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schreibsüchtig?

Begonnen von der Rabe, 08. November 2010, 15:59:10

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0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Nurelie

Zitat von: Alana am 10. August 2012, 12:41:10
Maßnahmen: Nicht ansprechen, Essen und Getränke bereitstellen, geduldig lauschen, wenn der Süchtige über Plot und Figuren redet.

:rofl:

Robin

Ich habe so das Gefühl, dass wir alle noch tiefer in die Schreibsucht hinein gerutscht sind. ;D
Immerhin heißt es ja, dass sich viele Schreibsüchtige besser nicht auf einen Haufen werfen - weil es sonst zu sturzbachartigen literarischen Ergüssen kommt.

Zeichen eines bevorstehenden literarischen Ergusses sollte man auch einmal festlegen, damit ich mal die Warnung ausgeben kann. ;D
~Work in Progress~

Alana

Noch vergessen:

Komplikationen: Totalzusammenbruch nach Festplattencrash. Dies ist unbedingt zu vermeiden, daher werden Lebensgefährten dazu angehalten, regelmäßig, heimlich (Toilettenpausen nutzen!) die Daten des Süchtigen zu sichern.

@Robin:  :rofl:
Alhambrana

Robin

@Alana: Sehr wichtig in der Tat!

Oh, ich denke, so langsam kommen mir Ideen für die Warnzeichen. xD

Warnzeichen (je nach Schweregrad der Schreibsucht und des Größten Anzunehmenden Schreibanfall): Unkontrollierte, tastaturförmige Zuckungen der Finger, glasiger Blick in Kombination mit verzücktem Gesichtsausdruck, (halb)laute Streitigkeiten mit den Protagonisten, ein Hagel aus Verwünschungen über die viel zu kurz bemessene Zeit für ordentlich ausformulierte Gedankengänge, plötzliches Hamstern von Recherchematerialien.

Sicherheitshinweis: Es ist zu empfehlen, eine literaturresistente Flutschutztür zu einem gesonderten Raum einzubauen, hinter der Angehörige und Lebensgefährten des Schreibsüchtigen Zuflucht finden können, wollen sie nicht von den schieren Wortmassen erschlagen werden.
~Work in Progress~

Lemonie

Tolles Thema  :rofl: Dank Robin gerade eben gefunden...

Ich versuche ja immer, zum Pegelschreiber zu werden, aber leider scheine ich dazu zu sehr Quartalstyp zu sein. Egal, Disziplin.  ;)

Ein weiteres Warnzeichen aus meinem Alltag: Plötzliches Entfernen des Süchtigen aus der realen Welt z.B. während einem Gespräch, wenn ihm eine Idee gekommen ist oder einer der Gesprächsteilnehmer ihn an seinen "Prota" oder "Chara" erinnert. Äußert sich durch "Ins - Nichts - Starren" und plötzliches Einfrieren sämtlicher Körperbewegung (von einigen automatischen Grundbewegungen abgesehen).


HauntingWitch

Wie geil ist das denn?  ;D Und so wahr, irgendwie.

Zitat von: Robin White am 10. August 2012, 12:46:11
Zeichen eines bevorstehenden literarischen Ergusses sollte man auch einmal festlegen, damit ich mal die Warnung ausgeben kann. ;D

Also da wären zum Beispiel: Überdrehtheit, Unruhe, ständiges vor sich hin murmeln von für aussenstehende unverständlichen Gedankengängen, plötzliche Aufhellung der Gesichtszüge durch das Formen einer Idee, Neigung, alles Schreibfremde unwichtig oder langweilig zu finden und gelegentliches Jucken und Zuckungen in den Fingern.

Pestillenzia

Zitat von: Lemonie am 10. August 2012, 14:21:12
Ein weiteres Warnzeichen aus meinem Alltag: Plötzliches Entfernen des Süchtigen aus der realen Welt z.B. während einem Gespräch, wenn ihm eine Idee gekommen ist oder einer der Gesprächsteilnehmer ihn an seinen "Prota" oder "Chara" erinnert. Äußert sich durch "Ins - Nichts - Starren" und plötzliches Einfrieren sämtlicher Körperbewegung (von einigen automatischen Grundbewegungen abgesehen).

:rofl:  Das ist, als würde ich in einen Spiegel schauen...

Zitat von: HauntingWitch am 10. August 2012, 16:59:19
ständiges vor sich hin murmeln von für aussenstehende unverständlichen Gedankengängen, plötzliche Aufhellung der Gesichtszüge durch das Formen einer Idee

Jahaaaa!!!  :rofl:

Erdbeere

Ach du lieber Himmel, dieser Thread rettet mir den Tag. :rofl: Ich habe noch einige Dinge anzufügen.


Nebenwirkungen, die mit der Schreibsucht einhergehen können, sind erhöhter bis extremer Konsum von Aufputschmitteln wie Kaffee, Tee, Guaranashots, Energiedrinks und Zucker in jeglicher Form, jeweils exponentiell ansteigend, wenn sich der Süchtige in einem sog. "Plottloch" befindet. Ebenfalls zu den Nebenwirkungen zählt man heute stressbedingtes Haareraufen, Nägelkauen, chronisch entzündete Sehnen an den Unterarmen und Händen, eingeschlafene Hintern sowie sog. "Walgeräusche" und Gottesanrufe.

Unter keinen Umständen darf der Süchtige mit einem Zombie verwechselt werden, denn der Süchtige leidet generell unter Schlafmangel und dem sog. "Schafsblick", während ein Zombie, nun ja, tot ist.

Der Schreibsüchtige ist auch fähig zu Ausbrüchen hysterischer Glückseligkeit, die meist durch folgende Faktoren ausgelöst werden können: Ein ENDE unter dem Manuskript, 10k-Schritte, Annahme in einer Antologie, Agentur, Verlag. Das soziale Umfeld des Süchtigen reagiert meist irritiert über dessen Verhalten. Man rät den Betroffenen, die Süchtigen in Ruhe kreischen, tanzen und jubeln zu lassen und jegliche musikalische Hymnen-Beschallung genügsam zu ertragen.

Einen Schub aller Symptome und Nebenwirkungen erfährt jeder Süchtige im November sowie in den 4-5 Wochen davor. Allein das Wort "NaNoWriMo" oder dessen Abkürzung "Nano" kann zu Herzrasen, Schweissausbrüchen sowie dem sog. "Extreme-Plotting" führen.

Robin

Zitat von: Erdbeere am 10. August 2012, 18:28:40Einen Schub aller Symptome und Nebenwirkungen erfährt jeder Süchtige im November sowie in den 4-5 Wochen davor. Allein das Wort "NaNoWriMo" oder dessen Abkürzung "Nano" kann zu Herzrasen, Schweissausbrüchen sowie dem sog. "Extreme-Plotting" führen.

:rofl:

Genau, genau! Von wegen Novemberdepression, da fahren die Schreibsuchties erst so richtig auf!
~Work in Progress~

HauntingWitch

Zitat von: Erdbeere am 10. August 2012, 18:28:40
Der Schreibsüchtige ist auch fähig zu Ausbrüchen hysterischer Glückseligkeit, die meist durch folgende Faktoren ausgelöst werden können: Ein ENDE unter dem Manuskript, 10k-Schritte, Annahme in einer Antologie, Agentur, Verlag. Das soziale Umfeld des Süchtigen reagiert meist irritiert über dessen Verhalten. Man rät den Betroffenen, die Süchtigen in Ruhe kreischen, tanzen und jubeln zu lassen und jegliche musikalische Hymnen-Beschallung genügsam zu ertragen.

... oder in Extremfällen auch bis auf Weiteres den Raum zu verlassen.  :rofl:

Das ist so wahr.

Robin

ich könnte da noch etwas hinzufügen, was wohl schon im Anfangsstadium und/oder fortgeschrittenen Stadium einsetzt:

Kleinste Äußerungen gegenüber des Schreibsüchtigen, Berichte und Dokumentationen im Fernsehen/Radio/Internet/Zeitung, der Anblick eines ungewöhnlichen Ortes, Konsum eines Spieles und/oder Buches können dazu führen, dass dieser ansatzlos in komplette geistige Abwesenheit und Verzückung gerät.

Die Auswirkungen dieses Phänomens werden allgemein als "Plotbunnies" bezeichnet, die sich, bei hoher Konzentration, in das nächste Objekt im Fokus des Schreibsüchtigen verwandeln können. Einhergehend mit dem Phänomen der unkontrollierten Inspiritis kann es zu einem plötzlichen Schwall an Motivation und Erregtheit beim Schreibsüchtigen kommen.

Am Ende dieser Kettenreaktion steht, je nach Verarbeitung der ungefilterten Informationen und Inspirationen, eine originelle Geschichte oder schlimmstenfalls ein Knick in der Motivationslinie. Zeichen dieses Knickes sind das verbale und/oder schriftliche Lamentieren der Aussichtlosigkeit dieser verfahrenen Situation, das Stürzen auf andere Projekte zur Ablenkung oder, in den seltensten Fällen, plötzliche temporäre Abstinenz vom Schreiben.

Die Dauer eines Motivationsknicks schwankt extremst stark mit den inneren und äußeren Einflüssen auf den Schreibsüchtigen. Angehörige, Lebenspartner und Freunde sind dazu angehalten, zum Ende des Motivationsknicks beizutragen, kann das Lamentieren des Schreibsüchtigen doch äußerst nervenzehrend auf seine Umgebung einwirken.
~Work in Progress~

Janika

#41
*hochzieh*

Ihr habt etwas ganz Wichtiges vergessen! Ein wichtiges Anzeichen eines explodierten Gedankens (auch "Literarischer Erguss" oder "Ideenflut") genannt) ist es, wenn der Schreibsüchtige mitten in einem Gespräch oder einer sonstogen Tätigkeit einen glasigen, gehetzten Blick bekommt und wie von Teufeln gejagt nach Notizbuch oder sonstigem Schreibmaterial greift, unglaublich hektisch durch alle Seiten blättert und das Ganze durch Ausrufe wie "Wo ist es, wo ist die Seite", "Komm schon, mach keinen Mist!" oder auch "Bleib da, bitte bleib da, gib mir noch ein paar Sekunden ..." untermalt.

:rofl:
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Robin

Janika! :rofl: Aber sehr wahr! Ich habe davon sehr schönes Kopfkino bekommen. ;D
~Work in Progress~

Rhiannon

Jahh!

Schlimm, wie süchtig wir doch alle sind!
Ich hab noch ein Symptom:

Neigt der Süchtige dazu, sein Umfeld, ebenso wie sein äußeres Erscheinungsbild zu vernachlässigen, ja sogar ein regelrechtes Messi-Syndrom zu entwickeln, sind seine Schreibutensilien jedoch meistens deutlich aufgeräumter, das kann sich bis zu einem regelrechten Ordnungsfanatismus steigern. Der Schreibsüchtige wird panisch versuchen, seine Notizbücher, lose-Blatt-Sammlungen und Dateien mit den unterschiedlichsten Inhalten in einem bestimmten System zu ordnen. Einwirkungen von Außenstehenden können zu Anfällen von Aggressivität und Menschenfeindlichkeit führen. Je näher die sogenannte Deadline rückt, egal ob der Termin tatsächlich existiert oder nur in der Einbildung des Schreibsüchtigen, desto heftiger werden die Reaktionen auf tatsächliche, oder eingebildete Eingriffe von außen.

Robin

:rofl:

Jetzt ist mir so ein ganz blödes Bild im Kopf aufgetaucht.

Schreibsüchtige, die schon länger unter ihrer Sucht zu 'leiden' haben, entwickeln einen ungesunden blassen Hautton davon, dass sie sich in ihrem Zimmer vergraben und sich hingebungsvoll ihrer Sucht widmen. Dabei kann es zu verkrümmter Haltung, oben erwähntem Messi-Syndrom-ähnlichen Zustand, und zu aggressiven Stimmungseinschlägen kommen, die jedoch sofort wieder in Glückseligkeit umschlagen kann und damit das Umfeld verunsichert.



Also werden wir im Endeffekt alle Gollums, die ganz von "Mein Plooooot!" oder "Mein Charrraa..." oder gar "Mein Roman! Es hat ihn uns gestohlen!" vereinnahmt sind. ;D
~Work in Progress~