beim Schreiben und bei abendlichen Telefonaten.

der Rabe

Ich muss gestehen, dass es im Augenblick auch anders läuft als letztes Jahr im Nano. Da habe ich während des Monats 91k hingekricht. Wie weiß ich bis heute nicht, aber die Zeit, die ich zur Verfügung hatte, war die gleiche wie jetzt. Ich schätze, ich werde es in 7-8 Monaten sehen, ob ich DAS noch mal hinbekommen werde.

Das augenblickliche "Rumgekrebse" scheint aber eher das normale zu sein.

Es hängt auch immer vom Projekt ab, von der Tagesverfassung, vom Umfeld, vom Stress bei der ARbeit uswusf. Also konstistent ist das bei mir nicht. :P :winke:

Bist du erst unten im Tal angekommen, geht es nur noch bergauf. (C) :rabe:

Luna

#10
Uiuiui, was großes habe ich auch noch nicht vorzuweisen. Ich habe eine Geschichte, ein Thema im Kopf, was in immer wieder modifizierterer und ausgefeilterer Form mich schon seit 10 - 15 Jahren begleitet, wohlgemerkt, nur zunächst in meinem Kopf. Ich brauchte einen Anstoß, um mich endlich mal damit zu befassen, das aufzuschreiben. Nach mehreren Anläufen, den Anfang zu schreiben, hab ich das ganze wieder aufgegeben. Dann habe ich mich doch wieder berappeln können, habe recherchiert, Schreibratgeber gelesen, einige lose Kapitel geschrieben, mich im Internet schlau gemacht und bin dabei an den Tintenzirkel geraten. Tja und dann habe ich mich leichtfertig für den NaNo gemeldet. Die erste Woche in einem Stimmungstief und überfordert, hat es mich dann doch gepackt und den riesigen Tritt in den Arsch, mit einer Woche Rückstand die 50.000 Wörter zu packen, hat mich beflügelt. Ich habs mit 21 Wörtern drüber gepackt und Blut geleckt, doch zum Überbeiten bin ich immer noch nicht gekommen, weil ich den wirren NaNo Roman erstmal umplotten musste und gerade wieder in der Planungsphase steckt. Die Zeitfrage ist natürlich auch noch so eine Sache. Ich arbeite Vollzeit und danach ist mein Pferdchen da so ein liebenswürdiger (Zeit)fresser. Ich mache mir da (außer beim NaNo) nicht so viel Streß, obwohl ich den, denke ich, mal wieder brauche. Vielleicht bin ich endlich im April fertig mit plotten und gebe mir als Tritt in den Hintern ein Battle und lasse mir hier im Bratpfannen Thread ordentlich was überziehen. Ich glaub, das brauche ich manchmal.

zDatze

Das einzigen zwei Projekte, die ich bisher wirklich mit einem *Ende* versehen habe, sind eher kurz geraten. Einmal um die 30k Wörter (in zwei Monaten) und einmal knappe 60k Wörter (in ein bissl mehr als 3 Monaten).
Sooo schnell bin ich daher auch nicht.

Im Moment schreibe ich an meinem NaNo-Monster weiter. 130k Wörter in noch nicht ganz 4 Monaten. (Dezember hab ich ausgesetzt, da ich total leergeschrieben war.)

Eine gewisse aufsteigende Tendenz ist erkennbar. Anfangs habe ich aber auch noch öfter KGs und einige (vermurkste) andere Projekte dazwischengeschoben. Mittlerweile beschränke ich mich meistens auf ein einziges Projekt. Das macht bei mir einen enormen Unterschied und es motiviert mich auch viel mehr, wenn ein Projekt stetig wächst und sich die Wörter nicht in mehreren Dateien "verlaufen".

Hm, aber so wirklich viel Zeit für andere Dinge nehme ich mir meistens nicht mehr. Ich arbeite Vollzeit und merke beim Schreiben dann oft, dass ich einfach ausgepowert bin. Da will mein Hirn einfach nicht mehr so recht und das Schreiben zieht sich dann ewig hin. (Tja, 8 Stunden vorm Monitor und dann auch noch denken, nachdenken und noch mehr denken machen sich leider bemerkbar. :P )
Was jetzt aber nicht unbedingt bedeutet, dass ich im Urlaub oder am Wochenende ein höheres Pensum schaffe. ::)

Kuddel

32-Stunden Woche, aber täglich pendel ich 2 Stunde.
Ich habe gerade 590 Seiten in 3,5 Monaten geschafft. Ansonsten schaffe ich etwa 35k im Monat, wenn ich nicht völlig vernarrt in die Geschichte bin.

Ich denke, es hängt sehr stark von der Person ab. Viele können auch gar nicht so schnell schreiben. Deswegen finde ich es schwer das zu vergleichen.
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

Derexor

Wenn ich weiß, was passieren wird, dann schreibe ich bis zu 1500 in ca. einer Stunde. Wenn ich das nicht weiß, was ich gerade tue, dann schreibe ich so 500 in einer Stunde. Es ist echt erstaunlich. Wenn ich ein richtig umfangreiches Epxoseé mache, dann bin ich richtig schnell. Da steht dann alles drin, von dem was der Charakter macht, was er denkt, was er riecht und so weiter. Natürlich etwas grober, vorallem das denken.

Ich kann mich aber nie aufraffen, wenn ich nicht durchgeplant habe, deswegen sind es im Moment so ca. 500 am Tag.

Im Moment plotte ich jetzt seid einem Monat aktiv an einem Projekt, da ich jetzt zwischen den acht Leichen mit 20-40 Seiten (und zwei drei Kurzgeschichten-Sternchen) endlich mal was strahlendes haben will.
Es sind schon ungefähr 20 Seiten an Planung bisher und 10 Seiten "Probe" geschrieben.


Kati

Früher habe ich für ein 70k Projekt immer um die drei Monate gebraucht. Das schaffe ich jetzt nicht mehr, mein 90k Projekt hat mich ein halbes Jahr gekostet, allerdings war da auch fast zwei Monate Pause. Die zähle ich trotzdem mal mit rein, weil ich in der Zeit ja auch theoretisch dran gearbeitet habe.  :)